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Buchstäblich abgehängt – Funktionaler Analphabetismus im Strafvollzug Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvolllzug 08. Mai.

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1 Buchstäblich abgehängt – Funktionaler Analphabetismus im Strafvollzug Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvolllzug Mai 2013 Andreas Brinkmann, Tim Tjettmers

2 Gliederung Begriffsbestimmung Analphabetismus
Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland Das Projekt RAUS

3 Schreibbeispiele (1)

4 Definition und Erscheinungsbild
Zeitebene Kenntnisebene Primärer Analphabetismus Totaler Analphabetismus Sekundärer Analphabetismus Funktionaler Analphabetismus

5 Funktionaler Analphabetismus
…“bedeutet die Unterschreitung der gesellschaftlichen Mindestanforderungen an die Beherrschung der Schriftsprache, deren Erfüllung Voraussetzung ist zur sozial streng kontrollierten Teilnahme an schriftlicher Kommunikation in allen Arbeits- und Lebensbereichen.“ (Drecoll 1981) Die vorhandenen Lese- und Schreibkenntnisse sind geringer als die erforderlichen und selbstverständlich vorausgesetzten Kenntnisse. Die erforderlichen Mindestkenntnisse sind abhängig von der Gesellschaft, in der ein Mensch lebt. Der notwendige Alphabetisierungsgrad konkretisiert sich erst in einer konkreten Gesellschaft. ist ein „relativer Begriff“ – wie z.B. Armut

6 Schreibbeispiele (3) “Die Flächen werden mit Speismörtel befestigt. Zubereitet wird der Speismörtel mit Sand und Reinsand und Zement. Bevor ich die Fliesen an die Wand mache, spritze ich die Wand mit Reinsand vor. Klaus, 33 Jahre, Kursteilnehmer

7 Größenordnung des funkt. Analph.
Leo. – Level One Studie Universität Hamburg, Prof. Dr. Anke Grotlüschen (Projektleitung) gefördert durch das BMBF Durchführung der Erhebung im Jahr 2010 durch TNS Infratest Sozialforschung angedockt an „Weiterbildungsverhalten in Deutschland“ befragt wurden Erwachsene im erwerbsfähigen Alter(18-64) Einschränkung: Personen die der deutschen Sprache mächtig waren, dass sie einer Befragung folgen können  Erstsprachler n=8.436 vgl. Grotlüschen, Anke/Riekmann, Wibke (2011): leo. – Level One Studie. Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Presseheft. Hamburg

8 Ergebnisse der leo-Studie
Literalität Alpha-Level Anteil an der erwachsenen Bevölkerung Anteil (hochgerechnet) Funktionaler Analphabetismus α1 0,6% 0,3 Millionen α2 3,9% 2,0 Millionen α3 10,0% 5,2 Millionen Zwischensumme 14,5% 7,5 Millionen Fehlerhaftes Schreiben α4 25,9% 13.3 Millionen >α5 59,7% 30,8 Millionen Summe 100,1% 51,6 Millionen

9 Analphabetismus und Erwerbstätigkeit/Arbeitslosigkeit
Personen mit fehlendem Schulabschluss gehören zur besonderen Risikogruppe 57% der Befragten sind erwerbstätig circa 17 Prozent sind arbeitslos 10% sind im Haushalt beschäftigt bzw. in Elternzeit Erhöhte Gefahr der Arbeitslosigkeit Unter den Arbeitslosen sind 31,9 Prozent funktionale Analphabeten. Unter der arbeitenden Bevölkerung sind es 12,4 Prozent.

10 Analphabetismus und Berufsgruppen
Bauhilfsarbeiter ,4% Führer von Erdbewegungs- und verwandten Maschinen 46,4% Hilfskräfte Reinigungspersonal (Büros, Hotels, sonst.) 40,3% Transport- und Frachtarbeiter ,1% Pkw-, Taxi-, Kleinstkraftwagenfahrer ,3% Hausmeister, Hauswarte, verwandte Berufe ,3% Hilfsarbeiter in der Fertigung ,9%

11 Analphabetismus und Berufsgruppen
Gärtner, Saat- Pflanzenzüchter 27,8% Hilfsköche ,5% Maler, Tapezierer, ähnliche 25,8% Fahrer schwerer Lastkraftwagen 25,3% Klempner, Rohrinstallateur 24,2% Baumetallverformer, Metallbaumonteure 22,7% Kellner, Barkeeper ,3% Ladenverkäufer, Marktstandsverkäufer 15,1%

12 Warum ist Alphabetisierung für Straffällige ein Thema?
aufgrund der negativen Sozialisationsverläufe von Straffälligen im Vergleich zu dem gesellschaftlichen Durchschnitt ein überproportionaler Anteil an funktionalen Analphabeten weiterer Indikator: hoher Anteil von Strafgefangenen, die über keinen oder einen unteren Bildungsabschluss verfügen. Ein Beschäftigungsverhältnis nach Haftende reduziert das Risiko einer Rückfälligkeit deutlich.  Insbesondere funktionale Analphabeten sind benachteiligt, da ihnen die für die Berufswelt notwendigen grundlegenden schriftsprachlichen Kompetenzen fehlen.

13 Projekt RAUS Erhebt Bedarfe und Bedingungen für arbeitsplatzbezogene Alphabetisierung Informiert über gelungene Alphabetisierungsangebote im Strafvollzug (institutionelle Einbindung, Finanzierung) Fünf Modellstandorte : Entwicklung und Erprobung von Konzepten, zur Ansprache und zur Motivation von Betroffenen Entwickelt Lernmaterialien und Diagnostikempfehlungen und stellt diese kostenlos in einem Online-Pool bereit Durchführung Schulungen und Sensibilisierungsveranstaltungen Multiplikatoren-Schulungen im Bereich Übergangsmanagement und Justizvollzug zum Erkennen, zur Ansprache und Motivierung Betroffener

14 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Weitere Infos :


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