Präsentation herunterladen
Veröffentlicht von:Anneken Rehrer Geändert vor über 10 Jahren
1
Abdominale Operationen Voraussetzungen, Vorbereitungen
Semmelweis Universität Transplantation und Chirurgische Klinik
2
GLIEDERUNG Definition Bedingungen - Geschichte Entwicklung
Operative Indikation Präoperative Behandlung - Risikofaktoren Rechtliche Aspekte- Aufklärung Operative Behanglung Operative Behandlung Operationeinheiten Instrumentarium Nahtmaterial- und Technik
3
OPERATION Operation (latein.), Handlung
In der Medizin ist Operation ein mechanischer Eingriff seitens des Arztes (Operateurs), vorgenommen am Körper des Kranken behufs Heilung oder Linderung von Krankheiten. In der Regel wird die Hand des Arztes von geeigneten Instrumenten unterstützt.
4
CHIRURGISCHE OPERATION
Chirurgische Operation, jede kunstmäßige Behandlung eines Verletzten od. Kranken, deren wesentlicher Theil Handverrichtung ist, also auch Anlage von Binden u. dgl.; bes. aber solche, wobei Veränderungen an den äußeren Körper selbst bewirkt werden. Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 53.
5
OPERATIVE INDIKATION Die operative Indikation sollte immer sehr sorgfältig gestellt weden Kein operativer Eingriff ist völlig risikofrei Das operative Risiko umfaβt die Summe aller möglichen intra-und postoperativen Komplikationen, die Zum Tode (Letalität) Zu bleibenden oder vorübergehenden Gesundheitsschäden (Morbidität) führen können
6
ALLGEMEINE ÜBERLEGUNGEN
Den richtigen Patienten In dem richtigen Zeitpunkt Mit der richtigen Indikation Mit der richtigen Methode operieren
7
OPERATIVE INDIKATION Die Indikation zur Operation muβ berücksichtigen : Diagnose Symptome Operationstoleranz des Patienten Lokale Operabilität Operationsmöglichkeiten Alternative Therapiemöglichkeiten Prognose
8
OPERATIVE INDIKATION Vitale Indikation- verlangt eine sofortige Operation massive Blutungen, Organrupturen, Perforationen Absolute - die Erkrankung führt ohne Operation früher oder später zum Tode oder zu nicht beherrschbaren wesentlichen Funktionsausfällen Es gibt keine alternative Therapie, zB. Dickdarmtumor Dringliche Indikation - ein Aufschub von Stunden in der Regel möglich zB.Ileus
9
OPERATIVE INDIKATION Relative Indikation - das Risiko quo ad vitam oder quo ad functionem ohne Operation gröβer ist, als mit Operation zB.Cholelithiasis, Hernie Diagnostische Indikation: zu Erkennung oder Sicherung der Diagnose zB. Gewebebiopsie, Mediastinoskopie, diagnostische Laparoskopie
10
OPERATIVE INDIKATION Psychosoziale Indikation - medizinisch relative Indikation- Argumente für eine Operation (körperliche Entstellung mit seelischer Belastung, pflegerische Gegebenheiten) zB. Plastische-chirurgische Operationen, Anus praeternaturalis bei Anal-Inkontinenz Prophylaktische - Zur Vermeidung spätere Krankheiten zB. Meckel Divertikel Entfernung bei Appendektomie
11
Operationsplanung, Risikoabschätzung:
PRÄOPERATIVE PHASE Operationsplanung, Risikoabschätzung: Jede Operation muβ medizinisch begründet sein!! Schweregrad der beabsichtigten Operation, Komplikastionsquote, Letalitäsrisiko Stadium der Erkrankung Multimorbidität Klare Diagnose - „Operatio non sit gravior ipso morbo.” Die Operation soll nicht mehr gravierend sein, als die Krankheit selbst Zeigt die Anamnese Risiken auf?
12
PRÄOPERATIVE PHASE Risikoabschätzung: Beurteilung des Patienten
Anamnese!!!!! Diagnose kann in 70 % auf Basis der Anamnese 20% nach der körperlichen Untersuchung des Patienten 10% nach den laboratorischen und andere Untersuchungen gestellt werden) Chirurgische Anamnese: Voroperationen, Verwachsungen (Adhäsionen)
13
PRÄOPERATIVE PHASE Bei der Indikationsstellung kritisch berücksichtigen: Diagnose, Beschwerden, Symptome Allgemeine Operationstoleranz Ziel der Operation Intentionen der Operation Lokale Operabilität Technische Möglichkeiten Alternative Therapien Krankheitsprognose
14
OPERATIONSZIELE Heilung oder Besserung von Krankheiten Beseitigung von
Befreiung von lebensdrohlichen Krankheiten (Magen-, Darm Perforation, Blutungen, Malignome) Beseitigung von Fehlbildungen (Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) Funktionsstörungen (Arterielle Verschluβkrankheit, Frakturen) Defekten (funktionell oder kosmetisch störende) Schmerzen (chronische Pankreatitis) Die Verhütung von Krankheitskomplikationen
15
OPERATIONSINTENTION Kurativ- Heilung Palliativ- Besserung
Symptomatisch (Ileus bei einer lokaler Inoperabilität) Supportiv - (Tumorverkleinung) Diagnostisch - Laparoskopie
16
OPERABILITÄT Operierbarkeit
Operationsfähigkeit - Eignung eines Patienten oder einer Erkrankung; die muss durch eine Vielzahl von Untersuchungen sichergestellt werden Individuelle Operabilität Eine Operation geheilt oder gebessert überstehen Allgemeine Operabilität, Operationstoleranz Lokale Operabilität Nicht alles machbare ist sinnvoll
17
ALLGEMEINE OPERABILITÄT OPERATIONSTOLERANZ
Individuelle Fähigkeit einen Eingriff mit allen körperlichen und seelischen Folgen zu überstehen Allgemeinzustand- körperliche, geistliche, seelische Leistungsvermögen Alter - Leistungsreserven; hohe Lebensalter, Säuglinge, Frühgeborene, Kinder Risikofaktoren: reversible oder irreversible Begleitkrankheiten des Organsystems
18
RISIKOFAKTOREN Herz-Kreislauf Atemwege Nieren Insuffizien
Stoffwechsel, Endokrinium Anämie, Hypopreteinämie Infektionen Gravidität Alkohol-und Drogen, Nikotin Kontrazeptiva Antikoagulanzien Malignante Tumoren Allergien Immunsuppressive Behandlung
19
LOKALE OPERABILITÄT Lokalisation und Schweregrad des Prozesses
Histologischer Befund Krankheitsstadium Bezug zu Nachbarorganen Komplikationen Die Entscheidung sollte sich an dem Grundsatz des „Nil nocere” orientieren und vom Fall zu Fall medizinische und rechtliche Aspekte berücksichtigen
20
OPERATIONSZEITPUNKT Sofort - Notfall: Aneurysmaruptur, Magenperforation, Hodentorsion, Spannungspneumothorax Dringlich- innerhalb von Stunden nach gewissene Vorbereitung (offene Frakturen, Ileus) Elektiveingriff: zum Zeitpunkt der Wahl
21
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG
Psychologische Vorbereitung - Gespräch- Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient entwickeln Somatische Vorbereitung OBLIGAT: Anamnese Status presens Lokalbefund Röntgen-Thorax EKG Laboruntersuchungen
22
PRÄOPERATIVE ÜBERLEGUNGEN
Zeitdauer der geplanten Operation Alter des Patienten Manualität des Chirurgen Sachliche Bedingungen der Operation (Instrumentarium etc.) Fähigkeit der Anästhesisten Erreichbarkeit der Intensiv Station Betten Erreichbarkeit der Nachsorge
23
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG
Defizit im Intravasal (IVR) und Extrazellulärraum (EZR) Anämie Korrektion Hb 10 g% Dehydration- Erbrechen, Diarrhö Verlust im dritten Raum schlecht abzuschätzen Ernährungszustand – schlechter präoperativer Zustand, BMI <20-25 kg/m2 präoperative Ernährung
24
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG
Infektionsprophylaxe: Diabetiker- höheres Risiko Septische Wunde Antibiotika –Prophylaxe bei ausgewählten Operationen
25
SPEZIELLLE ASPEKTE DER OPERATIVEN VORBEREITUNG
Beurteilug des alten Patienten >70 Jahre Die Vorteile und Nachteile der Operation muss erwogen werden - Lebenserwartungen 25% den chirurgischen Patienten ist über 70 Jahre !! Die häufigste Bauchchirurgische Operationen über 70 hepatobiliäre: 1/3 allen Operationen massive gastrointestinale Blutung Appendektomie Dickdarm Divertikulose Ileus wegen Tumorerkrankung
26
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG
ZUSAMMENFASSEND Beurteilung der Patienten Beurteilung der Risiokfaktoren Patientenuntersuchung: persönlich!!!! Nicht nur „operationsspezifische Untersuchung”!!!!! Multimorbidität Untersuchungen: Laboratorische Bildgebende Funkzionale
27
SPEZIELLLE ASPEKTE DER OPERATIVEN VORBEREITUNG
Diet Preoperative Nahrung Nahrungkarenz: 8 Stunden vor Operation –feste Nahrung 6 Stunden vor Operation – Milch, leichte Nahrung 2-3 Stunden vor Operation - klare Flüssigkeit
28
VORBEREITUNG Am Vortag: Am Tag: Nasogastrische Sonde
Thrombose Prophylaxe Antibiotika Prophylaxe Krankenakte Identifizierung der Patienten Am Vortag: gründliche Reinigung Reinigungseinlauf Nahrungskarenz Am Tag: Rasur Venenkatheter Urinkatheter
29
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG
Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist für den Bürger Deutschlands im Grundgesetz verbürgt. Diagnostische und therapeutische Eingriffe, die körperliche oder seelische Verletzungen hervorrufen sind rechtlich „Körperverletzungen” AUSNAHMEN: Einwilligung des Kranken oder des gesetzlichen Vertreters
30
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG
AUSNAHME: Mutmaβliche Einwiligung Bei fehlender Einsichtsfähigkeit ist der Arzt verpflichtet einen notwendigen Eingriff vorzunehmen, um sich nicht der unterlassenen Hilfeleistungschuldig zu machen oder dem Vorwurf eines Tötungsdeliktes Willen auszusetzen, auch wenn dies dem vorher erklärtem Willen entgegensteht Tötungdelikt ist eine Straftat gegen das menschliche Leben.
31
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG
Verpflichtung zur Aufklärung über die vorgesehenen diagnostischen und therapeutischen Maβnahmen Diagnose Operationsprinzip Komplikationen Alternative Therapien
32
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG
Aufklärungsgespräch- kann nicht durch Merkblätter ersetzt werden Vertrauenvolles Gespräch Kunstfehler - ist ein Verstoβ gegen die von Wissenschaft und Praxis anerkannten und zur Zeit des Eingriffs gültigen Regeln und Erkenntnisse der ärztlichen Kunst in Diagnose und Therapie Schadensersatzprozess
33
BEDINGUNGEN FÜR OPERATIONEN
Optimale Umstände Minimale Risiko für Infektion (Vor der Operation kürzeste Zeit im Krankenhaus verbringen)
34
BEDINGUNGEN FÜR OPERATIONEN
Opeationseinheiten: Operationssaal Waschraum Ein-und Ausleitung Instrumentarium Isolation Textil/Einwegartikel Anäesthesie Geräte Ausgebildetes Team Operateur Instrumentenschwester/Pfleger
35
INSTRUMENTARIUM Standard Instrumenten
Specialinstrumenten (Zusammenstellung zu „Sets”) Zusatzgeräten Elektrokoagulationsgeräten Kaltlicht Absaugpumpen Operationsmikroscope Bildwandler Prothesen und Implantaten Medikamente
36
STANDARDINSTRUMENTE Instrumente für Gewebetrennung Greifinstrumente
Gewebeauseinanderhaltende Instrumente Bei der Blutstillung verwendete Instrumente Gewebevereinigende Instrumente und Materialien Sonderinstrumente
37
INSTRUMENTE FÜR GEWEBETRENNUNG
Skalpelle, Diathermiemesser, Ultraschallmesser, Scheren (Präparier-, Gefäβ-, Rippen-, Draht), Löffel, Sägen
38
GREIFINSTRUMENTE Pinzetten (anatomische, chirurgische, atrumatische),Zangen, Klemmen (Péan, Kocher), Mikulicz, Backhaus, Deschamp
39
GEWEBEAUSEINANDERHALTENDE INSTRUMENTE
Wundhaken, stumpfe und scharfe, Roux, Langenbeck, Hohmann
40
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE
Nadelhalter (Mathieu, Tönis, Hegar), Nadeln (scharf, rund, gerade, gebogen, atraumatisch) Nähapparate
41
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE
Nähapparate: das Gewebe wird durch U förmige Klammern, die sich B-förmig verformen, adaptiert Aladár Petz - entwickelte TA-Stapler (Thoracic- Adominal) Gerade, doppelreihige Klammernaht zum Verschluss von Magen, Darm, Bronchus, Lungenparenchym etc.
42
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE
GIA-Stapler-Gastro-Intestinal Anastomosis, EEA-Stapler- End-End Anastomosis, TA-55 Die Nähapparate stellen bei kritischer Anwendung eine wertvolle Alternative zur Handnaht dar.
43
VORBEREITUNGSMAβNAHMEN
Lagerung Desinfizierung des Operationsfeldes Isolierung
44
OPERATIVE VORBEREITUNG- LAGERUNG
Mögliche Lagerungsschäden Nervenläsionen Hautschäden durch Druck Überstreckung Feuchte Unterlage
45
ABDOMINALE OPERATION- SCHRITTE
Hautinzision Bauchwanderöffnung Exploration Effektive Operation
46
ABDOMINALE OPERATION- SCHRITTE
Anastomose Revision der Bauchhöhle Blutstillung Drainage Wundverschluβ (Peritoneum, Bauchwand, Haut) Verband
47
EXPLORATION Identifizierung der anatomischen Situation Adhaesiolyse
Intraoperative Diagnostik Intraoperative Histologie
48
RESEKTION Tumor Ulcus Infizierte Gewebe, Organe Nekrotische Gewebe
49
REKONSTRUCTION Anastomose: Bauchwand-Rekonstruction Gastrointestinale
Hepatobiliäre Vaskuläre Bauchwand-Rekonstruction
50
REVISION AM ENDE DER OPERATION
Blutung? Darmverletzung? Fremdkörper? (Bildgebende Diagnostik!) Drainage Wundverschluβ – schichtweise Verband
51
OPERATIONSTECHNIK Gewebekleber:
Letzte Phase der Haemostase- Blutstillung, Gefäβ-, Nervennaht, Parenchymeorgane Hasi törlők:
52
OPERATIONSTECHNIK Operations Mikroskop Choledochoskop Bildwandler
Laparoskopie Turm Implantate: Hernien Rekonstruktion
53
DRAINAGE Drainage: Funktion: Indikator Retention: Prophylaxe
Nachteil: Arrosion Blutung Formen: Gumistreife, Penrose, Robinson, Redon, Spül-Saug-Drainage
Ähnliche Präsentationen
© 2024 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.