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Nicht lesen und schreiben können

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Präsentation zum Thema: "Nicht lesen und schreiben können"—  Präsentation transkript:

1 Nicht lesen und schreiben können
7,5 Millionen Deutsche sind Analphabeten

2 7,5 Mill. Deutsche sind ausgeschlossen

3 … ein kleiner Test neselrov
ellenoisseforp nennireselrov dnu reselrov nebü erhi etxet, roveb eis erhi tsnukesel red tiekhciltneffö nereitnesärp. hcua nennirelühcs dnu relühcs netllos, edareg nnew nenhi sad nesel rewhcs tlläf, eid tiekhcilgöm nebah, sad neselrov netierebuzrov. eis nennök hcis b.z. nie hcubsgnilbeil nehcussua dnu ni ehcarpsba tim ned nednerhel nenie txet nelhäwsua, red nerhi netiekgihäfesel thcirpstne dnu eid tiekgihäfröhuz red neredna thcin treizaparts. tsre nnew eis hcis rehcis nelhüf, nesel eis rov Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

4 … ein zweiter Test Erasmus-Seminar Graz 11.-15.03.2019
Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

5 7,5 Millionen Deutsche sind funktionale Analphabeten – LEO-Studie
In Deutschland können etwa 7,5 Millionen Erwachsene im Alter zwischen 18 und 64 Jahren keine einfachen Texte lesen oder schreiben. Damit zählen mehr als 14 Prozent der Erwerbsfähigen zu den sogenannten funktionalen Analphabeten. Diese können nur einzelne Sätze, nicht aber zusammenhängende Texte lesen und schreiben. Kürzere Texte wie zum Beispiel eine schriftliche Arbeitsanweisung können sie nicht verstehen. Davon wird bei Unterschreiten der Textebene gesprochen, d.h., dass eine Person zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben kann, nicht jedoch zusammenhängende – auch kürzere – Texte. Das sind u.a. Arbeitsanweisungen. Sie kennen das Beispiel aus der Werbung „Das Regal hat eine Traglast von ….“ Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

6 Fehlerhaftes Schreiben
Fehlerhaftes Schreiben auch bei gebräuchlichen Worten betrifft rund 21 Millionen Menschen in Deutschland beziehungsweise knapp 40 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung. Davon wird gesprochen, wenn auf Satz- und Textebene auch bei gebräuchlichen Wörtern langsam und oder fehlerhaft gelesen und geschrieben wird. Typische Betroffene vermeiden das Lesen und Schreiben häufig. Doch auch darüber sind wir noch weit von flüssigem Lesen und Schreiben entfernt. Der direkt angrenzende Alpha-Level 4 bezeichnet noch immer unzureichende Kompetenzen. Wir sprechen von fehlerhaftem Schreiben trotz gebräuchlichen Wortschatzes. Das zeigt sich bei weiteren fünfundzwanzig Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung (über 13 Millionen Menschen). Davon wird gesprochen, wenn auf Satz- und Textebene auch bei gebräuchlichen Wörtern langsam und oder fehlerhaft gelesen und geschrieben wird. Typische Betroffene vermeiden das Lesen und Schreiben häufig. Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

7 Analphabeten Mehr als 4 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland von Analphabetismus betroffen, das sind 2,3 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland. Sie können zwar einzelne Wörter lesend verstehen oder schreiben, nicht jedoch ganze Sätze. Nur mehr 4 % der erwerbstätigen Bevölkerung (18 – 64 Jahre) befindet sich auf dem Alpha-Level 1 – 2. Die sprachlichen Kompetenzen dieses Personenkreises befinden sich auf diesen beiden Stufen unterhalb der Satzebene. Einzelne Wörter können lesend verstanden bzw. geschrieben werden - jedoch keine ganzen Sätze. Gebräuchliche Wörter müssen die Betroffenen Buchstabe für Buchstabe zusammensetzen. (Grotlüschen/Riekmann 2011, S. 6) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

8 α 1 α 2 α 3 α 4 >α 4 Alpha-Levels
0,3 Mio. 2,0 Mio. 5,2 Mio. 13,3 Mio. 30,8 Mio. Menschen 0,6% 3,9% % ,9% ,7% d. erw. Bev. α α α α >α Alpha-Levels 7,5 Mio. Menschen 14,5% der Bevölkerung Sie sehen hier eine Normalverteilung, auf der die Ergebnisse in Ampelfarben abgetragen sind. Der dicke schwarze Balken symbolisiert die Grenze, unterhalb derer wir von funktionalem Analphabetismus sprechen. Auf Alpha-Level 1 finden wir knapp 0,3 Mio. Menschen. Sie können die Buchstaben. Weitere 2,0 Mio. befinden sich auf Alpha-Level 2, sie können einzelne Wörter lesen. Weitere 5,2 Mio. Menschen liegen auf Alpha-Level 3, ihnen gelingen einzelne Sätze, aber keine Texte. Weitere 13,3 Mio. Erwachsene liegen auf Alpha-Level 4, sie können lesen und schreiben, gehen dem aber gern aus dem Weg. Grau abgetragen ist der unproblematische Bereich. Das sind diejenigen, deren Literalisierung als gelungen zu bezeichnen ist, nämlich 30,8 Mio. Menschen. Insgesamt sind 14,5% der erwachsenen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren von funktionalem Analphabetismus betroffen. Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

9 Alpha-Levels Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet
Die Gruppe der funktionalen Analphabeten ist sehr heterogen. Ein einheitliches Bild kann auch bei Vorliegen von Alpha-Zuweisungen aufgrund von Merkmalskategorien nicht eindeutig hergestellt werden, da es immer individuelle Abweichungen gibt. Es sind theoretische Einordnungen, die auf qualitativen Abwägungsprozessen beruhen. Mit den Alpha-Levels, die im Lea-Projekt (Literalitätsentwicklung von Arbeitskräften) entwickelt wurden, können die jeweiligen Kompetenzniveaus im Lesen und Schreiben jedenfalls anschaulich bzw. kleinschrittig dargestellt werden. (Grotlüschen/Riekmann 3/2011) Demnach befinden sich auf dem Alpha-Level 4, wo sich etwa 13 Millionen erwerbstätige Personen (18 – 64 Jahre) befinden, etwa 14 % der Erwerbstätigen, Personen, die ein fehlerhaftes Schreiben trotz gebräuchlichen Wortschatzes vorweisen. Diese Personen können „auf Satz- und Textebene auch bei gebräuchlichen Wörtern langsam und/oder fehlerhaft“ lesen und schreiben. Die Rechtschreibung vergleichbar mit dem Niveau der 4. Klasse ist unzureichend gefestigt. Diese Betroffenen „vermeiden das Lesen und Schreiben häufig“. (Grotlüschen/Riekmann 2011, S. 6) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

10 So schreiben funktionale Analphabeten
Es wird so gesprochen, wie gehört bzw. wahrgenommen. Schwa-Laute, Laute die nicht akzentuiert angesprochen werden, werden nicht geschrieben. Der Schwa- oder Murmellaut im Wortauslaut wie laufen oder in den Vorsilben be- / ge- sind reduziert, bezahlen, das „e“ wird daher weggelassen oder der Schwa –er in Vater, Mutter, Schwester, donnert wird als „a“ gehört und umgesetzt. Schreib- und auch Sprechweise „Vata, Muta“. „D“ und „t“ bedeuten ein Problem, da diese Buchstaben im Auslaut nicht hörbar sind. Abend, anschließend, Brett. Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

11 So schreiben funktionale Analphabeten
Immer bisen suschpet. (= Immer ein bisschen zu spät.) (M. Tjaden, aus: Lust auf mehr? Eine bebilderte Schrägschrift, DVV 2009) Wie gesprochen – so geschrieben Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

12 Definition Funktionaler Analphabetismus
„Funktionaler Analphabetismus ist gegeben, wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen niedriger als diejenigen sind, die minimal erforderlich sind und als selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Diese schriftsprachlichen Kompetenzen werden als notwendig erachtet, um gesellschaftliche Teilhabe und die Realisierung individueller Verwirklichungschancen zu eröffnen.“ (Egloff/Grosche/Hubertus u.a. 2011, S. 11) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

13 Schriftsprachliche Kompetenz
„Unter schriftsprachlicher (literaler) Kompetenz ist die Fähigkeit zu verstehen, sich der Schrift als Kommunikationsmittel zu bedienen. Schriftsprachliche (literale) Kompetenzen in entfalteter Form sind: Sinnverstehendes Lesen in einem angemessenen Tempo (neben dem Lesen von Texten gehören hierzu auch das Verstehen von Tabellen, Grafiken, Listen oder quantitativen Darstellungen, ebenso das Deuten von Symbolen, Schildern, Beschriftungen, etc.); die Fähigkeit, sich schriftlich in einem angemessenen Tempo auszudrücken (neben dem Schreiben von Texten gehören hierzu auch das Ausfüllen und Beschriften von Grafiken, Tabellen, Listen, Formularen sowie das Beherrschen von Rechtschreibung und Zeichensetzung etc.).“ (Egloff/Grosche/Hubertus u.a. 2011, S. 14) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

14 Bauhilfsarbeiter (Gebäude) 56,0% Betroffene
„un Sand und Kies un was weeß isch, das konnt‘sch ja so, das sin ja die also die Grundbegriffe, die has‘du gewusst wie de das schreiben musst. (Sächsischer Bauarbeiter, Schmidt-Lauff & Sanders 2001, S. 72) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

15 Hilfsarbeiter in der Fertigung 28,9% Betroffene
„Können Sie überhaupt schreiben?“ – „Nö. Jaja ich hab‘s geschrieben, aber wie? Krickelschrift – und ich konnte es lesen, die konnten es aber nicht lesen“ (Gardinen- produktion / Etiketten von Stoffrollen beschriften, Nienkemper/ Bonna im Druck) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

16 Hilfskräfte und Reinigungspersonal in Büros, Hotels und sonstigen Einrichtungen
40,3% Betroffene Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

17 Analphabetismus - ein relativer Begriff
„Analphabetismus ist ein relativer Begriff. Ob eine Person als Analphabet gilt, hängt nicht nur von ihren individuellen Lese- und Schreibkenntnissen ab. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, welcher Grad an Schriftsprachbeherrschung innerhalb der konkreten Gesellschaft, in der diese Person lebt, erwartet wird. Wenn die individuellen Kenntnisse niedriger sind als die erforderlichen und als selbstverständlich vorausgesetzte Kenntnisse, liegt funktionaler Analphabetismus vor. (Hubertus 1991) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

18 Analphabetismus - ein relativer Begriff
Der Begriff des funktionalen Analphabetismus trägt der Relation zwischen dem vorhanden und dem notwendigen bzw. erwarteten Grad von Schriftsprachbeherrschung in seinem historisch-gesellschaftlichen Bezug Rechnung. Innerhalb der Industriestaaten, die hohe Anforderungen an die Beherrschung der Schriftsprache stellen, müssen auch diejenigen Personen als funktionale Analphabeten angesehen werden, die über begrenzte Lese- und Schreibkenntnisse verfügen.“ (Hubertus 1991) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

19 Transport- und Frachtarbeiter 34,1% Betroffene
Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

20 Struktur des Funktionalen Analphabetismus – LEO-Studie
57% der Betroffenen geben an, erwerbstätig zu sein, 17% sind arbeitslos, 10% zu Hause. 58% sprechen Deutsch als Erstsprache, 42% als Zweitsprache 48% haben einen Hauptschulabschluss, weitere 19% haben Mittlere Reife. Ältere sind leicht überproportional häufiger betroffen als Jüngere: Fast ein Drittel ist über Fünfzig Männer (ca. 60%) trifft es häufiger als Frauen (ca. 40%) Zur Struktur der 7,5 Millionen Betroffenen lässt sich folgendes sagen: 57% der Betroffenen geben an, erwerbstätig zu sein, 17% sind arbeitslos, 10% zu Hause. 58% sprechen Deutsch als Erstsprache (4,4 Mio.), 42% als Zweitsprache (3,1 Mio.) 48% haben einen Hauptschulabschluss, weitere 19% haben Mittlere Reife. Ältere sind leicht überproportional häufiger betroffen als Jüngere: Fast ein Drittel ist über Fünfzig Männer (ca. 60%) trifft es häufiger als Frauen (ca. 40%) Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

21 Anteil der Funktionalen Analphabeten in einzelnen Berufsgruppen
Besonders hoch sind die Anteile der Betroffenen unter den Personen, die einfachen Hilfstätigkeiten nachgehen, die also in der Regel ein geringes Einkommen erzielen, geringe berufliche Aufstiegschancen haben und deren Arbeitsplätze als unsicher gelten dürften. Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

22 Anteil der Funktionalen Analphabeten in einzelnen Berufsgruppen
Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

23 Literatur Abraham, E.: Betriebliche Weiterqualifizierung für Geringqualifizierte. Ein Akquise-Leitfaden für Personalentwickler. Bielefeld 2010. Abraham, E.; Schroeder, J: Wege in die Betriebe. In: Report. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung. 32. Jg. Heft 4/2009. Drecoll, F.: Funktionaler Analphabetismus – Begriff, Erscheinungsbild, psycho-soziale Folgen und Bildungsinteressen. In: Drecoll, Frank/Müller, Ulrich (Hrsg.): Für ein Recht auf Lesen. Analphabetismus in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt/M. 1981, S. 31. [Online unter:] erarbeiten.de/fileadmin/webdata/PDFs/080707_Definitionen_FA.pdf. (Stand ) Drucks, S.; Bauer, U.; Hastaoglu, T.: Wer ist bildungsarm? Zu einer Idealtypologie des funktionalen Analphabetismus. In: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Hrsg.): Report. Zeit-schrift für Weiterbildungsforschung. 34. Jg., Bielefeld 3/2011, S. 48 – 58. Egloff, B.; Grosche, M.; Hubertus, P. u.a: Funktionaler Analphabetismus im Erwachsenenalter: eine Definition. In: Projektträger im DLR e.V. (Hrsg.): Zielgruppen in Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener. Bestimmung, Verortung, Ansprache. Bielefeld 2011. Grotlüschen, A.; Riekmann, W.: Leo. – Level-One-Studie. Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Presseheft. Hamburg Frühjahr 2011. Hubertus, P.: Alphabetisierung und Analphabetismus. Eine Bibliographie. Hrsg.: Schreibwerkstatt für neue Leser und Schreiber e.V., Bremen 1991. Rothe, K.; Preising, B.: Arbeitsorientierte Grundbildung. Funktionale Analphabeten qualifizieren. In: Loebe, H.; Severing, E. (Hrsg.): Leitfaden für die Bildungspraxis. Schriftenreihe des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH. Band 47. Bielefeld 2011. Andrea Lemm M.A. - Der funktionale Analphabet Erasmus-Seminar Graz

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