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Veröffentlicht von:Aloïsia Blickhan Geändert vor über 10 Jahren
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Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) für Menschen mit Autismus
AUSTER
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Autismus Autismus: tiefgreifende Entwicklungsstörung mit unterschiedlich ausgeprägter Beeinträchtigung der gegenseitigen sozialen Interaktion, der Kommunikation sowie begrenzten, repetitiven und stereotypen Verhaltensmustern, Interessen und Aktivitäten (nach ICD 10). Prävalenz: 1-2:1.000 Kinder; ¾ Jungen Ursachen: noch nicht eindeutig geklärt – denkbar: polygenetische Veränderung und darauf basierend Veränderungen der Hirnentwicklung (besonders im Bereich der Informationsverarbeitung)
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Ziel des neuen Angebotes
Integration der jungen autistischen Menschen in das bestehende Berufsbildungssystem (ggf. mit rehaspezifischen Bedingungen) oder Begleitung, Orientierung und Stärkung junger autistischer Menschen auf dem Weg ins Arbeitsleben Förderung der Ausbildungs- und Arbeitsmarktreife durch: Berücksichtigung individueller Belange und planvolle ganzheitliche Förderung im Rahmen der bestehenden Erfordernisse
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Zielgruppe: Junge Menschen mit Diagnose aus dem Formenkreis der Autismus-Spektrumstörung ohne Ausbildung Voraussetzungen: 1. Bereitschaft zur Veränderung der aktuellen Situation 2. adäquates Kommunikationsvermögen 3. angemessene körperliche und psychische Belastbarkeit 4. Kooperationsbereitschaft des bestehenden sozialen Umfeldes Ausschlusskriterien: 1. akute Suchterkrankung 2. schwere hirnorganische Störung
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Ablauf:
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Informationsgespräche/ Aufnahmeverfahren 1. informative Gruppenangebote für Interessenten, Angehörige und Netzwerkpartner 2. individuelle Gesprächsangebote für Interessenten zur Klärung möglicher Perspektiven Empfehlung zur Teilnahme an der autismusspezifischen Arbeitserprobung an den Kostenträger
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
autismusspezifische Arbeitserprobung (Dauer 6-12 Wochen) 1. Erhebung der aktuellen psychischen und physischen Leistungsfähigkeit 2. psychometrische Testverfahren 3. ergotherapeutische Testungen 4. Erprobung in verschiedenen Tätigkeitsbereichen 5. Ermittlung autismusspezifischer Förderbereiche 6. Bestimmung des individuellen Handlungsspielraumes in der sozialen Interaktion Empfehlung zur Durchführung einer weiteren Maßnahme (ggf. AUSTER) mit ersten Förderzielen
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme „AUSTER“ (Dauer Monate) Grundstufe: Erhebung und Vereinbarung individueller Förderziele (Eignungsanalyse) individuelle ergotherapeutische Trainings ressourcenorientierte berufliche Orientierung Gruppenangebote und Einzeltraining sozialer Kompetenzen individuelle autismusstherapeutische Förderangebote Vermittlung schulischer Basiskompetenzen Förderung von Kommunikation, Wahrnehmung und Selbstständigkeit
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme „AUSTER“ Förderstufe: Integration in die im BTZ bestehenden Trainingsbereiche zielgerichtetes Training ausbildungsrelevanter Fähigkeiten assistierte Praktika in ausgewählten Praktikumsunternehmen Ausbildungsplatzakquise ergotherapeutische Individualförderung vertiefendes Training sozialer Kompetenzen/ Kommunikationstraining Förderung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme „AUSTER“ Übergangsqualifizierung: Förderung des individuellen Handlungsspielraumes in der sozialen Interaktion – weiterführendes Training sozialer Kompetenzen Training der Arbeitnehmerrolle Training von tätigkeitsrelevanten Fähigkeiten und Fertigkeiten Erwerb fachpraktischer Kenntnisse – (assistierte) Praktika
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme „AUSTER“ Nachbetreuung: Beratung aller an der Ausbildung/ Arbeitstätigkeit beteiligten Partner Unterstützung bei der Problem- und Konfliktbewältigung ggf. weiterführende autismustherapeutische Förderung
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Spezifische Merkmale von „AUSTER“ strukturell: langfristige Förderplanung separate, autismusspezifisch gestaltete Trainingsräume kleine Trainingsgruppe, feste Ansprechpartner speziell geschultes, multiprofessionelles Betreuungsteam enger Betreuungsrahmen durch Ergotherapeut, Psychologe, Sozialpädagoge, Stützlehrer, Berufstrainer enge Anbindung an bestehende Netzwerke Möglichkeit der internatsmäßigen Unterbringung
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Spezifische Merkmale von „AUSTER“ inhaltlich: Umsetzung BvB entsprechend Fachkonzept Sozialtraining/ Kommunikationstraining psychosoziale Arbeit/ Psychoedukation ergotherapeutische Begleitung Förderung und Fallberatung durch Autismusambulanz Erfurt stufenweise Verselbstständigung assistierte Praktika in ausgewählten Praktikumsunternehmen individuelle Integrationsbegleitung und Nachbetreuung spezifische Umsetzung von Trainingsinhalten nach TEACCH
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Umsetzung TEACCH-Ansatz Treatment and Education of Autistic an related Communication handicapped CHildren (Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder) ganzheitliche Förderung Strukturierung (räumlich, zeitlich, aufgabenbezogen, personell) Visualisierung (Pläne, Checklisten, Tätigkeitszonen)
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Praktikums-unternehmen
AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren Das AUSTER-Netzwerk Kostenträger Selbsthilfegruppen Therapeuten Angehörige Praktikums-unternehmen
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
Empfehlungen zum Umgang mit autistischen Menschen 1. Autismus und eingeschränkte Reizverarbeitung Autistische Menschen haben Schwierigkeiten bei der geteilten Aufmerksamkeit. Das bedeutet, sie können nicht mehrere Dinge gleichzeitig tun. Daher ist es von Bedeutung, Reize minimal zu halten. So sollte nicht das Radio an sein oder gar der Fernseher laufen, wenn man mit Menschen spricht, die an Autismus leiden. Es sollte immer nur eine Person sprechen. Menschen mit Autismus benötigen klare Strukturen und Vorgaben. 2. Autismus und gewünschte Handlungsweisen Loben Sie den Menschen mit Autismus, wenn er etwas gut macht. Fehler sollten konkret benannt werden. Klare und ggf. kleinschrittige Handlungsanweisungen können helfen.
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
3. Fehlender Blickkontakt und Autismus Autistische Menschen haben Schwierigkeiten, Blickkontakt zu halten, besonders wenn sie sich konzentrieren. Man sollte gegebenenfalls nicht darauf bestehen. Besser ist es, den Menschen mit Autismus freundlich aufzufordern, es zu versuchen. 4. Redewendungen und Autismus Autistische Menschen können Redewendungen oftmals nicht interpretieren. Sie verstehen diese wörtlich. Daher sollte man sich konkret ausdrücken. Vermeiden Sie Bildsprache oder blumige Ausdrücke. 5. Autismus und mangelndes Einfühlungsvermögen Da es typisch beim Autismus ist, die Gefühle anderer nicht zu erkennen, sollte man seine eigene Erwartung an den Autisten zügeln. Sinnvoll ist es, dem Autisten gegebenenfalls zu erklären, wie man sich fühlt.
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
6. Autismus und unangemessenes Verhalten Autistische Menschen wissen oft nicht, wie man sich in bestimmten Situationen richtig verhält. Bezugspersonen können dem Menschen mit Autismus konkrete Tipps und Rückmeldungen geben. 7. Autismus und schnelles Antworten Menschen mit Autismus fällt es oft schwer, schnell zu antworten. Bezugspersonen sollten hier geduldig sein. 8. Autismus und Veränderungsangst Bezugspersonen sollten die Angst vor Veränderung kennen und akzeptieren. Sie können den Menschen mit Autismus frühzeitig auf notwendige Veränderungen aufmerksam machen.
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AUSTER Menschen mit Autismus zur selbständigen Teilhabe trainieren
9. Autismus und mangelndes Verständnis vom Mimik und Gestik In diesem Bereich sollte keine zu hohe Erwartungshaltung an den Menschen mit Autismus gestellt werden. Da Menschen mit Autismus wenig Mimik und Gestik zeigen, kommt es oft zu Missverständnissen. Sie wirken hierdurch eventuell gleichgültig, obwohl sie es nicht sind. Bezugspersonen sollten dies bedenken. Konkrete Aussagen können hier weiterhelfen. 10. Autismus und Umgang mit Überforderungssituationen Autistische Menschen können aufgrund veränderter Informationsverarbeitungsprozesse mitunter in Überforderungssituationen geraten. Versuchen Sie dies zu erkennen und schaffen Sie Möglichkeiten des Ausgleichs bzw. Ruheräume.
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