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Berufung. Aufbruch. Zukunft. Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn

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Präsentation zum Thema: "Berufung. Aufbruch. Zukunft. Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn"—  Präsentation transkript:

1 Berufung. Aufbruch. Zukunft. Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn
Der Begriff „Zukunftsbild“ soll als „Wegzeichen“ verstanden werden: Es ist kein vollendetes Bild gemeint. Vielmehr begleitet das Zukunftsbild das Erzbistum als „Zeichen am Weg“, ist selbst „Zeichen des Weges“ und ein Signal des gemeinsamen Gehens mit und für den Herrn der Kirche und enthält dabei zahlreiche Orientierungshilfen. Die Aussagen werden in den kommenden Jahren überprüft und ggf. weiter entwickelt. HINWEISE zu dieser Präsentation: Jede der 24 Folien hat begleitende Notizen, die als Stichwort-Manuskript für den Vortrag genutzt werden können. Die Aussagen des Zukunftsbildes werden in der Präsentation mit ganz wenigen Worten benannt – in den Notizen finden sich Hinweise dazu, wo im Zukunftsbild und seinen Anlagen das jeweilige Thema ausführlich dargelegt ist. Weitere Materialien für die Aneignung des Zukunftsbildes finden sie im Internet unter

2 Funktion und Ziel des Zukunftsbildes
Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn wurde am 25. Oktober 2014 in Kraft gesetzt. Von nun an bildet dieser Text mit seinen Anlagen die grundsätzliche Agenda für die Bistumsentwicklung in den kommenden Jahren. Das Zukunftsbild soll helfen, die Berufung der Kirche als Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen neu zu entdecken und darin die eigene Berufung als Christ oder Christin zu leben. Das Zukunftsbild ist kein Rezept- oder Anordnungskatalog, der eine einfache oder schnelle Lösung der drängenden Gegenwartsfragen verspricht. Aber es bietet deutliche Richtungsaussagen und Entscheidungshilfen. Das Zukunftsbild beschreibt, in welche Richtung sich die Kirche von Paderborn in den kommenden Jahren entwickeln soll und die dazu hilfreichen Haltungen und Leitmotive. Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn wurde am 25. Oktober 2014 in Kraft gesetzt. Von nun an bildet dieses Papier mit seinen Anlagen den „roten Faden“ in der zukünftigen Entwicklung des Erzbistums. Es ist die grundsätzliche Agenda für die kommenden Jahre. Für das Verständnis des Zukunftsbildes sind einige Grundannahmen von Bedeutung: Das Zukunftsbild soll dabei helfen, die Berufung der Kirche als Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen neu zu entdecken und darin die eigene Berufung als Christ oder Christin zu leben: Dieses Ziel kann nur durch eine eigene Auseinandersetzung mit den Aussagen des Zukunftsbildes und deren Aneignung erreicht werden. Ohne diese wird das Zukunftsbild keine Wirkung erzielen. Die Aneignung in allen Bereichen der Erzdiözese ist die zentrale Aufgabe in den nächsten Jahren. Das Zukunftsbild ist kein Rezept- oder Anordnungskatalog der von oben herab eine einfache oder schnelle Lösung der drängenden Gegenwartsfragen verspricht. Es ist auch kein Gesetzbuch mit Verordnungen. Was es bietet, sind deutliche Richtungsaussagen und Entscheidungshilfen. Dadurch bietet das Zukunftsbild die Möglichkeit, mit Zuversicht in die kommenden (vermutlich nicht einfachen) Jahre zu gehen. Der Text gibt Zeugnis von den Chancen, Möglichkeiten und Grenzen, die es für den Weg der Kirche heute und in den kommenden Jahren vermutlich gibt. Das Zukunftsbild beschreibt, in welche Richtung sich die Kirche von Paderborn in den kommenden Jahren entwickeln soll: Der Text führt aus, welche grundlegenden Haltungen im Miteinander und welche theologischen und pastoralen Leitmotive dabei von besonderer Bedeutung sind. Er soll das Orientierungsbild sein für alles, was in den kommenden Jahren zu entscheiden und zu gestalten ist.

3 Wahrnehmung der Gegenwart als Basis des Zukunftsbildes
Die Basis für die Aussagen des Zukunftsbildes bildet eine grundsätzliche Wahrnehmung, Bejahung und Annahme der Herausforderungen unserer säkular und plural geprägten Gegenwart für den Glauben und die Kirche. Die gegenwärtige kirchliche Situation ist unübersichtlich, sehr uneinheitlich und kaum berechenbar. Die Akteure in der Kirche (seien sie ehrenamtlich oder hauptberuflich engagiert) werden mit Klischees, Vorurteilen und Zumutungen konfrontiert und stehen oftmals unter starkem Rechtfertigungsdruck. Das religiöse Verhalten der Menschen im Erzbistum ist einem massivem Wandel unterworfen. Die Kirche und ihre Angebote, aber auch ihre Organisationsformen, stehen unter einem „permanenten Zustimmungsvorbehalt“ der Gläubigen. Die Kirche befindet sich in einer religiösen „Marktsituation“ und muss – ob sie es will oder nicht - mit anderen Anbietern konkurrieren. ausführlich dazu: Zukunftsbild Kapitel 1.2 Die Wirklichkeit wahrnehmen und anerkennen, S

4 Biblisches Hoffnungsbild: Der Gang auf dem Wasser
„In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als Ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagt: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.“ Matthäus 14, 22 ff Trotz oder gerade wegen der angespannten Situation stellt das Zukunftsbild zwei biblische Hoffnungsbilder in den Mittelpunkt: den Gang auf dem Wasser (Matthäus 14,22) Paulus auf dem Areopag (Apostelgeschichte 17,16 – siehe nächste Folie) Der Gang auf dem Wasser: Schon in den Evangelien ist vom Gegenwind die Rede. Das Boot, in dem sich die Jünger befinden, wird von den Wellen hin und her geworfen. Über die Jahrhunderte wurde dieses Bild immer auch auf die Kirche übertragen. Der Aufruf Jesu, ihm zu vertrauen, ist für die Jünger mitten im Seesturm eine denkbar große Herausforderung. Diese Erzählung gibt verschiedene Anregungen für eine Kirche, die vor der Herausforderung der Erneuerung steht. ausführlich dazu: Zukunftsbild Kapitel 1.1 Vertrauen auf die Gegenwart Jesu und die Bereitschaft zum Umdenken: Der Gang auf dem Wasser, S. 19ff

5 Biblisches Hoffnungsbild: Paulus auf dem Areopag
„Sie [die Menschen] sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wird […]: Wir sind von seiner Art. [...] Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen. Denn er hat den Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte. Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören. So ging Paulus aus ihrer Mitte weg.“ Apostelgeschichte 17, 16 ff Paulus auf dem Areopag: Die Erzählung vom Aufenthalt des Apostels Paulus in Athen lässt sich gut auf die heutige Situation der Kirche hin auslegen. Denn dort ist von einer faktischen religiösen Marktsituation die Rede. Sie beschreibt eine Situation, in der Paulus der religiösen und weltanschaulichen Pluralität nicht ausweicht, sondern sich in sie hineinbegibt. Die Apostelgeschichte erzählt, wie Paulus in eine Stadt voller Götzenbilder kommt. Obwohl er zunächst zornig wird, erinnert er sich schließlich doch an den einen Gott, der allen Menschen nahe ist. In seiner Rede auf dem Areopag verkündet er die Botschaft von der universalen Liebe des einen Gottes. Das bringt Paulus keineswegs viele Anhänger unter den gebildeten Athenern, er erfährt auch deutliche Ablehnung. Es schließen sich ihm aber auch einige an. ausführlich dazu: Zukunftsbild Kapitel 1.3 Der eine Gott aller Lebenden und die Verkündigung des Evangeliums: Paulus auf dem Areopag, S. 26ff

6 Biblisches Hoffnungsbild: Vertrauen in die Kraft des Evangeliums
„Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht. Es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen. Denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus dem Glauben, wie es in der Schrift heißt: Der aus Glauben Gerechte wird leben.“ Römer 1, 16f Es ist der Auftrag der Kirche, das Evangelium von der Liebe Gottes zu verkünden. Dieser Auftrag gilt immer, auch heute in einer ziemlich unübersichtlich gewordenen Welt. Dazu bedarf es des Vertrauens auf die Kraft des Herrn der Kirche. Vertrauen ist ein zentrales Gut auf dem Weg der Kirchenentwicklung. Mit Vertrauen beginnt das eigene Agieren und Planen, die Übernahme von Verantwortung und ein Engagement in unübersichtlichen und unberechenbaren Zusammenhängen. Alle, insbesondere aber jene, die heute pastoral handeln, müssen also in die Schule des Evangeliums gehen, um neu zu lernen, dass sie in erster Linie vom Vertrauen in die einzigartige Kraft des Evangeliums leben. vgl. Zukunftsbild, S. 18f

7 10 Jahre Vergewisserung im Erzbistum Paderborn – Schlaglichter auf dem Weg der „Perspektive 2014“
Impulse des Erzbischofs bei den Diözesanen Foren 2004 und 2009 Inhaltliche Entwicklung der Pastoral der Berufung als Zentralkategorie und der vier Perspektivthemen als Handlungsfelder Aufbau der Pastoralen Räume seit 2010 Tage der Berufung in den Dekanaten des Erzbistums 2012 Diözesane Pastoralwerkstatt Juni 2013 Das Gebet vieler Menschen im Erzbistum, dass auf dem Weg der Verständigung Gottes Wille und Auftrag für die Kirche von Paderborn erkannt werden möge. Der Weg hatte Widersprüche, Fehler, führte zu bangen Fragen, Verweigerung und Widerstand - genauso aber auch zu unverhofften neuen Wegen, überraschenden Einsichten, kreativen Entwicklungen und zur Erfahrung neuer Kraft. Das alles war geprägt von einem hohen Maß an Mitgehbereitschaft der Beteiligten. ausführlich dazu: Zukunftsbild, S. 13f

8 Das Logo des Zukunftsbildes als Verständnishilfe
Dieses Kreuz ist aus vielen bunten Flächen zusammengesetzt und in seinem Inneren hat es ein denkbar schlichtes Gerüst: zwei sich im rechten Winkel überschneidende weiße Linien, ein Kreuz. Es verweist auf Jesus Christus. Er ist das Gerüst, das alles aufrecht und zusammen hält, er ist Stütze und Orientierung für die vielen Flächen, die sich an ihm sammeln. Diese Flächen stehen zu dem schlichten Kreuz in einem Gegensatz: Sie sind bunt, vielgestaltig, auch chaotisch – ein Bild für die Menschen, Einrichtungen und Lebensräume, die gemeinsam die Kirche von Paderborn bilden. Für sich genommen vermag keine dieser Formen das Kreuz abzubilden. Die farbigen Flächen, die sich zu einem Kreuz formen, lassen sich auch als die verschiedenen Gnadengaben verstehen, die der eine Geist den Menschen schenkt: All diese Gnadengaben, auch Charismen genannt, braucht die Kirche von Paderborn für ihren Weg in die Zukunft. Wenn sich alle Flächen um Jesus Christus als gemeinsame Mitte sammeln, gewinnen sie Form. Das scheinbare Chaos bekommt eine Struktur und für alle erkennbare Gestalt. Man begreift beim Anblick dieser Form: Hier geht es um die Kirche und den christlichen Glauben. Das Zukunftsbild-Kreuz ist nicht statisch. Die bunten Flächen bewegen und überlagern sich, ohne jedoch das Form gebende Gerüst zu verlassen. Die verschiedenen Erscheinungsformen des einen Kreuzes verweisen darauf, dass Kirche-Sein unterschiedliche Akzente und Ausdrucksformen hat.

9 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (1) Gottes Ruf wahrnehmen
Die Kirche von Paderborn setzt sich nach Kräften dafür ein, dass sich möglichst viele Menschen von Gottes Einladung zur Gemeinschaft mit ihm angesprochen und ermutigt fühlen. Sie will dabei helfen, Gottes Ruf in den Höhen und Tiefen des alltäglichen Lebens zu deuten und zu erkennen. Gott ist immer da. Und er ist keinem Menschen fern. Gott ist auch bei den vielen Mitmenschen, die nicht oder nicht mehr an ihn glauben. Die Kirche von Paderborn ist dazu da, ein spürbares und glaubwürdiges Zeichen für Gottes liebende Gegenwart zu sein. Das heißt für jede und jeden Einzelnen: Verstehen Sie sich als Teil dieser wichtigsten Aufgabe, dass Gottes Ruf an die Menschen heute spürbar werden kann. Sprechen Sie darüber, wann immer Sie die Gelegenheit dafür haben. Und lernen Sie selber neu, auf Gott zu hören. ausführlich für die zentralen Aussagen 1 bis 3: Zukunftsbild, Kapitel 1, S. 16 – 32 Zum Verständnis der Aussage „Gottes Ruf wahrnehmen“ besonders: Zukunftsbild, S. 24 unten und folgende Zukunftsbild, S. 28 unten und folgende Zukunftsbild, Kapitel 2 Theologische Grundlagen des Zukunftsbilds besonders: 2.2 Berufung als Beziehungsgeschehen, S. 37f sowie: 2.4 Konsequenzen für eine Pastoral der Berufung, S

10 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (2) Jesus Christus entschieden bekennen
Die Kirche von Paderborn bekennt sich zum Evangelium Jesu Christi. Sie bringt dieses mutig zur Geltung, zum Beispiel durch Unterstützung für einen christlichen Lebensstil und durch die Förderung vielfacher Formen des christlichen Engagements. Im gelebten Glauben – in liturgischer Feier, Verkündigung und diakonischer Nächstenliebe – wird dieses Bekenntnis zugänglich. An Jesus Christus, dem Herrn der Kirche, müssen wir Maß nehmen in der Art und Weise, wie wir die Kirche ausgestalten. Ihn zu bekennen geht nicht allein mit den Lippen. Durch ein entschiedenes Bekenntnis zu Jesus Christus kommt alles das auf den Prüfstand, was wir tun und wie wir es tun. In unserem Miteinander, in unseren pastoralen Angeboten und Diensten, in unseren Entscheidungen. Damit sind wir alle angesprochen, jeder und jede in der Verantwortung und an dem Ort, wo er oder sie steht: Zu zeigen, was Sie glauben, in dem, was Sie tun und wie Sie handeln. ausführlich für die zentralen Aussagen 1 bis 3: Zukunftsbild, Kapitel 1, S. 16 – 32 Zum Verständnis der Aussage „Jesus Christus entschieden bekennen“ besonders: Zukunftsbild, Kapitel 1.3, S , hier ausdrücklich S. 32

11 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (3) Zeichen sein für die Liebe Gottes zu allen Menschen
Die Kirche von Paderborn vertraut der Zusage der Liebe Gottes zu allen Menschen. Sie will diese Gewissheit einladend vorleben. Daher ist sie solidarisch mit der Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der heutigen Menschen. Das tägliche Leben und Miteinander im Erzbistum soll dies erkennen lassen und immer wieder unter diesem Anspruch überprüft werden. Wenn Gott die Menschen liebt und wir das glauben, muss diese Liebe Gottes erfahrbar sein durch das, was die Kirche tut, durch das, was in der Pastoral geschieht. Darin liegt eine große Herausforderung. Das Zukunftsbild ermutigt alle Handelnden dazu, einen respektvollen und achtungsvollen Umgang aller in der Kirche miteinander zu fördern. Dazu gehört auch, immer neu zu überprüfen, wo wir in unserem Miteinander Wertschätzung und Anerkennung fördern müssen und wo wir hinter diesem Anspruch zurück bleiben. Pastoral soll ihre Konzepte an den Lebensthemen der Menschen orientieren. Für jede und jeden geht es darum, möglichst nah bei den Mitmenschen zu sein. ausführlich für die zentralen Aussagen 1 bis 3: Zukunftsbild, Kapitel 1, S. 16 – 32 Zum Verständnis der Aussage „Für Gottes Liebe zu allen Menschen Zeichen sein“ besonders: Zukunftsbild, Kapitel 1.3, S. 26ff, hier ausdrücklich S. 31f auch: Anlage 3, Theologische Beiträge zur Pastoral der Berufung, Kapitel 4 und 5, S. 84 – 112

12 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (4) Den Berufungen und Charismen dienen
Die Kirche von Paderborn dient in ihrem Handeln, ob haupt- oder ehrenamtlich, den Berufungen der Menschen. Gott ruft die Menschen auf dreifache Weise zur Gemeinschaft mit ihm: als Berufung ins Menschsein, als Berufung zum Christsein und als Berufung in einen konkreten Dienst in Kirche und Welt. Das wird spürbar, wenn überall Aufgaben, Berufungen und Charismen miteinander erkannt und gelebt werden können. Das Erzbistum Paderborn will weiterhin und zukünftig noch entschiedener auf die Förderung der Berufung setzen. Wenn Charismen (Gottes Gnadengaben an den einzelnen Menschen) eingesetzt werden, wird Berufung gelebt. Charismen stehen immer im Dienst eines größeren Ganzen, sie sind nicht für sich selber da. Berufungen stehen immer im Zusammenhang mit den Brüdern und Schwestern, denn niemand wird für sich allein berufen. Das Zukunftsbild legt uns den Auftrag vor, eine Kultur der Achtsamkeit für die Charismen sehr ernsthaft zu entwickeln und zu leben. Für jede und jeden Einzelnen bedeutet das: Seien Sie achtsam für die Gnadengaben Gottes, die Charismen. Für die ihrer Mitmenschen und Mitchristen. Und auch für Ihre eigenen. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 2 Theologische Grundlagen des Zukunftsbilds, S. 34 – 45 Zukunftsbild, Kapitel 4.4 Das priesterliche Volk Gottes und der sakramentale Dienst der Priester, S. 65 – 67 Zukunftsbild, Kapitel 4.5 Das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt, S. 67f auch: Anlage 3, Theologische Beiträge zur Pastoral der Berufung, Kapitel 1, S. 17 – 31

13 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (5) Vertrauen schenken, Verantwortung übernehmen
Die Kirche von Paderborn vertraut darauf, dass Gott ihr alle nötigen Gaben schenkt. Miteinander dürfen Priester und Laien, Hauptberufliche und Ehrenamtliche, Frauen und Männer es wagen, wechselseitig Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen und zu übernehmen. Dies gelingt, wenn gegenseitiges Interesse und Aufmerksamkeit das Miteinander prägen. Vertrauensvoll wahrgenommene Verantwortung oder verantwortetes Vertrauen sind in der Kirche nicht selbstverständlich gegeben. Kirchliche Erneuerung wird nur gelingen, wenn wir in den kommenden Jahren immer mehr zu einem Miteinander finden, das von wechselseitigem Vertrauen geprägt ist. Dazu werden wir mehr als bisher lernen müssen, einander Rückmeldung zu geben und voreinander Position zu beziehen. Das Zukunftsbild beschreibt eine Kirche, in der viele Frauen und Männer Verantwortung übernehmen – und solche selbst auch wieder anderen übertragen. Vergessen wir nicht: Unser Herr vertraut jedem einzelnen von uns. Das ist ein immenser Vorschuss an Vertrauen, den wir gemeinsam einzulösen haben. Für jede und jeden einzelnen bedeutet dies: Seien Sie aufmerksam dafür, was Andere mit Ihnen tun – und Sie mit Anderen. Denn alles geschieht immer auch im Dienst an Gottes Ruf an uns. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 3 Dienst an der Berufung aus der Haltung von Vertrauen und Verantwortung, S. 46 – 53 Zukunftsbild, Kapitel 4.5 Das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt, S. 67f Zukunftsbild, Kapitel 6 b) Miteinander lernen, S. 99 Anlage 2, Orientierung für das pastorale Personal, Kapitel 2 Geistlich leben und leiten sowie Kapitel 3 Wirksam führen, S. 28 – 60

14 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (6) Die Gegenwart bejahen
Die Kirche von Paderborn ist entschlossen, eine Kirche im Aufbruch zu werden. Sie vertraut darauf, dass Jesus Christus heute nicht weniger als in früheren Zeiten bei den Menschen ist. Diese Menschen will sie immer tiefer verstehen und die Begegnung mit ihnen suchen. Sie tut dies, indem sie Chancen und Möglichkeiten schafft, in unserer säkularen und pluralen Gesellschaft zu wirken. Mit dem Zukunftsbild wird der Auftrag formuliert, hinauszugehen, wie es immer wieder bei Papst Franziskus heißt, nicht unter uns zu verbleiben. Es geht darum, unseren Zeitgenossen neu die Türen zu öffnen, damit sie in Kontakt mit Jesus Christus kommen können. Gott muss auch entdeckt werden, wo wir es uns nicht selbst eingerichtet haben. Wenn wir als Kirche heute und erst recht künftig Gehör finden wollen, müssen wir zunächst die Welt wie sie ist und die Menschen wie sie sind bejahen, ja auch lieb haben. Nur was ich liebe, kann sich verändern. Nur wen ich liebe, der oder die kann sich öffnen. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 1.1 Vertrauen auf die Gegenwart Jesu und die Bereitschaft zum Umdenken: Der Gang auf dem Wasser (Mt 14,22-33), S Zukunftsbild, Kapitel 1.2 Die Wirklichkeit wahrnehmen und anerkennen, S. 22 – 26 Zukunftsbild, Kapitel 6 c) Von der Aufgabe der Kirche her denken, S. 100

15 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (7) Zeichenhaft handeln
Die Kirche von Paderborn handelt zeichenhaft. Deshalb überprüft sie alle pastoralen Aktivitäten und fördert eine konzentrierte Präsenz. Priorität haben künftig die vier Handlungsfelder: Evangelisierung, Engagement aus Berufung, Pastorale Orte und Gelegenheiten sowie Caritas und Weltverantwortung. Die Umsetzung geschieht vor Ort durch transparente Schwerpunktsetzungen und Entscheidungswege. Derzeit werden zu viele Kräfte gebunden, um bestehende pastorale Angebote aufrechtzuerhalten. Manchmal geschieht das aus guten Gründen, manchmal auch aus Ratlosigkeit. Das Zukunftsbild fordert genau das nicht. Wir sollen uns nicht dadurch zerreiben, dass wir einfach aufrecht erhalten wollen, was wir bislang kennen. Das führt unterm Strich nur zu einer Kette von wechselseitigen Enttäuschungen. Entscheidungen stehen an. Hierfür gibt das Zukunftsbild Kriterien an die Hand. Priorität sollen die vier im Zukunftsbild beschriebenen Handlungsfelder (siehe Folie) bekommen. Hierzu enthält der Text Anregungen und Vorschläge. Es ist nicht zu erwarten, dass das allen Menschen gefällt. Aber es geht darum, Profil zu gewinnen durch Konzentration und Qualität. Anspruch ist es nicht, es allen recht zu machen, sondern vom bislang Ausgeführten her echt und verlässlich zu sein in dem, was getan wird. Für jede und jeden Akteur in der Pastoral heißt das: Versuchen Sie etwas, probieren Sie etwas aus, ohne den Anspruch, es sofort überall anbieten zu müssen. Lieber etwas versuchen als gar nichts tun oder nur zu klagen, dass nichts geschieht. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 1.1 Vertrauen auf die Gegenwart Jesu und die Bereitschaft zum Umdenken: Der Gang auf dem Wasser (Mt 14,22-33), S. 19 – 22 Zukunftsbild, Kapitel 4.6 Prioritäten, Nachrangigkeiten und Standards in der Pastoral, S. 68 – 73 Zukunftsbild, Kapitel 5.2 Exemplarisch handeln und Kapitel 5.3 Vier Handlungsfelder für die Pastoralen Räume, S. 84 – 95 Anlage 3, Theologische Beiträge zur Pastoral der Berufung

16 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (8) Vielfalt ermöglichen
Die Kirche von Paderborn will nahe bei den Menschen und daher in unterschiedlichen Lebensbereichen präsent sein. Gleiche Antworten für alle werden diesem Anliegen nicht gerecht. Was an einem Ort gelingt, muss vielleicht anderswo aufgegeben werden. Wenn Vielfalt ermöglicht wird, zeigt sich das in differenzierten pastoralen Angeboten und Wegen der Verkündigung sowie im Mut zum Experiment. In den Beratungen der vergangenen Jahre wurde immer deutlicher, dass in einer vielgestaltigen Welt auch das pastorale Handeln und das kirchliche Leben pluraler werden muss. Das geht nur durch Experimente und Versuche - und natürlich durch einen Abschied von einer Pastoral, die überall mehr oder weniger gleich ist. Das hat in den zurückliegenden Jahren auch zu Irritationen führt. Das Zukunftsbild fordert dazu auf, Vielfalt zu ermöglichen und zu fördern und in einen frühzeitigen Austausch zu kommen, wo Entscheidungen von größerer Tragweite getroffen werden. Für die einzelnen heißt dies: Lassen Sie sich auf einen Weg zu größerer Vielfalt ein, mit vermutlich kürzeren Laufzeiten von Konzepten, mit vielleicht häufigeren vorläufigen Entscheidungen und Festlegungen. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 4.1 Pluralität (Vielgestaltigkeit), S. 57f Zukunftsbild, Kapitel 6 d) Auf Vielfalt setzen, S. 100f

17 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (9) Wachstum fördern
Die Kirche von Paderborn findet Stärkung in positiven Erfahrungen und Neuaufbrüchen. Sie will aufmerksam werden für Wachstumsprozesse, anstatt über Abbrüche und Schwächen zu klagen. Wo Positives erkennbar wird, will sie die Bedingungen dafür erforschen und stärken. Ein zentrales Merkmal des Wachstums ist, dass Engagement ermöglicht und Freiraum zur Entfaltung gegeben wird. In der kirchlichen Entwicklung sind die Rückschläge und Abbrüche im gewohnten kirchlichen Leben offensichtlich. Aber die vergangenen Jahre haben auch gezeigt, dass es zugleich Aufbrüche, Neuanfänge und überraschend schöne, neue Früchte gibt. Das Zukunftsbild ermutigt dazu, auf die Bedingungen für Wachstum und Neuanfang zu schauen anstatt den Blick auf das zu richten, was nicht mehr läuft oder schwieriger wird. Es gibt Menschen, die sich engagieren wollen. Es gibt Ideen und Bereitschaft. Allerdings häufig anders, als es bislang üblich war. Wachstum suchen heißt: Entdecken Sie, wo es Stärken, Ressourcen und Wachstum gibt. Stärken Sie kleine Pflänzchen, die vom neu aufblühenden kirchlichen Leben erzählen, auch wenn Sie Ihnen bislang noch fremd erscheinen. Haben Sie Vertrauen, dass Gott Vieles und Neues wachsen und blühen lassen will und wird. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 6 e) Wachstum suchen, S. 101

18 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (10) Im Dienst der Berufung führen und leiten
Die Kirche von Paderborn versteht Führung und Leitung als Dienst an den Berufungen im Volk Gottes. Beide haben Gott als Quelle und Ziel und geschehen im Miteinander von hierarchischer Ordnung und Charismen. Durch die sakramentale Sendung dienen die Priester dem gemeinsamen Priestertum aller Getauften. Ihr Leitungshandeln findet in der Eucharistie den tiefsten Ausdruck. Für alle, die im Erzbistum Paderborn an welcher Stelle auch immer führen und leiten, formuliert das Zukunftsbild eine ganze Reihe von Anforderungen. Angesprochen sind die Pfarrer, die Leiterinnen und Leiter von Einrichtungen und Diensten, ebenso wie Männer und Frauen, Haupt- und Ehrenamtliche, die Verantwortung tragen, Projekte oder Gruppen leiten – auch der Erzbischof schließt sich und seine Mitarbeiter in der Bistumsleitung hier mit ein. Das Zukunftsbild versteht Führen und Leiten auf dem Hintergrund der Berufungsförderung, also als Dienst an den Berufungen der Menschen, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an den Charismen. Und vor allem als Dienst vor Gott: In der Kirche darf es kein Leitungshandeln geben, dass sich an die Stelle Gottes stellt. Durch das Zukunftsbild soll hier ein Lernweg für alle Beteiligten begonnen werden. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 4.3 Führen und Leiten in der Kirche, Kapitel 4.4 Das priesterliche Volk Gottes und der sakramentale Dienst der Priester, Kapitel 4.5 Das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt, S. 61 – 68 für das pastorale Personal Anlage 2, Orientierung für das pastorale Personal, Kapitel 2 Geistlich leben und leiten, S. 28 – 40

19 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (11) Entscheidungen durch Beteiligung und geistliche Inspiration herbeiführen Die Kirche von Paderborn will Entscheidungen kommunikativ angehen und so Partizipation fördern. Gerade Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen und umstrittenen Ergebnissen brauchen eine besondere Qualität. Erkennbar wird das in der wertschätzenden Beteiligung von Betroffenen sowie der Sorge darum, dass Beteiligte ausreichend informiert sind und über das notwendige Wissen verfügen. Überall sind in der Kirche vielerlei Entscheidungen zu fällen. Vor allem in den Pastoralen Räumen sind viele Menschen davon betroffen. Das Zukunftsbild formuliert den Auftrag, Entscheidungsprozesse kommunikativ und partizipativ anzusetzen. Bei vielen der anstehenden Themen wird es kaum gelingen, ohne eine Beteiligung sinnvolle Antworten zu finden. Auch wenn nicht alle Fragen im Konsens gelöst werden können – und auch wenn am Ende Entscheidungen immer von ganz konkreten Personen oder Gruppen getroffen werden – für alle Beteiligten heißt das: Informieren Sie sich. Holen Sie sich aktiv selbst Informationen. Suchen Sie Beteiligung. Wählen Sie Wege der Beratung. Und vertrauen Sie auf die Kraft von Konsultation und Gespräch. Üben Sie sich ein in die Haltung, Prozesse geistlich zu begleiten und zu entscheiden. ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 4.2 Entscheiden, Kommunikation und Partizipation, S. 58 – 61 auch: Zukunftsbild, Kapitel 4.5 Das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt sowie Kapitel 4.6 Prioritäten, Nachrangigkeiten und Standards in der Pastoral, S. 67 – 73 Gebet des Hl. Franziskus zu Beginn des Zukunftsbildes, hier besonders die Bitte: „Erleuchte die Finsternis meines Herzens“

20 Zentrale Aussagen des Zukunftsbildes (12) Im pastoralen Handeln gut und verlässlich werden
Die Kirche von Paderborn will ihre Grundaufträge in guter und verlässlicher Qualität erfüllen. Dazu formuliert sie diözesane Empfehlungen, Standards und Ziele für das pastorale Handeln und sorgt so für deren regelmäßige Weiterentwicklung. Getragen von der ehrlichen Bereitschaft, aufeinander zu hören und miteinander zu lernen, soll eine gemeinsame Verständigung über wirksames pastorales Handeln wachsen. Die Kirche befindet sich – gesellschaftlich gesehen – in einer so genannten spirituellen Marktsituation. Und damit die Botschaft des Evangeliums im heute Gehör findet, muss auch das, was die Kirche anbietet, möglichst attraktiv und ansprechend sein. Das hat natürlich Grenzen, menschliche, theologische, pastorale. Das Zukunftsbild formuliert den Auftrag, diese Grenzen genauer anzuschauen und das eigene Handeln zu überprüfen: Wie verlässlich, wie zugänglich, wie kommunikativ, wie ansprechend sind unsere Angebote? Werden sie den Menschen gerecht? Sind sie differenziert genug? Setzen sie realistisch an? Lassen Sie das Geheimnis Gottes erahnen? Zugleich fordert das Zukunftsbild dazu auf, die Wirksamkeit dessen, was wir tun, zu überprüfen: Werden die Kräfte durch die richtigen Dinge gebunden? Sind die Erwartungen an die Folgen des eigenen Handelns realistisch? Das Zukunftsbild beschreibt hierfür einige Standards für die Pastoral, die Ergebnisse eines gemeinsamen Lernweges im Bistum in den zurückliegenden Jahren sind. Die Handelnden in der Pastoral werden aufgefordert: Schauen Sie hin. Hören Sie zu. Trauen Sie sich, Fehler zu machen, und lernen Sie voneinander und miteinander. ausführlich: im Zukunftsbild Kapitel 4.6 Prioritäten, Nachrangigkeiten und Standards in der Pastoral, S. 68 – 73 Zukunftsbild, Kapitel 6 c) Von der Aufgabe der Kirche her denken, S. 100 Diözesane Empfehlungen zur Sakramentenpastoral und zu Sakramenten und Gottesdiensten in Anlage 1 zum Zukunftsbild, Kapitel 3, S. 34ff

21 Das Zukunftsbild annehmen und fördern
Die Kirche von Paderborn will auf der Basis des Zukunftsbildes in der Treue zu ihrer Berufung als Zeichen der Liebe Gottes zu allen Menschen wachsen. An alle Frauen und Männer im Haupt- und Ehrenamt ergeht der Auftrag, durch eine persönliche und gemeinschaftliche Aneignung des Zukunftsbildes in den Prozess dieser diözesanen Entwicklung einzutreten. So wird die jeweils eigene Berufung als getaufter Christ, als getaufte Christin, als Priester, Diakon oder Ordenschrist, als beruflich oder ehrenamtlich Engagierter erneuert und gestärkt. Das Zukunftsbild wird Früchte für die diözesane Entwicklung bringen, wenn es möglichst breit wahrgenommen, verinnerlicht und auf die jeweilige lokale Situation hin umgesetzt wird. Dies setzt eine intensive, kommunikativ angelegte Phase des „Aneignens“ voraus. Der Auftrag der Aneignung ist demnach für alle Frauen und Männer im Erzbistum von zentraler Bedeutung und wird zur Hauptaufgabe in den kommenden Jahren. Die Aneignung soll sowohl in einer persönlich-individuellen, als auch darauf aufbauend in einer gemeinschaftlichen Art und Weise durchgeführt werden. Alle bestehenden Gruppen, Gremien, Pastoralteams, Verbände, Kollegien etc. sind in den kommenden Jahren gebeten, diesen Weg der Aneignung zu gehen. Hierzu werden nach und nach im Rahmen des diözesanen Projektes „Aneignungsphase“ Arbeitshilfen, Veranstaltungen und weitere Informationen erstellt und angeboten. Zukunftsbild, Kapitel 6 Vom Zukunftsbild zur Aneignung – Zentral Herausforderungen für die kommenden Jahre, S. 98 – 101

22 Was geschieht nun? Was tut das Erzbistum?
Zukunftsbild als Bezugsgröße bei Entscheidungen und Konzepten Anwalt für das Zukunftsbild in den bischöflichen Gremien Aufbau der Pastoralen Räume auf der Basis des Zukunftsbildes Unterstützung des Ehrenamtes und Weiterentwicklung der Formen ehrenamtlicher Mitverantwortung Projekt Bistumsentwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat Diözesane Empfehlungen für Sakramente und Katechese Zukunftsbild als Bezugsgröße: Das Erzbistum wird alles, was es zu entscheiden und zu gestalten hat, auf das Zukunftsbild ausrichten. Der Erzbischof wird zur Überprüfung und vertiefenden Reflexion des Zukunftsbildes in den Jahren 2017, 2020 und 2023 diözesane Foren einberufen (vgl. Anlage 1 zum Zukunftsbild, S. 10). Anwalt für das Zukunftsbild: Die bischöflichen Beratungsgremien erhalten ein neues Mitglied, das den vorrangigen Auftrag hat, Entscheidungen der Gremien auf Entsprechung zum Zukunftsbild hin zu prüfen (vgl. Anlage 1, S. 10ff). Pastorale Räume: Der Weg zum Aufbau der Pastoralen Räume wird fortgesetzt und auf der Basis des Zukunftsbildes weiterentwickelt. Unterstützung erhalten die Pastoralen Räume durch die Dekanate, Gemeindeverbände und das Generalvikariat (vgl. Anlage 1, S. 26ff). Unterstützung des Ehrenamtes und Weiterentwicklung der Formen ehrenamtlicher Mitverantwortung: Das Erzbistum wird sich in gezielter Unterstützung ehrenamtlichen Engagements engagieren (vgl. Anlage 3, S. 50ff) und darüber hinaus zukünftige Wege und Formen gremialer Arbeit entwickeln und erproben (vgl. Anlage 1, S. 28ff). Projekt Bistumsentwicklung: Wichtige Aufgaben zur Umsetzung des Zukunftsbildes werden in einem „Projekt Bistumsentwicklung“ im Erzbischöflichen Generalvikariat gebündelt und zielgerichtet bearbeitet (siehe ausführlich Anlage 1, S. 10ff).  Diözesane Empfehlungen: Das Erzbistum gibt Empfehlungen für die Sakramentenpastoral sowie zu Sakramenten und Gottesdiensten, die in örtlichen Konzepten berücksichtigt und konkretisiert werden sollen (vgl. Anlage 1, S. 34).

23 Aneignung als Herausforderung für alle Getauften in den kommenden Jahren
Das Zukunftsbild gemeinsam aneignen Miteinander lernen Von der Aufgabe der Kirche her denken Auf Vielfalt setzen Wachstum suchen, ermöglichen und fördern ausführlich: Zukunftsbild, Kapitel 6, S. 96ff Das Zukunftsbild gemeinsam aneignen: Die Verständigung über das Zukunftsbild ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller Getauften im Erzbistum. Die kommenden Jahre sollen im Zeichen dieser Aneignung stehen. Dieser Weg wird ein Weg der Reflexion, des Gesprächs und des Gebetes sein. Miteinander lernen: Dieser Weg braucht ein verbindliches und verlässliches Miteinander. Dazu gehört die Bereitschaft, eine Lern- und Hörbereitschaft zu entwickeln und entsprechende Grundhaltungen im Miteinander (Voneinander lernen, aufeinander hören) einüben. Zu einem geistlichen Weg gehören auch Umdenken und die Bereitschaft zum Neuanfang – mit erneuerter Leidenschaft für Gott und die Menschen. Von der Aufgabe der Kirche her denken: Ausgangspunkt ist immer wieder die Frage: Wozu bist du da, Kirche von Paderborn, Kirche am Ort? Was sind deine Anliegen? Wofür setzt du dich ein? Vom grundlegenden Auftrag der Kirche her braucht es eine Offenheit dafür, bei der Verkündigung des Evangeliums in ganz neue Kontexte geführt zu werden und neue soziale Formen des Kirche-Seins und des katholischen Glaubenslebens sich entwickeln zu lassen. Auf Vielfalt setzen: Was an einem Ort hilfreich ist, erscheint an einem anderen Ort unpassend. Mit Erfolg und Scheitern, auch mit Fehlern ist zu rechnen. Ausprobieren, überprüfen, fortentwickeln wird bedeutsam. Die Formen und Wege werden durch konkrete Personen und ihre Charismen geprägt. Wachstum suchen, ermöglichen und fördern: Bedingungen für Wachstum und Neuanfang im kirchlichen Leben sehen und stärken. Aus positiven Erfahrungen Kraft schöpfen. Potenziale vieler Menschen fördern – nicht Schwächen beklagen.

24 Höchster, glorreicher Gott, erleuchte die Finsternis meines Herzens und schenke mir rechten Glauben, feste Hoffnung und vollendete Liebe. Gib mir, Herr, Gespür und Erkennen, dass ich erfüllen möge deinen heiligen und wahrhaften Auftrag. Hl. Franziskus, Gebet vor dem Kreuz von San Damiano, ca. 1206 Nach einer Zeit intensiven inneren Ringens um den ihm von Gott zugedachten Weg hat Franz von Assisi (1182 – 1226) mit diesen Worten vor dem Kreuz von San Damiano gebetet. Er hat in diesem Gebet seine Bereitschaft vor Gott gebracht, seine Berufung zu leben, seinen „heiligen und wahrhaften Auftrag“ mit Gottes Hilfe zu finden und zu tun. Dieses Gebet steht dem vorliegenden Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn voran, weil es auch hier um diese Bereitschaft geht: eine Antwort auf den von Gott kommenden „heiligen und wahrhaften“ Auftrag zu geben – eine Antwort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, gespeist vom Vertrauen auf Gottes Hilfe beim Erspüren und Erkennen seines Willens. Zukunftsbild, S. 11f


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