Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Ansätze und Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Ansätze und Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie"—  Präsentation transkript:

1 Ansätze und Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie
Bernd Winkelmann, Akademie Solidarische Ökonomie Vortrag Green-Phönix-Konferenz Schweibenalp, Öffentlich Bearbeitungsstand Ansätze und Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie Eine Systemalternative Wahrnehmungen: Die Grundparadoxien unserer Zeit Klärung der Ursachenfrage Exkurs: Menschenbild, kapitalistische Pseudoreligion, Spiritualität und Transzendenz Grundlagen und Zielvorstellung einer postkapitalistischen Ökonomie Bausteine einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie Politischen Transformation und Wendezeiten

2 I. Wahrnehmungen: Die Grundparadoxien unserer Zeit
Einerseits fortlaufende Steigerungen menschlicher Potentiale: - der Arbeitsproduktivität, der Reichtümer und Geldvermögen, - der wissenschaftlichen, auch ökologischen Erkenntnisse und der technischen Fähigkeiten Andererseits - wachsende Schere von arm und Reich, - Ausschluss aus Erwerbsarbeit und sozialer Teilhaben, - Präkarisierung der Mittelschicht, Erosion des Sozialstaates, - Sozialethische Desorientierung, - Hungerkatastrophen, soziale Aufstände, terroristische Exzesse, neue Kriege... - eine scheinbar nicht zu bremsende Zerstörung unseres Ökosystems... Meinhard Miegel: „Stichflammenentwicklung“

3 Einzelparadoxien Reichtums-Armutsparadoxie... Umweltparadoxie... Geldparadoxie... Arbeitsparadoxie... Rüstungsparadoxie... Entwicklungsparadoxie...

4 Zwei Hauptsymptome der heute vorherrschenden Wirtschaftsweise:
1. Extreme Bereicherung weniger auf Kosten der Vielen 2. Ökologische Übernutzung und Ausplünderung unseres Planeten

5 Erste Schlussfolgerungen
1. Es geht in den Fehlentwicklungen unseres Wirtschaftens um eine existenzbedrohende Zivilisationskrise der Menschheit. 2. Der Kern der liegt nicht in der mangelnden Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft, sondern in ihrem ethischen, politischen und ökonomischen Unvermögen, mit Hilfe der Reichtümer die sozialen und ökologischen Krise unserer Zivilisation zu lösen. 3. Bei der Lösung der Krise kann es primär nicht um noch mehr Reichtum, um noch mehr Wachstum und noch schnellere technische Entwicklung gehen, sondern um einen grundlegenden anderen Umgang mit Reichtum, Können und Vermögen. 4. Da Wirtschaft ein Schlüsselfaktor für unseren Umgang mit Reichtum, Können und Vermögen ist, muss diese auf eine gänzlich andere geistig-ethische Basis gestellt und zugleich mit neuen ordnungspolitische Strukturen unterlegt werden.

6 Arbeitsmethodischer Ansatz
1. Radikaler Ansatz: (an die Wurzeln gehen) 2. Systemischer Ansatz (Systemtheorie) 3. Elementarer Ansa (Grundvollzüge des Lebens) 4. Realutopischer Ansatz (über das bisher Gedachte und Gemachte hinaus)

7 II. Klärung der Ursachenfrage
Die Ursachenfrage stellen heißt: 1. die innerste Logik unserer vorherrschenden Wirtschaftsweise verstehen: > Was sind ihre leitenden Prinzipien, Mechanismen und Glaubenssätze ? 2. die Systemfrage stellen: Was sind die mentalen und die strukturellen Ursachen der Fehlentwicklung? Wie kann das System so verändert werden, dass die Fehlentwicklungen überwunden werden? Ziel: Nicht nachträgliche Symptombehandlung (z.B. Umverteilung von oben nach unten), sondern von den Ursachen her die Fehlentwicklungen verhindern (z.B. Bereicherung von unten nach oben)

8 Ursache der ökonomischen Fehlentwicklung A/ auf mentaler Ebene:
Kapitalisierungsprinzip: aus Geld muss mehr Geld werde + Privatisierungsprinzip: Privatisierung jeder Wertschöpfung Verwertungsprinzip Konkurrenzprinzip Wachstumsprinzip Externalisierungsprinzip Deregulierungsprinzip

9 Ursache der ökonomischen Fehlentwicklung B/ auf struktureller Ebene:
Die Handlungs- und Ordnungsfeldern der Wirtschaft werden in Abschöpfungs- Bereicherungs- und Externalisierungsmechanismen umgebaut Finanzsystem Eigentumsordnung Entlohnungssystem Unternehmensverfassung Steuer- und Sozialsystem So ständige Abschöpfung von unten nach oben, + ökologische Ausplünderung

10 (Kapitalismus als Pseudoreligion)
Dahinterstehende Glaubenssätze, Ideologien und Halbwahrheiten (mentale Ursachen) ● Das Zusammenspiel von Eigennutz, Konkurrenz und Markt würde wie von einer „unsichtbaren Hand geleitet“ zum Wohlstand aller führen (Adam Smith 18. Jahrhundert). (Kapitalismus als Pseudoreligion) ● Freihandel würde automatisch zum „komparativen“ Vorteil für alle Beteiligten wirken (David Ricardo 18. Jahrhundert). ● Privatisierung und Kommerzialisierung aller Güter des Lebens brächte höchste Effizienz und größten Wohlstand. ● Kapitalanhäufung und Reichtum in der Hand weniger würde die unteren Bevölkerungsschichten mit nach oben ziehen („Pferdeapfeltheorie“ von M.Theatcher). ● Ständiges exponentielles Wachstum der Wirtschaft sei möglich und Wirtschaft ginge nur im ständigen Wachstum. ● Kapitalismus sei Voraussetzung für Freiheit und Demokratie. 10

11 Das sozialdarwinistische Menschenbild
● Der Mensch sei von Natur aus ein auf Egoismus, materielle Bereicherung, Neid, Konkurrenz, Aggressivität hin angelegtes Wesen. ● Nur im Ausleben dieser Gaben könne der Einzelne gut leben und die Gattung Mensch in der Evolution überleben.

12 Exkurs: Schlüsselfrage Menschenbild
Die Wiederentdeckung von Ganzheitlichkeit, Transzendenz und Spiritualität - Überwindung der kapitalistischen Pseudoreligion

13 III. Grundlagen einer postkapitalistischen Ökologie
Sie liegen in ethischen und spirituellen Werte- und Sinnerfahrungen menschlichen Lebens.

14 Das ganzheitliche Menschenbild und Lebensverständnis
1. Ganzheitlich duale Menschenbild: > der Mensch ist sowohl ein auf Egoismus, Aggressivität und Habenwollen, > wie ein auf Mitempfinden, Solidarität, Kooperation, Verantwortung, sinnvolle Verzicht, spirituelle Sinnfindung hin angelegtes und begabtes Wesen 2. Der Mensch ist ein Sozialwesen (Relationales Menschenbild): > kann nur in Beziehung, in Gemeinschaft leben, glücklich werden > braucht Ethik, sich Regeln gebende Sozietät (Gemeinschaft, Staat) 3. Erkenntnisse der neueren neurobiologischen Forschung und Glücksforschung: > Ab einem mittleren Einkommen steigt Lebenszufriedenheit nicht wirklich > Nicht Konkurrenz, Aggression und Kampf ums Dasein - sondern Kooperation, Zugewandheit, Empathie, Vertrauen und Wertschätzung sind die besseren Stimulanzien biologischer, sozialer, auch wirtschaftlicher Systeme.“ 4. Der Mensch kann nur eingebunden im ökologischen Netzwerk der Erde überleben Eigenwert der Natur 5. Der Mensch ist auf „Transzendenz“ hin angelegt, erfährt hier Sinngebung und Gewissensanrede.

15 Zielvorstellungen einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie
1. Die Wirtschaft zu ihrem lebensdienlichen Sinn bringen: nicht Profitmaximierung und Mehrung von Kapital, sondern Bereitstellung nützlicher Produkte und sinnerfüllender Arbeitsplätze 2. Dies a) in solidarischer und leistungsrechter Teilhabe aller, b) in unbedingter Erhaltung unseres Ökosystems („Ökologischer Imperativ“) c) in Entwicklung eines kulturell und sozial stabilen Gemeinwesens. 3. In den Handlungsfelder der Wirtschaft treten an Stelle der Abschöpfungs-, Bereicherungs- und Externalisierungsmechanismen kooperative, partizipatorische, sozial ausgleichende und ökologisch nachhaltige Ordnungsstrukturen.

16 Ökonomische Prämissen einer postkapitalistischen Wirtschaftsweise
Friedliche Konfliktlösung Statt Konkurrenz- Kooperationsprinzip Beteiligungs- Ökonomie aller Zu einer Wertegeleiteten Wirtschaft zurückfinden Abschöpfungs- und Bereicherungsmecha- nismen überwinden Statt Wachstums- Ökonomie Gleichgewichtsökonomie Entschleunigung + ganzheitliche Wertschöpfung Demokratisierung + Mitbestimmung Primat der Politik Neuer Gesellschaftsvertrag (neue Verfassung)

17 Leistungsgerechtes Lohnsystem
IV. Bausteine einer postkapitalistischen lebensdienlichen Ökonomie („Systemweichen“) Neue Arbeitskultur Leistungsgerechtes Lohnsystem Neue Eigentumsordnung Neue Finanzordnung Partizipatorisches Unternehmertum Ökologisierung der Wirtschaft Solidarisches Steuer+Sozialsystem Ökosoziale Globalisierung + Regionalisierung

18 Wendzeiten - Erkenntnisse der Systemtheorie und der Revolutionswissenschaft
Bifurkationen (nach Ervin Laszlo) Paradigmenwechsel ● Entscheidend für eine „Wende“: Vorlauf von Pioniergruppen und Alternativkräften - Wahrnehmen der Kairos-Situation, - Entwicklung von Doppelstrategien - Zusammenwirken von „oben“ und „unten“ (nach Ervin Laszlo, Fritjof Capra u.a.)

19 (1) Neue Eigentumsordnung:
Ziel: Privateigentum ja, aber nicht mehr nutzbar zur Abschöpfung fremder Leistung. ● Privateigentum wird gewährt und geschützt, sofern es: - durch eigene Leistung geschaffen, dem eigenen Lebensunterhalt dient, dem Gemeinwohl dient (Sozialpflichtigkeit des Eigentums), Eckpfeiler: 1. Entprivatisierung von Grund und Boden, natürlichen Ressourcen, große kulturelle Güter, gehen in Gemeineigentum über (klassische Allmende), Können zur Nutzung verliehen werden (z.B. Erbpacht). 2. Entprivatisierung der Öffentlicher Güter der Daseinsvorsorge, gehen in gemeinnützige öffentliche Trägerschaft, werden rein betriebswirtschaftlich geführt (moderne Allmende, Commons-Ökonomie). 3. Nutzungsbestimmtes Eigentumsrecht tritt an Stelle des ursprungsbestimmten Eigentumsrechtes („Ersitzung von Eigentumsrechten“) 4. Einnahmen durch Mieten und Pachterträge dienen nur zu deren Errichtung, Erhaltung, Verwaltung, nicht einem leistungslosem Einkommen.

20 (2) Neue Finanzordnung ● Das Geld wird auf seine eigentlichen lebensdienlichen Funktionen zurück geführt Es dient 1. als Tauschmittel, als Aufbewahrungsmittel als Spar- und Kreditmittel, als Wertmaßstab für quantifizierbare Werte. Ziel: Geld als reines „Transportmittel“, kein Bereicherungsmittel, kein abschöpfender Handel Geld mit Geld = Überwindung der kapitalistischen Geld-Geld-Akkumulation ● Darum Ware-Geld-Beziehung auf ihre zweckdienliche Funktion zurückgeführt: W – G – W / bedingt G – W – G´ / kein G´- G´- G´´- G´´´ Eckpfeiler: 1. Neuordnung Bankenwesen: Banken als reine gemeinnützige Dienstleistungs- unternehmen (Maklerfunktion) in Öffentlicher Hand ohne Gewinne, mit festen Gehältern („Demokratische Banken“). 2. Einführung des Vollgeldsystem: Geldschöpfung allein durch Zentralbanken („Monetative“), volle Deckung aller Kredite durch realwirtschaftliche Einlagen oder Zentralbank... 3. Zinssystem: - statt Zins einmalige Kreditgebühr Geldeinlagen ohne Zins, Bankenservice ist „Gewinn „genug. 4. Finanzwirtschaft: Verbot allen (spekulativen) Geldhandelns: Börsen- und Aktienhandel, Hedgefonds, Derivate usw. (Allokation des Geldes durch Realwirtschaft, realwirtschaftliche Kredite, Steuer-Förder-Politik) 5. Kapitalisierung der Unternehmen allein durch Rücklagen und durch Geschäftsbanken

21 (3) Partizipatorische Unternehmensverfassung
● Prinzipien der kapitalistischen Unternehmensverfassung: Privatisierung der gemeinsam erwirtschafteten Gewinne (Kapitalakkumulation) Bilanzierung allein an Steigerung des Gewinns orientiert (z.B. Aktiengesetz) Entscheidungen in Unternehmensfragen allein durch Kapitaleigener (Shareholder-Prinzip) Prinzip der Konkurrenz, der Verdrängung, des Ausschaltens der Konkurrenten Ziel: die leistungslose Kapitalakkumulation in Privatverfügung überwinden Eckpfeiler einer partizipatorischen Unternehmensverfassung: 1. Hineinnahme aller am Unternehmen Beteiligten und vom Unternehmen Betroffenen in Entscheidungen des Unternehmens durch Betriebliche Wirtschaftsräte • Kapitaleigner bzw. Besitzer, • Manager (Betriebsleitung), • Angestellten, • Kunden, • Lieferanten, • Vertreter der Öffentlichkeit, • Umweltverbände (Stakeholder-Prinzip) 2. „Neutralisierung“ des betrieblichen (Groß-)Kapitals (Ota Šik): satt private Kapitalabschöpfung wird gemeinsam erarbeitetes Kapital Betriebseigentum 3. Nachhaltigkeitsbilanz: Hineinnahme ökologischer, sozialer, gemeinwohlorientierter Kennzahlen in die Bilanzierung mit entsprechenden Steuer- und Förderregeln 4. Förderung Genossenschaftlicher Unternehmen (z.B. Macora-Gesetz Italien) 5. Bildung Nationaler Wirtschaftsräte für Erstellung der sozialen, ökologischen, gemeinwohlorientierten Leitwertkennzahlen ; Bildung Regionaler Wirtschaftsräte für konkrete regionale Rahmenvorgaben (vgl. „Zünfte“ früher, „Raumplanungsbehörden“ heute)

22 Exkurs: Markt und Unternehmertum
● Chancen privaten Unternehmertums: hohe Eigenverantwortung, Innovationskraft und Kreativität ● Verantwortlich nicht nur für persönliche Gewinne, sondern ebenso für Wohlergehen der Mitarbeiter und für das Gemeinwesen – sozialethische und ökologische Kompetenz. Ansonsten wird Unternehmertum zum „Raubrittertum.“ (z.B. entartetes Bankenwesen, TNK...) ● „Markt“ und „Marktwirtschaft“ nicht = Kapitalismus, sondern: Austausch von Waren und Leistungen im Wechselpiel von Angebot und Nachfrage über Medium Geld/Preis - in einer arbeitsteiligen Gesellschaft unverzichtbar. ● Kein Markt ohne Rahmenbedingungen und Regeln, z.B. Anerkennung von Geld, Tarifverträgen, Ladenöffnungszeiten, Ausschreibungspflicht, Kartellgesetze Diese können systemprägend unterschiedliche sein, z.B.: > Kapitalistische/neoliberale Marktwirtschaft: ... > Soziale/ökologische Marktwirtschaft: ... > Kooperative solidarische Marktwirtsschaft: ... ● Merkmale Kapitalistischer Marktwirtschaft: > Profitorientiert zu Gunsten des Kapitaleigners; > Markt als Abschöpfungsinstrument > Konkurrenzprinzip; > Wachstumszwang; > Abbau gemeinwohlorientierter Regeln ● Die kapitalistische Schlüsselideologie, dass „Eigennutz wie durch eine unsichtbaren Hand zum Wohl aller führe“, ist Irrtum und Lüge: > Der gänzlich „freie Markt“ bevorteilt automatisch den Stärkeren, Egoistischeren, benachteiligt den Schwächeren, Ehrlicheren (Beispiel zwei Bäcker auf einem Markt). > In dieser „disproportionalen Gesetzmäßigkeit des Marktes“ liegt systemimmanent sein sozialethisches Versagen.

23 Warum Sozialpflichtigkeit, Gewinnbeteiligung und Mitbestimmung zum Unternehmertum gehören
● Wertschöpfung und Mehrwert wird auch in Privatunternehmen nicht allein durch den Kapitaleigner (Eigentum an PM) erarbeitet, sondern durch: 1. Gesellschaftliche Vorgaben (Infrastruktur, technisch-wissenschaftliche Vorleistungen, politische Ordnung, sozialer Friede u.a.), 2. Eingebrachtes Kapital (PM), 3. Mitarbeiterleistung, 4. Eigenleistung des Unternehmers ● Darum ist der erarbeitet Mehrwert aufzuteilen für: 1. Löhne und Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter, Staatssteuer und Sozialsteuer (Sozialpflichtigkeit), Investitionsrücklagen, 4. Private Gewinnanteile des Unternehmers (mit „Anreiz- und Begrenzungsprinzip“, „Kapitalabschreibung“ ? s.u.) ● Darum ist in allen Betriebsfragen die Mitbestimmung, Gewinn- und Risikobeteiligung aller Beteiligten geboten (genossenschaftliche Tendenz). ● So die Überwindung der Akkumulation des gemeinsam geschaffenen Mehrwertes in alleiniger Privatverfügung möglich. 23

24 „Kapitalverwässerung“
Grafik: Zur Logik von Mitbestimmung, Gewinnbeteiligung und Gewinnabschreibung „Kapitalverwässerung“ _____ (115) (100) 24

25 Kooperative Marktwirtschaft?
● Anliegen: Rahmenbedingungen für Unternehmertum und Marktwirtschaft so gestalten, dass sie von kapitalistischen Prinzipien Gewinnmaximierung, der Konkurrenz , des Wachstumszwang befreit, zum kooperativem Wettbewerb, zum kooperativen, gemeinwohlorientiertem Marktverhalten kommen können. ● Bewegung Konkurrenz – Wettbewerb – Kooperation: - von individuell-kollektiv-egoistischen Anlagen und Bedürfnissen (Rivalität/Konkurrenz) - hin zu individuell-kollektiv-altruistischen Anlagen und Bedürfnissen. Frage des Menschenbildes und der Stimulation ● Kooperativer Wettbewerb? a) innerbetrieblich: - überzeugende Aufgabenstellung, Anreize Ergebnisses des „Wettbewerbssiegers“ allen zur Verfügung stellen - betriebliche Wirtschaftsräte ... b) zwischenbetrieblich: - verbindliche Gemeinwohlkriterien für alle (Bilanzierung) - Ausbau der Kartellbestimmung gegen „unlauteren Wettbewerb“ - Entwicklung regionaler Wirtschaftsräte - Herausnahme der Öffentlichen Güter aus dem freien Markt - Austausch der besseren Arbeitsweisen, Förderung des Schwächeren, solange es keine „Marktbereinigung“ geben muss

26 (4) Leistungsgerechtes und solidarisches Lohnsystem
Im bisherigen Lohnsystem erkennbar: ● Kriterien für Arbeitsleistung: Leistungsintensität, Qualitätsanspruch und Ausbildungsgrad, Verantwortungslast. ● Arbeitsleistungsvermögen schwankt zwischen 0,5 und dem 5-fachen der Durchschnittsleistung eines guten Facharbeiters. ● Übliche Tariflöhne liegen zwischen € (Arzthelferin) und € (Geschäftsführer). Spreizung zu 80% bei 1 : 3; max. 1 : 10. ● Fazit: „Löhne“ die weit über dem 5-fachen des Durchschnittslohnes liegen, sind nicht durch eigenen Leistung erarbeitet; sind als „Raublöhne“ abzulehnen. Ziel: Löhne und Einkommen, die weit über das eigenen Leistungsvermögen gehen, verhindern, Entlohnung nach realen Leistungen, zugleich solidarische Absicherung in leistungsschwachen Tätigkeiten

27 Eckpfeiler eines leistungsgerechten und solidarischen Lohnsystems
1. Generelle Bezahlung für jede Erwerbs- und Berufstätigkeit nur nach Tariflöhnen. 2. Lohnspreizung im Mindestlohn 0,5 des Durchschnittslohns, im Spitzenlohn bis zum 5-fachen (max. 10-fachen) der Durchschnittslöhne (z.B. bei Durchschnitt: Mindestlohn 1200 €, Spitzenlohn €) 3. Solidarischen Lohnausgleich für sehr leistungsschwache Tätigkeiten (Mindestlohn) 4. Für Künstler, Freiberufler, Sportler und ähnliche Berufe statt „Knappheitskriterium“ variablen aufwands-leistungsgemäße Pauschalsätze

28 (5) Ganzheitliches Arbeitskultur
Arbeit als ganzheitliche Wertschöpfung a) Materieller Wert: Produktivität, Entlohnung b) Sozialer Wert: soziale Einbindung, Anerkennung, soziale Sicherheit c) Psychischer Wert: Kreativität, Kommunikation, Verantwortung, ganzheitl. Betätigung d) ideeller, ethischer Wert: Sinnfindung, dem Guten dienen Wertschöpfung der Arbeit in drei Bereichen: Bezahlte Lohnarbeit /Erwerbsarbeit: als Arbeiter, Angestellter, Beamter, als Selbstständiger Unentgeltliche Eigenarbeit: Familienarbeit, Arbeit an Wohnung, Haus, Garten... Hobby u.ä. Ehrenamtliche Gemeinnutzarbeit: (Bürgerarbeit): Vereinsarbeit, Kulturelle Arbeit, Bürgerinitiativen, Chor, Freiwillige Feuerwehr, Mitarbeit in Parteien, Kirchen, Nachbarschaftshilfe u.ä. Die Überwindung der Entfremdung des Menschen in der Arbeit wäre dann gegeben, wenn sich der Mensch in allen drei Bereichen frei entfalten kann – und so das familiäre, kulturelle, gesellschaftliche Leben seine volle freie Entfaltung findet. 28

29 Das Recht der Erwerbsarbeit - Teilung des Arbeitsvolums
Besonderer Wert der Erwerbsarbeit: Hineinnahme des Menschen in den ökonomischen Prozess von > Arbeit, > Produktion, > Einkommen, > Konsumtion, > Steuer- und Sozialsystem (Beteiligungsökonomie). Hineinnahme aller arbeitsfähigen Menschen in den ökonomischen Prozess: 1. beste Grundlage eines stabilen und tragfähigen Sozialsystems, 2. beste Grundlage einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, 3. soziale Integration und Wertschätzung des Menschen. Ziel einer neuen Arbeitskultur: ● das Recht auf Erwerbsarbeit verfassungsmäßig zu verankern ● größerer Freiraum für Eigen-, Familien-, gesellschaftliche Arbeit Eckpfeiler einer solidarischen Arbeitskultur: 1. Teilung des Arbeitsvolumens 2. Herabsetzung der Regelarbeitszeit auf z.B. 30 W-Stunden; große Flexibilisierung der Arbeitszeit. So Überwindung der strukturellen Arbeitslosigkeit, „Vollbeschäftigung“ als Teilhabe aller am Ökonomischen Prozess - und zugleich Freisetzung für Eigen-, Familien- und gesellschaftliche Arbeit. 29

30 (6) Solidarisches Steuer- und Sozialsystem
Ziel, die vier Prinzipien eines solidarische und gemeinwohlorientierten Steuer- und Sozialabgabensystems durchsetzen: 1. Einheitsprinzip: Abgaben von allen Bürgern und allen Einkünften; 2. Solidarisches Prinzip durch progressive Besteuerung: höhere Anteile der wirtschaftlich Stärkere zu Gunsten der wirtschaftlich Schwächeren; 3. Paritätisches Prinzip: zu gleichen Anteilen zahlen Unternehmen und Angestellte Sozialabgaben (Bismarcksche Sozialsystem); 4. Lenkungsprinzip: Höhe der Abgaben nach sozialen und ökologischen Zielorientierungen. Eckpfeiler des neues Steuer- und Sozialsystems: 1. gemeinsame gesetzliche Kranken- und Sozialversicherung für alle Bürger (Bürgerversicherung, Umlagefinanzierung) 2. Steuerfinanziertes Sozialsystem: Ablösung der Sozialabgaben in den Unternehmen durch Wertschöpfungsabgabe 3. Besteuerung der Unternehmen nach ökologischen, sozialen Kennziffern 4. Besteuerung der Bürger durch Einkommensteuer und Sozialsteuer progressiv 5. Verbrauchs- und Ressourcensteuer ökologisch und sozial zielorientiert. 30

31 Konturen eines vereinfachten Sozial- und Steuersystems

32 Bedingungsloses Grundeinkommen ?
● Idee und Begründung: Jeder Bürger erhält allein aus der Tatsache, dass er Bürger eines Sozialwesens ist, als soziale Grundsicherung eine bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). ● Vorteile: Soziale Grundsicherung als Menschenrecht unabhängig von Leistungsfähigkeit; Keine entwürdigende Bedürftigkeitsprüfung; Radikale Entbürokratisierung. ● Funktion: Das BGE an Stelle der bisherigen Sozialleistungen: Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Grund-Bafög, Grundrente... ● Das Aufkommen des BGE wird erbracht: a) aus der Sozialsteuer der Erwerbstätigen und der Unternehmen, b) aus Verbrauchssteuern. ● Vier (umstrittenen) Varianten: a) sehr hohes BGE, damit Arbeit zur freiwilligen Betätigung wird b) relativ geringes BGE ohne Bedürftigkeitsnachweis die Notwendigkeit der Erwerbsarbeit bleibt c) das Grundeinkommen nach einer Negative Einkommensteuer verrechnet d) BGE für jeden, holt durch hohe Steuerprogression von Reichen zurück

33 Beispielrechung Bedingungsloses Grundeinkommen und geteilte Erwerbsarbeit
Beispielberechnung: • Mann und Frau mit drei Kindern hätten ein Grundeinkommen von zusammen € (2 mal 600 € und 3 mal 300 € ). • Dazu würde Mann oder Frau oder gemeinsam in Teilanstellung mit Wochenstunden einer Lohnarbeit nachgehen - mit einem Nettoverdienst von etwa €. • Mit zusammen € Monatseinkommen wäre ein gutes Auskommen gegeben. Aber Vorsicht! Ein bedingungsloses Grundeinkommen allein löst die Arbeitskrise nicht! 33

34 Beispiel für das Zusammenwirken verschiedener Bausteine
in einer neuen Arbeits- und Sozialkultur Teilung des Arbeitsvolumens - ca. 30-Stundenwoche - hohe Flexibilisierung der Arbeitszeit Bedingungsloses Grundeinkommen anstelle Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Kindergeld, Bafög, Grundrente... - z.B. Erwachsene 600 € - Kinder 300 € Paritätisch steuerfinanziertes Sozialsystem: Ablösen der Sozialabgaben von Arbeitsplätzen, dafür Wertschöpfungsabgabe der Unternehmen nach Arbeitsplatzkoeffizient Ausgleichendes, leistungsgerechtes Lohnsystem - „Zeit statt Geld“ für hohe Löhne, - Mindestlöhne in Niedriglohnbereich - Leistungsgerechte Löhne von 0,5 bis zum 5-fachen • So Hineinnahme a l l e r in ökonomischen Prozess von Arbeit, Produktion, Einkommen, Konsumtion, Steuer- und Sozialabgaben • So soziokulturelle Befreiung und Bereicherung im Zusammenspiel von Familien- und Eigenarbeit, Erwerbsarbeit, bürgerschaftliches Engagement und Muße! 34

35 (7) Ökologisierung der Wirtschaft
Ziel: 1. drastische Verringerung des Ressourcenverbrauchs Wende von Wachstumsökonomie zur Gleichgewichtsökonomie ● Durch Zusammenwirken von drei Strategien: Konsistenzstrategie: ökologische Übereinstimmung, Effizienzstrategie: ressourcensparende Technologie, hoher Wirkungsgrad, Suffizienzstrategie: „Mit weniger besser leben!“ (nötig weil „Rebount-Effekt“ der Effizienzstrategie!) ● Eckpfeiler: 1. schnellstmöglicher Umstieg auf regenerative Energie 2. Durchsetzung des Verursacherprinzips 3. Realisierung der Kreislaufwirtschaft (höchste Ressourceneffizienz) 4. Umstieg auf drastisches Reduzieren des Material- und Energiedurchsatzes 5. Umstieg auf suffiziente Lebensart ● Die wichtigsten mentalen, ökonomischen und politischen Voraussetzungen: a) Überwindung der Wohlstandsmehrungsideologien, b) Überwindung der Wachstumsideologie und Wachstumsmechanismen in der Wirtschaft. c) entsprechende Steuer-, Abgaben- und Fördersysteme. 35

36 Wende zu einer Postwachstums- und Gleichgewichtsökonomie
Im Zusammenwirken aller Bausteine und der Ökologisierung der Wirtschaft kommt es über eine Schrumpfungsökonomie zu einer Gleichgewichtsökonomie: • Drastisches Runterfahren der Energie und Materialdurchsatzes („Schrumpfungsökonomie“). Sozial- und ökologisch verträgliche Bereiche der Wirtschaft wachsen nur in bes. Aufbauphasen. • Bei Erreichen eines Sättigungsgrades geht das Wachsen zunehmend in qualitative Entwicklung über: Qualitätsprodukte, Wachsen kultureller, sozialer, geistiger Lebensqualitäten... • Dies in einer ständigen dynamisch sich einpendelnden Sinusbewegung sowohl für einzelne Güter wie für die gesamtökonomische Entwicklung. • Pendelt sich ein unter das maximal ökologisch-sozial verträgliche Maß von Faktor des ökologischen Fußabdrucks. Damit Überwindung wird die ökonomische und soziale Crashentwicklung der Wachstumsökonomie überwunden und eine Postwachstumsökonomie wird möglich.

37 (8) Regionalisierte Globalisierung
Ziel: die neoliberale, sozial und ökologisch zerstörerische Globalisierung überwinden, die globale Vernetzung aller kulturellen und ökonomischen Entwicklungen fördern. Eckpfeiler: 1. Reform oder Neuerfindung internationaler Organisationen z.B. neue WTO, IWF, Weltbank ; mit neuen ausgleichenden Regelwerke: fairer Welthandelsbedingungen, ökosoziale Mindeststandards durchsetzen; z.B. ILO-Bestimmungen 2. Die Machtkonzentration der TNC verhindern bzw. auflösen kleingliedrige regionale Einheiten stärken, 3. Verstärkte Regionalisierung der Wirtschaft durch beschränkende Einfuhrreglungen Überwindung des Dogmas vom „Freihandel“! 4. Entwicklung einer modernen regionalen Subsistenzwirtschaft (Commons-Ökonomie) Regionalwährungen u.a. 5. Vernetzung eigenständiger Regionen lokal, national, global. Nicht auf weltweite Einigung warten, sondern durch regionales, nationales, bilaterales Agieren von unten. 37

38 Leistungsgerechtes Lohnsystem
Das Zusammenwirken der Bausteine einer Lebensdienlichen Wirtschaftsweise Neue Arbeitskultur Leistungsgerechtes Lohnsystem Neue Eigentumsordnung Neue Finanzordnung Partizipatorisches Unternehmertum Ökologisierung der Wirtschaft Solidarisches Steuer+Sozialsystem Ökosoziale Globalisierung + Regionalisierung 38

39 V. Politischen Transformation und Wendezeiten

40 Konfrontativer Kampf oder Doppelstrategie?
Solidarische Ökonomie im oder jenseits des Kapitalismus? Reform oder Überwindung des Kapitalismus? Kapitalistische Ökonomie: - Prinzip Kapitalmehrung, Privatisierung; Konkurrenz, Wachstum Mechanismen der Bereicherung, Abschöpfung, Externalisierung... Solidarische Ökonomie: - Prinzip Kooperation, Solidarität, Teilhabe, Nachhaltigkeit... - Mechanismen der Partizipation, Kooperation, Nachhaltigkeit ... ? Zähmung, Reformen im Kapitalismus: - bei Beibehalten der kapitalist. Prinzipien und Mechanismen - aber Zähmung, Kontrolle, Beschränkungen... durch soziale und ökologische Auflagen (Regularien) „Ökosoziale Marktwirtschaft“ Konfrontativer Kampf oder Doppelstrategie?

41 Erkenntnisse der Systemtheorie und der Revolutionswissenschaft
Bifurkationen (nach Ervin Laszlo) Paradigmenwechsel ● Entscheidend für eine „Wende“: Vorlauf von Pioniergruppen und Alternativkräften - Wahrnehmen der Kairos-Situation, - Entwicklung von Doppelstrategien - Zusammenwirken von „oben“ und „unten“ (nach Ervin Laszlo, Fritjof Capra u.a.)

42 Mögliche Szenarien, Handlungsstrategie
● Sanftes Übergangsszenarium: schrittweise Entwicklung einer neuen „Sozialökologischen Marktwirtschaft“, eines „Global-Marshall-Planes“ Voraussetzung: geleistete Vorarbeit, Einsicht in Politik und Wirtschaft, Primat der Politik... Handlungsstrategien: alternative Inhalte+Modelle einbringen; Doppelstrategie... auf Streit und Kampfsituation einstellen... ● Sanfte Crash-Entwicklung: massive Krisenentwicklung, Zusammenbrüche der alten Großstrukturen; Protestbewegungen setzen systemverändernde Reformen, Alternativ-Projekte durch.... Voraussetzung: geleistete Vorarbeit; Paradigmenwechsel, Alternativprojekte werden aufgenommen; friedliche Entmachtung der alten Machtträger... Handlungsstrategien: alternative Inhalte+Modelle einbringen; Mobilisierung „der Straße“ zur friedlichen Erhebung; auf konsequente Wende bestehen,, Alternativprojekte durchsetzen ... ● Eruptive Crash-Entwicklung: sozial-ökologische Crashs in weiten Teilen der Welt, Massenverelendung, Aufstände, Bürgerkriege, Migrationsströme... Zusammenbruch der politischen und ökonomischen Infrastrukturen und alten Machtzentren... Handlungsstrategien: Methoden der Friedlichen Revolution aktivieren; alternative Inhalte+Modelle einbringen, Überlebensinseln, Archen bauen; auf regionale Subsistenzwirtschaft umsteigen.... Neuanfang von unten ...

43 Alternativen gibt es schon
a) In bisherigen Sozialen Marktwirtschaft (Reformen im System): - Tariflohnsystem Mitbestimmungsgesetze - Öko-Steuer Kartellgesetze Ansätze von Finanzmarktregulierungen - Genossenschaftsbanken - Daseinsvorsorge in Öffentlicher Hand - Non-Profitunternehmen ... b) In alternativen Projekten (Ansätze von Systemalternativen): - gemeinnützige Banken (z.B. GLS-Bank, Oicocredit), - zinsfreie Regionalwährungen (Komplementärwährungen) - Tauschringe Zeitbanken - Unternehmen der Gemeinwohlökonomie (Felber) - Betriebsübernahmen durch Belegschaften (Marcora-Gesetz) - genossenschaftliche Unternehmen alternative Lebensstilbewegung Ökologiebewegungen - postkapitalistischen Ökonomiebewegungen .... Entscheidend ist unsere Wahrnehmung und unser Einsteigen.

44 Gruppierungen und Initiativen alternativer Bewegungen
·  Ökologiebewegung, Friedensbewegung, Dritte-Welt-Bewegung, Gerechtigkeitsgruppen, auch feministische Bewegungen... ·  Nichtregierungsorganisationen wie „Greenpeace“, Ärzte für den Frieden u.a. ·  Konziliarer Prozess der Kirchen ·  Kairos-Bewegung „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ · „Ökumenische Initiative Eine Welt“ (ÖIEW) ·  Erd-Charta-Bewegung (eine sozial-ökologische Weltgemeinschaftsethik) ·  Lebensstilbewegung „anders besser leben“; kritische Verbraucherbewegung... ·  Spirituelle Aufbruchsbewegungen ·  Attac-Bewegung , Sozialforen (Weltebene, europäischer, nationaler Ebene) ·  Global-Marshall-Plan-Bewegung (weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft) ·  Bewegungen einer „Alternativen Ökonomie“; kritische Verbraucherbewegung... . ·  „Anders wachsen – Wirtschaft braucht Alternative zum Wachstums“ ·  Neue Demokratiebewegung: Bürgerbeteiligungsdemokratie, „Verfassungskonvent“... · Alternative Internetbewegungen · ...

45 Politische Handlungsfelder und Strategie
a) Bewusstseinsarbeit > Zuspitzung der Krise und Begreifen der Krise > Breite Bildungs- und Aufklärungspolitik auf allen Ebenen > Gesellschaftlicher Diskurs: „Was wollen wir wirklich wirklich?“ (Frithjof Bergmann) b) Ökonomische Pionierarbeit > Entwicklung alternativer Systementwürfe > Entwicklung alternativer Lebensstilbewegung (neue Werteerfahrung) > Entwicklung alternativer Projekte, Erprobungsarbeit, Inselmodelle, c) Politische Bewegungsarbeit: > Gemeinsames Wirken zivilgesellschaftlicher Gruppen, Initiativen, Bewegungen, Bündnisbildung: Druck von unten, Demos, Blockaden... > Befreiung der Politik aus der Umklammerung der Wirtschaft; neue Demokratiebewegung, alternative Parteien > Die Machtfrage im demokratischen Prozess lösen > Durchsetzen eines Neuen Gesellschaftsvertrags (neues Grundgesetz)

46 Herausforderungen und Aufgaben der Kirchen und Religionen
1. Das (neue) spirituelle, religiöse Suchen der Menschen aufnehmen, die alten Chiffren und Riten transformierten, neue entdecken 2. Hier besonders > eine ganzheitliche, die Transzendenz einschließende Weltsicht entwickeln, > die spirituelle Empfänglichkeit des Menschen fördern und wecken, > das ganzheitlich-spirituelle Menschenbild und Lebensverständnis fördern 3. Prophetisch Zeitansage wagen: Aufdecken der Mammon-Herrschaft, der Unrechtsstrukturen; konkrete Schalomansage Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung 4. Parteinahme und Anwalt sein für die Opfer des alten Systems; sich mit anderen Aufbruchsbewegungen verbünden.. 5. Selbst im eigenen Leben, in kirchlichen Strukturen alternative Praktiken und Modelle entwickeln, Lebensstil-Umkehrbewegung fördern 6. Sich mit allen Religionen in einer Interreligiöse Ökumene zusammenfinden (Hans Küng, Projekt Weltethos...)

47 Handlungsfelder auf persönlicher Ebene
● Selbst begreifen, worum es geht ... ● Sehen, was ich davon im eigenen Leben umsetzen kann ... ● Entsprechende Meinungsbildung nach außen ... ● Entsprechende Initiativen, Bewegungen unterstützen, mitmachen ... ● Politische Forderungen, Druck von unten, bei politischen Aktionen mitmachen ... ●... 47

48

49 Zusatzfolien Solidarische Ökonomie:
Bernd Winkelmann Adelsborn 113a 37339 Kirchohmfeld Tel / 63910 Mail: 49

50 Literaturhinweise Stand • Norbert Bolz, David Bossart: „Kultmarketing. Die neues Götter des Marktes“, 1995 • Matthew Fox: „Revolution der Arbeit. Damit alle sinnvoll leben und arbeiten können“, 1996 • Hans Peter Martin, Harald Schumann: „Die Globalisierungsfalle. Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand“, 1997 • Ulrich Beck (Hg.): „Die Zukunft von Arbeit und Demokratie,“ Frankfurt a.M • Heiner Geißler: „Ou Topos. Suche nach dem Ort, den es geben müsste“, 2009 • Wolfgang Kessler: „Weltbeben. Auswege aus der Globalisierungsfalle“, • Günther Moewes: „Geld oder Leben. Umdenken und unsere Zukunft nachhaltig sichern“, 2004 • Fritz Reheis: „Entschleunigung. Abschied vom Turbokapitalismus“, 2004 • Franz Josef Radermacher: „Global Marshall Plan. Ein Planetary Contract. Für eine Ökosoziale Marktwirtschaft” • Wolfgang Engler: „Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft“, • Niko Paech: „ Befreiung vom Überfluss“, 2012 • Maynard Keynes „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zins und des Geldes“ und Aufsatz von 1943; hier widergegeben nach Karl Georg Zinn „Rezeptionslücken des Keynesianismus“, Hamburg 2008 • Ulrich Duchrow, Franz Josef Hinkelammer: „Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur Diktatur des Eigentums“, 2002 • Ulrich Duchrow, Reinhold Bianchi, Rene Krüger, Vincenzo Petracca: „Solidarisch Mensch werden. Psychische und soziale Destruktionen im Neoliberalismus – Wege zu ihrer Überwindung“, 2006 • Elmar Altvater / Nicola Sekler (Hrsg.): Solidarische Ökonomie“, 2006 • Joachim Galuska (Hg.): „Pioniere für einen neuen Geist in Beruf und Business. Die spirituelle Dimension im wirtschaftlichen Handeln“, 2004 • Manfred Linz: „Was wird aus der Wirtschaft? Über Suffizienz, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit“, • Joachim Bauer: „Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren“ ,Hamburg • Christian Felber: „Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus“; 2008 • Christian Felber: „Gemeinwohl-Ökonomie“, 2010 • Maximilian Heubach: „Koordinatenwechsel. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Aufbruch“, • BUND und Brot für die Welt: „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt. Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte.“ Eine Studie des Wuppertal Instituts, • Dennis Meadows: „Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update, Signale zum Kurswechsel“, 2009 • Hans Peter Gensichen: „Nur die Armut wird uns retten. Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger“, 2009 • Meinhard Miegel: „EXIT. Wohlstand ohne Wachstum“, Berlin 2010 • Susanne Schmidt: „Markt ohne Moral. Das Versagen der internationalen Finanzelite“, • Hans Küng „Anständig wirtschaften. Warum Ökonomie Moral braucht“, 2010 • Richard David Precht „Die Kunst kein Egoist zu sein“, 2010 • Thoma´s Sedla´cek: „Die Ökonomie von gut und böse“, 2009/2012 • Gil Ducommun: „Nach dem Kapitalismus. Wirtschaftsordnung einer integralen Gesellschaft“, 2005 50

51 Was bewirkt die „Ungleichheit“ im Sozilagefüge der Gesellschaft?
Nach Studien von Kate Pickett und Richard Wilkinson in „Gleichheit ist Glück – Warum gerechtere Gesellschaften für alle besser sind“, Berlin 2010 Parameter: Mord, Selbstmord, Fettsucht, Teenagerschwangerschaft, Kindersterblichkeit, psychische Krankheiten, Zahl der Inhaftierten, Bildungsstand von 15jährigen, soziale Mobilität, Stellung der Frau... - nach Zahlen der WHO, Weltbank, UNO u.a. Beispielzahlen: Ungleichere zu gleicheren Länder: Mordraten 10 mal, psychische Kranke 3 mal, Teenagerschwangerschaft 7 mal höher 51

52


Herunterladen ppt "Ansätze und Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen