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Veröffentlicht von:Rosemarie Schimpf Geändert vor über 11 Jahren
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TU- Dresden Dipl. Psych. Jenny Krist Prof. Dr. Hermann Körndle
Was ist E-Learning? Der Vortrag liefert eine fachwissenschaftliche Auseinandersetzung und Klärung zum E-Learning Begriff. Dabei wird deutlich, dass E-Learning keine einzelne Lernmethode ist. E-Learning fungiert vielmehr als ein Oberbegriff zur Beschreibung unterschiedlichster Lehr-Lernszenarien, in denen Multimedia-Werkzeuge zur Unterstützung des Lernens genutzt werden. Diese Vielfalt und Spannweite von E-Learning Szenarien wird an Hand der wesentlichsten Beschreibungsdimensionen systematisch erläutert. Zu diesen Dimensionen zählen: die Rollen der Lernenden und Lehrenden, Ort und Zeit der Lehr-Lernszenarien, sowie die Funktionsweisen der eingesetzten Multimedia-Werkzeuge. Abschließend werden die Auswirkungen dieser Dimensionen auf Planung und Durchführung von Lehr-Lernszenarien dargestellt. Während in der wissenschaftlichen Fachliteratur die Präzisierung der Begrifflichkeiten abgeschlossen ist, werden in der Praxis viele Begriffe unterschiedlich verwendet. Um die Vielfalt der unter dem Begriff E-Learning zusammengefassten Lehr-Lernszenarien genauer einordnen zu können, wird in diesem Vortrag deshalb eine Strukturierung der einzelnen Aspekte vorgeschlagen. Ohne eine Strukturierung und Auseinandersetzung mit den Begrifflichkeiten ist ein kritischer und reflektierter Einsatz der Multimedia-Werkzeuge in einem lernförderlichen Sinne nicht zu gewährleisten. Die dargestellte Vielfalt von Mulitmedia-Werkzeugen und Lehr-Lernszenarien macht außerdem deutlich, dass es nicht den „one best way“ für die Durchführung von E-Learning Szenarien gibt. TU- Dresden Dipl. Psych. Jenny Krist Prof. Dr. Hermann Körndle
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Was ist E-Learning? E-Learning ist ein Oberbegriff für die verschiedensten Formen von Lehr-Lernszenarien, in denen Lernprozesse durch Multimedia-Werkzeuge unterstützt werden Potenziale von Multimedia-Werkzeugen universelle Zugänglichkeit von Informationen neue Möglichkeiten der Strukturierung, Präsentation und Integration verschiedener Lehr-Lernmaterialien Interaktivität, die eine Individualisierung des Lernprozesses gestattet Merkmale von Multimedia-Werkzeugen Multiple Informationsquellen Multiple Arten von Lehr-Lernmaterial (z.B. Text, Video, Audio,) Multiple Modalitäten (z.B. visuell, auditiv, audiovisuell) Interaktion und Kommunikation E-Learning ist ein Oberbegriff für die verschiedensten Formen computergestützter Lehr-Lernszenarien, in denen Lernprozesse durch Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt werden. Diese Definition macht deutlich, dass mit E-Learning nicht eine einzige neue Lehr-Lernmethode bezeichnet wird, sondern eine Menge von Lehr-Lernprozessen zu deren Unterstützung Computerwerkzeuge herangezogen werden. Die Potenziale der eingestetzten Multimedia-Werkzeugen beim E-Learning bestehen in der universellen Zugänglichkeit der Materialien, in neuen Möglichkeiten der Strukturierung, Präsentation und Integration verschiedener Lehr-Lernmaterialien und in der Interaktivität der Werkzeuge, die eine Individualisierung des Lernprozesses gestatten. Universelle Zugänglichkeit bedeutet, dass der Zugriff auf die Inhalte von verschiedenen Orten aus möglich ist. Die Strukturierung der Materialien und ihre Präsentation kann z.B. linear, vernetzt oder sequentiell erfolgen. Linear bedeutet, dass die Informationen der Reihe nach präsentiert werden. Vernetzt bedeutet, dass die Vielfältigen Verbindungen zwischen den Inhalten dargestellt werden. Sequentiell bedeutet, dass erst nach dem Bearbeiten bestimmter Informationen die nächsten zugänglich gemacht werden. Durch die Interaktionsmöglichkeiten der Werkzeuge, z.B. das Bearbeiten von Aufgaben, haben die Lernenden mehr Freiheiten zu entscheiden, wann und wie sich sich mit dem Wissen auseinandersetzen. Durch diese Individualisierung können die Lernenden erhöhte Lernerfolge und Motivation erzielen. Multimedia-Werkzeuge unterschieden sich von herkömmlichen Lehr-Lernmitteln und anderen Computerwerkzeugen dadurch, dass die auf multiplen Informationsquellen basieren, multiple Arten von Lehr- Lernmaterial integrieren, multiple Modalitäten beinhalten und über Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten verfügen.
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Beschreibungsdimensionen von E-Learning
Rolle der Lernenden Rolle der Lehrenden Multimedia-Werkzeuge Zeit und Ort Lehr-Lernszenarien Die wesentlichen Beschreibungsdimensionen des E-Learning beziehen sich auf die Rollen der Lernenden und Lehrenden, Einsatzzeit und Ort sowie die Funktionsweisen der Multimedia- Werkzeuge. Im Anschluss daran werden die Bedeutungen dieser Beschreibungsdimensionen auf die Planung und Durchführung computergestützter Lehr-Lernszenarien dargestellt. Die Dimensionen werden immer durch zwei Extrempole beschrieben. Natürlich sind in der Realität vielfältige Mischformen aus diesen Extrempolen vorhanden.
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Dimension: Rolle der Lernenden
Aktive Wissenskonstruktion Die Erarbeitung des Wissens erfolgt durch: die Formulierung und Beantwortung eigener Fragen die Einnahme verschiedener Blickwinkel das Sehen und Vergleichen von Alternativen das Bewerten von verarbeiteten Informationsquellen die Verarbeitung von externen Informationen durch Verknüpfung mit persönlichen Erfahrungen Passive Wissensnachnutzung Der Erwerb des Wissens erfolgt durch: die Nachnutzung vorhandener Informationsquellen durch die Rezeption von Informationen, ohne diese zu verändern Wie in jedem Lehr-Lernprozess können die Lernenden auch im Rahmen von computergestützten Lehr-Lernszenarien sowohl eine aktive als auch eine passive Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Wissen einnehmen. In der aktiven Rolle übernehmen die Lernenden für die einzelnen Phasen des Lernprozesses Verantwortung. Sie planen ihren Lernprozess, führen ihn aus, evaluieren und modifizieren ihn. In diesem Prozess werden sie von den Lehrenden, die eine Moderationsrolle einnehmen, unterstützt. Die aktive Wissensverarbeitung der Lernenden zeichnet sich dadurch aus, dass Fragen eigenständig formuliert und beantwortet werden. In der Beantwortung der Fragen und Lösung von Problemen nehmen die Lernenden verschiedene Perspektiven ein. Das heißt, sie setzen sich mit unterschiedlichen Positionen, Meinungen, Lösungsmöglichkeiten und Überzeugungen auseinander. Sie nehmen verschiedene Alternativen zur Beantwortung von Fragen wahr und vergleichen diese. Die neuen Informationen werden mit vorhandenen, persönlichen Erfahrungen verknüpft. Bei einer passiven Wissensnachnutzung erfolgt der Erwerb des Wissens durch die Nachnutzung vorhandener Informationsquellen. In dieser Nachnutzung wird die Information direkt übernommen, ohne sie zu verändern.
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Dimension: Rolle der Lehrenden
Moderation der Selbststeuerung Die Lehrenden unterstützen die Lernenden in der selbstständigen Formulierung von Zielen, der Auswahl von Inhalten und der Art der Aufgabenbearbeitung z.B. projektorientierte Lehr-Lernszenarien Einsatz von Multimedia-Werkzeugen zur Erstellung eigener Produkte Kontrolle und Steuerung Die Lehrenden übernehmen in unterschiedlichem Ausmaß die Kontrolle über die Aktivitäten der Lernenden. Sie geben sowohl Ziele und Inhalte als auch Art der Aufgabenbearbeitung vor z.B. Frontalunterricht, Vortrag durch Lehrende Einsatz von Multimedia-Werkzeugen zu Präsentationszwecken Ausarbeitung streng vorstrukturierter Arbeitsblätter In Analogie zu den unterschiedlichen Rollen der Lernenden können auch die Lehrenden unterschiedlichen Rollen einnehmen. Nehmen die Lehrenden eine Moderationsrolle ein, dann unterstützen sie die Lernenden in der selbstständigen Formulierung von Zielen, Inhalten und Aufgaben. Sie geben die Art der Aufgabenbearbeitung nicht vor, sondern helfen den Lernenden dabei, eigene Wege zu planen und durchzuführen. Dadurch erwerben die Lernenden Metastrategien zur Planung, Durchführung und Evaluation ihrer Lernprozesse. Diese Haltung der Lehrenden korrespondiert mit der aktiven Wissenskonstruktion der Lernenden. Wenn die Lehrenden die Kontrolle und Steuerung über die Prozesse der Lernenden übernehmen, so geben sie sowohl Ziele, Inhalte als auch Art der Aufgabenbearbeitung vor. Das heißt die Lernenden haben kaum die Möglichkeit Strategien zum selbstständigen Lernen zu entwickeln. Eine kontrollierende Lehrerhaltung führt zu einer passiven Wissensnachnutzung. Sowohl die Moderations- als auch die Kontrollhaltung der Lehrenden führt zu bestimmten Effekten auf Seiten des Lernerverhaltens. Die Angemessenheit des Lehrerverhaltens hängt deshalb von den Zielstellungen und Inhalten der Lehr-Lernszenarien ab.
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Dimension: Multimedia-Werkzeuge
Multimedia-Werkzeuge dienen der technischen Unterstützung von Lernprozessen Autorenwerkzeuge (Creation) Mit Hilfe der Werkzeuge werden vorhandene Medien zusammengestellt und zu einer Lernumgebung aufbereitet. Dieser Prozess kann sowohl von den Lehrenden als auch von den Lernenden ausgeführt werden. Die gewünschte Auseinandersetzung mit den Inhalten findet statt. Lern-Werkzeuge (Presentation) Wissensgebiete werden durch verschiedene Medien präsentiert (Text, Bild, Video, Audio). Interaktive Funktionen und Aufgabenstellungen ermöglichen den Lernenden die Auseinandersetzung mit den bereitgestellten Inhalten. Die Werkzeuge ermöglichen den Lernenden die Kommunikation vorhandener bzw. selbsterstellter Inhalte. Die vorhergehenden Folien haben gezeigt, welche Variationsbreite das Lehrer- und Lernerverhalten haben kann. Werkzeuge zur Unterstützung von Lehr-Lernprozessen müssen deshalb flexibel einsetzbar sein, um diese Vielfalt zu unterstützen. Die Nutzung von Mulitmedia-Werkzeugen lässt sich grundsätzlich in zwei Funktionsweisen unterteilen. Autorenwerkzeuge zur Zusammenstellung von Lernumgebungen und Lern-Werkzeuge zur Präsentation und Nutzung der Inhalte in Lernumgebungen. Autorenwerkzeuge ermöglichen die Zusammenstellung und Konstruktion von Lernumgebungen. Diese aktive Zusammenstellung und Aufbereitung von Wissen kann sowohl von Lehrenden als auch von Lernenden ausgeführt werden. Autorentools werden dazu eingesetzt, vorhandene Medien (Text, Bild, Video, Audio, Links, Aufgaben) zusammenzustellen und zu einer Lernumgebung aufzubereiten. Das bedeutet, die Lehrenden oder Lernenden übernehmen die Rolle von Designern, indem sie eine eigene Lernumgebung gestalten. Die Autoren einer Lernumgebung müssen das Wissen strukturieren, Ziele formulieren, und Bearbeitungsmöglichkeiten (Aufgaben) konzipieren. Ein Lernumgebung ist das Produkt eines Autorenwerkzeugs und präsentiert verschiedenen Wissensgebiete mit unterschiedlichen Medien. Außerdem werden Funktionen (Aufgaben, informatives Feedback, Textverarbeitungsfunktionen) zur Verfügung gestellt, um die Lernenden in der zielgerichteten Wissensverarbeitung unterstützen.
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Notwendige Eigenschaften von Multimedia Werkzeugen zur Konstruktion und Kommunikation von Wissen
Funktionsweisen aus der Autorenperspektive: die Strukturierung und Präsentation von Informationen die Integration verschiedener Lernmedien die Implementierung von Strategien zur aktiven Auseinandersetzung mit den Inhalten die Gestaltung ergonomischer Bedienoberflächen Funktionsweisen aus der Lernerperspektive: die Elaboration und aktive Bearbeitung von Inhalten die Navigation und Orientierung beim Lernen die Individualisierung des Lernprozesses die Überwachung und Evaluation des Lernfortschritts Entsprechend den zwei Nutzerperspektiven Autor versus Lerner müssen die Werkzeuge auch über unterschiedliche Funktionen verfügen, um den jeweiligen Zielstellungen gerecht zu werden. Das bedeutet, ein Autorenwerkzeug muss die Strukturierung und Präsentation von Informationen aus verschiedenen Quellen und auf verschiedene Arten erlauben. Außerdem müssen Funktionen gegeben sein, die die Implementierung von Strategien zur aktiven Auseinandersetzung mit den Inhalten erlauben. Um den Autoren zusätzliche Programmierarbeiten zu ersparen, muss außerdem automatisch eine ergonomische Bedienoberfläche hergestellt werden. Die Lern-Werkzeuge müssen die aktive Bearbeitung von Wissen ermöglichen. Außerdem muss die Navigation und Orientierung bei der Bearbeitung der Lernumgebung gewährleistet sein. Das bedeutet, den Lernenden muss jederzeit ersichtlich sein, in welchem Abschnitt sie sich zur Zeit befinden, welche Abschnitte schon bearbeitet wurden, und welche noch zu bearbeiten sind. Die Individualisierung des Lernprozesses beinhaltet die freie Navigation der Lernenden. Sie müssen selber wählen können, wann, wie lange und auf welche Art und Weise sie sich mit den Inhalten beschäftigen. Um die Lernenden in der Modifikation ihres Lernverhaltens zu unterstützen, müssen die eigenen Lernprozesse von ihnen nachvollziehbar sein. Das heißt, sie müssen z.B. Zugriff auf Verlaufsprotokolle haben, die ihnen Auskunft darüber gebe wann und wie sie sich mit welchen Inhalten beschäftigt haben.
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Zeit und Ort Zeit: Synchron: gleichzeitige Kommunikation und Konstruktion von Wissen durch mehrere Lernende z.B. Chat Austausch zu festgelegter Tageszeit Asynchron: zeitversetzte Kommunikation und Konstruktion von Wissen durch mehrere Lernende z.B. Austausch Ort: gleicher Ort: face to face mit Multimedia-Werkzeugen z.B. Arbeit an einem gemeinsamen Produkt im Klassenzimmer mit Hilfe von Multimedia-Werkzeugen verschiedene Orte: nur computervermittelte Kommunikation z.B. Arbeit an einem gemeinsamen Produkt zwischen internationalen Partnerschulen mit Hilfe von Multimedia-Werkzeugen Der Einsatz von Multmedia-Werkzeugen ermöglicht eine flexible Gestaltung der Durchführungszeiten und Orte von Lehr-Lernszenarien. Die Lernprozess kann sowohl synchron als auch asynchron durchgeführt werden. Das heißt die Lernenden können entweder zu einer festgelegten Zeit gemeinsam ihr Wissen kommunizieren oder zu verschiedenen Zeitpunkten, also asynchron miteinander interagieren. Auch in der Bestimmung der Lernorte bestehen Variationsmöglichkeiten. Die Lernenden können sich am gleichen Ort aufhalten und direkten face-to–face Kontakt bei den computergestützten Lernprozessen haben. Es ist aber auch möglich, über computervermittelte Kommunikation an verschiedenen Orten gemeinsam zu lernen.
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Bedeutung dieser Dimensionen für Lehr-Lernszenarien
E-Learning an sich ist keine neue Lernform. Die mögliche Vielfalt von Multimedia-Werkzeugen kann nur ausgeschöpft werden, wenn entsprechende Lehr-Lernszenarien existieren. Der Einsatz von Multimedia-Werkzeugen erfordert die Entwicklung und Erprobung geeigneter Lehr-Lernszenarien. Um die Potenziale von Multimedia-Werkzeugen auszunutzen, müssen derartige Lehr-Lernszenarien eine aktive und selbstgesteuerte Haltung der Lernenden fördern. Geeignete Lehr-Lernszenarien sind z.B. projektorientiertes Lernen, Guided Exoploration, handlungsorientierte Simulationen Welche Bedeutung haben diese Dimensionen in ihrer Vielfalt für die Konzeption und Durchführung von Lehr-Lernszenarien? Die bisherigen Ausführungen haben deutlich gemacht, dass der Begriff E-Learning an sich keine neue Lernform bezeichnet. Der Einsatz von Multimedia-Werkzeugen führt erst dann zu einer neuen Unterrichtsqualität, wenn entsprechende Lehr-Lernszenarien entwickelt werden, in denen die Potenziale von Multimmedia-Werkzeugen ausgeschöpft werden können. Wie Eingangs genannt, liegen die Potenziale von computergestützten Lehr-Lernszenarien in der Individualisierung der Lernprozesse und den Interaktionsmöglichkeiten zur Steigerung der Lerneraktivität. Es müssen also Lehr-Lernszenarien konzipiert werden, die die Lernenden in aktiven uns selbstgesteuerten Lernprozessen unterstützen. Geeignete Lehr-Lernszenarien sind z.B. projektorientiertes Lernen, Guided Exploration und handlungsorientierte Simulationen. Die Planung und Durchführung dieser Lehr-Lernszenarien erfordert einen zusätzlichen Zeitbedarf.
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Planungsaspekte beim Einsatz von Multimedia-Werkzeugen in Lehr-Lernszenarien
Zielgruppe Inhaltliche Ziele Funktionen der Multimedia-Werkzeuge Zugang zum Medium Ort und Zeit Kommunikations- und Interaktionsformen Lernaufgaben und Feedback Evaluation und Lernerfolgskontrolle Diese Folie schlage ich optional vor, denn eigentlich sind diese Konsequenzen die Inhalte der nächsten Arbeitsphase (Fragen und Antworten zum E-Learning Einsatz in Schulen) und sollen von den Teilnehmenden selbstständig erarbeitet werden. Abschließend werden einige Aspekte vorgestellt, die wie beim herkömmlichen Unterricht auch bei der Planung und Durchführung von Lehr-Lernszenarien beachtet werden müssen, wenn Mutlimedia-Werkzeuge eingesetzt werden sollen. In Bezug auf die Zielgruppe ist es wichtig zu klären, welches technische Vorwissen besteht. Häufig ist das Vorwissen im Umgang mit Multimedia-Werkzeugen bei Lernenden sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zur selbstständigen Nutzung der Werkzeuge müssen deshalb häufig technische Trainingsphasen eingeplant werden. Natürlich muss eine Gewissheit über die inhaltlichen Ziele bestehen um die entsprechenden Medien und Aufgaben zusammenzustellen, und die Lernenden in der Zielerreichung zu begleiten. Dabei können die Ziele entweder von den Lehrenden vorgegeben oder partizipativ mit den Lernenden entwickelt werden. Vor dem Einsatz der Mulitmedia-Werkzeuge ist zu überprüfen, ob sie die entsprechenden Funktionen zur Zielerreichung beinhalten. Dies bezieht sich vor allem auf die möglichen Nutzungspersepktiven zwischen Autor und Lerner, aber auch auf die technischen Voraussetzungen die zur Nutzung der Werkzeuge vorhanden sein müssen. Des weiteren muss bei der Nutzung mehrerer Personen der Zugang zu den Medien geklärt werden. Sollen Medien gleichzeitig von verschiedenen Personen bearbeitet werden oder sollen sie vor Veränderungen geschützt sein? Soll der Zugriff auch von zu Hause oder nur in der Schule möglich sein? Haben alle Personen die technischen Mittel um auf die Medien zugreifen zu können? Auch über Ort und Zeit der Durchführung müssen Entscheidungen getroffen werden, was wiederum Konsequenzen auf die Auswahl der Werkzeuge hat. Bei dem gleichzeitigem Lernen an unterschiedlichen Orten müssen z.B. Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten für die Lernenden bereitgestellt werde, z.B. Videokonferenzen oder Chaträume. Dies bezieht sich auch auf die eingesetzten Kommunikations- und Interaktionsformen zwischen den Lernenden und Lehrenden aber auch zwischen den Werkzeugen und ihren Nutzern. Welche Interaktionsmöglichkeiten sollen die Werkzeuge zur Auseinandersetzung mit dem Wissen bieten? Sollen die Lernenden z.B. die Möglichkeiten haben interaktive Aufgaben zu bearbeiten? Beim Einsatz von Lernaufgaben stellt sich die Frage, wie die Lernenden Feedback über ihre Aktivitäten erhalten. Werden Aufgaben eingesetzt die ein informatives, tutorielles Feedback automatisch beinhalten? Oder erfolgt das Feedback durch Lehrende und Lernende? Letztendlich muss man, wie bei allen schulischen Lehr- Lernszenarien, eine Evaluation und Lernerfolgskontrolle planen. Die Lernerfolgskontrolle kann z.B. durch Funktionen der Werkzeuge unterstützt werden, indem die Lernenden einen bestimmten Aufgabepool bearbeite müssen und die Lehrenden automatisch Nutzerprotokolle über die individuellen Aktivitäten der Lernenden erhalten. Die Lernerfolgskontrolle kann aber auch in der Produktion einer eigenen Lernumgebung bestehen, die dann von der Lehrperson bewertet wird.
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Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
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