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Fortbildung und Workshop 1. Halbjahr 2018

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Präsentation zum Thema: "Fortbildung und Workshop 1. Halbjahr 2018"—  Präsentation transkript:

1 Fortbildung und Workshop 1. Halbjahr 2018
Demenzpflege: Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Abbauprozessen – Konzepte für die Pflege und Betreuung Fortbildung und Workshop 1. Halbjahr 2018 Sven Lind – Gerontologische Beratung Haan Urheberrecht (copyright) Sven Lind

2 Neuropathologische Abbauprozesse
Folgende Krankheitsprozesse degenerativ-vaskulärer Demenzen bilden u. a. den neuropathologischen Bezugsrahmen: Massiver Zelltod (Neuronen) und Rückentwicklung Zerstörung der neuronalen Vernetzung (Diskonnektion) Verlust von Schutz- und Regulierungsmechanismen (Disinhibition) Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

3 1. Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen
Bei Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium treten aufgrund neuropathologischer Abbauprozesse (u. a. Zelltod, Diskonnektionen und Disinhibitionen) verschiedene Krankheitssymptome auf, die mittels spezifischer Maßnahmen beeinflussbar sind. Die folgenden Symptomgruppen werden beschrieben: Wahrnehmungsstörungen Fehlerverhalten bei den Handlungen Störungen innerer Körperempfindungen Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

4 Visuelle und akustische Agnosie Unterscheidungsunfähigkeit
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Wahrnehmungsstörungen Bei Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium können deutliche Fehl- und Minderleistungen in der Verarbeitung der Sinnesreize festgestellt werden, die massiv die Person-Umwelt-Passung mit Gefährdungen der Unversehrtheit betreffen. Folgende Symptome werden mit den entsprechenden Umgangsstrategien erläutert: Visuelle und akustische Agnosie Unterscheidungsunfähigkeit Verallgemeinerungsunfähigkeit Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

5 Urheberrecht (Copyright) Sven Lind
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Wahrnehmungsstörungen Agnosie Bei der Agnosie handelt es sich um eine krankhafte Unterbrechung zwischen den aufgenommenen Sinnesreizen und deren geistige Erfassung (Diskonnektion). Visuelle Agnosie – Hilfestellung teils durch Vormachen zwecks Anregung des Nachahmungsverhaltens Akustische Agnosie - Reduzierung der akustischen Reize („Low stimulus units“) Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

6 Milieusicherheit herstellen Gefahrenpotentiale beseitigen Beobachtung
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Wahrnehmungsstörungen Unterscheidungsunfähigkeit Bei der Unterscheidungsfähigkeit verliert das Gehirn die Fähigkeit zur funktionsgenauen Erfassung der Gegenstände mit der Gefahr der Verwechselung und Fehlnutzung. Umgangsformen: Milieusicherheit herstellen Gefahrenpotentiale beseitigen Beobachtung Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

7 Milieukonstanz gewährleisten Ständige Beobachtung
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Wahrnehmungsstörungen Verallgemeinerungsunfähigkeit Die Verallgemeinerungsunfähigkeit besagt, dass Veränderungen der Reizgefüge der Umwelt nicht mehr angemessen erfasst werden können und zu Reaktionen der Verunsicherung und Entfremdung bei den Demenzkranken führen können. Umgangsstrategien: Milieukonstanz gewährleisten Ständige Beobachtung Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

8 Fehlerhafte Körperwahrnehmung Fehlende Krankheitseinsicht
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Fehlverhalten bei Handlungen Bei Störungen (Diskonnektionen) des realen Einschätzungsvermögens der eigenen Kompetenzen können Situationen der Selbstgefährdung, der psychischen Belastungen und der Handlungsunfähigkeit nebst Fehlverhalten auftreten. Krankheitssymptome: Fehlerhafte Körperwahrnehmung Fehlende Krankheitseinsicht Fehlende Auslöse- und Beendigungsimpulse Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

9 Beschützende Unterbringung Demenzsensible Fixierungen Aufsicht
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Fehlverhalten bei Handlungen Fehlerhafte Körperwahrnehmung Fehlerhafte Körperwahrnehmung bei Demenzkranken bedeutet, dass das eigene Leistungsvermögen nicht mehr angemessen eingeschätzt werden kann. Fehlhandlungen mit hohem Gefährdungspotential sind die Folge. Umgangsstrategien: Beschützende Unterbringung Demenzsensible Fixierungen Aufsicht Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

10 Strategien der „Demenzautonomie“ Ablenkungsreize Beobachtung
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Fehlverhalten bei Handlungen Fehlende Krankheitseinsicht Die fehlende Krankheitseinsicht (Anosognosie) ist ein Krankheitssymptom verschiedener neuropsychiatrischer Erkrankungen. Bei Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium führt diese kognitive Dysfunktion zu verschiedenen Formen der psychischen Belastung und Frustration. Umgangsformen u. a.: Strategien der „Demenzautonomie“ Ablenkungsreize Beobachtung Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

11 Auslösereiz initiieren Beendigungsreiz auslösen Beobachtung
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Fehlverhalten bei Handlungen Fehlende Auslöse- und Beendigungsimpulse Aufgrund der Störungen der neuronalen Verschaltungen vermögen Demenzkranke selbst nicht mehr, vertraute Verhaltensmuster zu beginnen bzw. zu beenden. Umgangsformen: Auslösereiz initiieren Beendigungsreiz auslösen Beobachtung Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

12 Schmerz- und Temperaturempfindungen Hunger und Durst
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Störung von Körperwahrnehmungsempfindungen Bei Demenzkranken ist Wahrnehmung innerer Reize von Körperfunktionen (Interozeption) aufgrund von Schaltstörungen und Abbau (Zelltod) deutlich beeinträchtigt, so dass die Betroffenen Gefahren ausgesetzt sind. Symptome u. a.: Schmerz- und Temperaturempfindungen Hunger und Durst Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

13 Regulierungen im Milieu Anpassung Mahlzeiten und Getränke
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Störungen von Körperwahrnehmungsempfindungen Schmerz- und Temperaturempfindungen Wie bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen kann auch bei Demenzkranken das Schmerz- und das Temperaturempfinden verloren gehen. Für die Betroffenen und das Milieu hat das Auswirkungen wie: Bewohnerbeobachtung Regulierungen im Milieu Anpassung Mahlzeiten und Getränke Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

14 Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr und der Mahlzeiteneinnahme
Anpassungsstrategien bei neuropathologischen Symptomen Störungen innerer Körperempfindungen Hunger und Durst Ähnlich wie bei alten Menschen ohne krankhafte geistige Gebrechen schränkt sich bei Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium teils massiv der Verspüren von Hunger und Durst mit entsprechenden Auswirkungen auf das physiologische Gleichgewicht ein. Strategien: Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr und der Mahlzeiteneinnahme Hilfestellung und Anregung zum Essen und Trinken Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

15 Vertiefung der Inhalte 1
Nennen Sie Anpassungsstrategien aus Ihrer eigenen Praxis. Führen Sie Beispiele an, wo diese Anpassungsstrategien keine deutliche Wirkung zeigten.

16 2. Modelle des Langzeitgedächtnisaufbaus
Demenzkranke im fortgeschrittenen Stadium sind noch zu unbewussten Lernleistungen aufgrund von ständigen Wiederholungen fähig (Verinnerlichung oder Langzeitgedächtnisaufbau). Um massive Überforderungen nach dem Heimeintritt zu verringern, muss umgehend eine Verstetigung bzw. Ritualisierung der Lebensumstände geleistet werden. Strategien: Verinnerlichung der Personen Verinnerlichung Handlungen und Tagesstrukturierung Verinnerlichung des räumlichen Milieus Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

17 Modelle des Langzeitgedächtnisaufbaus Verinnerlichung der Personen
Der entscheidende Faktor für eine ausreichende psychosoziale Stabilität besteht in der Vertrautheit mit den Pflegenden und Betreuenden. Pflege- und Betreuungsleistungen können nur angemessen von Personen durchgeführt werden, die der Demenzkranke bereits verinnerlicht hat. Strategien: Bezugs- oder Gruppenpflege Stetigkeit im Äußeren (Kleidung, Frisur u. a.) Verstärkungselemente (Sprichworte, Scherz etc.) Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

18 Ritualisierung aller Handlungen (Pflege, Betreuung)
Modelle des Langzeitgedächtnisaufbaus Verinnerlichung der Handlungen und der Tagesstruktur Demenzkranke verinnerlichen mit der Zeit auch stetige Handlungsabfolgen bei der Pflege und Betreuung, die bei ihnen das Verspüren von Vorhersehbarkeit eines zu erwartenden Geschehens hervorrufen verbunden mit dem Empfinden einer erhöhten Verhaltenssicherheit. Strategien u. a. : Ritualisierung aller Handlungen (Pflege, Betreuung) Ritualisierung von Verstärkungselementen Feste Tagesstruktur in Raum und Zeit Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

19 Generationsspezifische Einrichtung
Modelle des Langzeitgedächtnisaufbaus Verinnerlichung des räumlichen Milieus Auch die Räumlichkeiten des Wohnbereiches werden nach einigen Wochen im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Das Wohlbefinden und die Vertrautheit ist erhöht, wenn neben der Unveränderlichkeit der Milieuelemente auch Reizgefüge aus der Lebensgeschichte der Demenzkranken berücksichtigt werden. Strategien: Milieukonstanz Generationsspezifische Einrichtung Bewohnerspezifische Einrichtung bei Bedarf Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

20 3. Biografisch geprägte Verhaltensmuster
Das Langzeitgedächtnis auch bei Demenzkranken besteht u. a. aus den perzeptiven, episodischen und prozeduralen Wirkelementen, die stark nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip die Erfassung der äußeren Reizgefüge bestimmen. Strategien: Vertraute Kommunikationsformen Vertraute Handlungsweisen Vertraute Milieuelemente Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

21 Biografisch geprägte Verhaltensmuster Vertraute Kommunikationsformen
Die verbale Kommunikation mit Demenzkranken ist auch nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip gemäß den Inhalten des biografischen Langzeitgedächtnisses mit zusätzlichen positiven Verstärkungen im Sinne von Vertrautheit auszurichten. Strategien: Jargon, Dialekt und Sprichworte Duzen auf Wunsch oder Bedarf Biografisch bedeutsame Sprüche etc. Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

22 Biografisch geprägte Verhaltensmuster Vertraute Handlungsweisen
Die Wirkkraft episodisch-prozeduraler Langzeitgedächtnisinhalte Demenzkranker erfordert auch den Einsatz des Schlüssel-Schloss-Prinzips zwecks Herstellung einer ausreichenden Kooperation bei den Pflegehandlungen, andernfalls droht die Pflegeverweigerung. Strategien: Reihenfolge Vollständigkeit Intensität und Rhythmus Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

23 Biografisch geprägte Verhaltensmuster Vertraute Milieuelemente
Das perzeptive Langzeitgedächtnis Demenzkranker besitzt das Vermögen, verschiedene und zugleich auch unterschiedliche Inhalte in der Gegenwart regelrecht einzufordern, andernfalls drohen u. a. Ablehnung und Unruhe. Gegenstände Zeiten Örtlichkeiten Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

24 Vertiefung der Inhalte 2
Führen Sie Beispiele aus Ihrer Praxis für die Strategien des Langzeitgedächtnisaufbaus an. Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

25 Urheberrecht (Copyright) Sven Lind
Literatur Fortbildungsprogramm Demenzpflege. Verlag Hans Huber, Bern 2011 Strategien einer biografisch orientierten Scheinweltgestaltung: Stress und Überforderung vermeiden. Pflegezeitschrift, 63 (2010),11,668– 671 Pflegen und Beruhigen ergänzen sich. Die Schwester / der Pfleger, 49 (2010), 12, Mehr Schein als Sein. Altenpflege, 37 (2011), 3, 52-53 Gewohnte Verhaltensmuster aktivieren. Pflegezeitschrift, 64 (2011), 4, Realitätsverzerrungen bei Demenz – Wenn Erinnerungen Realität werden. Die Schwester / Der Pfleger, 50 (2011), 11, Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

26 Kontakt Sven Lind Gerontologische Beratung Zwirnerweg 9 D Haan

27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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