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GRUNDZÜGE DER ALTVORDERASIATISCHEN GESCHICHTE SoSe 2014 Thema 4.

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Präsentation zum Thema: "GRUNDZÜGE DER ALTVORDERASIATISCHEN GESCHICHTE SoSe 2014 Thema 4."—  Präsentation transkript:

1 GRUNDZÜGE DER ALTVORDERASIATISCHEN GESCHICHTE SoSe 2014 Thema 4

2 Übersicht Thema 1: Altvorderasien: Geographie und Geschichte Thema 2: Chronologie und Historiographie des Alten Orients Thema 3–6: Die altorientalische Staatenwelt der Späten Bronzezeit Thema 3: Die Entstehung des Hethiterreiches Thema 4: Das Reich von Mittani Thema 5: Blüte und Zusammenbruch des Hethiterreiches Thema 6: Mesopotamien in der mittelassyrische und mittelbabylonischen Zeit Thema 7–9: Vorderasien im ersten Jahrtausend v. Chr. Thema 7: Das neuassyrische Reich Thema 8: Das neubabylonische Reich Thema 9: Perser und Griechen: das Ende der politischen Eigenständigkeit Babyloniens

3 Die Staatenwelt der Späten Bronzezeit Babylonien: Kassiten (mittelbabylonische Zeit) Mittani-Reich Ḫanigalbat Assyrien: Mittelassyrisches Reich Anatolien: Hethiterreich Ägypten: Amarna-Zeit Westanatolien: Arzawa Aḫḫiyawa Elam: Mittelelamische Zeit

4 Das Reich von Mittani: Ursprünge Formation eines hurritisch geprägten Territorialstaates in Obermesopotamien im 17. Jh. v. Chr.: Berichte althethitischer Könige über den „König der Leute von Ḫ urri“ als mächtigem Gegner in Nordsyrien und am Euphrat Hurritische Fürstentümer seit der zweiten Hälfte des 3. Jt. im nördlichen Mesopotamien (Urkeš = Tell Mozan) Urkeš (Tell Mozan) Inschrift des Tiš-adal von Urkeš

5 Das Reich von Mittani: Ursprünge Formation eines hurritisch geprägten Territorialstaates in Obermesopotamien im 17. Jh. v. Chr.: Berichte althethitischer Könige über den „König der Leute von Ḫ urri“ als mächtigem Gegner in Nordsyrien und am Euphrat „Geh, prüfe dies für mich. Sind diese Worte wahr oder sind sie falsch? Wie war es? Dreißig Streitwagen der Stadt Ḫ uru ḫḫ iš, die in die Stadt Aši ḫ u eingedrungen waren, haben sie genommen und nach Ḫ uru ḫḫ iš gebracht.“ Kuliyet sagte: „Die Söhne des Sohnes des Wettergottes kämpfen untereinander um die Königsherrschaft.“ „Du, warum zauderst du? Und heute, was du vor den König gebracht hast, [ … ]?“ So sprach er: „Sie verhalten sich feindlich, dann will auch ich mich feindlich verhalten!“ Šanda brachte die Botschaft. So sprach der König: „Warum hast du nicht gekämpft?“ Du, stehst du auf Streitwagen aus Wasser? Oder bist du vielleicht selbst zu Wasser geworden, so dass ich dich ersetzen sollte? … Jetzt zauderst du! Letztes Jahr zauderte Tut ḫ aliya. Und jetzt zauderst du!“ Der König sprach so: „ Geh, frage sie: ‚Wenn ihr nach Uršu geht, werdet ihr das Tor niederbrennen, werdet ihr kämpfen?‘“ Sie sagten: „Achtfach werden wir das Tor niederbrennen, sie in Furcht versetzen und dann die Stadt zerstören!“ Der König sagte: „Das ist gut!“ Während sie die Stadt in keiner Weise eroberten, wurden viele Untertanen des Königs erschlagen un viele starben. Der König war wild vor Wut. Der König sagte: „Überwacht die Straßen, passt auf, wer in die Stadt geht und aus der Stadt herauskommt. Niemand darf zum Feind hinausgehen, nach Aruar, nach Ḫ alab, zu den Hurriter-Truppen und zu Zuppa!“ So sprachen sie: „Wir halten Wacht. Die Stadt ist von achtzig Streitwagen und acht Truppen umzingelt. Der König möge unbesorgt sein. Ich bin vor Ort!“ Da kam ein Flüchtling aus der Stadt und sagte: „Ein Untergebener des Herrschers von Ḫ alab kam fünfmal hinein. Ein Untergebener des Zuppa ist in der Stadt selbst. Die Männer von Aruar gingen ein und aus. Ein Untergebener des Sohnes des Wettergottes, meines Herrn, kam mehrfach. Er sagte: ‚Dies Silber, Gewänder, Rinder und Schafe habe ich zusammen gebracht. Ich will es den Hurriter-Truppen geben …“ Aus: Die Belagerung von Uršu (G. Beckman, The Siege of Uršu Text (CTH 7) and Old Hittite Historiography, Journal of Cuneiform Studies 47, 1995, 23–33)

6 Das Reich von Mittani: Ursprünge Formation eines hurritisch geprägten Territorialstaates in Obermesopotamien im 17. Jh. v. Chr.: Berichte althethitischer Könige über den „König der Leute von Ḫ urri“ als mächtigem Gegner in Nordsyrien und am Euphrat Selbstbezeichnung des Territorialstaates: Land Mittan(n)i ( Ḫ anigalbat); Region geprägt von hurritischen und westsemitischen Bevölkerungselementen; Präsenz indoarischer Traditionen (Namen der Mitglieder des Königshauses; Gottheiten; hippologische Terminologie)

7 Das Reich von Mittani: Expansion unter Parrattarna Parrattarna I. (2. Hälfte 16. Jh.): Oberherrschaft über Nordsyrien, Kizzuwatna und Mittleren Euphrat; Konkurrenz mit Ägypten um die Vorherrschaft in Syrien. Inschrift des Idrimi von Alala ḫ Pilliya-Vertrag (Pilliya von Kizzuwatna und Idrimi von Alala ḫ ) Urkunden aus Terqa Pilliya-Vertrag (Alala ḫ ) Statue des Idrimi (Alala ḫ )

8 Das Reich von Mittani Kizzuwatna Alala ḫ Aššur Nuzi Terqa

9 Das Reich von Mittani: Sauštatar und seine Nachfolger Sauštatar (1. Hälfte 15. Jh.): Stabilisierung der Herrschaft in Nordsyrien und Süd- anatolien; Ausdehnung des Herrschaftsbereichs nach Assyrien und Osttigrisland Ir-Teššub-Vertrag (Ir-Teššub von Tunip und Niqmepa von Alala ḫ ) Šunaššura-Vertrag (Šunaššura von Kizzuwatna und hethitischer König) Urkunden aus Nuzi, Tell Brak, Umm el-Marra Mittani-zeitliche Urkunde aus Umm el-Marra mit einer Abrollung des Siegels des Sauštatar, das als dynastisches Siegel benutzt wurde. Der Vertrag wurde vor Šuttarna II. von Mittani geschrieben. J. Cooper, G. Schwartz & R. Westbrook, SCCNH 15, 41–56

10 Das Reich von Mittani: Sauštatar und seine Nachfolger „Siegel des Tut ḫ aliya, des Großkönigs, des Königs des Landes Ḫ atti. Als [ … ] mit Šunaššura [ … ], da schworen sie untereinander einen Eid. Diesen Vertrag schlossen sie miteinander: Früher, zu Zeiten meines Großvaters, war das Land Kizzuwatna Verbündeter des Landes Ḫ atti geworden. Später aber fiel das Land Kizzuwatna vom Land Ḫ atti ab und wandte sich dem Land Ḫ urri zu. Als nun die Leute des Landes Išuwa, Untertanen Meiner Sonne, gegen Meine Sonne Feindschaft ergriffen, zog ich, Meine Sonne, aus, um sie im Kampf zu schlagen. Das Land Išuwa überwältigte ich, und die Bewohner seiner Städte flohen vor Meiner Sonne; in das Land Ḫ urri gingen sie hinab. Ich, Meine Sonne, sandte dem Hurriter eine Botschaft: „Gib meine Untertanen zurück!“ Der Hurriter aber sandte Meiner Sonne folgende Botschaft zurück: „Nein! Früher, zu Zeiten meines Großvaters, waren die Bewohner dieser Städte in das Land Ḫ urri gekommen und hatten sich dort niedergelassen. Dann waren sie als Flüchtlinge wieder zurück in das Land Ḫ atti gegangen. Jetzt aber haben die Rinder ihren Stall gewählt. Sie sind nunmehr in mein Land gekommen.“ Der Hurriter gab Meiner Sonne meine Untertanen nicht zurück, sondern sandte seine Fußtruppen und Pferdegespanne. Das Land Išuwa plünderten sie hinter dem Rücken Meiner Sonne. Alle Beute, Rinder und Schafe, derer sie habhaft wurden, brachten sie in das Land Ḫ urri. Meine Sonne hielt sich zu dieser Zeit an einem anderen Ort zur Schlacht gegen einen (anderen) Feind auf. Der Hurriter übertrat den Eid bei den Göttern. Ich, Meine Sonne, sandte dem Hurriter folgende Botschaft: „Wenn sich irgendein Land, nachdem es von dir abgefallen wäre, dem Land Ḫ atti zuwenden würde, wie wäre eine solche Sache?“ Der Hurriter sandte Meiner Sonne folgende Botschaft: „Ganz ebenso!“ Jetzt sind die Bewohner des Landes Kizzuwatna Rinder von Ḫ atti und haben ihren Stall gewählt. Sie fielen vom Hurriter ab, wandten sich Meiner Sonne zu. Der Hurriter verging sich gegen das Land Ḫ atti und gegen das Land Kizzuwatna verging er sich sehr. Die Leute des Landes Kizzuwatna jubelten und jauchzten über seine Loslösung. Jetzt sind das Land Ḫ atti und das Land Kizzuwatna wahrlich vom Eid bei den Göttern entbunden. Jetzt hat Meine Sonne die Leute des Landes Kizzuwatna in die Freiheit entlassen. Aus: Šunaššura-Vertrag (TUAT.NF 2)

11 Das Reich von Mittani: Sauštatar und seine Nachfolger Sauštatar (1. Hälfte 15. Jh.): Stabilisierung der Herrschaft in Nordsyrien und Süd- anatolien; Ausdehnung des Herrschaftsbereichs nach Assyrien und Osttigrisland Ir-Teššub-Vertrag (Ir-Teššub von Tunip und Niqmepa von Alala ḫ ) Šunaššura-Vertrag (Šunaššura von Kizzuwatna und hethitischer König) Urkunden aus Nuzi Artatama I., Šuttarna II. und Tušratta (spätes 15. Jh. und 14. Jh.): Friedensschluss und dynastische Heiraten mit Königen von Ägypten (Tuthmosis IV.; Amenophis III.); diplomatische Korrespondenz: EA 17–23, 25–29; EA 24 (Mittani-Brief / Tušratta-Brief) W.L. Moran, The Amarna Letters, Baltimore – London 1992 Alala ḫ (Tell Açana), Amuq-Ebene, Türkei

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13 Krise und Konsolidierung: Tut ḫ aliya II. von Ḫ atti und sein Sohn Šuppiluliuma Krise des Hethiterreiches in mittelhethitischer Zeit und insbesondere während der Herrschaft Tut ḫ aliyas II. Korrespondenz Amenophis’ III. mit Tar ḫ untaradu von Arzawa (EA 32 und 31) spätere Berichte in hethitischen historischen Texten (Taten Šuppiluliumas; Annalen Muršilis II.; historischer Rückblick in einem Erlass Ḫ attušilis III. [CTH 88]) Stabilisierung der hethitischen Herrschaft durch die Kampagnen Tut ḫ aliyas II. und seines Sohnes Šuppiluliuma (Taten Šuppiluliumas; Briefe aus Maşat Hüyük) Pharaonen der Amarna-Zeit Thutmosis IV. (Men-ḫeperu-Rê) 1397–88 Amenophis III. (Neb-Maat-Rê) 1388-51; keilschriftlich: Nimmureya u. ä. Amenophis IV. – Echnaton (Nefer-ḫeperu-Rê) 1351-34; keilschriftlich: Napḫurureya u.ä.; Kiye Semenchkare (Anḫ-ḫeperu-Rê); 1337-33; keilschriftlich: ?; Meritaton Tutanchamun (Neb-ḫeperu-Rê); 1333-23; keilschriftlich: Nibḫurureya u.ä.; Anchesenamun Früher wurden die Ḫ atti-Länder durch Feinde von überall her vernichtet: Der kaškäische Feind kam und vernichtete die Ḫ atti-Länder und machte Nenašša zur Grenze, von der anderen Seite aber kam der arzawäische Feind aus dem Unteren Land. Und auch jener vernichtete die Ḫ atti-Länder und machte die Städte Tuwanuwa und Uda zur Grenze. Von der anderen Seite aber kam der arawannäische Feind und vernichtete das ganze Land Kaššiya. Von der anderen Seite aber kam der Feind aus Azzi und vernichtete die Ḫ atti- Länder ganz; er machte Šamu ḫ a zu seiner Grenze. Das Land Išuwa kam und vernichtete das Land Tegarama. Von der anderen Seite aber kam der Feind aus Armatana, und auch jener vernichtete die Ḫ atti-Länder. Er machte die Stadt Kizzuwatna zu seiner Grenze. Und die Stadt Ḫ attuša wurde niedergebrannt … Historische Einleitung eines Erlasses Ḫ attušilis III. (CTH 88)

14 Weiterführende Literatur G. Wilhelm, The Hurrians, Warminster 1989 G. Wilhelm, Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter, Darmstadt 1982 H. Klengel, Syria 3000 to 300 B.C., Berlin 1992 J. Klinger, Die Hethiter, München 2007 T. Bryce, The Kingdom of the Hittites. New Edition, Oxford 2005 H. Klengel, Geschichte des hethitischen Reiches (Handbook of Oriental Studies I/34), Leiden u.a. 1999


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