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Eine andere unsichtbare Hand des Marktes Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen 1 1.

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Präsentation zum Thema: "Eine andere unsichtbare Hand des Marktes Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen 1 1."—  Präsentation transkript:

1 Eine andere unsichtbare Hand des Marktes Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen
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2 Überblick: 1. Zinsen und Schulden – volkswirtschaftlich problematisch? 2. Volkswirtschaftslehre – eine Wissenschaft? 3. Nationale Perspektive: Sparen und Vermögen, Schulden und Zinsen 4. Internationale Perspektive: Verschuldung, Abhängigkeit und Kolonialisierung 5. Ausweg aus der Krise?! Einleitung Ausgangspunkt: Frage, ob Zinsen volkswirtschaftlich problemtisch sind. Feststellung: In der Standard-VWL werden Zinsen positiv beurteilt und als wichtiges Steuerungsinstrument bezeichnet. Die Einwände der Kritiker erscheinen einerseits einleuchtend, andererseits setzt sich die Standard-VWL mit der Kritik nicht einmal auseinander. Und: Die Kritiker sind häufig selbst keine Volkswirte, also nicht „vom Fach“. Naheliegende Schlussfolgerung: Die Kritiker machen fundamentale Fehler und sind nicht ernst zu nehmen! Diejenigen, die sich kein eigenes Bild machen können, verlassen sich auf die Aussagen von – vermeintlichen – Experten, und lehnen daher eine Kritik am Zins ab! 2 2

3 Zinsen in der Standard-Volkswirtschaftslehre
Zinsen in der Standard-Volkswirtschaftslehre Zinsen sind ein wichtiges Steuerungsinstrument, um Geldangebot und Geldnachfrage zur Deckung zu bringen. Zinsen sind der Preis für Geld. Zinsen sind Entschädigung für Konsumverzicht. 3 3

4 Das sagen beispielsweise die Kritiker: Der Josefspfennig Wenn Josef von Nazareth für seinen Sohn Jesus zu Beginn unserer Zeitrechnung einen Cent mit fünfprozentiger Verzinsung bei einer Bank angelegt hätte, dann hätte Jesus bei seiner Wiederkehr im Jahr 1750 Anspruch ... ... auf Gold in der Größe des Erdballs gehabt. Im Jahr 2000 wären es schon etwa 150 Milliarden solcher Goldkugeln gewesen. Wenn die 5 Prozent Zinsen in der Zeit nicht mitverzinst, sondern auf einem zinsfrei geführten Konto gesammelt worden wären, so wäre aus dem Cent bis heute ein Euro geworden. 4 4

5 Schulden in der Standard- Volkswirtschaftslehre
Schulden in der Standard- Volkswirtschaftslehre Im Standard-Lehrbuch von Felderer und Homburg ... 5 5

6 ... tauchen die Begriffe Schulden oder Verschuldung nicht einmal im Sachverzeichnis auf! 6 6

7 Film Panorama-Beitrag: Wem gehört Deutschland? Länge 10 min 7 30.03.08

8 2. Volkswirtschaftslehre – eine Wissenschaft?
2. Volkswirtschaftslehre – eine Wissenschaft? Zwischen der Bewertung von Zinsen und Schulden in VWL-Büchern und anderen Quellen gibt es erhebliche Differenzen. Bevor die Aussage getroffen wird, dass Kritiker der VWL vermutlich im Unrecht sind, weil die Experten die Kritik nicht einmal aufnehmen, könnte aber auch folgende Frage gestellt werden: Wie vertrauenswürdig sind die Aussagen der Standard-VWL? Hier tritt Erstaunliches zu Tage! Es folgen 2 Beispiele. 8 8

9 Beispiel 1 Ein und dieselbe Größe, das Bruttoinlandsprodukt Y, wird auf zwei verschiedene Arten definiert. Anschließend wird gefolgert, dass die beiden rechten Seiten der Definitionen identisch sind. Das ist ein logischer Fehler! Unter der Voraussetzung, dass S=I gilt, stimmen die beiden Definitionen überein. S=I ist eine wichtige Aussage, wie wir noch sehen werden. Dieser Fehler ist daher geradezu unglaublich – und das in der 9. Auflage eines Buches des renommierten Springer-Verlags! 9 9

10 Einführendes Zitat für ein “Buch” im Buch von Felderer/Homburg
Beispiel 1 Einführendes Zitat für ein “Buch” im Buch von Felderer/Homburg 10 10

11 Die Theorie des Unternehmens
Beispiel 2 Die Theorie des Unternehmens Die Theorie des Unternehmens ist eines der Fundamente der VWL. Sie stützt Adam Smith‘ Vision von der „Unsichtbaren Hand des Marktes“ und ist eine theoretische Begründung für die Globalisierung. Der Australier Steve Keen wies nach, dass die Ableitung der Theorie mathematische und logische Fehler enthält. Das bedeutet, dass in jedem VWL-Buch und an praktisch jeder Hochschule eine fehlerhafte Theorie gelehrt wird. Steve Keen kritisiert die Standard-VWL. Er entdeckte, dass ein Herzstück der VWL, die Theorie des Unternehmens, einen mathematischen Fehler enthält. Diese Theorie ist die Begründung von Adam Smith‘ Vision von der „unsichtbaren Hand der Märkte“. Sie ist die theoretische Begründung der Globalisierungspolitik, verstanden als: Optimierung des Wohlstands für alle durch weltweite freie Marktwirtschaft ohne staatliche, Handels- oder sonstige Beschränkungen. Nach Korrektur des Fehlers kehren sich die Aussagen der Theorie in ihr Gegenteil um. Vorschlag an den Teubner-Verlag, einen Artikel darüber im Sammelband „Die Kunst des Modellierens – Mathematisch-ökonomische Modelle“ zu veröffentlichen. Zunächst Zurückhaltung: die Aussagen seien so kontrovers, dass sie zunächst von externen Gutachtern geprüft würden. Nach 4 Wochen gaben die Gutachter und dann der Verlag „grünes Licht“ für die Veröffentlichung Auf die Wurzel dieses Fehlers wies vor über 50 Jahren der Wirtschaftsnobelpreisträger George Stigler hin – ohne dass dies einen Einfluss auf die Theorie und ihre Darstellung gehabt hätte! 11 11

12 Die Theorie des Unternehmens
Beispiel 2 Die Theorie des Unternehmens Die Theorie des Unternehmens Artikel von Steve Keen in „Die Kunst des Modellierens – Mathematisch- Ökonomische Modelle“ vom Teubner Verlag 2008: Auch wenn sie kein aktives Forschungsgebiet von Ökonomen mehr ist, so ist die Marshallsche Theorie des Unternehmens immer noch zentral für die in die Volkswirtschaftslehre einführende Pädagogik. Über die Jahre widerstand sie zahlreichen Kritiken - an ihrer empirischen Relevanz, an ihrer eindimensionalen Beschreibung der Motive von Unternehmen, an ihrer „Black Box“ Behandlung von Unternehmen, usw. In diesem Artikel lege ich einen weiteren Kritikpunkt vor: sie ist, ganz einfach, mathematisch falsch. Wenn die Fehler in der Theorie korrigiert werden, dann bleibt nichts von Substanz übrig: Wettbewerb führt nicht dazu, daß der Preis mit den Grenzkosten übereinstimmt, durch die Gleichsetzung von Grenzerträgen und Grenzkosten werden die Profite nicht maximiert, der Ausstoß ist unabhängig von der Anzahl der Unternehmen in der Branche und der Wohlfahrtsverlust, den das Modell einem Monopol zuschreibt, ist statt dessen auf profitmaximierendes Verhalten zurückzuführen. … 12 12

13 Beispiel 2 “Auch wenn sie kein aktives Forschungsgebiet von Ökonomen mehr ist, so ist die Marshallsche Theorie des Unternehmens immer noch zentral für die in die Volkswirtschaftslehre einführende Pädagogik. Über die Jahre widerstand sie zahlreichen Kritiken - an ihrer empirischen Relevanz, an ihrer eindimensionalen Beschreibung der Motive von Unternehmen, an ihrer „Black Box“ Behandlung von Unternehmen, usw. In diesem Artikel lege ich einen weiteren Kritikpunkt vor: sie ist, ganz einfach, mathematisch falsch. Wenn die Fehler in der Theorie korrigiert werden, dann bleibt nichts von Substanz übrig: Wettbewerb führt nicht dazu, dass der Preis mit den Grenzkosten übereinstimmt, durch die Gleichsetzung von Grenzerträgen und Grenzkosten werden die Profite nicht maximiert, der Ausstoß ist unabhängig von der Anzahl der Unternehmen in der Branche und der Wohlfahrtsverlust, den das Modell einem Monopol zuschreibt, ist statt dessen auf profitmaximierendes Verhalten zurückzuführen.” Steve Keen, Warum Wirtschaftslehrbücher die Standard-Theorie des Unternehmens nicht mehr unterrichten dürfen in Die Kunst des Modellierens, Vieweg+Teubner Steve Keen kritisiert die Standard-VWL. Er entdeckte, dass ein Herzstück der VWL, die Theorie des Unternehmens, einen mathematischen Fehler enthält. Diese Theorie ist die Begründung von Adam Smith‘ Vision von der „unsichtbaren Hand der Märkte“. Sie ist die theoretische Begründung der Globalisierungspolitik, verstanden als: Optimierung des Wohlstands für alle durch weltweite freie Marktwirtschaft ohne staatliche, Handels- oder sonstige Beschränkungen. Nach Korrektur des Fehlers kehren sich die Aussagen der Theorie in ihr Gegenteil um. Vorschlag an den Teubner-Verlag, einen Artikel darüber im Sammelband „Die Kunst des Modellierens – Mathematisch-ökonomische Modelle“ zu veröffentlichen. Zunächst Zurückhaltung: die Aussagen seien so kontrovers, dass sie zunächst von externen Gutachtern geprüft würden. Nach 4 Wochen gaben die Gutachter und dann der Verlag „grünes Licht“ für die Veröffentlichung 13 13

14 Ist die Volkswirtschaftslehre eine Wissenschaft?
Also: Ist die Volkswirtschaftslehre eine Wissenschaft? Zunächst einige Schaubilder. Wir beginnen mit dem Bundeshaushalt 2008. 14 14

15 15 30.03.08 Zunächst einige Schaubilder.
Wir beginnen mit dem Bundeshaushalt 2008. 15 15

16 3. Nationale Perspektive: Sparen und Vermögen, Schulden und Zinsen
3. Nationale Perspektive: Sparen und Vermögen, Schulden und Zinsen Zunächst einige Schaubilder. Wir beginnen mit dem Bundeshaushalt 2008. 16 16

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20 Entwicklungen wichtiger Größen im Laufe der Zeit
Entwicklungen wichtiger Größen im Laufe der Zeit Zunächst einige Schaubilder. Wir beginnen mit der zeitlichen Entwicklung der Staatsverschuldung. 20 20

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26 Vermögen und Schulden – Spiegelbilder voneinander! 26 26

27 Modellierung Kreislaufdiagramme
Modellierung Kreislaufdiagramme 27 27

28 Kreislaufmodell (ohne Staat):
Kreislaufmodell (ohne Staat): Einkommen Löhne und Gehälter Arbeitsmarkt W W W = C = P Haushalte Unternehmen P C Einkommen = Konsum = Unternehmenserlöse = Löhne W = C = P = W Konsum Verkaufserlöse Gütermärkte 28 28

29 Kreislaufmodell (ohne Staat):
Kreislaufmodell (ohne Staat): Einkommen Löhne und Gehälter Arbeitsmarkt Private Ersparnis Finanzmärkte Zinsen Haushalte Unternehmen Konsum Verkaufserlöse Gütermärkte 29 29

30 Kreislaufmodell (ohne Staat):
Kreislaufmodell (ohne Staat): Einkommen Löhne und Gehälter Arbeitsmarkt Investitionen Zinsen, Tilgung Finanzmärkte Kredite Haushalte Unternehmen Konsum Verkaufserlöse Gütermärkte 30 30

31 Kreislaufmodell (ohne Staat):
Kreislaufmodell (ohne Staat): Arbeitsmarkt Haushalte Unternehmen Finanzmärkte Gütermärkte Einkommen Private Ersparnis Konsum Verkaufserlöse Löhne und Gehälter Investitionen Zinsen Kredite Zinsen, Tilgung W W S Rf Rh I S + C = W + Rh I + P = W + Rf Haushalte: Sparen = Einkommen + Zinseinnahmen Haushalte – Konsum Unternehmen: Investitionen = Gezahlte Löhne + Zinszahlungen Unternehmen – Verkaufserlöse C P 31 31

32 Bruttoinlandsprodukt
Bruttoinlandsprodukt Wenn Zinsen bedient werden: Rh = Rf =: R Bruttoinlandsprodukt Konsumausgaben = Verkaufserlöse: C = P Daraus folgt: Sparen = Investitionen: S = I 32 32

33 Bruttoinlandsprodukt (Y)
Bruttoinlandsprodukt (Y) Das ist eine gesamtwirtschaftliche Beziehung! Nun sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse in Deutschland sehr heterogen. Daher werden 10 Haushaltsgruppen modelliert. 33 33

34 Dynamisierung und Individualisierung
Gruppenindex Zeitindex 10 Gruppen: 34 34

35 Bruttoinlandprodukt (BIP) 2000: 2 025,50 Mrd Euro
Bruttoinlandprodukt (BIP) 2000: 2 025,50 Mrd Euro (Kernbericht Bundesrepublik Deutschland des Auswärtigen Amtes)‏ 35 35

36 Die 3 Regeln der Dynamischen Analyse
1. Der Konsum wächst mit dem Wirtschaftswachstum 2. Der Gesamtkonsum wird proportional zur Anfangsverteilung auf die Haushaltsgruppen aufgeteilt 3. Das Gesamteinkommen wird auf die Haushaltsgruppen verteilt: Indem über alle Haushaltsgruppen summiert wird, wird die entsprechende Größe für die gesamte Ökonomie erhalten. a) proportional zur Anfangsverteilung b) orientiert an einkommensstärkster Gruppe 36 36

37 37 37

38 Dynamische Analyse: Der Algorithmus
Dynamische Analyse: Der Algorithmus Anfangsdaten: Beispiel: Ausgangspunkt: Wenn die Einwände der Kritiker zutreffen, so müßte dies in einem mathematischen ökonomischen Modell erkennbar sein. Dazu wurde ein Modell auf der Grundlage des Wirtschaftskreislaufs entwickelt. Anfangsdaten für Jeweils für jede Haushaltsgruppe: Einkommen für das Anfangsjahr Konsum für das Anfangsjahr Vermögen für das Jahr vor dem Anfangsjahr Dazu: Zinsen für jedes Jahr Wirtschaftswachstum für jedes Jahr 38

39 Dynamische Analyse: Der Algorithmus
Anfangsdaten: Initialisierungen: Indem über alle Haushaltsgruppen summiert wird, wird die entsprechende Größe für die gesamte Ökonomie erhalten. 39 39

40 Dynamische Analyse: Der Algorithmus
Dynamische Analyse: Der Algorithmus Anfangsdaten: Initialisierungen: Schleife von Regeln für die Aufteilung der Einkommen und des Konsums erläutern. Hinweis auf empirische Grundlage für die Verteilung des Einkommens nach Orientierung an der einkommensstärksten Haushaltsgruppe. -> Spiegelartikel 40 40

41 Die Anwendung Dynamic Analysis
Die Anwendung Dynamic Analysis Applet mit Downloadmöglichkeit unter: Das Modell wird im Rahmen eines Artikels in dem bereits erwähnten Sammelband „Die Kunst des Modellierens“ veröffentlicht. Erscheinungstermin April 2008 Mathematische Darstellung des Modells: 41 41

42 Schlußfolgerungen: Vermögen entsprechen Schulden (S = I) Wachstum ist notwendig, um Zinsanteil im BIP zu beschränken (Y = W + R) Geringes Wachstum => Sinkende Löhne => Verschuldung und Verarmung unterer Einkommens- gruppen Verarmung kann bereits auftreten, wenn der Zins deutlich unterhalb des Wachstums liegt Es existiert eine unsichtbare Hand, die 80% der Haus- halte Zinsen zahlen und 20% Zinsen empfangen lässt Ohne Zinsen keine Verschuldung In der VWL existiert kein Modell für ein langfristig stabiles Wirtschaftssystem Die aggregierten Sparguthaben einer Ökonomie entsprechen genau den aggregierten Schulden. Die Verzinsung von Sparkapital und der dadurch bedingte Anstieg der Sparguthaben erzwingt eine symmetrisch zunehmende Verschuldung und entsprechende Zinszahlungen der Unternehmen. (S=I)‏ Wächst das Bruttoinlandsprodukt weniger stark als die Zinsanteile, so verringern sich die Einkommen in der Ökonomie. In diesem Fall fließt ein größerer Teil des Bruttosozialprodukts über Zinszahlungen an die Geldkapitaleigner, während sich der Lohnanteil entsprechend verringert. Damit erzwingen Bestrebungen, den Zinsanteil im Bruttoinlandsprodukt zu begrenzen, ein ständiges Wirtschaftswachstum. (Y=W+R)‏ Die Haushalte mit geringem Lohneinkommen können sich den Konsum bei wachsendem Zinsanteil im Bruttoinlandsprodukt zunehmend weniger leisten und verschulden sich schließlich. Dies kann als Verarmung oder als Beschäftigungslosigkeit charakterisiert werden. Die Verarmung eines zunehmend größeren Prozentsatzes der Haushaltsgruppen destabilisiert schließlich die Ökonomie. (Folgerung aus 2.)‏ Eine Verschuldung der unteren Haushaltsgruppen kann bereits dann auftreten, wenn der Zinssatz deutlich unterhalb des Wirtschaftswachstums liegt. Das Wirtschaftswachstum ist daher kein brauchbarer Indikator für die Festlegung des Zinssatzes. Gruppen mit vergleichsweise geringem Vermögen verfügen über geringfügige oder keine Zinseinnahmen, zahlen aber über ihren Konsum soviel Zinsen, daß sie Netto-Zinszahler sind. Bei Gruppen vergleichsweise vermögender Haushalte überwiegen dagegen die Zinseinnahmen über die Zinszahlungen. Diese Gruppe besteht aus Netto-Zinsempfängern. Damit fließt in der Ökonomie ein stetiger Zinsstrom von den Netto-Zinszahlern zu den Netto- Zinsempfängern. Die zeitliche Entwicklung von Einkommen, Vermögen und Konsum bleibt für jede Haushaltsgruppe stabil, wenn der Zinssatz der Ökonomie auf Null gesetzt wird. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt oder stagniert. 42 42

43 Unser Wirtschaftssystem erfordert ständiges Wachstum …
Also: Unser Wirtschaftssystem erfordert ständiges Wachstum … 43 43

44 44 44

45 Wir sitzen alle in einem Boot,
Dennoch: Wir sitzen alle in einem Boot, aber … 45 45 45

46 Keine Panik! Mist! Ich bin Wir sitzen alle eingebrochen im selben Boot
46 Mist! Ich bin eingebrochen Klar doch, bloss nicht in der selben Klasse ... Keine Panik! Wir sitzen alle im selben Boot ... und einige saufen früher ab als andere! Zunächst einige Schaubilder. Wir beginnen mit dem Bundeshaushalt 2008. 46 46

47 4. Internationale Perspektive: Verschuldung, Abhängigkeit und Kolonialisierung 47 47

48 Film Interview mit John Perkins Dauer: 10 min 48 48

49 Aussagen von John Perkins:
Aussagen von John Perkins: Entwicklungshilfe durch Investitionskredite wird auch gegeben, um kreditnehmende Länder in eine bleibende Abhängigkeit zu treiben und ohne den Einsatz von Militär zu kolonialisieren. Weltbank und IWF stehen im Dienst der Verschuldungspolitik. Sollten die entsprechenden Länder nicht kooperieren, so werden geheimdienstliche und/oder militärische Operationen durchgeführt, um diese Länder unter Kontrolle zu bringen. 49 49

50 Investitionskredite für die 3. Welt sind häufig eine
Investitionskredite für die 3. Welt sind häufig eine als Entwicklungshilfe getarnte Kolonialisierung ... 50 50 50

51 We FED the world Cartoon: K. Herweg

52 Fazit: Durch Zinsen wachsende Vermögen und Schulden sollten als schwerwiegendes volkswirtschaftliches Problem wahrgenommen werden. Dies gilt sowohl national (staatliche Finanzsysteme) als auch international (Kolonialisierung durch Kredite und Verschuldung, getarnt als Entwicklungshilfe). Zinsen haben Züge von Tributen, die an das Kapital gezahlt werden. Durch Verschuldung und Zinszahlungen werden weniger entwickelte Volkswirtschaften an die der Industrienationen gekoppelt. Alternativen zu unserem zinsbasierten Finanzsystem sollten ernsthaft diskutiert, entwickelt, erprobt und schließlich umgesetzt werden. 52 52

53 Aber bitte! Es gibt doch das Rettungsprogramm … 53 53 53

54 Mein König, unser Bankensystem bricht zusammen
Mein König, unser Bankensystem bricht zusammen. Sprich: Euer Thron wackelt ... Nun, ähm ... mein Volk, der Staat – c‘est moi – garantiert eure Spareinlagen, aber ihr müsst den Gürtel enger schnallen! Cartoon: K. Herweg

55 5. Wege aus der Krise: Umlaufsicherungsgebühr und fließendes Geld
5. Wege aus der Krise: Umlaufsicherungsgebühr und fließendes Geld 55 55

56 5. Wege aus der Krise Die Simulation weist darauf hin: Wenn wir unser Finanzsystem nicht verändern, wird sich die gegenwärtige Wirtschaftskrise immer weiter verschärfen. Aufgreifen der Vorschläge von Silvio Gesell und deren geistigen Nachfahren, wie Helmut Creutz, Margrit Kennedy, Bernd Senf u.a. Einführung einer Umlaufsicherungsgebühr für Geld Vorhersage: Durch Marktkräfte reguliert sich der Zins auf Werte um Null Experimentelle Erprobung einer umlaufgesicherten Geldwirtschaft 56 56

57 Aus der Einleitung zur ,,Allgemeinen Theorie’’: The ideas which are here expressed so laboriously are extremely simple and should be obvious. The difficulty lies, not in the new ideas, but in escaping from the old ones, which ramify, for those brought up as most of us have been, into every corner of our minds. Keynes 1936 57 57 57

58 Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen:
Jede Wahrheit durchläuft drei Stufen: Erst erscheint sie lächerlich, dann wird sie bekämpft, schliesslich ist sie selbstveständlich. Arthur Schopenhauer Wer anderen etwas vorgedacht, wird jahrelang erst ausgelacht. Begreift man die Entdeckung endlich, so nennt sie jeder selbstverständlich Willhelm Busch 58 58

59 Zusätzliche Schaubilder Graphische Darstellung der Verteilungsregeln
Zusatzmaterial Alternative Titel Zusätzliche Schaubilder Graphische Darstellung der Verteilungsregeln Ausführlichere Schlussfolgerungen 59 59

60 1. Alternative Titel 60 60

61 Eine kritische mathematische Analyse unseres Geldsystems Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen 61 61 61

62 Mission Impossible Warum unser Finanzsystem langfristig nicht funktionieren kann Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen 62 62

63 Die große Krötenwanderung
Die große Krötenwanderung Über die Verteilungsfolgen von Zins und Zinseszins Jürgen Kremer RheinAhrCampus Remagen 63 63

64 2. Zusätzliche Schaubilder
2. Zusätzliche Schaubilder 64 64

65 65

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69 3. Graphische Darstellung der Verteilungsregeln
3. Graphische Darstellung der Verteilungsregeln für Gesamtkonsum und Gesamteinkommen auf die einzelnen Haushaltsgruppen 69 69

70 Dafür sind Verteilungsregeln erforderlich
Verteilungsfaktoren  und  Aufteilung von Gesamteinkommen und Gesamtkonsum auf die Haushaltsgruppen: Konsum Wenn eine Haushaltsgruppe am Anfang 10% des Gesamtkonsums hatte, dann hat sie zu jedem späteren Zeitpunkt auch 10% des Gesamtkonsums. Einkommen Analog zum Konsum Das Einkommen der höchsten Haushaltsgruppe wächst mit dem Wirtschaftswachstum mit, das Einkommen der übrigen Gruppen wird an das Gesamteinkommen der Ökonomie angepasst. Zur Motivation: Spiegel-Artikel „Der große Graben“ vom Dafür sind Verteilungsregeln erforderlich 70 70

71 Verteilung proportional zur Anfangsverteilung angewendet auf:
Verteilung proportional zur Anfangsverteilung angewendet auf: Konsumverteilung und Einkommensverteilung Regel: Verfügt eine Haushaltsgruppe zu Beginn über x% des Gesamtkonsums bzw. des Gesamteinkommens, so verfügt sie auch zu jedem späteren Zeitpunkt über x% des zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Gesamtkonsums bzw Gesamteinkommens 71 71

72 Verteilung proportional zur Anfangsverteilung
Verteilung proportional zur Anfangsverteilung Anfangsverteilung zu verteilen zugewiesen 72 72

73 Verteilung nach Einkommen der einkommensstärksten Gruppe
Verteilung nach Einkommen der einkommensstärksten Gruppe angewendet auf: Einkommensverteilung Regel: Die Einkommen der einkommensstärksten Haushaltsgruppe wachsen mit dem Wirtschaftswachstum. Die Einkommen der übrigen Haushaltsgruppen werden so beschnitten, dass die korrekte Gesamtsumme resultiert. 73 73

74 „projiziert“ bedeutet: Mit dem Wirtschafts- wachstum vergrößert:
Ist genügend Gesamteinkommen vorhanden, so wird proportional zum projizierten Einkommen auf die Gruppen verteilt „projiziert“ bedeutet: Mit dem Wirtschafts- wachstum vergrößert: projiziert zu verteilen zugewiesen 74 74

75 1 2 3 1 2 3 projiziert zu verteilen zugewiesen
Reichen die projizierten Einkommen zwar für die einkommensstärkste Gruppe aus, aber nicht für alle Gruppen, so wird die einkommensstärkste Gruppe bedient, und bei den anderen Gruppen wird reduziert projiziert zu verteilen zugewiesen 75 75

76 1 2 3 1 2 3 projiziert zu verteilen zugewiesen
Reicht das projizierte Gesamteinkommen nicht einmal für die einkommensstärkste Gruppe aus, so erhält die einkommensstärkste Gruppe alles, was verfügbar ist, und die übrigen Gruppen gehen leer aus. (Hier handelt es sich um einen Grenzfall, der in der Praxis praktisch nicht auftritt.) projiziert zu verteilen zugewiesen 76 76

77 4. Ausführlichere Schlussfolgerungen
4. Ausführlichere Schlussfolgerungen 77 77

78 1. Die aggregierten Sparguthaben einer Ökonomie entsprechen genau den aggregierten Schulden. Die Verzinsung von Sparkapital und der dadurch bedingte Anstieg der Sparguthaben erzwingt eine symmetrisch zunehmende Verschuldung und entsprechende Zinszahlungen der Unternehmen. (S=I)‏ 78 78

79 2. Wächst das Bruttoinlandsprodukt weniger stark als die Zinsanteile, so verringern sich die Einkommen in der Ökonomie. In diesem Fall fließt ein größerer Teil des Bruttosozialprodukts über Zinszahlungen an die Geldkapitaleigner, während sich der Lohnanteil entsprechend verringert. Damit erzwingen Bestrebungen, den Zinsanteil im Bruttoinlandsprodukt zu begrenzen, ein ständiges Wirtschaftswachstum. (Y=W+R)‏ 79 79

80 3. Die Haushalte mit geringem Lohneinkommen können sich den Konsum bei wachsendem Zinsanteil im Bruttoinlandsprodukt zunehmend weniger leisten und verschulden sich schließlich. Dies kann als Verarmung oder als Beschäftigungslosigkeit charakterisiert werden. Die Verarmung eines zunehmend größeren Prozentsatzes der Haushaltsgruppen destabilisiert schließlich die Ökonomie. (Folgerung aus 2.)‏ 80 80

81 4. Eine Verschuldung der unteren Haushaltsgruppen kann bereits dann auftreten, wenn der Zinssatz deutlich unterhalb des Wirtschaftswachstums liegt. Die “Regel”, dass ein Zinssatz in der Nähe des Wirtschaftswachstums “in Ordnung” ist, kann demnach nicht bestätigt werden. 81 81

82 5. Gruppen mit vergleichsweise geringem Vermögen verfügen über geringfügige oder keine Zinseinnahmen, zahlen aber über ihren Konsum soviel Zinsen, daß sie Netto-Zinszahler sind. Bei Gruppen vergleichsweise vermögender Haushalte überwiegen dagegen die Zinseinnahmen über die Zinszahlungen. Diese Gruppe besteht aus Netto-Zinsempfängern. Damit fließt in der Ökonomie ein stetiger Zinsstrom von den Netto-Zinszahlern zu den Netto-Zinsempfängern. 82 82

83 6. Die zeitliche Entwicklung von Einkommen, Vermögen und Konsum bleibt für jede Haushaltsgruppe stabil, wenn der Zinssatz der Ökonomie auf Null gesetzt wird. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn das Wirtschaftswachstum nachläßt oder stagniert. 83 83

84 7. Es gibt in der VWL verschiedene Strömungen, die als Glaubensrichtungen betrachtet werden könnten. Aber es gibt kein Modell für eine Volkswirtschaft, das langfristig stabil wäre. Nach meiner Kenntnis gibt es nicht einmal ernstzunehmende Versuche, derartige Modelle zu entwickeln. Die VWL ist damit nicht nur keine Wissenschaft, sondern diese Lehre läßt fundamentale und wesentliche Fragestellungen außer Acht. 84 84 84

85 Bruttoinlandsprodukt (BIP)‏
Bruttoinlandsprodukt (BIP)‏ Aus dem Kreis- laufdiagramm folgt: also: Bruttoinlandsprodukt Y = Summe aller Einnahmen (I + P)‏ = Summe aller Ausgaben (W + R)‏ Im folgenden wichtig: Y = W + R Wachstum bedeutet in der VWL: Wachstum von Y 85 85 85


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