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Rückblick in die Geschichte des Nachschlagewerks

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Präsentation zum Thema: "Rückblick in die Geschichte des Nachschlagewerks"—  Präsentation transkript:

1 Rückblick in die Geschichte des Nachschlagewerks
Rückblick in die Geschichte des Nachschlagewerks Traditionen und Trends Spree SoSe 2007

2 Gliederung  Die Anfänge Vorläufer heutiger Wörterbücher
ArbeitsschritteW Die Anfänge Vorläufer heutiger Wörterbücher Ordnungsprinzipien Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien zw und heute Spiegel des Wissenstandes politische Waffe gebildete Konversationslexikon Essenz des Wissens Fazit Ressourcen Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

3 Die Anfänge I ArbeitsschritteW Wörterbücher und Enzyklopädien haben gemeinsame Wurzeln entstanden aus Lehrmaterialen, Gedächtnisstützen für die Lernenden (z. B. de proprietatibus rerum) Vorläufer in antiken Hochkulturen ca. 77 n. Christi: Plinius secundus: Naturalis Historia (Beispiel aus der engl. Übersetzung) Übernahme und neue Ansätze durch die Scholastiker im Mittelalter um 1200: Gervasius Tilleberiensis: Otia Imperialia ( Inhaltsverzeichnis übersetzt: Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

4 Die Anfänge I I ArbeitsschritteW Erklärung von Sachen und Worten lässt sich in der mittelalterlichen Philosophie / Theologie nicht voneinander trennen Sprache hat eine von Gott gegebene tiefere Bedeutung mystische und religiöse Bedeutung (Offenbarung) Suche nach einer ursprünglichen, eigentlichen Sprache Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

5 Wo finden wir Vorläufer heutiger Nachschlagewerke?
ArbeitsschritteW Mittelalter und frühe Neuzeit Vokakularien: Lehr- und Lernmittel für die gelehrten Sprachen (Griechisch, Latein, Hebräisch) Glossarien: Erklärung schwieriger Wörter (z. B. in den Handschriften) seit dem 15. Jhd. mehrsprachige Wortlisten für Kaufleute (zunächst als Anhänge zu Kaufmannshandbüchern) 18. und 19. Jhd. Mit der Entstehung der Nationalstaaten und Vereinheitlichung der Nationalsprachen Bedarf an neuer Form von Wörterbüchern Normierung des richtigen Sprachgebrauchs ( Vorwort Johnson) gemeinsame sprachliche Heimat als Vorstufe der staatlichen Heimat (Adelung) wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Sprache (Sprachaltertümer, deutsche Philologie, Grimm, OED) Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

6 Ordnungsprinzipien  Abbild der göttlichen Ordnung der Welt
ArbeitsschritteW Enzyklopädie (griechisch: enkyklios paidaia = Kreis des Wissens) / im Griechischen nicht als Bezeichnung für ein Genre benutzt Abbild der göttlichen Ordnung der Welt Zufällige Ordnung – Hervorhebung des Besonderen, Wertvollen und Seltenen Miscellaneen, Wunderkammern (z. B. Grünes Gewölbe in Dresden) Systematische Ordnung - das gesamte verfügbare menschliche Wissen sollte in einem systematischen Zusammenhang präsentiert werden Baum des Wissens alle Zweige des Wissens in übersichtlicher Form Ortsmetapher – Stadt des Wissens, Palast des Wissens inhaltlicher Zusammenhang der Vielfalt des Wissens erkenntnistheoretisch: Mensch – Natur – Reflektion über die Natur (Bacon) System von inneren Verweisen (Assoziationsprinzip) Siegeszug der alphabetischen Ordnung Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

7 Beispiele für Wissensordnungen
ArbeitsschritteW die sieben freien Künste (mittelalterliche Universität) Trivium: Grammatik Rhetorik Logik / Dialektik Quadrivium: Arithmetik Geometrie Astronomie Musik / Harmonie Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

8 Beispiele für Wissensordnungen
ArbeitsschritteW Baum des Wissens Aus: Encyclopédie Figurative System of Human Knowledge.jpg Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

9 Beispiele für Wissensordnungen
ArbeitsschritteW Rangordnung - Ordnung einer islamischen Enzykopädie um 800 Macht Krieg Adel Charakter Gelehrsamkeit und Beredsamkeit Askese Freundschaft Gebete Nahrung Frauen Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

10 Beispiele für Wissensordnungen
ArbeitsschritteW Erkenntnistheorie - Äußere Natur: Astrologie Meteorologie Geographie Mineralien Pflanzen / Tiere Der Mensch: Anatomie Physiologie Politik Geschichte Francis Bacon: Novum Organum Einwirkung des Menschen auf die Natur: Medizin Chemie die bildenden Künste Gefühle Architektur Landwirtschaft Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

11 Beispiele für Wissensordnungen
ArbeitsschritteW a b c d e f g h Siegeszug der ‚alphabetischen Ordnung‘ Beginn im 16. Jahrhundert Einheitliche systematische Darstellung nicht mehr praktikabel Keine Einigung auf ein System der Weltordnung möglich Umfang des Wissbaren nimmt ständig zu Kein Mensch, auch kein Gelehrter, ist mehr in der Lage, fachfremde Gegenstände systematisch aufzufinden Lösung: alphabetische Anlage nach Schlagwörtern Das ganze Weltwissen wird zerschlagen in das formale System von 23 (26) Buchstaben Byzantinische Beispiel (griechisch) „suda“ bereits Ende 10. Jhd. Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

12 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Spiegel des zeitgenössischen Wissensstandes Auf allen Sachgebieten Sachen und Personen Räumen und Epochen Keine fachlichen, geographischen oder räumlichen Grenzen Trotz Bemühen um Universalität Kulturkreisschwerpunkt erkennbar In den Nationalsprachen Zielgruppe: gelehrtes Publikum Beispiele: Zedlers Universallexikon (1732 – 1750) John Harris: Lexicon technicum, or, An universal dictionary of arts and sciences (1708) Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

13 Vollständiger Titel des 21. Bandes von Zedlers „Universal-Lexikon“
Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschafften und Künste, welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. Darinnen so wohl die Geographisch-Politische Beschreibung des Erd-Creyses nach allen Monarchien, Kayserthümern, Königreichen, Fürstenthümern, Republicken, freyen Herrschafften, Ländern, Städten, See-Häfen, Festungen, Schlössern, Flecken, Ämtern, Klöstern, Gebürgen, Pässen, Wäldern, Meeren, Seen, Inseln, Flüssen und Canälen, sammt der natürlichen Abhandlung von dem Reiche der Natur, nach allen himmlischen, lüfftigen, feuerischen, wässerichen und irdischen Cörpern, und allen herinnen befindlichen Gestirnen, Planeten, thieren, Pflantzen, metallen, Mineralien, Saltzen und Steinen etc. Als auch eine ausführliche Historisch-Genealogische Nachricht von den Durchlauchten und berühmtesten Geschlechtern in der Welt: Den Leben und Thaten der Käyser, Könige, Chur-Fürsten und Fürsten, grosser Helden, Staats-Minister, Kriegs-Obersten zu Wasser und zu Lande, denen vornehmsten geist- und weltlichen Ritter-Orden etc. Ingleichen von allen Staats- Kriegs- Rechts- Policey und Haushaltungs-Geschäfften des adelichen und bürgerlichen Standes, der Kauffmannschafft, Handthierungen, Künste und Gewerbe, ihren Innungen, Zünfften und Gebräuchen, Schiff-Fahrten, Jagden, Fischereyen, Berg- Wein- Acker-Bau und Viehzucht etc. Wie nicht weniger die völlige Vorstellung aller in denen Kirchen-geschichten berühmten Alt-Väter, Propheten, Apostel, Päbste, Cardinäle, Bischöfe, Prälaten und Gottesgelehrten, wie auch Concilien, Synoden, Orden, Wallfahrten, Verfolgungen der Kirchen, Märtyrer, Heiligen, Sectirer und Ketzer aller Zeiten und Länder; Endlich auch ein vollkommener Ingegriff der allergelehrtesten Männer, berühmter Universitäten, Academien, Societäten und der von ihnen gemachten Entdeckungen; ferner die Mythologie, Alterthümer, Müntz-wissenschafft, Philosophie, Mathematick, Theologie, Jurisprudenz und Medicin, wie auch aller freyen und mechanischen Künste, sammt der Erklärung aller darinnen vorkommenden Kunst-Wörter u.s.f. enthalten sind. Mit hoher Potentaten allergnädigsten Privilegiis.

14 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Enzyklopädie als politische Waffe Instrument zur Vermittlung eines neuen Weltbildes (aufklärerische) Förderung nach kritischem Denken Möglichkeit, abweichende politische Ansichten vor der Zensur im Alphabet zu verstecken Beispiele: Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des Sciences, des Arts, et des Métiers. Hg. V. Denis Diderot und Jean le Rond d‘ Alembert. Paris Große Sowjetische Enzyklopäidie. Erste Auflage 1926 Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

15 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Das Konversationslexikon „Es ist nicht der Zweck dieses Buches, den Kreis der gesellschaftlichen Begriffe zu erweitern, sondern sich so sehr als möglich innerhalb desselben festzuhalten.“ (Loebel, Conversationslexicon 1796) Entsteht im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert aus den Zeitungslexika (Hübner‘s Reales Staats- und Zeitungslexikon“ Gerade so viel Wissen vermitteln, wie zu einer gebildeten Konversation nötig ist Zusammenstellung der Inhalte folgt dem augenblicklichen Interesse Adressat war die neu entstehende Gesellschaftsschicht des ‚gebildeten Bürgertums“ Beispiel: Renatus Gotthelf Loebel: Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeiten – 1804 1808 von Friedrich Arnold Brockhaus aufgekauft und wiederholt vollständig umgearbeitet Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

16 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Das Universallexikon – Essenz des Wissens Faktenwissen in komprimierter Form Punktueller Zugriff über enge Schlagwörter Kurze, unsignierte Artikel Anzahl der Artikel deutlich größer als in Enzyklopädien ( bis ) Alphabetische Anordnung der Lemmata Zusammenhänge über Verweise im Text hergestellt Selten bibliographische Angaben Beispiel: Pierer: Encyklopädisches Wörterbuch Ab 1860 dominierende Form des Nachschlagewerks Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

17 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Enzyklopädisches Lexikon – Die Ersatzbibliothek Grenzen zw. Enzyklopädie und Lexikon verwischen (19. / 20. Jahrhundert) Trend umfangreichere Werke nennen sich Enzyklopädie, schmalere Ausgaben Lexikon Beispiele: Brockhaus, Meyer 1888, Encyclopaedia Britannica 1911 Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

18 Inhalte und Zielsetzungen allgemeiner Enzyklopädien
zw und heute Enzyklopädisches Lexikon – Die Ersatzbibliothek Grenzen zw. Enzyklopädie und Lexikon verwischen (19. / 20. Jahrhundert) Trend umfangreichere Werke nennen sich Enzyklopädie, schmalere Ausgaben Lexikon Beispiele: Brockhaus, Meyer 1888, Encyclopaedia Britannica 1911 Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree SoSe 2007

19 Ressourcen Robert L. Collison: Encyclopaedias: their history throughout the ages. A bibliographical guide with extensive historical notes to the general encyclopaedias issued throughout the world from 350 B.C. to the present day. New York u.a. 1964 Deutsches Museum: Enzyklopädien, Bildung/Erziehung Le Musée virtuel des dictionnaires Tom Mc Arthur: Worlds of Reference. Lexicography, learning and language from the clay tablet to the computer. Cambridge 1986 Wikipedia : Geschichte und Entwicklung der Enzyklopädie Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, Spree WS 2006/2007


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