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Entscheidungen zum Töten Über anti- und prosoziales Verhalten in extremen Situationen. Kommentar von Marion Beeler

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Präsentation zum Thema: "Entscheidungen zum Töten Über anti- und prosoziales Verhalten in extremen Situationen. Kommentar von Marion Beeler"—  Präsentation transkript:

1 Entscheidungen zum Töten Über anti- und prosoziales Verhalten in extremen Situationen. Kommentar von Marion Beeler marion.beeler@zkb.ch

2 CREMA 08.01.072 Entsolidarisierungsprozess Deutsche Juden 1933 Gesellschaft, Gesetz etc. Zeit Deutsche Juden Gesellschaft, Gesetz etc. ?

3 CREMA 08.01.073 Entsolidarisierungsprozess Deutsche Juden 1933 Gesellschaft, Gesetz etc. Zeit Gesellschaft, Gesetz etc. Verschiebung der sozialen Zugehörigkeit: Definition von „arisch“ 1933 durch Beamten Unmittelbare Umsetzung des Konzeptes Überzeugung, dass die Lösung der bestehenden Probleme in der Abschaffung der Anderen ist Deutschland: Höchster Lebensstandard in Europa Keine Zugehörigkeitsgrenzen durch Berufe/Schicht etc. Juden Erlebte Realität

4 CREMA 08.01.074 Erlebte Beispiele „Bis ich 12 Jahre alt war, hatte ich noch nie selber einen Vietnamesen gesehen. Ich war überzeugt, dass die Vietnamesen 3m grosse Ungeheuer waren, mit riesigen Armen und dem Gesicht eines Ungeheuers.“ Aki Ra, Kambodscha 2002 „Die Vorstellung, eine schwarze Frau zu heiraten, ist für mich gleichbedeutend wie die Vorstellung, einen Hund zu heiraten. Ihr müsst entschuldigen. Ich bin so aufgewachsen.“ Chris, 25, Südafrika 2003

5 CREMA 08.01.075 Entsolidarisierungsprozess Deutsche Juden 1933 Gesellschaft, Gesetz etc. Zeit Gesellschaft, Gesetz etc. Juden Erlebte Realität  Gab es Widerstand bei den ersten Änderungen, als die erlebte Realität noch die gemeinsame Gesellschaft war?  Wenn nein, wieso hat sich niemand gewehrt?  Wie änderte sich die Einstellung, nachdem die erlebte Realität nach Ende des Krieges wieder anders war? Deutsche Juden Gesellschaft, Gesetz etc.  Können Frühindikatoren abgeleitet werden, und auf welche heutigen Gesellschaften treffen diese zu?

6 CREMA 08.01.076 Autoritätsgläubigkeit Das Experiment von Milgram, 1963: Mittels „Schüler – Lehrer – Experimenten wurde die Bereitschaft, einer Autorität zu gehorchen, untersucht. Ergebnisse:  Viele Teilnehmer fühlten sich unwohl und hinterfragten das Experiment, trotzdem  65% der Teilnehmer gingen bis zum 450 Volt-Shock.  Keine geschlechtsspezifische Unterschiede (ausser Stresslevel)  War der „Schüler“ physisch sehr nahe (Berührung), gingen 30% bis zum 450 Volt- Shock.  Kamen die Instruktionen per Telefon, gingen 21% bis zur höchsten Spannung.  Gab es andere „Lehrer“ im Raum, die sich weigerten, führten 40% das Experiment bis zum Schluss.  Welche Rolle spielte die Autoritätsgläubigkeit in der deutschen Kultur?

7 CREMA 08.01.077 Die Dynamik des Todes Anthropologe Ernest Becker, 1973: Die Dynamik des Todes Um der unbewussten Angst vor dem Tod zu entrinnen, erschaffen Menschen Kulturen und Religionen. So geben sie dem ins Nichts führenden Leben einen Sinn. Immer wenn die Menschen an den Tod erinnert werden, klammern sie sich besonders fest an diese Wertesysteme. Dies bedeutet auch, dass die Ablehnung von Aussenseitern (ausserhalb der Werte) verstärkt wird. US-Studie von Abram Rosenblatt, University of Arizona: Straffestsetzung durch Richter: Wenn die Richter vor der Straffestsetzung Fragen zum eigenen Tod beantworten mussten, war die Straffestsetzung 10x höher. Wurde die Straftat gegenüber Aussenseitern begangen, war das Strafmass milder. Rosenblatt, Abram, Jeff Greenberg, Sheldon Solomon, Tom Pyszczynski, and Deborah Lyon. "Evidence for Terror Management Theory I: The Effects of Mortality Salience on Reactions to Those Who Violate or Uphold Cultural Values." Journal of Personality and Social Psychology 57 (1989):681– 690.

8 CREMA 08.01.078 Wer waren die Täter? Keine Unterschiede bzgl. Herkunft, Beruf etc.  Gab es geschlechtsspezifische Unterschiede? Gertrud Nummer-Winkler, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, München: Langzeitstudie zur kindlichen Moralentwicklung: Moralische Motivation = Bereitschaft, das moralisch richtige zu tun, auch wenn dies mit einem persönlichen Verzicht verbunden ist. Junge Frauen, die sich dem typisch weiblichen Rollenstereotyp verbunden fühlen, zeigen eine doppelt so hohe moralische Motivation als junge Männer, die sich stark am männlichen Stereotyp orientieren. Keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Milgram‘s Experiment.

9 CREMA 08.01.079 Neue Bedürfnispotentiale  Gibt es Motivationsunterschiede zwischen den Anführern / Kriegsherren und den Ausführern?  Instrumentalisierung vs. Überzeugung?  Sind die Menschen grundsätzlich grausam? Neue Umstände führen zu neuen Bedürfnispotentialen: „Das plötzliche Öffnen sozialer Handlungsspielräume setzt neue Potentiale frei.“ Funktion Moral = Gemeinschaft zu stiften und zu sichern = Entscheidungsgrundlage für Verhaltensweisen einer Person

10 CREMA 08.01.0710 Wer waren die Helfer? Bedingungen:  Hohes Mass an psychischer Autonomie  Soziale Nähe  Nähe zu Person, die das Helfen gutheisst -> „Gemeinschaftsgefühl“  Nähe zu Opfern  Beziehung zu Opfer musste herstellbar sein (konkrete oder gefühlte Übereinstimmung mit Opfer, d.h. „Wir“)  Umstände lassen Unterstützung überhaupt zu. Wieso nur so wenige Helfer? (100 Helfer auf 19 Mio. Wehrmachtsangehörige) Trafen diese Bedingungen nur aus so wenige Menschen zu? Ist die "Erfahrung des Helfens" eine Möglichkeit, dass Menschen dies vermehrt tun? Verstärkung der eigenen Entscheidung: Täter- und Helferkarrieren. Kein klares Profil: unterschiedliche Schichten, Einstellungen, Berufe, Geschlechter


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