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Michael Schart Keio Universität Tokio/Yokohama

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Präsentation zum Thema: "Michael Schart Keio Universität Tokio/Yokohama"—  Präsentation transkript:

1 Michael Schart Keio Universität Tokio/Yokohama
Workshop: Unterricht verbessern durch gemeinsames Forschen mit den Lernenden– (wie) geht das? Michael Schart Keio Universität Tokio/Yokohama

2 Inhalt theoretischer Rahmen für „forschende Praxis“
Beispiele aus dem Anfängerunterricht im Intensivsprachprogramm Deutsch an der Juristischen Fakultät der Keio Universität gemeinsame Arbeit an Daten aus dem Unterricht im Sommersemester 2013

3 Aktionsforschung (Handlungs-, Praxis-, Lehrerforschung)
Forschungs-strategie Entwicklungs-strategie Professionali-sierungs-strategie

4 Aktionsforschung als Forschungsstrategie
- Aussagekraft/ Relevanz der Ergebnissen - Adaption von Forschungsmethoden - traditionelles Verhältnis zwischen Theorie/ akademischer Forschung und Praxis wird hinterfragt - „Demokratisierung“ von Forschung - Lösen von Problemen - methodische Anforderungen - „ich“ (Lehrperson) als Akteur

5 Aktionsforschung als Professionalisierungsstrategie
- „berufliches Selbst“ aufbauen - Handlungsrepertoire entwickeln - Handeln begründen und ergründen/ Verantwortung für Handlungsfolgen übernehmen („forschender Habitus“) - keine zeitliche Begrenzung - „ich“ (Lehrperson) im Zentrum - zu hohe Anforderungen - unrealistisch in vielen Kontexten - …

6 Aktionsforschung als Entwicklungsstrategie
- eng an Praxis gebunden - Verstehen wichtiger als Problemlösen - keine zeitlichen Begrenzungen - keine Forschungsmethode - „wir“ im Zentrum - Initiierung „von oben“ - Lehr- und Lerntraditionen - …

7 „Forschende Praxis“ als Variante von Aktionsforschung („exploratory practice“ Allwrigth & Hanks 2009) Forschungs-strategie Entwicklungs-strategie Professionali-sierungs-strategie Forschende Praxis

8 „Forschende Praxis“ im Umfeld des Fremdsprachenunterrichts entwickelt “Lebensqualität” im Lernumfeld wichtiger als Effizienz des Lehrens „wir“ im Zentrum, gemeinsame Unternehmung von Lehrperson und Lernenden keine Forschungsmethode eng an konkrete Praxis gebunden Lernprozesse verstehen und entwickeln, nicht Probleme lösen („puzzles vs. problems“) Beispiele: Cooke (2013), Mennim (2012), Rowland, L. (2011). →„Praxiserkundungsprojekte“ (PEPs) im Programm DLL des Goethe-Instituts

9 Grundlegende Annahmen für „forschende Praxis“
„Lernen“ individuelle Lernwege Lernen als sozialer Prozes selbstständige Entscheidungen „Unterricht“ aktive Teilnahme an sozialer Praxis Lernmöglichkeiten durch Interaktion gemeinsame Gestaltung von Lernprozessen „Lehren“ Lernmöglichkeiten statt detaillierter Lernziele Gestaltungsspielräume verstehen lernen Bedingungen für gegenseitige Unterstützung und individuelle Entfaltung schaffen

10 Der Kontext: Intensivprogramm an einer Juristischen Fakultät
Studierende der Fächer Jura & Politik Zielgruppe Deutsch als zweite Fremdsprache 15 Studierende davon 7 mit Vorkenntnissen (Deutschunterricht an der Oberschule) Inhalts- und aufgabenbasierter Unterricht Konzept Integration von fachlichem und sprachlichen Lernen (thematischer Syllabus) Grammatik immer nach Beschäftigung mit dem Thema Intensität & Kontinuität Rahmen 4 UE pro Woche Angebot über 4 Studienjahre

11 2 Beispiele für „forschende Praxis“
Welche Grammatik ist für uns wichtig? Wie schreibt man einen interessanten Text?

12 Welche Grammatik ist für uns wichtig?
Konzeption (inhalts- und aufgabenbasierter Unterricht): kein grammatischer Syllabus/ kein Lehrwerk relativ komplexe Texte keine Übungen zum Training grammatischer Phänomene Verstehen des Sprachsystems

13 Reflexion & Diskussion über Grammatik
fester Bestandteil des Unterrichtsprogramms pro Woche ca. 45 Minuten jeweils 2 Studierende verantwortlich für Vorbereitung, Präsentation und Diskussion

14

15 Wie schreibt man einen interessanten Text?
Beginn: 5. Unterrichtswoche (18 UE) Thema: „Wer bin ich?“ (sich vorstellen, Identitäten, soziale Rollen) Verlauf: Aufgabe 1: Selbstvorstellung mit mehr als 50 Wörtern schreiben (Moodle, Korrektur durch Lehrer) Aufgabe 2: Texte von mindestens vier Studierenden lesen und Beispiele finden für a) interessante Textstellen, b) Textstellen, die man interessanter schreiben könnte. Aufgabe 3: alle Kommentare lesen, gemeinsam diskutieren und eine Liste von „Regeln für interessantes Schreiben“ erstellen Aufgabe 4: eine neue Version der Selbstvorstellung schreiben

16 Aufgabe 3 Was sollten wir beim Schreiben der Texte beachten?

17 Inhalt Form Konkretheit Gegensätze, Kontraste
Personifikation (z.B. „Ich gehe nach Kyoto mit meinen Freunden und meiner Kamera“) Originalität ( 1. Ungewöhnlichkeit, 2. Individualität) Unvorhersehbarkeit den eigenen Kopf benutzen (z.B. Text 6) Adjektive benutzen („fauler Student“) Vielfalt Inhalt vertiefen (nicht oberflächlich schreiben) lieber tiefer gehen als in die Breite Fließender Verlauf/ Kohäsion (z.B. von Grundschule zur Uni) Verbindungswörter Vergleiche (z.B. Text 3) keine Aufzählung von „ich“-Sätzen Subjekte verändern Lücken lassen nicht nur bejahende Sätze, auch verneinende Sätze, Fragesätze

18 Workshop Sehen Sie sich in kleinen Gruppen die Texte der Studierenden an und diskutieren Sie die folgenden Fragen: Lassen sich an den Texten und Kommentaren Lernprozesse erkennen? Wie könnte man die Qualität der Texte genauer untersuchen? Ist „forschendes Lernen“ auch in Ihrem Kontext möglich und sinnvoll?

19 Lerngemeinschaft Muttersprache

20 Allwright, D. (2005a). From Teaching Points to Learning Opportunities and Beyond. TESOL Quarterly, 39:1, 9–31. Allwright, D. (2005b). Developing principles for practitioner research: The case of exploratory practice. The Modern Language Journal, 89, 353–66. Allwright, D. & Hanks, J. (2009). The developing language learner: An introduction to exploratory practice. New York: Palgrave Macmillan. Cooke, S. D. (2013). Examining Transcription, Autonomy and Reflective Practice in Language Development RELC Journal 44: 74-85 Mennim, P. (2012). Learner negotiation of L2 form in transcription exercises ELT Journal Volume 66/1 , 52-61 Rowland, L. (2011). Lessons about learning: Comparing learner experiences with language research Language Teaching Research 15: Schart, M. (2010). Aktionsforschung/ Handlungsforschung. In: Krumm, H.J.; Fandrych, C.; Hufeisen, B. & Riemer, C. (Hrsg.). Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Auflage. Berlin: Mouton de Gruyter, Schart, M. (2013). “Straßenstars 2050” – ein Aktionsforschungsprojekt zu einer Aufgaben-sequenz im Unterricht für Anfänger. In. Schart, M.; Hoshii, M. & Raindl, M. (Hrsg.). Lernprozesse verstehen – empirische Forschungen zum Deutschunterricht an japanischen Universitäten. Iudicium: München.


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