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Bluthochdruck: Was tun?
Herzwochen 2016 Bluthochdruck: Was tun? Grundlage dieser Präsentation ist die Broschüre der Deutschen Herzstiftung „Herz unter Stress – Bluthochdruck: Was tun?“ (2016)
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Bluthochdruck Inhaltsverzeichnis
Der hohe Blutdruck Diastolisch, systolisch? Was ist Bluthochdruck? Ursachen des Bluthochdrucks Katastrophale Folgen Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen Untersuchungen Das Gesamtrisiko zählt
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Bluthochdruck Inhaltsverzeichnis
Behandlung des Bluthochdrucks Zielwerte anstreben Den Lebensstil ändern Medikamente Wenn der Blutdruck sich schlecht einstellen lässt Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdruckkrise Bluthochdrucknotfall
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Der hohe Blutdruck Diastolisch, systolisch?
Systole Das Herz zieht sich zusammen, um Blut in die Gefäße zu pumpen. Der höchste Druck in den Gefäßen, wenn das Herz maximal kontrahiert ist = systolischer Wert = „oberer Wert“. Bild: medicalARTWORK
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Der hohe Blutdruck Diastolisch, systolisch?
Diastole Das Herz weitet sich und füllt sich mit Blut. Parallel fällt der Druck in den Adern ab. Der niedrigste Druck unmittelbar vor der nächsten Kontraktion = diastolischer Wert = „unterer Wert“. Bild: medicalARTWORK
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Der hohe Blutdruck Was ist Bluthochdruck?
Systolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg) optimaler Blutdruck unter 120 unter 80 normaler Blutdruck 80-84 hochnormaler Blutdruck 85-89 Grad 1: leichter Bluthochdruck 90-99 Grad 2: mittelschwerer Bluthochdruck Grad 3: schwerer Bluthochdruck über 180 über 110 isolierter systolischer Bluthochdruck über 140 unter 90 Der medizinische Fachbegriff für Bluthochdruck lautet arterielle Hypertonie. Quelle: Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie
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Der hohe Blutdruck Was ist Bluthochdruck?
Auch wenn nur ein Wert erhöht ist, handelt es sich um Bluthochdruck. Wenn der obere Werte erhöht ist = systolische Hypertonie. Häufig bei älteren Patienten. … Bild: aleksg / 123RF
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Der hohe Bluthochdruck Was ist Bluthochdruck?
… Wenn der untere Werte erhöht ist = diastolische Hypertonie. Eher bei jüngeren Patienten. Bild: st-fotograf / Fotolia
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Der hohe Blutdruck Ursachen des Bluthochdrucks
Lebensstilfaktoren Übergewicht zu viel Salz (Natriumchlorid) zu wenig Gemüse und Obst zu viel Alkohol Bewegungsmangel zu viel Stress Rauchen Medikamente: Schmerz-/ Rheumamittel (Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, Meloxicam, Indometacin, Piroxicam),Verhütungs- mittel (Pille), Cortison zu viel Lakritz (enthält blutdrucksteigernde Stoffe)
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Der hohe Blutdruck Ursachen des Bluthochdrucks
Innere Ursachen erbliche Veranlagung Alter Schnarchen und Atempausen im Schlaf (Schlafapnoe) Nierenerkrankungen Durchblutungsstörungen der Niere Anomalien der Gefäße (Aortenisthmusstenose) erhöhte Hormonproduktion (Aldosteron,Adrenalin, Noradrenalin, Schilddrüsenhormone, Cortison)
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Bluthochdruck ist tückisch – man bemerkt ihn über Jahre und Jahrzehnte nicht. Er verschleißt die Gefäße im ganzen Organismus, sodass es zu Schäden an den Organen kommt. Bild: lom123 / Fotolia
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
In jedem Haushalt sollte ein Blutdruckmessgerät vorhanden sein. Empfehlung: Geräte mit einem Siegel der Hochdruckliga. Diese wurden auf ihre Messgenauigkeit überprüft.
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Wann sollte man seinen Blutdruck überprüfen? bei Schulantritt mindestens 1-mal im Jugendalter mindestens 1-mal im frühen Erwachsenenalter jährlich ab dem 30. Lebensjahr, wenn in der Familie bereits Bluthochdruck aufgetreten ist, ansonsten jährlich ab dem 40. Lebensjahr halbjährlich ab dem 50. Lebensjahr
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Gehirn Schlaganfall – die häufigste Komplikation: durch Schädigung kleiner Gehirngefäße infolge von Verengung der Halsschlagader (Carotis) durch Blutgerinnsel infolge von Vorhofflimmern, die in den Gehirnkreislauf verschleppt werden Bild: ZEPHYR/SCIENCE PHOTO LIBRARY
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Herz Vorhofflimmern Herzmuskelverdickung (linksventrikuläre Hypertrophie) Herzschwäche (diastolische und systolische) … Gesundes Herz Linksventrikuläre Hypertrophie rechte Kammer linke Kammer Verdickung des Herzmuskels der linken Kammer Bild: Can Stock Photo / alila
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
… koronare Herzkrankheit Herzinfarkt Mikrovaskuläre Angina (Verengung der kleinen Herzkranzgefäße) Ausgussmodell einer linken Herzkranzarterie mit den kleinen Gefäßen, der Mikrovaskulatur, die wie hängende Wattebäusche aussieht. Bild: Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Nieren Chronische Verschlechterung der Nierenfunktion, die wiederum den Blutdruck steigen lässt. Gesunde Niere Kranke Niere
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Der hohe Blutdruck Katastrophale Folgen
Augen Die Sehfähigkeit wird durch Gefäßverschlüsse und Veränderung der Netzhaut beeinträchtigt (Hypertensive Retinopathie). oben: gesunder Augenhintergrund unten: Netzhaut mit Retinopathie Bild: SCIENCE PHOTO LIBRARY
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Wie misst man richtig? Vor der Messung: 5 Minuten entspannt sitzen Bild: Lisa F. Young / Fotolia
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Wie misst man richtig? Bei der ersten Messung: Blutdruck an beiden Armen messen. Maßgeblich für die Diagnose ist der Arm mit den höheren Messwerten. Im Folgenden sollte immer an diesem Arm gemessen werden. Bild: Schweizerische Herzstiftung
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Wie misst man richtig? Messung: Manschette des Blutdruck- geräts in Herzhöhe Blutdruck zwei- oder dreimal hintereinander messen, jeweils mit einer halben Minute Pause. Maßgeblich für die Diagnose ist der Durchschnittswert der letzten beiden Messungen. Bild: one / Fotolia
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Wie misst man richtig? Bei Handgelenkmessung: Vergleichen Sie die Werte mit den am Oberarm gemessenen Werten beim Arzt. Weichen sie systolisch über 10 mmHg und diastolisch über 5 mmHg ab, ist dieses Handgelenk- Messgerät für Sie nicht geeignet. Bild: iStock / Bojan89
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Protokollieren Sie Ihre Werte und legen Sie diese Ihrem Arzt vor. Bild: DHS
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Achtung: Nicht selten wird beim Arzt ein deutlich höherer Blutdruckwert gemessen als zu Hause: der Weißkittel-Hochdruck. Bild: Picture-Factory J. Rofeld / Fotolia
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Aussagekräftiger ist die 24-Stunden Langzeitblutdruckmessung: Sie hat zudem den Vorteil, dass auch der Blutdruck im Schlaf erfasst wird. Dieser sollte normalerweise abfallen.
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Diagnose des Bluthochdrucks Blutdruck messen
Ein hoher Blutdruck liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft wie folgt ist: dau dauerhaft erhaft Quelle: Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie
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Diagnose des Bluthochdrucks Untersuchungen
Sekundäre Hypertonie (bei 5 % der Patienten) Sie ist die Folge einer anderen Grunderkrankung, z. B.: Schlafapnoe Nierenerkrankung Anomalien der Gefäße (Aortenisthmusstenose) Hormonelle Erkrankungen Diese Erkrankungen müssen vom Arzt ausgeschlossen bzw. behandelt werden!
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Diagnose des Bluthochdrucks Untersuchungen
Essentielle/primäre Hypertonie (bei 95 % der Patienten) Hier liegt keine Grunderkrankung zugrunde, sondern: Bewegungsmangel falsche Ernährung Übergewicht Alkohol Tabak Stress Alter erbliche Belastung Medikamente
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Diagnose des Bluthochdrucks Das Gesamtrisiko zählt
Je mehr Risikofaktoren, Begleiterkrankungen und Organschäden, desto gefährlicher der Bluthochdruck. Deshalb wird der Bluthochdruck nicht isoliert betrachtet. Folgende Untersuchungen sollten bei Bluthochdruck- patienten je nach Ausgangssituation u. a. durchgeführt werden:
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Diagnose des Bluthochdrucks Das Gesamtrisiko zählt
Anamnese/Vorgeschiche (Fragen nach Beschwerden, Bluthochdruck in der Familie, Lebensstil, Erkrankungen, Medikamente…) Untersuchung des Herzens (Pulsfrequenz, Herzgeräusche, Knöchel- Arm-Index, Herz-Ultraschall, EKG, Ultraschall der Gefäße, usw.) … Bild: Jan Neuffer
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Diagnose des Bluthochdrucks Das Gesamtrisiko zählt
… Blutanalyse (Blutfette, Blutzucker, Nierenwerte…) Urinanalyse Bestimmung des Body-Mass-Index Feststellung von Schäden an Gehirn, Nieren, Augen, Arterien Bild: johnnypicture / Fotolia
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Diagnose des Bluthochdrucks Das Gesamtrisiko zählt
Von den Ergebnissen der Untersuchungen hängt ab, wie der Bluthochdruck behandelt wird: Quelle: Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie
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Behandlung des Bluthochdrucks Zielwerte anstreben
Ziel der Bluthochdruckbehandlung: Werte unter 140/90 mmHg Wenn der systolische Wert unter 130 mmHg gesenkt werden kann, ohne dass Beschwerden auftreten, profitieren die Patienten davon. Bei älteren Patienten wird ein systolischer Wert von 150 mmHg akzeptiert.
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Die Lebensstiländerung ist die Basis jeder Bluthochdrucktherapie – unabhängig davon, ob Medikamente eingesetzt werden oder nicht. Bild: Kurhan / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Regelmäßige körperliche Aktivität 30 Minuten moderat, 5 Tage die Woche z. B. Joggen, schnelles Gehen, Wandern, Schwimmen, Radfahren oder Minuten mit intensiver Belastung, mind. 3 Tage die Woche z. B. Joggen, Ergometer Mäßiges Krafttraining nur ergänzend (kein Bodybuilding! Pressatmung erhöht den Blutdruck!)
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Vor Trainingsbeginn: ärztlich untersuchen lassen optimalen Trainingspuls ermitteln lassen Blutdruck gut einstellen lassen. Bei Werten über 160/95 mmHg kein Training beginnen. Bild: Alexander Raths / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Übergewicht reduzieren Anstreben: BMI*: unter 30, besser 25 Taillenumfang: Männer unter 102 cm, besser 94 cm. Frauen unter 88 cm, besser 80 cm. *BMI = Körpergewicht in kg ÷ (Körpergröße in m)² Bild: SENTELLO / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Gesunde Ernährung Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, wenig Fleisch, mehr Fisch. Wissenschaftlich gesichert, besonders günstig : Mediterrane Küche. Rezepte bei der Herzstiftung erhältlich Bild: Gerald Wüchner
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Kochsalz einschränken: Kein Nachsalzen der Speisen am Tisch Fertiggerichte vermeiden Auch in Brot, Käse, Fleisch, Wurstwaren steckt viel Salz!
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Übrigens: Übermäßiger Lakritzkonsum erhöht den Blutdruck! Auch Brausetabletten (z. B. Medikamente, Nahrungsergänzung) enthalten oft viel Salz. Die Wirkung von „natürlichen Blutdrucksenkern“ wie rote Bete, Knoblauch, dunkle Schokolade usw. ist nicht ausreichend belegt. Bild: iStock / Diana Taliun
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Rauchstopp Nutzen Sie z. B. das Programm „Rauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder Programme der Krankenkassen. Bild: viktorijareut / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Alkoholkonsum reduzieren Männer: nicht mehr als g Alkohol pro Tag, z. B. 250 ml Wein oder 500 ml Bier Frauen: nicht mehr als g Alkohol pro Tag, z. B. 125 ml Wein oder 250 ml Bier
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Stress reduzieren Stressursachen erkennen und wenn möglich beseitigen oder verändern. Körperliche Aktivität zum Stressabbau Entspannungstechniken: autogenes Training, Yoga, Qigong usw. Hobbies Bild: ASK-Fotografie / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Den Lebensstil ändern
Eine konsequente Umstellung des Lebensstils kann – langsam, in Wochen und Monaten – zum Erfolg führen: Bei einem Bluthochdruck von mmHg systolisch oder mmHg diastolisch werden Medikamente evtl. nicht nötig. Sind Medikamente nötig, kann man häufig mit weniger Medikamenten oder einer geringeren Dosis auskommen und damit auch das Risiko von Nebenwirkungen deutlich verringern.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Ziel der Behandlung mit Medikamenten: dauerhafte Senkung des Blutdrucks über den ganzen Tag gegebenenfalls Mitbehandlung von Begleiterkrankungen Bild: Wanja Jacob / Fotolia
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
4 Wirkstoffklassen: ACE-Hemmer/Sartane Diuretika Calciumantagonisten Betablocker Nicht alle wirken bei allen Patienten gleich, nicht alle werden von allen Patienten gleich gut vertragen; können miteinander kombiniert werden, um besseres Ergebnis zu erzielen.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
ACE-Hemmer (Ramipril, Enalapril, Lisinopril, Benazepril, Quinapril, Fosinopril, Perindropril) Mittel der Wahl, wenn bereits eine Einschränkung der Nierenfunktion oder Diabetes vorliegt. Werden bevorzugt bei gleichzeitig vorhandener Einschränkung der Herzleistung. Wirkungsweise: reduzieren die Bildung des stark gefäßverengenden Hormons Angiotensin Verträglichkeit: vergleichsweise gut …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Häufigste Nebenwirkung: hartnäckiger, trockener Husten Sehr seltene, aber lebensbedrohliche Nebenwirkung: Angioödem – Schwellung des Gewebes, die sich auf den Rachenraum ausbreiten und Luftnot verursachen kann. Bei Auftreten sofort ärztliches Eingreifen! Vorsicht bei eingeschränkter Nierenfunktion: Gefahr einer Erhöhung der Kaliumwerte! Notwendige Kontrollen: vor Beginn der Therapie, 4 Wochen danach (ggf. auch schon eher), 3 Monate später und dann z. B. alle 6 Monate müssen Nieren- funktion und Kaliumspiegel überprüft werden.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Sartane (Candesartan, Valsartan, Losartan, Olmesartan, Telmisartan, Irbesartan, Eprosartan, Azilsartan) Wirkungsweise und Nebenwirkungen: wie ACE-Hemmer. Allerdings: Trockener Husten und Angioödem treten noch seltener auf als unter ACE-Hemmern. gute Alternative, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Sollten nur in Spezialsituationen mit ACE-Hemmer kombiniert werden, weil die Kombination mehr Nebenwirkungen, insbesondere in der Niere, verursacht. Notwendige Kontrollen: vor Beginn der Therapie, 4 Wochen danach (ggf. auch schon eher), 3 Monate später und dann z. B. alle 6 Monate müssen Nieren- funktion und Kaliumspiegel überprüft werden.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Diuretika (Entwässerungsmittel) (Chlortalidon, Hydrochlorothiazid [HCT], Indapamid, Xipamid, Triamteren, Amilorid, Spironolacton, Eplerenon) Wirkungsweise: Erhöhen die Salzausscheidung über die Nieren. Verträglichkeit: Nebenwirkungen vor allem bei hohen Dosen. Wichtigste Nebenwirkung: Verringern den Kaliumspiegel im Blut kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Gegebenenfalls Ersatz durch kaliumsparende Diuretika (Triamteren, Amilorid, Spironolacton/Eplerenon) um Kaliumspiegel auszugleichen. …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Weitere Nebenwirkung: Können Gichtanfälle auslösen nicht oder nur in niedrigen Dosen bei Patienten mit hohen Harnsäurespiegeln. Notwendige Kontrollen: vor Beginn der Therapie, 4 Wochen danach, 3 Monate später und dann z. B. alle 6 Monate Kaliumspiegel und Nierenwerte überprüfen. Hinweis: Die bei Herzschwäche eingesetzten Schleifendiuretika Furosemid und Torasemid eignen sich nicht zur Blutdrucksenkung.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Calciumantagonisten (Amlodipin, Lercanidipin, Nitrendipin, Felodipin, Nisoldipin, Nifedipin) Wirkungsweise: Erweitern die Blutgefäße. Typische Nebenwirkung: Unterschenkelödeme. Bei Lercandipin seltener als bei Amlodipin. Kombination mit Betablocker bietet sich vor allem bei Patienten an, die von Calciumantagonisten Herzrasen bekommen. …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Hinweis: Die Calciumantagonisten Verapamil und Diltiazem werden für die Blutdrucksenkung nicht primär empfohlen, können aber bei manchen Patienten vorteilhaft sein. Ungünstige Wirkungen können dagegen bei Patienten mit Herzschwäche oder in Kombination mit Betablockern auftreten.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Betablocker (Metoprolol, Bisoprolol, Nebivolol, Carvedilol, Propanolol, Celiprolol, Betaxolol, Talinolol) Mittel der Wahl bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern), koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzschwäche, Migräne. Wirkungsweise: schirmen Herz und Kreislauf vor Wirkungen der blutdrucksteigernden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ab. …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Verträglichkeit: gut, wenn mit niedriger Dosis begonnen und Dosis langsam gesteigert wird, bis optimale Dosis erreicht. Mögliche Nebenwirkungen: Einschränkung der maximalen körperlichen Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Gewichtszunahme, Impotenz, kalte Finger und Zehen. Nicht für: Patienten mit Asthma, AV-Block, Schuppenflechte, Depression, schwerer Raucherbeinkrankheit, Typ-1-Diabetes.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Betablocker müssen unbedingt regelmäßig eingenommen und dürfen nicht plötzlich abgesetzt werden, weil es sonst zu einer überschießenden Adrenalin-Wirkung kommen kann (Herzrasen, Blutdrucksteigerung)! Hinweis: Atenolol sollte wegen schlechter Studienergebnisse nicht mehr gewählt werden.
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Hinweise zur Behandlung mit Medikamenten Mit niedriger Dosis beginnen und innerhalb von Wochen und Monaten erhöhen, kann Nebenwirkungen verhindern. Besser zwei oder mehr Medikamente in mäßigen Dosen kombinieren, als ein Medikament in der Maximaldosis. Wenn ein Medikament nicht zufriedenstellend wirkt, sollte es mit einem anderen ergänzt oder ausgetauscht werden. …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Erfolg der Therapie regelmäßig kontrollieren, am besten durch Selbstmessung (anfangs täglich, später 1-mal die Woche). Auch bei guter Einstellung des Bluthochdrucks sind regelmäßige, z. B. halbjährliche ärztliche Kontrollen erforderlich. Blutdrucktherapie ist in der Regel eine lebenslange Therapie. Medikamente nicht absetzen, wenn der Blutdruck gut eingestellt ist!
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
Wenn Sie die Medikamente nicht vertragen Brechen Sie die Therapie nicht eigenmächtig ab, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Mögliche Gründe: Der Blutdruck wurde zu schnell gesenkt. Der Organismus hatte nicht genug Zeit, sich an das niedrigere Blutdruckniveau zu gewöhnen. Schwindel, Leistungsabfall, Müdigkeit, Benommenheit …
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Behandlung des Bluthochdrucks Medikamente
… Der Blutdruck wurde zu tief gesenkt. Vor allem betagte Patienten vertragen z. B. eine Senkung des systolischen Blutdrucks unter 140 mmHg nicht. Dann kann man sich mit einem Zielwert von unter 150 mmHg begnügen. Die verordneten Medikamente werden nicht vertragen. Dann sollte der Arzt ein anderes Medikament aussuchen.
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Behandlung des Bluthochdrucks Wenn der Blutdruck sich schlecht einstellen lässt
Stellen Sie sich die folgenden Fragen: Tabletten regelmäßig eingenommen? Ausreichend lang wirkende Präparate? Ausreichende Dosis? Diuretika Teil der Kombination? Nierenfunktion überprüft? Regelmäßig erhöhter Salzkonsum (im Urin messen lassen)? …
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Behandlung des Bluthochdrucks Wenn der Blutdruck sich schlecht einstellen lässt
… Spironolacton/Eplerenon in niedriger Dosis versuchen. Begleitmedikamente eingenommen, die den Blutdruck erhöhen (z. B. Schmerz-/Rheumamittel wie Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, hohe Dosen ASS, bestimmte Kortisonpräparate)? Regelmäßiger Lakritzkonsum?
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Behandlung des Bluthochdrucks Wenn der Blutdruck sich schlecht einstellen lässt
Bei vielen Patienten lässt sich der Blutdruck ohne Probleme einstellen. Bei anderen ist die Senkung des hohen Blutdrucks auf Normwerte eine Herausforderung, die nur im Team, in enger Zusammenarbeit von Arzt und Patient, bewältigt werden kann. Bild: Georg Schreiber
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Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdruckkrise
Plötzlicher Blutdruckanstieg ohne oder nur mit leichten Beschwerden Legen Sie sich hin und entspannen Sie. Häufige Ursache: Medikament vergessen sofort nachholen. Wenn Medikament nicht vergessen: Medikament zusätzlich noch einmal nehmen. Bild: wavebreakmediamicro / 123RF
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Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdruckkrise
Wenn der Arzt für eine evtl. Hochdruckkrise z. B. 10 mg Nitrendipin oder 10 mg Nisoldipin verordnet hat: einnehmen (Blutdrucksenkung um mmHg). Bleibt der Blutdruck hoch: sofort den Arzt oder die Klinik aufsuchen. Wenn sehr hoher Blutdruck zum 1. Mal aufgetreten ist: umfassende Untersuchung beim Arzt/Klinikambulanz.
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Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdrucknotfall
Plötzlicher Blutdruckanstieg mit starken Beschwerden Nicht die Höhe des Blutdrucks ist entscheidend, sondern die Beschwerden! Brustschmerzen Atemnot neurologische Ausfälle (Seh- oder Sprechstörung) Benommenheit Lähmungen Übelkeit/Erbrechen Schwindel, evtl. auch mit Kopfschmerzen
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Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdrucknotfall
Diese können Hinweis sein auf: Hirnödem (Schlaganfall, Hirnblutung) Herzinfarkt Herzversagen Lungenödem Einriss der Hauptschlagader (Aorta) Sofort 112 alarmieren! Bild: Jan Neuffer
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Blutdruck-Entgleisungen Bluthochdruckkrise
Zum Abschluss eine erfreuliche Statistik: Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren um 2,4 Jahre gestiegen. Der durchschnittliche Blutdruck ist im selben Zeitraum um 6 mmHg gesunken. Diese beiden Trends stehen durchaus im Zusammenhang! Bild: katty2016 / Fotolia
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Fragen? Weiterführende, laienverständliche Informationen von ausgewiesenen Herzexperten zum Thema Bluthochdruck:
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