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Wer arbeitet in Privathaushalten?

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Präsentation zum Thema: "Wer arbeitet in Privathaushalten?"—  Präsentation transkript:

1 Wer arbeitet in Privathaushalten?
Motive und Personengruppen

2 Arbeit in Privathaushalten – 2 Segmente
Reinigungsarbeiten, Kinderbetreuung, Gartenpflege, Hausmeisterdienste u. a. Pflege und Betreuung älterer Pflegebedürftiger abgrenzbares Tätigkeitsspektrum sach- und personenbezogene Tätigkeiten, kaum abgrenzbar zeitlich begrenzt permanent weniger komplex komplex, anspruchsvoll (Klienten/innen sind vulnerabel!) Live-out Arrangements Live-in Arrangements

3 Aktuelle Situation in der häuslichen Pflege
1,62 Mio. Pflegebedürftige werden in ihrer Häuslichkeit versorgt, 1,07 Mio. ohne professionelle pflegerische Unterstützung (vgl. Pflegestatistik 2009). In mehr als der Hälfte der Fälle sind Töchter oder Schwiegertöchter die Hauptpflegepersonen (vgl. Lüdecke et al., 2008). Angehörigenpflege ist aufwändig und geht oftmals mit enormen Belastungen einher. Bezahlbare professionelle Angebote für eine 24h-Pflege fehlen. Zukünftig wird die Zahl der Pflegebedürftigen ansteigen. Für das Jahr 2030 variieren die Schätzungen zwischen 2,95 und 3,36 Millionen (vgl. SVR, 2009). Ein Rückgang der Potentiale zur Angehörigenpflege ist zu erwarten. Lösung (?): Häusliche Pflegearrangements mit migrantischen Helferinnen

4 Häusliche Pflegearrangements mit migrantischen Helferinnen in der praktischen Ausgestaltung
Pendelmigration meist irreguläre Beschäftigung Pflegegeld unterschiedliche Tätigkeitsbereiche (angelehnt an Zank & Schacke, 2007): Verrichtungen im Haushalt Hilfe bei der Körperpflege, bei Toilettengängen und bei Transfers pflegerische Tätigkeiten wie Injektionen emotionale Unterstützung Umgang mit kognitiven Defiziten und Beaufsichtigung (auch nachts)

5 Häusliche Pflegearrangements mit migrantischen Helferinnen in der praktischen Ausgestaltung
prekäre Arbeitsbedingungen und ihre Folgen (vgl. bspw. Gendera, 2007; Karakayali, 2010; Lauxen, 2010a; Lutz, 2009; Metz-Göckel et al., 2006; Schmidt, 2006): Live-in Arrangements entgrenzte Arbeitszeiten Arbeitsabläufe nicht selbst bestimmen können, wenig Handlungsspielräume eigene Wertvorstellungen unterordnen müssen eingeschränkte Bewegungsfreiheit, soziale Isolation, psychische Belastungen Umgang mit dementiell erkrankten Menschen führt zu besonderen Belastungen Arbeit wird als monoton erlebt Dequalifizierungserfahrungen Abgrenzung der Zuständigkeitsbereiche schwierig Rassismus, Beschimpfungen, Verbote, sexuelle Belästigung

6 Häusliche Pflegearrangements mit migrantischen Helferinnen in der praktischen Ausgestaltung
prekäre Lebensbedingungen und ihre Folgen (vgl. ebd.): transnationale Mutterschaft Pendelmigration wird im gesellschaftlichen Diskurs in Polen pathologisiert schlechtes Gewissen Wunsch nach mehr Sozialkontakten Die Angehörigen der Pflegebedürftigen sehen die Belastungen und versuchen, sie abzufedern durch: die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten, das Gewährleisten von freien Zeiten, die Schaffung von Möglichkeiten, Sozialkontakte zu pflegen, kleinere Geschenke und Aufmerksamkeiten, Entgegenkommen bei Aushandlungsprozessen und Einbindung in die Familie. (vgl. Lauxen, 2010b)

7 Motivation der Migrantinnen
(vgl. Frings, 2010; Gendera, 2007; Karakayali, 2010; Lutz, 2009; Metz-Göckel et al., 2006; Schmidt, 2006; Schmid, 2009): finanzielle Grundsicherung der Familie im Herkunftsland spezifische ökonomische Wünsche (z. B. Abzahlen einer Hypothek) Sichern der Ausbildung von Kindern oder Enkelkindern Flucht vor beruflicher Perspektivlosigkeit Arbeit im Privathaushalt als Übergangslösung Streben nach Unabhängigkeit Flucht aus beengenden familiären und sozialen Verhältnissen Aufbessern der Rente Rumäninnen und Bulgarinnen: Flucht vor ethnischen Konflikten und Rassismus Entscheidung für Haushaltsarbeit mangels anderer Alternativen Eine langfristige Übersiedlung nach Deutschland planen die wenigsten Helferinnen. Die Pendelmigration dient lediglich der Überwindung aktueller ökonomischer und sozialer Probleme.

8 Fazit Häusliche Pflegearrangements mit migrantischen Helferinnen stellen eine für alle Beteiligten problematische Lösung dar. Notwendig ist ein breiter gesellschaftlicher Diskurs über die Situation und die Zukunft der häuslichen Pflege. Die Versorgungsstrukturen im ambulanten Bereich müssten ausgebaut werden.

9 IWAK Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Oliver Lauxen
Endseite enthält kleine Animation im Listenpunkt als auffälligen Schlusspunkt. IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main

10 Literatur Frings, D. (2010) - Die Entwicklung haushaltsnaher Dienstleistungen im Kontext der begrenzten Arbeitnehmerfreizügigkeit für Neu-Unionsbürgerinnen. In: Scheiwe, K./ Krawietz, J. (Hg.) – Transnationale Sorgearbeit. Rechtliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Praxis. VS-Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden. S Gendera, S. (2007) – ,Transnational Care Space´ Zentraleuropa. Arbeits- und Lebensbedingungen von irregulär beschäftigten Migrantinnen in der häuslichen Pflege. Diplomarbeit. Universität Wien. Fakultät für Sozialwissenschaften. Wien Karakayali, J. (2010) – Transnational Haushalten. Biografische Interviews mit care workers aus Osteuropa. VS-Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden Lauxen, O. (2010a) – Warum arbeiten osteuropäische Pendelmigrantinnen in der häuslichen Pflege in Deutschland? In: Pflegen. Heft 4. S Lauxen, O. (2010b) - Häusliche Pflegearrangements mit polnischen Helferinnen aus Sicht der pflegenden Angehörigen. Eine qualitative Untersuchung. Master-Thesis. Evangelische Fachhochschule Darmstadt. Fachbereich Pflege- und Gesundheitswissenschaften. Darmstadt Lüdecke, D./ Mnich, E./ Kofahl, C. (2008) – Characteristics of the Sample. In: Döhner, H./ Kofahl, C./ Lüdecke, D./ Mnich, E. (Hg.) - Family Care for Older People in Germany. Results from the European Projekt EUROFAMCARE. Lit Verlag. Berlin. S. 107–124 Lutz, H. (2009) – Who Cares? Migrantinnen in der Pflegearbeit in deutschen Privathaushalten. In: Larsen, C./ Joost, A./ Heid, S. (Hg.) - Illegale Beschäftigung in Europa. Die Situation in Privathaushalten älterer Personen. Rainer Hampp Verlag. München/ Mering. S Metz-Göckel, S./ Koch, A./ Senganata Münst, A. (2006) – Leben in zwei Welten: Zur Pendelmigration polnischer Frauen. In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien. Jg. 24. Heft 1. S. 51–68 Schmid, T. (2009) – Hausbetreuung - die Legalisierungs-Policy in Österreich. In: Larsen, C./ Joost, A./ Heid, S. (Hg.) - Illegale Beschäftigung in Europa. Die Situation in Privathaushalten älterer Personen. Rainer Hampp Verlag. München/ Mering. S Schmidt, J. (2006) – Viel Arbeit für wenig Geld? - Frauen aus Osteuropa als Haushaltshilfen in Haushalten mit Pflegebedürftigen. In: Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW (Hg.) - Haushaltsnahe Dienstleistungen. Herausforderungen und Potenziale für ältere Menschen und die Beschäftigungspolitik. Dokumentation einer Fachveranstaltung vom S SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen) (2009) – Koordination und Integration - Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens. Sondergutachten Kurzfassung. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Zank, S./ Schacke, C. (2007) – Projekt Längsschnittstudie zur Belastung pflegender Angehöriger von demenziell Erkrankten (LEANDER). Kurzfassung Abschlussbericht Phase 2: Längsschnittergebnisse der LEANDER Studie. Online verfügbar unter zuletzt geprüft am


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