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Bertolt Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe( )

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Präsentation zum Thema: "Bertolt Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe( )"—  Präsentation transkript:

1 Bertolt Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe(1929-31)

2 Epic Theatre as epistemological machine
‘Als ich “Das Kapital” von Marx las, verstand ich meine Stücke. […] Aber dieser Marx war der einzige Zuschauer für meine Stücke, den ich je gesehen hatte. Denn einen Mann mit solchen Interessen mussten gerade diese Stücke interessieren’ 1927, GS 15, 129

3 Epistemology From Greek episteme (knowledge, understanding) and logos (word): Theory of knowledge, Erkenntnistheorie Erkenntnis, erkennen

4 ‘Das epische Theater gibt also nicht Zustände wieder, es entdeckt sie vielmehr.’
‘Der Zuschauer ‘erkennt sie als die wirklichen Zustände, nicht, wie auf dem Theater des Naturalismus mit Süffisance, sondern mit Staunen. […] Im Staunenden erwacht das Interesse.’ ‘Je größeres Ausmaß freilich die Verwüstungen unserer Gesellschaftsordnung angenommen haben (je mehr wir selber und die Fähigkeit, von ihnen uns noch Rechenschaft zu geben, angegriffen sind),…’ Walter Benjamin, ‘Was ist das epische Theater?’ (first version), Benjamin, Gesammelte Schriften, Frankfurt/M., 1991, Vol. 2.II,

5 Eine neue Dramatik ‘Die Wahrheit ist: die alte Dramenform ist kaputtgegangen. […] Die alte Form des Dramas ermöglicht es nicht, die Welt so darzustellen, wie wir sie heute sehen.’ ‘die bestehenden Theater […] diese unsäglich von Lastern beschmutzten und schon von allem Anfang an in den unaufhaltsamen geistigen Untergang der herrschenden Klasse hineingezogenen Handelshäuser […].’ ‘Der Schrei nach einem neuen Theater ist der Schrei nach einer neuen Gesellschaftsordnung.’ ‘Über eine neue Dramatik’, 1928, GS 15,

6 The preliminary character of Brecht’s theatre
No fixed playtext, no ‘work’ ‘Work’ as commodity & bourgeois fetish From 1928 all work published under title ‘Versuche’ Collective production vs. ‘great author’ image of bourgeoisie Plays not supposed to be ‘heritage’ or ‘tradition’ (or even ‘Culture’) Tension between radical preliminarity & critique of bourgeois concept of ‘Art’ and own desire for permanence ‘Ich beobachte, dass ich anfange, ein Klassiker zu werden’ (Brecht, 1922!!)

7 Key aims of Die heilige Johanna der Schlachthöfe
To expose the contradictions of the capitalist economic system To show that culture under capitalism encourages acquiescence or resignation, acceptance of the absurd economic system To question the relationship between property and bourgeois morality

8 The commodity Use value vs. exchange value
Use value – concrete, exchange value – abstract (not only because it is money but because it is abstracted from use value) Exchange value depends on labour costs, time and demand In money economy, exchange value is realised in money (= abstraction) A commodity is something produced for its exchange value, not for its use value. Capitalism: through circulation of commodities: abstraction in all social relations ‘All that is solid melts into air’ (Marx)

9 ‘A commodity is therefore a mysterious thing, simply because in it the social character of men's labour appears to them as an objective character stamped upon the product of that labour; because the relations of the producers to the sum total of their own labour is presented to them as a social relation, existing not between themselves, but between the products of their labour.’ Marx, Capital.

10 Conflicts of interest in Die heilige Johanna der Schlachthöfe
The Viehzüchter (farmers/stockbreeders) who produce the raw material The Arbeiter, the workers, the people who slave away in appalling conditions in the abattoirs. The Packherren (the meat packers) The Aufkäufer (the wholesalers, who decide which retailers to supply) The Makler (the brokers who negotiate financial deals between the wholesalers and the retailers) The Spekulanten (the speculators who make money by trying to anticipate rises and falls in the prices of shares in the meat trade on the stock exchange) and the Schwarze Strohhüte (the Salvation Army), who are on a religious crusade against consumerism and materialism

11 Brecht’s main influences for Die heilige Johanna der Schlachthöfe
Friedrich Schiller's play about Jeanne D’Arc, Die Jungfrau von Orleans (1800) George Bernard Shaw’s play about the Salvation Army, Major Barbara (1905) Brecht’s friend Elisabeth Hauptmann's play about the Salvation Army called Happy End (which itself was influenced by GBS) Brecht's earlier, abandoned attempt to present the capitalist economy on stage: Weizen or Joe Fleischhacker from Chicago. Upton Sinclair's novel about the Chicago Meatpackers The Jungle (1906)

12 Cycle of Capitalist Economy inDie heilige Johanna der Schlachthöfe
1. Starting point: the market is saturated with commodities (meat) that no one wants.  The end of prosperity. ‘Surplus value’, i.e. profits, are increasingly difficult to achieve  Investment comes to a halt  To increase production rationalisation of the production process replaces investment in humans  workers lose their jobs Scene 1 Sc. 2 2.  More unemployed means a drop in demand for goods and a crisis of overproduction. Sc. 3

13 Cycle of Capitalist Economy in Die heilige Johanna der Schlachthöfe
3.  This in turn leads to further (mass) unemployment & poverty Sc. 5 Sc. 6 Sc. 7 Sc. 8 4.  This produces a stagnant economy Sc. 9 5.  Finance capital is destroyed, and what remains is consolidated into fewer hands (= “monopoly capitalism”) A 'healthy relationship’ between labour & capital is restored.  Process starts again Sc. 10 Sc. 11 Sc. 12

14 German cultural heritage parodied in Die heilige Johanna der Schlachthöfe
 Schiller's St. Joan play Die Jungfrau von Orleans (1800) Goethe's Faust part I and part II Friedrich Hölderlin’s poem ‘Hyperions Schicksalslied’. and Schiller’s most famous ballad ‘Das Lied von der Glocke’

15 Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, sc. 5
Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust, Die eine will sich von der anderen trennen; Die eine halt in derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen. Verses Mauler: Ach in meine arme Brust Ist ein Zwiefaches gestoßen Wie ein Messer bis zum Heft. Denn es zieht mich zu dem Großen Selbst- und Nutz- und Vorteilslosen Und es zieht mich zum Geschäft Unbewußt!

16 Goethe, Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 5 act
Bei dem hochgeweihten Orte, Wo den Herrn man niederließ, Bei dem Arm, der von der Pforte Warnend mich zurücke stieß; […] Alles Vergängliche Ist nuur ein Gleichnis Das Unzulängliche Hier wirds Ereignis Das Unbeschreibliche. Hier ist es getan; Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan Mauler: Ach der Mensch in seinem Drange Hält das Irdische nicht aus Und in seinem stolzen Gange Aus dem Alltäglichen Ganz Unerträglichen In das Unkenntliche Hohe Unendliche Stößt er übers Ziel hinaus (sc. 12, 141-2

17 'Doch uns ist gegeben, Auf keiner Stätte zu ruhn, Es schwinden, es fallen Die leidenden Menschen Blindlings von einer Stunde zur andern, Wie Wasser von Klippe Zu Klippe geworfen, Jahr lang ins Ungewisse hinab Hölderlin, ‘Hyperions Schicksalslied’, 3rd stanza Den Preisen nämlich war es gegeben, von Notierung zu Notierung zu fallen Wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen Tief ins Unendliche hinab Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe, sc. 10 (p )

18 Leitmotifs in Die heilige Johanna der Schlachthöfe
Fleisch (meat and flesh) Oben vs. unten (both spiritually and socially) Der Bau or Aufbau (edifice) Schaukelbrett (see-saw)

19 Leib vs. Körper From mhd. ‘Lib’ = life Embodied
Religious connotations (Catholic Liturgy: ‘Dies ist mein Leib..’ From lat. ‘corpus’ Also denotes object (e.g. Himmelskörper, mathematical bodies) In Critical Theory: idea that ‘Körper’ denotes a form of alienation from ‘Leib’ in Modernity ‘Der Körper ist nicht wieder in den Leib zurückzuverwandeln’ Th.W.Adorno/Max Horkheimer, Dialektik der Aufklärung

20 Die heilige Johanna der Schlachthöfe is also an attack on Schiller's aesthetic theory (from Aristotle’s’ Poetics), which posits that man should aim to: Transcend the baseness of everyday reality Engage with high and noble ideals Strive for moral and aesthetic education through art and culture (‘Bildung’)

21 Friedrich Schiller, ‘Über das Erhabene’ (1801)
‘Ein Mensch […] soll alle die Tugenden besitzen, deren Vereinigung den schönen Character ausmacht. Ert soll in der Ausübung der Gerechtigkeit, Wohltätigkeit, Mäßigkeit, Standhaftigkeit und Treue seine Wollust finden, alle Pflichten deren Befolgung ihm die Umstände nahe legen, sollen ihm zum leichten Spiele werden, und das Glück soll ihm keine Handlung schwermachen, wozu nur immer sein menschnfreundliches herz ihn auffordern mag. […] Aber können wir uns wohl, bei aller Zuneigung zu demselben, versichert halten, dass er wirklich ein Tugendhafter ist, und das es überhaupt eine Tugend gibt? […] Wir sehen ihn nicht mehr tun, als es der bloß kluge Mann tun würde, der das Vergnügen zu seinem Gott macht. […] Dieser nämliche Mann soll aber plötzlich in ein großes Unglück geraten. Man soll ihn seiner Güter berauben, man soll seinen guten Namen zugrund richten. Krankheiten sollen ihn auf ein schmerzhaftes lager werfen, alle, die er liebt, soll der Tod ihm entreißen, alle, denen er vertraut, ihn in der Not verlassen. In diesem Zustande suche man ihn wieder auf und fordee von dem Unglücklichen die Ausübung der nämlichen Tugenden, zu denen der Glückliche einst so bereit gewesen war. Findet man ihn in diesem Stück ganz als den nämlichen, […] dann […] muss [man] es ganz und gar aufgeben, das Betragen aus dem Zustande abzuleiten […]. Die Entdeckung des absoluten moralischen Vermögens, welches an keine Naturbedingung gebunden ist, gibt dem wehmӃtigen Gefühl, wovon wir beim Anblick eines solchen Menschen ergriffen werden, den ganz eigenen unaussprechlichen Reiz […].

22 What was the 18th century bourgeois notion of the individual?
The bourgeois individual in 18th century Germany sought autonomy and freedom from feudal and religious domination But felt constrained by an alienating society increasingly operating by principles of instrumental reason An individual seeking freedom seeks it for its own sake (Goethe, Schiller, and Immanuel Kant). According to Immanuel Kant, and Schiller, art is the sphere of human endeavour that can reconcile individual desires and demands of society, contradiction between individual and community Kant’s definition of beauty was “interesseloses Wohlgefallen” (disinterested pleasure). Aesthetic pleasure is not cognitive, more a spontaneous form of subjective inter-action

23 Materialist critique of bourgeois idea of individual
The bourgeois notion of the individual is a dialectic, i.e.: It’s both a protest against a society run by concepts of instrumental reason And also an ideology that claims to transcend these conditions but without actually changing them.

24 Ideology is unacknowledged politics
Mauler as critique of bourgeois individual ideal References to his ‘ideals’ vs his business interests Mauler’s ‘Faustian’ soul – torn between lofty ideals and business Mauler’s view of the workers as ‘base’

25 ‘Und es sind zwei Sprachen oben und unten’
Language and Class – How does Brecht mark Joanna’s insight into the difference between ‘oben’ und unten’ in the play’s use of language?

26 German idealism’s main precepts: Ideas determine reality
Idealism as Ideology: Marx's concept of bourgeois ideology, as formulated in The German Ideology (1845): a critique of the philosophy of German idealism (represented amongst others by Kant & Hegel) German idealism’s main precepts: Ideas determine reality Consciousness determines being Behaviour determined by ideas and values. Universal values (e.g. justice, truth and honour) are valid for all societies and all times in history Culture exists independently of social and economic factors. Religion the best vehicle for universal values.

27 Marx’s critique in The German Ideology
Socio-economic reality determines consciousness Ideas and values are a product and reflection of social reality. Ideology provides moral justification for economic status quo. Marx's materialism turns Hegel’s idealism upside down and puts it back on its feet

28 Johanna Dark’s thirst for knowledge
‘Dann will ich aber wissen, wer an all dem schuld ist.’ Die schwarzen Strohhüte: Halt, misch dich nicht ein da! …] Johanna: ‘Nein, ich will’s wissen.’ (Sc 2d, p. 20) What is the role of the intellectual in the class struggle? Walter Benjamin, ‘Der Autor als Produzent’


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