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Solarthermisch beheizte Gebäude
Komponenten: thermische Solaranlage Pufferspeicher für die Wärmespeicherung, je nach Ausführung kombiniert mit einer Bauteilaktivierung geeignetes Nachheizsystem mit Nutzung erneuerbarer Energie (Biomasseheizungen und Wärmepumpensysteme)
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Solarthermisch beheizte Gebäude
Basiskriterien: Sonnenhaus lt. Initiative Sonnenhaus : solare Deckung des Wärmebedarfs ≥50 % Gesamtenergieeffizienzfaktor fGEE < 0,6 Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Hilfsstrom PEB ≤ 100 kWh/m²a CO2-Emissionen < 25 kg/m²a Heizwärmebedarf HWB ≤ 50 kWh/m²a bzw. 16er-Linie lt. OIB Luftdichtheit n50 ≤ 1,5 h-1
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Basiskriterien: Solarhaus
(gemäß Förderkriterien des Klima- und Energiefonds) klimaaktiv-Gebäudestandard: HWB von 10 kWh/m2BGFa (ohne Solarthermie) HWB von 35 kWh/m2BGFa (bei Installierung einer Solarthermieanlage) mit mindestens 50 % solarer Deckung Niedrigstenergiehaus (Ein- oder Zweifamilienwohnhaus) mit mindestens 70%iger solarer Deckung des Gesamtwärmebedarfs sehr guten Wärmeschutz kombiniert mit einer leistungsstarken Solarwärmeanlage und gegebenenfalls einer Bauteilaktivierung. Als Zusatzheizsystem sind Holzheizungen bzw. Wärmepumpen förderfähig.
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Empfehlung für Sonnenhaus
Wand- und Deckenaufbauten Anforderungen an wärmeübertragende Bauteile Nach OIB-RL 6 (2015) Empfehlung für Sonnenhaus Bauteil U-Wert [W/m2K] WÄNDE gegen Außenluft 0,35 0,16 bis 0,23 FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE TÜREN jeweils in Wohngebäuden (WG) gegen Außenluft (1) 1,40 0,8 bis 1,0 (Uw) DECKEN und DACHSCHRÄGEN jeweils gegen Außenluft und gegen Dachräume (durchlüftet oder ungedämmt) (6) 0,20 0,14 bis 0,18 BÖDEN erdberührt (6) // Solarhaus: auch Decken gegen unbeheizten Keller 0,40 0,20 bis 0,33 (1) Für Fenster ist für den Nachweis des U-Wertes das Prüfnormmaß von 1,23 m × 1,48 m anzuwenden, für Fenstertüren und verglaste Türen das Maß 1,48 m × 2,18 m. (2) Für großflächige, verglaste Fassadenkonstruktionen sind die Abmessungen durch die Symmetrieebenen zu begrenzen. (6) Für Decken und Böden kleinflächig gegen Außenluft darf für 2 % der jeweiligen Fläche der U-Wert bis zum Doppelten des Anforderungswertes betragen, sofern die ÖNORM B (Kondensatfreiheit) eingehalten wird.
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Wand- und Deckenaufbauten
Anforderungen an wärmeübertragende Bauteile Je nach geplanter solarer Deckung für ein Gebäude sind die umhüllenden Bauteile wie Außenwände, Dachkonstruktion und Bodenplatte in entsprechender thermischer Qualität zu planen und auszuführen. Hinsichtlich des Wärmeschutzes soll die Außenwand beim Sonnenhaus* möglichst einen U-Wert von 0,2 W/m²K unterschreiten. Es ist eine Vielzahl an Ausführungsvarianten und unterschiedliche Wandmaterialien möglich bzw. denkbar. Die folgenden Konstruktionsbeispiele sind hinsichtlich ihrer thermischen Qualität mit ca. 0,12 W/m²K vergleichbar. *Wärmetechnische Anforderungen an die Gebäudehülle ( institut.de/solararchitektur/heizen-mit-pellets-und-sanieren.html )
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Wand- und Deckenaufbauten
Beispiel Holzaußenwand (Daten und Grafik aus Holzständeraußenwand verputzt U = ca. 0,11 W/m2K Materialschicht (von innen nach außen) Schichtdicke [cm] Lambda-Wert [W/mK] Gipskartonplatte (900 kg/m³) 1,50 0,250 Mineralwolleplatten zw. KVH 56,3 cm (90 %) Glaswolle MW(GW)-W (18 kg/m³) 6,3 cm (10 %) Nutzholz (475 kg/m³ - zB Fichte/Tanne) 8,00 0,038 0,120 OSB-Platten (650 kg/m³) 1,80 0,130 Mineralwolleplatten zw. horizontalen Latten (Installationsebene) 24,00 Holzfaser WF-W (130 kg/m³) 6,00 0,046 Silikatputz (ohne Kunstharzzusatz) 0,19 0,800
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Wand- und Deckenaufbauten
Beispiele Ziegelaußenwände Daten aus Fotos: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH Monolithische Ziegelaußenwand U = ca. 0,12 W/m2K Materialschicht (von innen nach außen) Schichtdicke [cm] Lambda-Wert [W/mK] Edelputzmörtel CR Kalkzement (1800 kg/m3) 1,50 1,050 Hochlochziegel cm mit Normalmauermörtel (825 kg/m3) 50,00 0,270 Silikatputz (ohne Kunstharzzusatz) 0,19 0,800 Ziegelmauerwerk mit WDVS U = ca. 0,12 W/m2K Materialschicht (von innen nach außen) Schichtdicke [cm] Lambda-Wert [W/mK] Edelputzmörtel CR Kalkzement (1800 kg/m3) 1,50 1,050 Hochlochziegel 17 – 38 cm mit Normalmauermörtel (825 kg/m3) 25,00 0,270 EPS-F (15,8 kg/m3) 30,00 0,040 Silikatputz (ohne Kunstharzzusatz) 0,19 0,800 Zweischaliges Ziegelmauerwerk U = ca. 0,12 W/m2K Materialschicht (von innen nach außen) Schichtdicke [cm] Lambda-Wert [W/mK] Edelputzmörtel CR Kalkzement (1800 kg/m3) 1,50 1,050 Hochlochziegel 17 – 38 cm mit Normalmauermörtel (825 kg/m3) 25,00 0,270 Glaswolle MW(GW)-W (18 kg/m3) 28,00 0,038 Hochlochziegel mit Normalmauermörtel (800 kg/m3) 12,00 Silikatputz (ohne Kunstharzzusatz) 0,19 0,800
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Wand- und Deckenaufbauten
Beispiel Betonaußenwand (Daten und Grafik aus Betonhohlsteinmauerwerk mit Innen- und Außenputz U = ca. 0,13 W/m2K Materialschicht (von innen nach außen) Schichtdicke [cm] Lambda-Wert [W/mK] Normalputzmörtel GP Kalk (1500 kg/m³) 1,50 0,670 Betonhohlsteine (1400 kg/m³) 25,00 0,250 Normalputzmörtel GP Kalk (1700 kg/m³) 0,910 Kleber mineralisch 0,50 1,000 EPS-F (15,8 kg/m3) grau/schwarz 24,00 0,032 Silikatputz mit Kunstharzzusatz, armiert 0,19 0,800 Über die Internetplattform können Aufbauten konstruiert und automatisch berechnet werden. Als Ergebnis wird der Wärmedurchgangswiderstand R ausgegeben, welcher der Kehrwert des U-Wertes ist. Die Wärmeübergangswiderstände können gleich in die Berechnung einbezogen werden. Eine Reihe von fertigen Aufbauten steht außerdem zur Orientierung zur Verfügung.
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Planung Schutz vor sommerlicher Überhitzung
Maßnahmen: Begrenzung der Fensterflächen nach Süden und im Besonderen nach Osten und Westen Anbringen von Verschattungselementen, vorzugsweise außen bzw. ein vorspringendes Dach/Balkon sorgt für Eigenverschattung der Fenster im Sommer Planung eines geeigneten Lüftungskonzepts für sommerliche Nachtlüftung mit hohem Luftwechsel Reduktion der inneren Lasten durch die Verwendung energieeffizienter Geräte und Beleuchtung Maximale Dämmung des Solarspeichers, sodass die Wärmeeinträge in das Gebäude durch den hohen sommerlichen Solarertrag minimiert werden können. Ggf. eine Neigung der Kollektoren 70° und 90° wählen, dadurch sinkt der Wärmeertrag im Sommer Kühlung des Gebäudes über eine Bauteilaktivierung. Diese Möglichkeit ist jedoch ohne zusätzliche Systemkomponenten nicht möglich.
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Planung Planungsstrukturen – Integrale Planung
„Das Ziel der integralen Planung ist es, eine optimierte Gesamtlösung für die zahlreichen Einzelziele zu finden, wenn möglich zu niedrigeren Gesamtkosten, als wenn Lösungen für die Einzelziele unabhängig voneinander umgesetzt werden. Durch die ganzheitliche Betrachtung von verschiedenen Aspekten und Zielen können scheinbar nicht zusammenhängende Ziele in Zusammenhang gebracht werden und Synergieeffekte können so ausgenutzt werden.“ Quelle: Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 20 – Energieplanung (Hrsg.) (2012): Schritt für Schritt zum Nullenergiegebäude. Leitfaden energiebewusstes Bauen für Dienstleistungsgebäude in Wien.
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Planung Vorauslegung von Gebäude, Kollektor und Speicher
Je geringer der Heizwärmebedarf ist und je effektiver die Wintersonne genutzt werden kann, um so weniger muss zugeheizt werden. Der deutlich geringere Heizwärmebedarf nach klimaaktiv-Standard führt zu einer kleineren Kollektorfläche und einem kleineren erforderlichen Pufferspeicher.
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Planung Einflussfaktor
Bei einem solarthermisch beheizten Gebäude müssen im besonderen Maße beachtet werden: Standortklima, Schattenwurf durch Objekte in der Umgebung (Bäume, Gebäude, ...), Wenn Solarkollektoren in Fassaden integriert oder auf Steildächern montiert werden, können durch die Ausrichtung des Gebäudes Verschattungen entstehen. Werden Kollektoren auf Flachdächern in Reihen hintereinander steil aufgeständert, könnten sie einander verschatten Orientierungen des Gebäudes, Geometrie (AV-Verhältnis) Sind die Geometrie und Ausrichtung des Gebäudes sowie die geplanten Wandaufbauten bekannt, kann eine erste Berechnung des Heizwärmebedarfs des Gebäudes gemacht werden.
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Planung Auslegung der Solaranlage
Das Klima am Standort hat einen wesentlichen Einfluss auf die Dimensionierung der Solaranlage. Alle Berechnungen müssen also standortspezifisch ausgeführt werden. 2. Je besser die Gebäudehülle, desto geringer ist der (absolute) Einfluss des Standortes. Graz: Wien:
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Planung Sonnenhaus: Einflussfaktor Orientierung zur Sonne
Maximale Solarerträge und damit hohe solare Deckungsgrade sind nur bei optimaler Ausrichtung und Neigung der Kollektoren zur Sonne erzielbar: Trifft die Sonnenstrahlung senkrecht auf die Kollektorebene, ist der höchste Ertrag erzielbar. Nur die projizierte Fläche ist bei direkter Strahlung wirksam Hinsichtlich Neigung und Ausrichtung (Azimut) ist der optimale Bereich zu finden. In Höhenlagen kann eine steile Neigung, z.B. Fassadenkollektoren, günstig sein, da die Schneereflexion die Einstrahlung erheblich verstärken kann. Quelle: Sonnenhausinstitut Deutschland
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Planung Kollektorausrichtung und -neigung
Südliche Orientierung, wobei eine Abweichung von bis zu 40 ° nach Ost oder West nur einen geringen Einfluss auf den solaren Ertrag hat. Höhere Erträge im Winter können erzielt werden, wenn der Anstellwinkeln zwischen 70° und 90° beträgt, da die Sonne im Winter tief steht. Weiterer Vorteil: geringere Wärmeeinträge im Sommer, Abrutschen des Schnees. Kollektoren mit einer Neigung von: 45 bis 60° oder 70° und 90° oder fassadenintegrierte Kollektoren Abweichung bis max. 30° gegen West oder 25° gegen Ost!
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Planung Einflüsse auf die Speicherdimensionierung
Passend zur Kollektorfläche: Beim Sonnenhaus soll das Speichervolumen – je nach Deckungsgrad − mindestens 150 l, möglichst 200 bis 250 l pro m² Kollektorfläche betragen, wenn keine Bauteilaktivierung vorgesehen ist Grundsätzlich gilt: Je höher und regelmäßiger der Energieverbrauch ist und je niedriger der solare Deckungsgrad ist, umso kleiner kann im Verhältnis der Speicher sein Nutztemperatur-Niveau des Heizsystems: Flächenheizsysteme ermöglichen bei gleichem Volumen mehr Speicherkapazität (verbesserte Schichtung) Kommt ein Holzvergaserkessel mit großem Füllraum als Nachheizung zum Einsatz, soll der Speicher eher größer ausgelegt werden. Bemessung des Innenboilers für Warmwasser: Die Herstellerangaben der Zapfleistung sind beachten. Als Richtwert gilt: 30 Liter pro Person im Haushalt.
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Planung Planungsschritte für die Gebäudetechnik 1. 2. 3. 4.
Als Planungsschritte sind bei der ersten Auslegung der Gebäudetechnik folgende Punkte zu definieren und iterativ zu wiederholen, bis das Optimum (also alle Planungsziele) erreicht ist: Heizenergiebedarf des Gebäudes ermitteln Sollkriterien definieren: Deckungsgrad, Wirtschaftlichkeit Möglichkeiten analysieren: Kollektorfläche, Speichergröße, thermische Bauteilaktivierung Rest-Brennstoffbedarf berechnen: Abwägen zwischen wohnraumbeheizten Holzofen oder Zentralheizung 1. 2. 3. 4.
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Planung Grundsätzliches:
Das Klima am Standort hat einen wesentlichen Einfluss auf die Dimensionierung der Solaranlage. Alle Berechnungen müssen daher standortspezifisch ausgeführt werden. 2. Je besser die Gebäudehülle, desto geringer ist der (absolute) Einfluss des Standortes.
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Planung Dimensionierung der Solarkollektoren
Die Abbildung zeigt die solare Deckung in Abhängigkeit von Kollektor- und Speichergröße am Beispiel eines Einfamilienhauses (dies gilt nur, wenn keine thermische Bauteilaktivierung vorge-sehen ist) Mindestgröße Bevorzugte Dimensionierung Reserve einkalkulieren für sonnenarme Winter, wenn kein Zusatzheizsystem vorgesehen ist Solarer Deckungsgrad: >50 % >60% >70% >80% >90% % Dimensionierung Speicher l/m² Kollektor: Solarer Deckungsgrad Quelle: Sonnenhausinstitut, alle Rechte vorbehalten
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Planung Ausrichtung der Solarkollektoren bzw. des Gebäudes
Die korrekte Ausrichtung der Kollektoren zur Sonne ermöglicht eine optimale Ausnutzung der verfügbaren Sonnenenergie. Bei solarthermisch beheizten Gebäuden ist es von großer Bedeutung, im Winter hohe Erträge zu erzielen. Daher müssen einerseits das Gebäude selbst und andererseits die Kollektoren optimal positioniert und in der richtigen Neigung aufgestellt sein. Für die Neigung der Kollektoren ist ausschlaggebend: der Sonnenstand im Winter soll der sommerliche Wärmeeintrag vermindert werden Sonnenhaus Einfamilienwohnhaus (Quelle:urmann ARCHITEKTEN, Linz)
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Planung Möglichkeiten der Ausrichtung der Solarkollektoren
Orientierung: höchste Erträge bei südlicher Orientierung - eine Abweichung von bis zu 40 ° nach Ost oder West hat nur einen geringen Einfluss auf den solaren Ertrag Bei Abweichungen ab 5° nach Osten und 15° nach Westen müssen Abminderungsfaktoren zur Berechnung der Solargewinne miteinbezogen werden. Gängige Berechnungsprogramme berücksichtigen diese Abminderungen automatisch. Neigung: Fassadenintegrierte Kollektoren Kollektoren mit einer Neigung von 45 bis 60° oder 70° und 90° - Vorteile: Abrutschen von Schnee in den Wintermonaten sichergestellt und Senkung des Wärmeeintrages im Sommer (sinnvoll, wenn Bauteilaktivierung vorhanden ist)
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Planung Verschattung vermeiden!!
Im Bereich des Winterbogens sollen die Solarkollektoren möglichst frei von Verschattung durch Berge, Nachbargebäude, Bäume usw. sein (siehe gelb hinterlegter Bereich im Bild). Quelle: Walter Becke Auch auf nahe Verschattungsobjekte wie Quergiebel und gegenseitige Verschattung von aufgeständerten Kollektorreihen achten!
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Planung Reihenabstand der Solarkollektoren Richtwerte für die Planung
D Abstand der Kollektorreihen [m] L Kollektorlänge [m] H Kollektorhöhe [m] a Neigungswinkel der Kollektoren [°] e Einstrahlungswinkel der Sonne [°] Quelle: AEE - Institut für Nachhaltige Technologien, Walter Becke Wintersonnenwende! Richtwerte für die Planung Walter Becke Richtwert Abstand = etwa Höhe × 3,5 Mindestabstand = Höhe × 3 Am äußeren Rand des Kollektorfeldes etwa 1,5 m freilassen (wegen Wartung, Glasbruch, Windwirbel) Mind. 30 cm Freiraum unter der tiefsten Kollektorkante (Schnee)
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Planung Speichergrößen vom Standort des Gebäudes
Die Speichergröße richtet sich nach der benötigten Energiemenge, die im Speicher bevorratet werden muss. Diese wiederum ist abhängig vom Standort des Gebäudes dem thermischen Standard der gewünschten solaren Deckung Quelle: AEE INTEC
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Planung Pufferspeicher- Speichergrößen
PlanerInnen berücksichtigen daher: Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser Ausgangstemperatur des Wassers, das erwärmt werden soll: Wenn kaltes Wasser erwärmt wird, wird zum Beispiel mehr Energie benötigt, als wenn bereits angewärmtes Rücklaufwasser aus einer Heizung im Solarspeicher erwärmt wird. Wärmeverluste während der Speicherung: Trotz guter Dämmung haben Solarspeicher Wärmeverluste, die bei der Berechnung der Auslegung mit berücksichtigt werden müssen. Verluste durch Zirkulation: Solarspeicher sind meist schlank und hoch, sodass sich das gespeicherte Wasser gut in Schichten ablegen kann. Dabei steigt das warme (weniger dichte und damit leichtere) Wasser nach oben, das kalte (dichtere und damit schwerere) Wasser bleibt im unteren Teil des Solarspeichers. Kommt es doch zu Zirkulation, ist eine höhere Energiemenge zur Erwärmung des Speicherwassers notwendig. Wenn eine hohe solare Deckungsrate erreicht werden soll, wird bei der Auslegung des Solarspeichers die doppelte Energiemenge eines Tages angenommen. Bildrechte!!! Bild von Pink, glaube ich
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Planung Pufferspeicher - Speichergrößen
Formel für die Berechnung der Auslegung eines Solarspeichers: m = Q / (cw x ΔT) m … Solarspeicher, Größe in Litern Q … Energiemenge cw … Wärmekapazität von Wasser ΔT … Temperaturdifferenz cw ist eine Konstante. Für die Solarspeicherauslegung rechnet man mit cw = 1,163 Wh/(kg·K). Die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur im Solarspeicher bezeichnet man als Temperatur- spreizung. Je größer die Temperaturspreizung ist, umso höher ist der nutzbare Energieinhalt pro Liter im Solarspeicher.
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Planung Nachhheizung: Raumtemperaturen im Solar- und Heizbetrieb
In Perioden ohne verfügbare Solarwärme wird das Nachheizsystem aktiviert. Die Hysterese, das ist die Differenz zwischen Einschaltpunkt (hier 21 °C) und Ausschaltpunkt (hier 24 °C) des Nachheiz-systems, muss optimal eingestellt werden. Erst wenn die gespeicherte Solarwärme den Wärmebedarf des Gebäudes nicht mehr optimal decken kann, wird das Nachheizsystem aktiviert und damit die minimale Temperatur sichergestellt.
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Planung Mögliche Nachheizsysteme
Die Nachheizung kann erfolgen mittels: Biomassekessel (Stückholz, Pellets ...) Wärmepumpe Beim Sonnenhaus wird vorrangig auf Biomasseheizungen zurückgegriffen. Wärmepumpen erreichen eine zufriedenstellenden Wirkungsgrad nur bei niedrigen Temperaturniveaus der Nutzwärme (v.a. für Flächenheizung).
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Bauteilaktivierung
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Wärmespeicherung Beton als Wärmespeicher
Beim einem solarthermisch beheizten Gebäude mit Bauteilaktivierung wird ein Teil der Wärme direkt in Bauteile des Gebäudes eingespeichert. Der Rest wird in einem geringer dimensionierten Pufferspeicher vorgehalten. Das Speichermedium bei der Bauteilaktivierung ist die tragende Gebäudestruktur. Quelle: Simon Handler
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Wärmespeicherkapazität c
Wärmespeicherung Beton als Wärmespeicher Dichte ρ = kg/m³ Spezifische Speicherkapazität c = J/kgK Speicherkapazität = J/m³K Technische Daten Baustoff/Bauprodukt Laut Tabelle 19 der ÖNORM Normalbeton Rohdichte ρ (Mittelwert) [kg/m3] Bemessungswert λr Defaultwert (ohne Nachweis) [W/mK] Wärmespeicherkapazität c [kJ/kgK] Normalbeton ohne Bewehrung 2000 1,35 1,00 2200 1,65 2400 2,00 Normalbeton mit Bewehrung 1 % 2300 2,30 Normalbeton mit Bewehrung 2 % 2,50 Quelle: ÖNORM
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Thermische Bauteilaktivierung
Bauteilaktivierung ist ein System, bei dem tragende oder nicht tragende Bauteile als Wärmeabgabe- bzw. Wärmeentzugssysteme eingesetzt werden. Zusätzlich wird die Speicherkapazität der Gebäudemasse aktiviert, um verstärkt Umweltenergien wie aus der Solarthermie nutzbar zu machen. Die Bauteile erfüllen so mehrere Funktionen: Statische bzw. raumbildende Funktion Wärmeabgabe bzw. Wärmeentzug Wärmespeicherung Quelle: Bauakademie Salzburg
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Thermische Bauteilaktivierung
Das Rohrmaterial Als Rohrmaterial kommen unterschiedliche Materialverbundwerkstoffe zum Einsatz. Die Wahl des Rohrmaterials erfolgt entsprechend der jeweiligen Anwendung. Das mit Kunststoff ummantelte Kupferrohr verfügt über: Höhere Temperaturbeständigkeit, Höhere Diffusionsdichtheit, Geringere Rohrrauigkeit, Höhere Wärmeleitfähigkeit und Günstige Preise.
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Thermische Bauteilaktivierung
Die Lage der Rohre Die Verlegung der Rohre in Ortbetondecken kann im Betonquerschnitt erfolgen auf: 1) der untersten Bewehrungslage ) einer Rohrträgermatte in der Mitte Quelle: Metallwerke Möllersdorf Quelle: Bauakademie Salzburg
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Thermische Bauteilaktivierung
Die Lage der Rohre Bei der Verlegung der Rohre in Elementdecken werden diese im Fertigteilelement integriert oder vor Ort auf dem Fertigelement angebracht. 1) Im Fertigteilelement integriert ) Auf dem Fertigteilelement angebracht Quelle: Ziegelwerk Eder
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Thermische Bauteilaktivierung
Die Lage der Rohre Die Verlegung der Rohre kann auch in unterschiedlichen Arten von Wänden erfolgen. 1) In einer Stahlbetonwand 2) In einer Ziegelwand mit Betonverguss Quelle: Bauakademie Salzburg Quelle: Wienerberger
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Thermische Bauteilaktivierung
Die Verlegung der Rohre Mögliche Verlegungsarten sind die: Spiral-/schneckenförmige oder bifilare Verlegung Mäanderförmige Verlegung (in der Randzone). Die Heizkreise können so angeordnet sein, dass die Raumzuordnung: aufrechterhalten bleibt oder aufgelöst wird. Die Randzonen können als eigene Heizkreise ausgebildet werden. Dabei ist mit dem warmen Vorlauf in den Randzonen zu starten und die Rohrabstände müssen zwischen cm entsprechend angepasst werden.
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Quellenangaben Programm Solrad3, © M. Kornicki, www.kornicki.com
Erläuternde Bemerkungen zur OIB-Richtlinie 6, Online verfügbar in: OIB-Richtlinie 6, Nationaler Plan, März OIB-Dokument zur Definition des Niedrigstenergiegebäudes und zur Festlegung von Zwischenzielen gemäß Artikel 9 (3) zu 2010/31/EU. Online verfügbar in: ÖNORM EN 15603: Energieeffizienz von Gebäuden − Gesamtenergiebedarf und Festlegung der Energiekennwerte. Online käuflich erwerbbar unter: ÖNORM : Wärmeschutz im Hochbau - Teil 7: Tabellierte wärmeschutz-technische Bemessungswerte. Verfügbar in:
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