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Veröffentlicht von:Kilian Keiter Geändert vor über 11 Jahren
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1 Wie weiter oben eingehend behandelt, sind elektromagnetische Wellen trans- versal, haben also zwei Polarisationsrichtungen senkrecht zur Ausbreitungs- richtung. Sonnenlicht, Licht von Glühlampen usw. sind im allgemeinen unpolarisiert, jede Schwingungsrichtung senkrecht zum k-Vektor kommt vor: x E unpolarisiertes Licht, jeder E-Vektor kommt vor y Es gibt auch polarisierte Strahlungsquellen wie z.B den Laser oder die Mikro- welle erzeugt durch ein Klystron. Um aus unpolarisiertem Licht polarisiertes Licht zu erzeugen, verwendet man Polarisatoren.
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Dichroismus Es gibt verschiedene Typen von Polarisatoren, die einfachsten sind Polarisationsfolien, die die Eigenschaft von langgestreckten Molekülen nur eine Polarisationsrichtung stark zu absorbieren (optischer Dichroismus). schwache Absorptionsrichtung starke Absorptionsrichtung Vorführung gekreuzte Absorptionsfolien Polarisation durch Reflexion Durch Reflexion an einem Dielektrikum kann man ebenfalls einen vollständig polarisierten Strahl erzeugen. Vorführung Reflexion unter Brewster-Winkel
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Man stellt fest, daß unter einem ganz bestimmten Winkel, dem
Brewster-Winkel aB, das reflektierte Licht vollständig polarisiert ist, und zwar mit der Polarisationsrichtung senkrecht zur Einfallsebene: Luft . polarisiert senkrecht zur Papier- ebene aB 90° Glas b Da kr senkrecht zu kd steht, gilt: Mit dem Brechungsgesetz folgt sofort das Brewstersche Gesetz:
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Wenn man die Intensität des reflektierten Strahls R für die beiden
Polarisationsrichtungen parallel und senkrecht zur Einfallsebene ausmisst, ergibt sich folgendes Bild: R a 0° aB 90° Die Tatsache, daß die Polarisationsrichtung parallel zur Einfallsebene bei aB nicht reflektiert wird, kann man sich im Bild der erzwungenen Dipol- schwingungen im Glas leicht erklären: Die Dipole strahlen in Achsrichtung nicht ab! 90° - +
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Saphir Al2O3 Quarz SiO2 Doppelbrechung
Die technisch wichtigsten Polarisatoren nutzen das Prinzip der Doppelbrechung, das man in vielen dielektrischen Kristallen findet z.B. in Kalkspat CaCO3 Saphir Al2O3 Quarz SiO2 anders als optisch isotrope Materialien wie Glas, Wasser oder NaCl hängt bei diesen Kristallen die Brechung von der Polarisationsrichtung ab und das Snellius- sche Brechungsgesetz gilt im allgemeinen nicht. Der Grund liegt im komplizierten, schiefwinkeligen Aufbau dieser Kristalle. Die Kristalle haben eine ausgezeichnete Symmetrieachse, die optische Achse, die für die Brechung eine wichtige Rolle spielt. Vorführung Doppelbrechung am Kalkspatkristall
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zum einfallenden Licht:
Wir lassen den Laserstrahl auf eine senkrechte Seitenfläche des Kristalls fallen, die optische Achse (oA) steht dabei unter einem schiefen Winkel zum einfallenden Licht: CaCO3 außerordentlicher Strahl (AO) ordentlicher Strahl (O) oA Man macht überraschende Feststellungen: 1.) Der Strahl wird in eine ordentlichen Strahl (O) und einen außer- ordentlichen Strahl (AO) aufgespalten. 2.) Der AO Strahl genügt nicht dem Brechungsgesetz 3.) Sowohl O als auch AO sind vollständig polarisiert
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Die Polarisationsrichtung ist dabei durch die Lage der oA gegeben
(siehe Zeichnung): AO: schwingt immer in der Ebene, die die optische Achse enthält O: schwingt immer senkrecht dazu Die Doppelbrechung macht man sich zunutze, um perfekte Polarisatoren mit einem Polarisationsgrad P> % zu bauen. Eine Realisierung ist das Nicolsche Prisma, gebaut aus zwei CaCO3-Prismen oA unpol. AO Kleber mit n<n0 oA O In dieser speziellen Orientierung wird der AO nicht gebrochen, der O wird durch Totalreflexion am Kleber entfernt.
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Es gibt bei doppelbrechenden Kristallen eine ausgezeichnete Richtung,
bei der es keine Doppelbrechung gibt, nämlich wenn der Strahl genau senkrecht zur oA einfällt: CaCO3 oA AO O unpol. Hier sind die Strahlen nicht getrennt, aber der Brechungsindex für AO und O ist verschieden: nO =1.66 nAO=1.48 Das führt zu Phasenverschiebungen zwischen O und AO, da die Laufzeiten verschieden sind.
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Zirkular polarisiertes Licht
Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, um eine spezielle, in der Natur nicht vorkommende elektromagnetische Welle zu erzeugen, nämlich eine Welle mit zirkularer Polarisation. Darunter versteht man eine Welle, bei der sich der E-Vektor mit der Kreisfrequenz w in der Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung dreht. Im Raum beschreibt der E-Vektor dann eine Spirale, mit einer vollständigen Drehung pro Periode T0. Mathematisch kann man eine solche Welle herstellen, indem man eine Welle polarisiert in x-Richtung und eine Welle polarisiert in y-Richtung, die gegenüber der ersten Welle um 90° phasenverschoben ist, addiert: Bei dieser Welle dreht sich der E-Vektor wie gewünscht im Uhrzeigersinn mit w:
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Zur physikalischen Erzeugung von zirkular polarisiertem Licht benutzt
man ein Kalkspatplättchen mit der Orientierung wie eben gezeichnet und nutzt die unterschiedliche Laufzeit von O und AO aus. Der optische Wegunterschied zwischen O und AO beträgt : Wenn die Amplituden von O und AO gleich sind und man D=l/4 wählt, erhält man zirkular polarisiertes Licht. Der Aufbau sieht so aus: P oA A O AO Lampe Kondensor Polarisator Analysator l/4-Platte
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Vorführung zirkular polarisiertes Licht
Man polarisiert das Licht mit dem Polarisator P so, daß der E-Vektor um 45° zur optischen Achse steht, dann haben O und AO dieselbe Amplitude, durch die definierte Dicke entsteht ein Phasenunterschied von l/4 (l/4-Platte) . Mit dem Analysator A kann man die zirkular polarisierte Welle nachweisen. Vorführung zirkular polarisiertes Licht Falls der E-Vektor nicht genau unter 45° zur optischen Achse steht, entsteht elliptisch polarisiertes Licht mit unterschiedlichen Amplituden Ex nnd Ey Polarisationsoptik Polarisationseffekte werden in der Technik vielfältig ausgenutzt. Ein Beispiel ist die Spannungsdoppelbrechung zur Untersuchung von mechanischen Spannungszuständen unter Belastung. Der Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß ein optisch isotropes Material wie Glas unter einer Spannung doppelbrechend wird: Die Kraft F erzeugt im Glas eine optische Achse. oA
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mechanischen Spannungen Aufhellungen und Verfärbungen, da die
Polarisator Analysator Plexiglas Man stellt den Gegenstand zwischen gekreuzte Polarisatoren und sieht bei mechanischen Spannungen Aufhellungen und Verfärbungen, da die Doppelbrechung die Polarisationsrichtung dreht. Linien gleicher Spannung verfärben sich gleichmäßig. Vorführung Spannungsdoppelbrechung Drehung der Polarisationsebene Optisch aktive organische Moleküle wie z.B. Zucker drehen die Polarisations- richtung von polarisiertem Licht, die Drehung kann man zum Beispiel in der Chemie für präzise Konzentrationsbestimmungen von Lösungen ausnutzen. .
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Vorführung Drehung mit Zuckerlösung
P A Abhängig von der Molekül- struktur gibt es linksdrehende und rechtsdrehende Moleküle . Polarisator Analysator Zuckerlösung Für den Drehwinkel a gilt die Beziehung: ( Konzentration c, vom Lichtstrahl durchlaufenen Länge L, spezifisches Drehvermögen a0).
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Elektrooptischer und magnetooptischer Faradayeffekt
Als letztes sei noch erwähnt, daß Moleküle mit einem Dipolmoment in einem elektrischen Feld und Moleküle mit magnetischen Moment im magnetischen Feld ebenfalls die Polarisationsrichtung drehen. U P A Polarisator Analysator polare Moleküle (z.B. H2O, SO4...) Hier ist der Drehwinkel a proportional zur elektrischen Polarisation. Genauso ist bei magnetisierbaren Molekülen der Drehwinkel proportional zur Magnetisierung M
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Zusammenfassung Wellenoptik
Newtonsche Interferenzringe Pohlscher Interferenzversuch Bedingung Antireflexbeschichtung Michelson Interferometer Intensitätsminima/maxima Bedingung für Beugungsminimum Einzelspalt Intensitätsverteilung Beugungsmaxima Doppelspalt/ Beugungsgitter
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Spektrale Auflösung Beugungsgitter Brewsterwinkel Bedingung für zirkular polarisiertes Licht
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