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Das Milgram-Experiment (Zur Gehorsamkeitsbereitschaft gegenüber Autorität) Das Stanford-Gefängnis Experiment Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie.

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Präsentation zum Thema: "Das Milgram-Experiment (Zur Gehorsamkeitsbereitschaft gegenüber Autorität) Das Stanford-Gefängnis Experiment Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie."—  Präsentation transkript:

1 Das Milgram-Experiment (Zur Gehorsamkeitsbereitschaft gegenüber Autorität) Das Stanford-Gefängnis Experiment Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie (Dr. Rainer Roth) SS 2006 Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

2 Varianten des Experimentes
Experiment 7: Abwesenheit des Versuchsleiters  20,5 % Experiment 8: Frauen (als Versuchspersonen)  65% Experiment 10: Bürohaus in Bridgeport  47,5% Experiment 11: Versuchsperson wählt Schockstufe  2,5% Experiment 12: Schüler bittet um Schock  0,0% Experiment 13: Gewöhnlicher Mensch befiehlt  20,0% Experiment 14: Autorität als Opfer Experiment 15: Widersprüchliche Befehle Experiment 16: zwei Autoritäten (eine als Opfer) 65,0% Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

3 Das Stanford-Prison-Experiment machte 1971 aus friedliebenden Studenten grausame Gefängniswärter.
DIE WELT IST SCHOCKIERT über die Folterbilder aus Bagdad. Amerikanische Soldaten quälten irakische Gefangene mit Elektroschocks, hetzten Hunde auf sie, zwangen sie zu sexuellen Handlungen. Wie konnte das nur geschehen? Die Folterer seien bloss ein paar faule Äpfel im Korb, liess die Führung in Washington verlauten. Normale amerikanische Soldaten seien zu solchen Taten nicht fähig. Philip Zimbardo ist anderer Meinung. Der Psychologe von der Stanford University glaubt nicht, dass sich die Folterungen mit ein paar charakterlosen Wachen erklären lassen, vielmehr ist er überzeugt: Im Gefängnis Abu Ghraib herrschten Bedingungen, die auch anständige Soldaten zu gewissenlosen Folterern werden liessen. «Das menschliche Verhalten hängt viel stärker von äusseren Umständen ab, als wir wahrhaben wollen», schrieb Zimbardo in einem Kommentar über den Folterskandal im «Boston Globe». Zimbardo muss es wissen. Er hatte vor dreissig Jahren selbst ein Gefängnis geschaffen, in dem gefoltert wurde. Im Frühling 1971 gab Zimbardo in der «Palo Alto Times» eine Annonce auf: «Männliche Studenten gesucht für psychologische Untersuchung des Gefängnislebens..... Interessanterweise hatte Zimbardo keine eigentliche Hypothese, was in einer solchen Situation geschehen würde. Das etwas diffus formulierte Ziel des Experiments war es, herauszufinden, «welche psychischen Auswirkungen es hat, wenn man Gefangener oder Strafvollzugsbeamter ist». Er wollte verstehen, wie die Gefangenen ihre Freiheit, Unabhängigkeit und Privatsphäre verlieren, während die Wärter an Macht gewinnen, indem sie das Leben der Gefangenen kontrollieren.... Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

4 Die Wärter stellten schon bald absurde Regeln auf, disziplinierten die Gefangenen willkürlich und gaben ihnen sinnlose Aufgaben: Kisten von einem Raum in den anderen tragen und wieder zurück, die Toilette mit blossen Händen putzen, stundenlang Dornen aus ihren Decken entfernen (die Wärter hatten die Decken zuvor durch Dornbüsche geschleift)..... Sowohl für die Gefangenen als auch für die Wärter verwischten sich die Grenzen zwischen Experiment und Realität. Je länger das Experiment dauerte, desto häufiger mussten die Bewacher daran erinnert werden, dass keine körperliche Gewalt erlaubt war. Die Macht, die ihnen das Experiment gab, machte aus pazifistisch eingestellten Studenten sadistische Gefängniswärter. Selbst Zimbardo verhielt sich sonderbar. Eines Tages glaubte eine der Wachen, die Gefangenen bei der Planung eines Massenausbruchs belauscht zu haben. Zimbardo ging zur Polizei von Palo Alto und wollte die Gefangenen in das alte Stadtgefängnis transferieren. Als die Polizei ablehnte, wurde er wütend und beklagte den Mangel an Kooperation zwischen den Gefängnissen. Zimbardo selbst war Gefängnisdirektor geworden. Am vierten Tag stellte Zimbardo aus Doktoranden und Abteilungssekretärinnen des Instituts einen Bewährungsausschuss zusammen, dem die Gefangenen einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen konnten. Fast alle waren bereit, auf die 15 Dollar pro Tag zu verzichten, wenn sie rauskämen. Der Bewährungsausschuss schickte sie in die Zellen zurück, während er über die Anträge beriet. Erstaunlicherweise gehorchten alle Gefangenen, obwohl sie ihre Teilnahme am Experiment einfach hätten beenden können, wenn sie ohnehin auf das Geld verzichteten. Doch dazu hatten sie nicht die Kraft. «Ihr Realitätssinn hatte sich verschoben», schrieb Zimbardo, «sie nahmen ihre Gefangenschaft nicht mehr als ein Experiment wahr. In dem psychologischen Gefängnis, das wir kreiert hatten, hatte nur das Strafvollzugspersonal die Macht, vorzeitige Entlassungen zu bewilligen.» Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

5 Zu diesem Zeitpunkt war für alle Beteiligten völlig unklar, wo ihre Rolle aufhörte und wo ihre eigene Identität begann. Fünf Tage nach Beginn des Experiments, am Donnerstagabend, besuchte Zimbardos Freundin und spätere Frau Christina Maslach das Gefängnis. Sie war Psychologin und hatte sich bereit erklärt, die Gefangenen am nächsten Tag zu interviewen. Etwa um 23 Uhr klopfte Zimbardo ihr auf die Schulter und zeigte auf den Bildschirm. «Schnell, schnell - schau dir das an.» Maslach schaute auf, und es wurde ihr sofort übel. Die Wärter schrien auf eine Reihe an den Füssen aneinandergeketteter Gefangener ein, deren Köpfe in Papiersäcken steckten. Es war der Gang zur Toilette vor dem Schlafengehen. In der Nacht mussten die Gefangenen ihre Notdurft in der Zelle in einen Eimer verrichten, dessen Leerung die Wärter willkürlich verweigerten. «Siehst du das? Komm schon, schau es dir an - das ist wirklich erstaunlich.» Doch Maslach hatte keine Lust. Als Zimbardo sie beim Verlassen des Gefängnisses fragte, was sie vom Experiment halte, schrie sie ihn an. «Es ist entsetzlich, was du diesen jungen Leuten antust!» Es kam zu einem hitzigen Streit....schliesslich entschied er sich, den Versuch am nächsten Morgen zu stoppen. Der Verlauf des Experiments zeigt erstaunliche Parallelen zur Situation in Bagdad: Nicht dazu ausgebildete Soldaten fanden sich plötzlich in der Rolle mächtiger Gefängniswachen. Die Vorgesetzten hatten keine Erfahrung und griffen nicht ein. Hinzu kamen die militärische Geheimhaltung und widerstreitende Interessen von Wachen und Verhörspezialisten. Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

6 «Jede Tat, die je ein Mensch begangen hat, wie schrecklich auch immer, kann jeder von uns begehen - unter dem richtigen oder falschen Druck einer bestimmten Situation», schrieb Zimbardo nach dem Experiment. «Dieses Wissen entschuldigt das Böse nicht, es demokratisiert es eher, teilt die Schuld unter normalen Leuten auf, anstatt sie zu verteufeln.» Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

7 Experiment und Ethik Problematische Verhaltensweisen
Täuschung / Missinformation der Versuchspersonen Beeinträchtigung / Gefährdung Personen werden teilweise in emotional belastende Situationen gebracht Verletzung der Privatsphäre und Missbrauch persönlicher Daten Forschungskonsequenzen Maßnahmen der Vorsorge und Absicherung Freiwilligkeit Aufklärung vor Versuchsbeginn Aufklärung nach Versuchsdurchführung Kompensation (finanziell, Selbsteinsicht, Mitwirken an wissenschaftlichem Fortschritt) Datensicherung / Datenkodierung Berufsethische Richtlinien  APA Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

8 Richtlinien der American Psychological Association (APA)
Versuchspersonen darf kein Schaden entstehen wenn möglich sollte den Versuchspersonen die Vorgehensweise im Experiment erklärt werden und die Einwilligung ins Experiment eingeholt werden Täuschung sollte nur eingesetzt werden, wenn es keine andere Möglichkeiten gibt; in diesem Fall muss den Versuchspersonen nach dem Experiment eine vollständige Erklärung und Beschreibung des Experimentes gegeben werden (Debriefing) Versuchspersonen können das Experiment zu jedem Zeitpunkt abbrechen alle Informationen, die der Teilnehmer gegeben hat unterliegen der Schweigepflicht Wohlbefinden der Versuchspersonen vs. Forschungsinteressen / Allgemeinwohl Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie

9 weiterführende Informationen
Haney, C., Banks, C., & Zimbardo, P. (1973). Interpersonal dynamics in a simulated prison. International Journal of Criminology and Penology, 1, Dr. Rainer Roth, Universität des Saarlandes: Experimentelle Methode in der Sozialpsychologie


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