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Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 PD. Dr. Joachim Renn 17. Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen.

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1 Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 PD. Dr. Joachim Renn
17. Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten

2 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Die Frage der letzten Sitzung: ist eine „Nation“ eine Gruppe – oder: was ist „die Gesellschaft“ (als Ganze? Eine große – selbstbestimmte – Gemeinschaft, oder..?) Die Differenzierung der Gesellschaft ist nicht nur die Differenzierung in heterogene Gruppen.. Stufen der Abstraktion von Formen der sozialen Integration: 1. Zugehörigkeit 2. Mitgliedschaft 3. Gruppentranszendente Integration Markt Recht Abstrakte (Arbeits-) „Zeit“…

3 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Gründe sozialen Wandels? Wege in die Abstraktion sozialer Beziehungen.. woran liegt es, dass sich Strukturen, Werte, Regulierungsformen (vom liberalen Rechtsstaat zum Sozialstaat) und institutionelle Arrangements sowie personale Spielräume (Individualisierung) in der Gesellschaft ändern und: hat der Wandel eine (notwendige) Richtung? Kandidaten: Geschichtsphilosophie: (Stadien; Telos; Durchsetzung von „Ideen“; Fortschritt) Rationalisierung: (technischer Fortschritt; Arbeitsteilung, funktionale Differenzierung) Soziale- / Interessenkämpfe: (Konfliktgenerierter Wandel, Elitenzirkulation, Macht)? Soziale Evolution…

4 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Klassische Antwort: Arbeitsteilung z.B.: Von der Manufaktur zu Fabrik: Die Manufaktur: fürstlich eingesetzte, spezialisierte aber gering arbeitsteilige Luxusproduktion (Porzellan, Gobelins) – merkantilistische Wirtschaftpolitik Die Fabrik: Disziplinierung und „Rücksichtslosigkeit“ der produktiven Rationalität gegenüber traditionalen Bindungen und Formen der Lebensführung (Subjekt und Selbstbestimmung?) – Marktwirtschaft (Lohnarbeit, Vertragsfreiheit, Freihandel…) (Ausblick auf moderne Regime des „Selbstunternehmertums und -managements“)

5 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Marx: Die Fabrik.. „Soweit in der automatischen Fabrik die Teilung der Arbeit wiedererscheint, ist sie zunächst Verteilung von Arbeitern unter die spezialisierten Maschinen und von Arbeitermassen, die jedoch keine gegliederten Gruppen bilden, unter die verschiedenen Departements der Fabrik, wo sie an nebeneinander gereihten gleichartigen Werkzeugmaschinen arbeiten, also nur einfache Kooperation unter ihnen stattfindet. Die gegliederte Gruppe der Manufaktur ist ersetzt durch den Zusammenhang des Hauptarbeiters mit wenigen Gehilfen.“ „Die Maschinerie wird mißbraucht, um den Arbeiter selbst von Kindesbeinen in den Teil einer Teilmaschine zu verwandeln.“ (Marx, Kapital, 442f.) (siehe: „traditionelles Handwerk“ versus Fabrikarbeit: Verhältnis zum Produkt, Arbeit als Lebensform? Erinnerung: „doppelt“ freie Arbeiter, frei zum Vertrag, frei von trad. Sicherung) (siehe: Aufhebung der „Gedingeordnung“ im Ruhrbergbau nach 1950)

6 Arbeitsteilung und Zeitdisziplin:
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Arbeitsteilung und Zeitdisziplin: Moralische Ökonomie: E.P. Thompson „the making of the working class“: Arbeits- und Zeitdisziplin Synchronisierung von Arbeitsabläufen Internalisierung von maschíneller Zeitdisziplin: „der ersten Generation Fabrikarbeiter wurde die Bedeutung der Zeit von ihren Vorgesetzten eingebleut, die zweite Generation kämpfte in den Komitees der Zehn-Stunden-Bewegung für eine kürzere Arbeitszeit, die dritte schließlich für einen Überstundenzuschlag.“ (E-P- Thompson, Zeit, Arbeitsdisziplin und Industriekapitalismus, 55)

7 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Arbeitslosigkeit und Zeit-“verfall“ Paul Lazarsfeld / Marie Jahoda (Die Arbeitslosen von Marienthal, 1933) : „Inventare der Zeitverwendung werden verbunden mit individuellen Beschreibungen des Zeitverfalls.“ (S. 16) „Verfall“ der Zeitdisziplin (gedehnter Tag, Ambitionsverlust, Langsamkeit des Gehens) Systematischer Zusammenhang mit der Differenzierung der Gesellschaft? Enttraditionalisierung (von der mechanischen zur organischen Solidarität – Wege in die Abstraktion sozioaler Intetgrationsformen: Durkheim)

8 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Emile Durkheim, „Über soziale Arbeitsteilung“: (zu Durkheim: „soziale Tatsache“: übersubjektive Zwänge, die dem Individuum entgegentreten, moralische Integration der Gesellschaft: „Kollektivbewusstsein“) „Die Gesamtheit der gemeinsamen religiösen Überzeugungen und Gefühle im Durchschnitt der Mitglieder einer bestimmten Gesellschaft bildet ein umgrenztes System, das sein eigenes Leben hat; man könnte sie das gemeinsame oder Kollektivbewusstsein nennen.“ (Durkheim, Arbeitsteilung, 128) Zur Arbeitsteilung: (Demographischer „Druck“, Verdichtung der Beziehungen (Stadt) - Spezialisierung und neue Form der Kooperation: gegenseitige Abhängigkeit und Veränderung der „Solidarität“ als dem moralischen Band der Gesellschaft.)

9 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Methode und systematisches Zentralthema: Umweg über die Rechtsform: Strafrecht vs. restitutives Recht: Ausdruck der Formen des Kollektivbewusstseins (moralischen Infrastruktur) Typen der Solidarität. Durkheim spricht von einer… „…Solidarität sui generis, die, aus Ähnlichkeiten erwachsend, das Individuum direkt an die Gesellschaft bindet (mechanische Solidarität) (…) Das Strafrecht drückt genau diese Solidarität aus. (…) Die Handlung, die es verbietet und als Verbrechen qualifiziert sind von zweierlei Art: entweder es manifestiert sich in ihnen eine allzu nachdrückliche Unähnlichkeit zwischen dem betreffenden Akteur und dem kollektiven Typus, oder sie verletzt das Organ des gemeinsamen Bewusstseins.“ (Durkheim, Arbeitsteilung, 157)

10 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Übergang von der mechanischen zur organischen Solidarität. „Es liegt in der Natur der Spezialaufgaben, der Wirkung des Kollektivbewusstseins zu entschlüpfen.“ (179) Restitutives Recht: es spricht Recht und verhängt keine Strafen (Morde zu gestatten empört, Erbrecht verändern ist akzeptabel) Die Regeln haben nicht am Kollektivbewusstsein teil ! Das heißt: das Recht löst sich von der mechanischen Solidarität des Kollektiv- (oder eben: Gruppen-) –bewusstseins. „In der Tat ist der Vertrag in ganz besonderem Maße der rechtliche Ausdruck der Zusammenarbeit.“ (175) Vertragstreue: organische Solidarität: bezieht sich auf die Institution des Rechts selbst, nicht auf die einzelnen Regeln.

11 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Vertragstreue steht für die Beziehung zwischen arbeitsteilig auseinander entwickelten Lebensformen, die wie „Organe eines Gesamtorganismus“ verschieden sind, aber zu einem Ganzen beitragen, ohne dabei auf ein Kollektivbewusstsein angewiesen zu sein. Die Differenzierung der Berufsgruppen und Anpassung der einzelnen an die Gewohnheiten der Berufsgruppe: „Also wächst hier die Individualität des Ganzen zur gleichen Zeit wie die Individualität der Teile. Die Gesellschaft wird fähiger, sich als ganzes zu bewegen, während zugleich jedes ihrer Elemente mehr Eigenbewegung hat. Diese Solidarität ähnelt jener, die man bei den höheren Tieren beobachten kann. Jedes Organ hat dort seine eigene Physiognomie und seine Autonomie, und trotzdem ist die Einheit des Organismus um so größer, je stärker die Individualisierung der Teile ausgeprägt ist. Aufgrund dieser Analogie schlagen wir vor, die Solidarität, die sich dser Arbeitsteilung verdankt, organische Solidarität zu nennen.“ (Durkheim, Arbeitsteilung, 183)

12 Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 17. Dez
Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/ Dez.: Differenzierung der Gesellschaft: Arbeitsteilung – Klassen / Schichten Fragen: 1. Was ist eine ethnische Gemeinschaft? 2. Was bedeutet „Exklusionsindividualität“? 3. Was unterscheidet „Mitgliedschaft“ von „Zugehörigkeit“? 4. Was unterscheidet „mechanische“ von „organischer“ Solidarität 5. Was bedeutet Zeitdisziplin? 6. Was versteht Durkheim unter „Kollektivbewusstsein“? 7. Was unterscheidet den Bourdieuschen vom Marxschen Klassenbegriff? 8. Was unterscheidet Klassen von Schichten?


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