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Motivation und Volition in der Suchtbehandlung Dipl. -Psych. Dr. phil

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Präsentation zum Thema: "Motivation und Volition in der Suchtbehandlung Dipl. -Psych. Dr. phil"—  Präsentation transkript:

1 Motivation und Volition in der Suchtbehandlung Dipl. -Psych. Dr. phil
Motivation und Volition in der Suchtbehandlung Dipl.-Psych.Dr. phil. Jörg Petry (

2 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

3 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

4 Buridans Esel Des Buridans Eselstute kennt jeder Böse, jeder Gute.
Und jeder, Mann wie Mädchen, weiß, daß sie, vom Wirbel bis zum Steiß verhungert ist, weil kurzerhand sie sich nicht hat entschließen können, von den beiden Bündeln Heu, in deren Mitte sie sich fand, das eine sich zur Speis zu gönnen vorzugsweis… Christian Morgenstern

5 Annäherungs-Annäherungs-Konflikt
+ S M K a b r K. Lewin: Der Übergang von der aristotelischen zur galileischen Denkweise in Biologie und Psychologie. In Werkausgabe Bd.1 (S ). Bern: Hans Huber, 1981.

6 Annäherungs-Vermeidungs-Gradient
x Nähe zum Ziel Stärke der Verhaltenstendenz Vermeidungsgradient Annäherungsgradient H. Heckhausen: Motivation und Handeln. Berlin: Springer,

7 Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt
Literatur: Lück,H. E. (1996). Die Feldtheorie und Kurt Lewin. Weinheim: Beltz. Peyer, B. (1978). Einführung in die Verhaltenstherapie für visuelle Typen. Salzburg. Otto Müller.

8 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

9 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

10 Entwicklungsphasen Voralkoholische Phase Prodromalphase
Entzugserscheinungen (morgendl.Trinken) soziale Desintegration Zusammenbruch Chronische Phase Kontrollverlust soziale Konflikte körperliche Beschwerden Kritische Phase Rauschtrinken (Erinnerungslücken) veränderte Trinkmuster Schuld- u. Schamgefühle Prodromalphase Wirkungstrinken verminderte Frustrationstoleranz Toleranzentwicklung Voralkoholische Phase E. M. Jellinek: Phases of Alcohol Addiction. Quarterly Journal of Studies on Alcohol, 13, , 1952.

11 dauert an (Teufelskreis)
Talsohlenmetapher Krankheits- prozess Genesungsprozess Tremor und morgend- liches Trinken Abnahme der Alkohol- toleranz Beginn von ver- längerten Räuschen Zunahme von Gedächtnislücken Abnahme der Fähigkeit wie andere mit dem Trinken aufzuhören Gelegentliches Erleichterungstrinken Konstantes Erleichterungstrinken Beginn der Gedächtnislücken ("blackouts") Totaler Zusammenbruch zugegeben Kritische Phase Rehabilitationsphase Verlust von anderweitigen Interessen Chronische Ph. Zwanghaftes Trinken dauert an (Teufelskreis) Ehrlicher Wunsch nach Hilfe Beginn einer Hoffnung Realistisches Denken Rückkehr d. Selbstachtung Zunahme der Emotionalen Kontrolle Erste Schritte zu wirtschaftlicher Stabilität Jellinek, 1946 & Glatt, 1957

12 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

13 Systemmodell Alter in Jahren starkes Trinken wird toleriert Wandel der Rollen- erwartungen Zunehmende Bemühungen um Aufhören Behandlungsprozeß Alkoholismusprozeß Genesungsprozeß Desozialisationsprozeß Mulford, H.A. (1972). Becoming an Ex-problem Drinker. Amsterdam: 30th Congress on Alcoholism and Drug Dependence (Unpublished Paper).

14 Das Spiralmetapher Abstinenz Rückfall Ausgang 4: Aufarbeitung Beibehaltung Ausgang 3: Ausstieg Umsetzung Ausgang 2: Aufgabe Entscheidung Ausgang 1: Ablehnung Besinnung Eingang Mißbrauch J.O. Prochaska & C.C.DiClemente: Transtheoretical Therapy: Toward a More Integrative Model of Change. Psychotherapy: Research and Practice, 19, , 1982.

15 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

16 Kosten-Nutzen-Modell zur Behandlungsmotivation
v  Zunächst muß der Patient seine Situation oder ein vorliegendes Problem ohne Inanspruchnahme psychotherapeutischer Hilfe als unerträglich empfinden, woraus sich als motivationale Größen der Leidensdruck und der Hilfewunsch ergeben. v   Weiterhin muß der Patient davon überzeugt sein, daß eine angebotene Behandlung bei der Lösung seiner Schwierigkeiten erfolgreich ist, woraus sich als motivationale Bedingung die Erfolgserwartung ergibt, d.h. auf die Behandlung bezogene positive Ergebnis- und Selbstwirksamkeitserwartungen. v  Schließlich darf die Behandlung vom Patienten subjektiv als eine nicht zu starke Belastung wahrgenommen werden, was sich auf die materiellen, persönlichen und sozialen Kosten einer Behandlung bezieht, die als motivationale Barrieren gegen eine Behandlungsaufnahme aufzufassen sind. M. S. Krause: A Cognitive Theory of Motivation for Treament. Journal of General Psychology, 75, 9-19, 1966.

17 Waagemetapher Beibehaltung
Beibehaltungskosten Veränderungsnutzen Veränderungskosten Beibehaltungsnutzen Beibehaltung Miller, W.R. (1983). Motivational interviewing with problem drinkers. Behavioural Psychotherapy, 1, Miller, W.R. & Rollnick, S. (20042). Motivierende Gesprächsführung. Freiburg: Lambertus.

18 Waagemetapher Veränderung
Beibehaltungskosten Veränderungsnutzen Veränderungskosten Beibehaltungsnutzen Veränderung Auf der rechten Seite der Waage sind diejenigen motivationalen Kräfte dargestellt, die zu einer Fortsetzung des Suchtverhaltens führen. Es handelt sich zum einen um alle Kosten, die mit einer Veränderung verbunden sind, wie z.B. die Anstrengungen im Rahmen der Therapie oder Widerstände des sozialen Bezugsfeldes gegen neue Verhaltensweisen des Betroffenen und zum anderen alle Vorteile des bisherigen Problemverhaltens, wie z.B. die kurzfristig erlebten Erleichterungen durch den Drogenkonsum oder die dabei erzielte Vermeidung unangenehmer Konflikte. Auf der linken Seite der Waage sind diejenigen motivationalen Kräfte dargestellt, die zu einer Überwindung des Suchtvehaltens führen können. Es handelt sich zum einen um alle Kosten, die sich aus dem Problemverhalten ergeben, wie die negativen körperlichen, persönlichen und sozialen Folgen eines längerfristigen Drogenkonsums und zum anderen alle Vorteile, die sich aus der Einstellung des Suchtverhaltens ergeben, wie z.B. die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, des Selbstwertes un der Wiederherstellung eines positiven sozialen Bezugssysems. Literatur: Miller,W. R. & Rollnick, S. (Eds.). (1991). Motivational Interviewing. New York: Guilford. (Dt. Übersetzung im Lambertus Verlag 1999) Miller, W.R. (1983). Motivational interviewing with problem drinkers. Behavioural Psychotherapy, 1, Miller, W.R. & Rollnick, S. (20042). Motivierende Gesprächsführung. Freiburg: Lambertus.

19 Kernelemente der Suchttherapie FRAMES
Rückmeldung der persönlichen Risiken (Feedback) Betonung der Verantwortung für die Veränderung (Responsibility) Erteilen von Ratschlägen zur Veränderung (Advice) Vorgabe einer Auswahl alternativer Entscheidungsmöglichkeiten (Menu) Empathische Grundhaltung des Therapeuten (Empathy) Förderung der Selbstwirksamkeit des Patienten (Self-efficacy) Miller,W.R., Zweben,A., DiClemente,C.C. & Rychtarik,R.G. (19952). Motivational Enhancement Therapy Manual. Washington, D.C.: US Government Printing Office.

20 Motivierende Grundstrategien
Empathische Grundhaltung Entwicklung von Dissonanzen Vermeidung strittiger Argumentation Mitgehen mit dem Widerstand Förderung der Selbstwirksamkeit W.R. Miller & S. Rollnick: Motivierende Gesprächsführung. Freiburg: Lambertus,

21 Motivierende Techniken
Auslösen selbstmotivierender Aussagen Empathisches Zuhören Offene Fragen Persönliche Rückmeldung Bestärkung des Patienten Handhabung von Widerständen Positive Umdeutungen Zusammenfassungen Miller,W.R., Zweben,A., DiClemente,C.C. & Rychtarik,R.G. (19952). Motivational Enhancement Therapy Manual. Washington, D.C.: US Government Printing Office.

22 Techniken zur Selbstverpflichtung
Diskussion und Verhandlung eines Planes Betonung der freien Wahlentscheidung Gegenüberstellung einer Veränderung / Fortsetzung des Suchtverhaltens Geben von Informationen und Ratschlägen Arbeitsblatt zum Veränderungsplan Verpflichtungserklärung Miller,W.R., Zweben,A., DiClemente,C.C. & Rychtarik,R.G. (19952). Motivational Enhancement Therapy Manual. Washington, D.C.: US Government Printing Office.

23 Motivational Interviewing
Humanistischer „Geist“: Partnerschaftlichkeit (Collaboration) Entlocken (Evocation) Achtung der Autonomie (Honoring Autonomy) Prozesse: Einladung (Engaging) Zielfokussierung (Focusing) Hervorrufen (Evoking) Planung (Planing) Methoden OARS: Offene Fragen, Wertschätzung, aktives Zuhören und Zusammenfassungen DARN: Bestärkung von Äußerung der eigenen Wünschen, Fähigkeiten, Veränderungsgründen und Nöten Schlüsselfrage zur Einleitung der Veränderung (Ziele?) CAT: Verpflichtung, Aktivierung und Veränderungsschritte Körkel, J. (2012). 30 Jahre Motivational Interviewing. Suchttherapie, 13,

24 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

25 Rubikonmodell „Rubikon“ MOTIVATION prädezisional Wählen Fazit-Tendenz Intentions- bildung VOLlTION präaktional Präaktionale Phase Fiat-Tendenz Intentions- initiierung Intentions- desaktivierung VOLITION aktional Handeln realisierung MOTIVATION postaktional Bewerten Aus: H. Heckhausen: Motivation und Handeln. Berlin: Springer,

26 Scheidewegmetapher Abstinenz Sucht
Cox, W.M. & Klinger, E. (2004). Handbook of Motivational Counseling. New York: John Wiley.

27 Entscheidungsmodell Sociocultural & Environmental Factors Constitutional Factors Past Reinfocement from Drinking Current Situational Factors Current Positive/ Negative Incentives Expected Chemical Effects of Drinking Expected Positive/Negative Feelings from Drinking DECISION TO DRINK OR NOT TO DRINK Beliefs, Thoughts, and Perceptions about the Effects of Drinking Corresponding Affect Expected Effects of Drinking on Non- chemical Sources of Pleasure & Pain W.M.Cox, E.Klinger & J.P. Blount: Systematic Motivational Counseling: Treatment Manual (Unpubl. Paper), 1993.

28 Ein motivational-volitives Verändrungsmodell
Suchtentwicklung Genesungsprozess Aktivität Disposition Absicht Bereitschaft Motivation/Volition (bew./unbew.) z. B. Erfolgs- und Wirksamkeitserwartungen z. B. erlebte Störungsstabilität u. Anfälligkeit Kognitiv-emotionale Bewertungsprozesse Realisierungsorientierte Kontrollprozesse Petry, J. (1993). Behandlungsmotivation: Grundlagen und Anwendungen in der Suchttherapie. Weinheim: Beltz Velt, M. (2008). Die Bedeutung von Willensentscheidungen und willenspsychologischer Strategien in der Behandlung von Suchtkranken aus der Sicht eines Praktikers der Integrativen Therapie. In H.G. Petzold & J. Sieper (Hrsg.): Der Wille, die Neurobiologie und die Psychotherapie, Bd. II (S ). Bielefeld: Edition Sirius.

29 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

30 Das Motivationale System Plans, Responses, Impulses, Motives, Evaluations
Sinnesreize und Gedächtnisinhalte Bewertungen Motive Reaktionen Impulse/ Hemmungen Triebe Emotionen Pläne Erregung auslösen verzögern West, R. & Brown, J. Theory of Addiction. Oxford (UK): Blackwell,

31 Einfaches Teufelskreismodell
Vergessen Trinken Scham Positive Rückkopplung Negative Rückkopplung Viele Fragen: Welche zeitliche Abfolge mit welchen Abständen? Wie hängen Trinkwirkungen und Trinkintentionen zusammen? Gibt es natürliche Grenzen nach unten und oben? Usw. Weshalb schämst Du Dich? Was machst Du da? Um was zu vergessen? Warum trinkst Du? Saint Exupery, A.D. (1980). Der kleine Prinz. Düsseldorf: Rauch Tretter, F. (2005). Systemtheorie im Klinischen Kontext. Lengerich: Pabst.

32 Landschaftsmetapher Aus Robert West: Theory of Addiction. Oxford (UK): Blackwell,

33 Der instabile Geist Das System ist instabil und reagiert auf Einflüsse von einem Moment zum anderen, sodass kleinste Veränderungen in eine ganz andere Richtung führen. Es wird durch kontinuierliche Ausgleichskräfte gesteuert, sodass es ohne diese Einflüsse außer Kontrolle gerät. Es besteht somit keine stabile, bewusste Motivation, ein problematisches Suchtverhalten zu verändern, da dies von einer Vielfalt kleiner Einflussgrößen abhängt. Eine Vorhersage über die Entwicklung des Systems ist deshalb unmöglich.

34 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

35 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

36 Konfrontation Literatur:
Petry,J. (1995). Möglichkeiten und Grenzen der Kontrontationstherpie in der Suchtkrankenbehandlung. In Fachverband Sucht (Hrsg.): Qualitätsmerkmale in der stationären Therapie Abhängigkeitskranker – Praxisorientierte Beiträge (S.24-38). Geeshacht: Neuland. Peyer,B. (1978). Einführung in die Verhaltenstherapie für visuelle Typen. Salzburg: Otto Müller.

37 Kritik Die Einweg-Kommunikation (Leavitt, 1958) behindert aufgrund geringer Rückmeldungen die Einstellungs- und Verhaltensänderung: Einstellungsdiskrepanzen führen zu Kontrasteffekten (Sherif & Hovland, 1961) Die Fachsprache bildet eine Sprachbarriere (Bernstein, 1964) Informationsauswahl und –präsentation stellen eine furchterregende Kommunikation dar (Janis & Feshbach, 1953) Die Gefangenheit der Zuhörer löst Reaktanz aus (Wicklund, 1974) Vage Ratschläge besitzen keine Verhaltenswirksamkeit (Ajzen & Fishbein, 1977) Literatur: Ajzen,I. & Fishbein,M. (1977). Attitude-Behavior Ralations: A Theoretical Analysis and Review of Empirical Research. Psychological Bulletin, 84, Bernstein, B. (1964). Social Class, Speech Systems, and Psychotherapy. British Journal of Sociology, 15, Janis, I.L. & Feshbach, S. (1953). Effects of Fear-arousing Communications. Journal of Abnormal Social Psychology, 48, Leavitt, H.J. (1958). Managerial Psychology. Chicago: Chicago Press. Sherif, M. & Hovland, C.I. (1961). Social Judgment: Assimilation and Contrast Effects in Communication and Attitude Change. New Haven, Conn.: Yale University Press. Wicklund, R.A. (1974). Freedom and Reactance. New York: John Wiley. Petry, J. (1981). Übliche Form der Informationsvermittlung über das Suchtgeschehen, Kritik und Vorschlag eines alternativen Vorgehens. Suchtgefahren, 27,

38 Effektivität AV UV Langzeittherapie abgeschlossen N % Kontrollgruppe
2 11 Informationsvermittlung (N=18) 5 28 Verhaltensanalyse 6 33 Kognitive Umstrukturierung (N = 18) Krampen, G. & Petry, J. (1987). Klinische Evaluation eines Gruppenprogrammes zur Motivation und Information von Alkoholabhängigen. Zeitschrift für Klinische Psychologie, XVI,

39 Differentielle Effektivität
Wechselwirkungen der angepassten Nachtestwerte zwischen drei Behandlungs-dispositionstypen und Motivierungsprogrammen (3x3 ANCOVA) mit dem Leidens-druck als abhängige Variable (Petry, 1993). Normaler Integrierter Rock- Klinik-Typ Bagatellisierungs-Typ Bottom-Typ 75 80 85 90 95 100 Mittelwert Informations- verarbeitung Kognitive Umstrukturierung Bumerang Rückfall- prävention

40 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

41 Motivational Interviewing
Eine Kurzintervention für Problemtrinker (FRAMES): Rückmeldung der persönlichen Risiken (Feedback) Betonung der Verantwortung für die Veränderung (Responsibility) Erteilen von Ratschlägen zur Veränderung (Advice) Vorgabe einer Auswahl alternativer Entscheidungsmöglichkeiten (Menu) Empathische Grundhaltung des Therapeuten (Empathy) Förderung der Selbstwirksamkeit des Patienten (Self-efficacy) Miller,W.R.; Sovereign, R.G. & Krege, B. (1988). Motivational interviewing with problem drinkers: II. The Drinker‘s Check-up as a preventive intervention. Behavioural Psychotherapy, 16,

42 Motivierende Grundstrategien
Empathische Grundhaltung Entwicklung von Dissonanzen Vermeidung strittiger Argumentation Mitgehen mit dem Widerstand Förderung der Selbstwirksamkeit Miller, W.R. (1983). Motivational interviewing with problem drinkers. Behavioural Psychotherapy, 1, Miller, W.R. & Rollnick, S. (20042). Motivierende Gesprächsführung. Freiburg: Lambertus.

43 Motivierende Techniken
Auslösen selbstmotivierender Aussagen Empathisches Zuhören Offene Fragen Persönliche Rückmeldung Bestärkung des Patienten Handhabung von Widerständen Positive Umdeutungen Zusammenfassungen Miller,W.R., Zweben,A., DiClemente,C.C. & Rychtarik,R.G. (19952). Motivational Enhancement Therapy Manual. Washington, D.C.: US Government Printing Office.

44 Techniken zur Selbstverpflichtung
Diskussion und Verhandlung eines Planes Betonung der freien Wahlentscheidung Gegenüberstellung einer Veränderung / Fortsetzung des Suchtverhaltens Geben von Informationen und Ratschlägen Arbeitsblatt zum Veränderungsplan Verpflichtungserklärung Miller,W.R., Zweben,A., DiClemente,C.C. & Rychtarik,R.G. (19952). Motivational Enhancement Therapy Manual. Washington, D.C.: US Government Printing Office.

45 Motivational Interviewing
Humanistischer „Geist“: Partnerschaftlichkeit (Collaboration) Entlocken (Evocation) Achtung der Autonomie (Honoring Autonomy) Prozesse: Einladung Engaging) Zielfokussierung (Focusing) Hervorrufen (Evoking) Planung (Planing) Methoden OARS: Offene Fragen, Wertschätzung, aktives Zuhören und Zusammenfassungen DARN: Bestärkung von Äußerung der eigenen Wünschen, Fähigkeiten, Veränderungsgründen und Nöten Schlüsselfrage zur Einleitung der Veränderung CAT: Verpflichtung, Aktivierung und Veränderungsschritte Körkel, J. (2012). 30 Jahre Motivational Interviewing. Suchttherapie, 13,

46 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

47 Current Concern Das klinisch-heuristische Konstrukt „Current Concern“ von Cox & Klinger (2004) umfasst den latenten (unbewussten) Prozess, in dem sich ein Individuum zwischen dem Zeitpunkt der Verpflichtung auf ein spezielles Ziel und der Zielerreichung oder dessen Aufgabe befindet. Klinger, E. & Cox, W.M. (2004). Motivation and the Theory of Current Concerns. In W.M. Cox & E. Klinger (Eds.): Handbook of Motivational Counseling (pp. 3-27). Chichester (UK): John Wiley.

48 Aktuelle Anliegen S Familie, Verwandtschaft und Mitbewohner v Freunde
v    Ehe, Beziehung, Liebe und Sexualität v    Körperliche Gesundheit v    Emotionales und seelisches Wohlbefinden v   Beschäftigung, Arbeit und Geld v    Bildung v    Vereine und Organisationen v    Religion und Politik v    Hobbys und Zeitvertreib v    Sportliche Aktivitäten und Erholung v    Unterhaltung v    Urlaub und Reisen v    Verbrechen v    Künstlerische und kreative Unternehmungen W.M.Cox, E.Klinger & J.P. Blount: Systematic Motivational Counseling: Treatment Manual (Unpubl. Paper), Auf Deutsch am LS Klinische Psychologie Münster (Prof. de Jong-Meyer)

49 Formulierung von Aktuellen Anliegen
V etwas zu erwerben v etwas zu behalten v etwas wiederherzustellen v etwas gerne zu tun v etwas loszuwerden v etwas zu vermeiden v etwas zu verhindern v zu entrinnen v anzugreifen v etwas herauszufinden über eine angenehme Angelegenheit unangenehme Angelegenheit E neutrale Angelegenheit I W.M.Cox, E.Klinger & J.P. Blount: Systematic Motivational Counseling: Treatment Manual (Unpubl. Paper), 1993.

50 Aktuelles Anliegen Lebensbereich: Ehe, Beziehung, Liebe und Sexualität
Formulierung: Etwas wiederherzustellen „Ich möchte, dass die Beziehung zu meinem Partner wieder wie früher wird!“

51 Motivational-volitives Profil
T-Score Anzahl der Ziele Vermeidungsmotivation Beobachterrolle Fehlende Entschlossenheit Angemessenheit der Zielvorstellung Sorgen überwiegen Befriedigungen Emotionale Intensität Hoffnungslosigkeit Zielentfernung W.M.Cox, E.Klinger & J.P. Blount: Systematic Motivational Counseling: Treatment Manual (Unpubl. Paper), 1993. Dringlichkeit

52 Zielbewertungsmatrix
Angestrebte Ziele Mitbetroffene Ziele W.M.Cox, E.Klinger & J.P. Blount: Systematic Motivational Counseling: Treatment Manual (Unpubl. Paper), 1993.

53 Problemprofil X X X X X X X X
Gefühle Beruf Sinn des Lebens Gesundheit Krankheit Familie Beziehungen Partnerschaft Gesellschaft Finanzen Problemprofil X X X X X X X X Nach P.Priesley et al.: Social Skills and Personal Problem Solving. London: Tavistock, 1978.

54 Voice and Noise Auto

55 Problemleiter X Verschuldung 20.000 € Gefängnis Finanzielle Sicherheit
Gewünschter Ziel- zustand Tiefpunkt Persönlicher Ausgangszustand Aktuelles Problem: Ausgangszustand: Tiefpunkt: Zielzustand: Verschuldung X Gefängnis Finanzielle Sicherheit Nach P. Priestley et al.: Social Skills and Personal Problem Solving. London: Tavistock, 1976.

56 Psychologie des Gelingens
„Woopen“ ist eine leicht zu erwerbenden Methode zur Umsetzung kurz- und langfristiger Ziele. Im Gegensatz zum positiven Denken werden die Hindernisse bei der Problemlösung ins Zentrum gesetzt (Oettingen, 2015). W = Wish: Klären Sie, warum Sie etwas wirklich wollen. Welches ist Ihre wirkliche Motivation? Stellen Sie sich dies genau vor und definieren Sie ein beliebiges Zeitlimit bis zum Erreichen. O = Outcome: Malen Sie sich bildhaft aus, wie das Ergebnis konkret aussieht und erleben Sie den Erfolg. Oettingen, G. (2015). Die Psychologie des Gelingens. München: Pattloch (Amerik. Original 2014.)

57 Psychologie des Gelingens
O = Obstacle: Welche inneren und äußeren Hindernisse stehen Ihnen bis zur Zielerreichung im Weg? Das können Gedanken oder Gewohnheiten oder Lebensbedingungen sein. Sie müssen die Wurzel ihres Problems dabei erkennen. P = Plan: Stellen Sie eine wenn-dann-Strategie auf, indem Sie sich einen Plan machen, wie Sie ihr konkretes Hindernis überwinden können. Immer wenn ihr Hindernis auftaucht begegnen Sie ihm mit einer Handlung. Entscheidend ist bei dem Vorgehen, dass Sie sich genau an die vorgegebene Reihenfolge halten! Die App WOOP finden Sie in Ihrem App-Store.

58 ÜBERSICHT Motivation Motivationsmodelle Phasenmodell
Bewältigungsmodell Konfliktmodell Handlungsmodell Systemmodell Motivierungsstrategien Konfrontationstherapie Nichtkonfrontative Motivierung Volitionstherapeutischer Ansatz Strategemischer Ansatz

59 Motivationsstrategien
Es macht keinen Sinn, die Intervention auf ein erfasstes Veränderungsstadium zurechtzuschneidern und auch nicht abstrakte Pro- und Kontra-Bewertungen anzustellen. Die Motivationsstrategie muss in Bezug auf den Moment des Handels kleinste Einflussfaktoren, die das System aus dem Gleichgewicht bringen können, berücksichtigen. Die Interventionen müssen sich durch das gesamte System fortpflanzen, also alle Teile des Systems berühren, so dass ein neuer Pfad eröffnet wird. Aus Robert West: Theory of Addiction. Oxford (UK): Blackwell,

60 Strategem Harro von Senger Stra|te|gem [gr.-lat.] das; -s, -e:
a) Kriegslist b) Kunstgriff, Trick © Dudenverlag Harro von Senger Von dem schweizerischen Sinologen Harro von Senger (1999) wird die im christlichen Abendland geprägte moralische Abwertung von Listen zurückgewiesen und auf die positive Bewertung im chinesischen Kulturkreis, im dem die Strategemkundigkeit als Teil der Weisheit betrachtet wird, hingewiesen. Literatur: H.v. Senger (Hrsg.): Die List. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1999.

61 Sechsunddreißig Strategeme
Harro von Senger, Strategeme, Bern: Scherz Bd.1 und Bd. 2, 1988 und 2000. sanshiliu ji Auf Chinesisch bezeichnet man mit ji die List und sanshiliu steht für sechsunddreißig.

62 Strategemarten Täuschungsstrategeme Präsenzstrategeme Mischstrategeme
- Simulation - Dissimulation Präsenzstrategeme - Information - Ausmünzung - Flucht Mischstrategeme Der Schweizerische Sinologe Harro von Senger unterteilt die 36 chinesischen Strategeme hinsichtlich ihres Wirklichkeitsbezuges. Die erste Hauptklasse der Täuschungsstrategeme enthält die zwei Grundkategorien der Simulation und Dissimulation, bei denen eine vorhandene Wirklichkeit entweder vorgetäuscht oder verborgen wird. Die zweite Hauptkategorie der Präsenzstrategeme enthält die Information, bei der etwas Verborgenes enthüllt wird, die Ausmünzung, bei der eine günstige Konstellation geschickt ausgenutzt wird, und die Flucht, also das Ausweichen einer prekären Situation. Die dritte Hauptkategorie der Mischstrategeme enthält Listen, die mehreren Strategemarten angehören oder aus einer Verkettung bestehen. Litertur: H.v. Senger: Die List im chinesischen und abendländischen Denken: Zur allgemeinen Einführung. In H.v. Senger (Hrsg.): Die List (S.9-49). Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1999. H.v.Senger: Die List im chinesischen und abendländischen Denken. Suhrkamp, 1999.

63 27. Den Tölpel spielen, ohne den Kopf zu verlieren
Die 36 Strategeme 1. Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren 2. Wei belagern, um Zhao zu retten 3. Mit dem Messer eines anderen töten 4. Ausgeruht den erschöpften Feind erwarten 5. Eine Feuerbrunst für einen Raub ausnützen 6. Im Osten lärmen, im Westen angreifen 7. Aus einem Nichts etwas erzeugen 8. Sichtbar die Holzstege wieder instandsetzen, heimlich nach Chencang marschieren 9. Das Feuer am gegenüberliegenden Ufer beobachten 10. Hinter dem Lächeln den Dolch verbergen 11. Der Pflaumenbaum verdorrt anstelle des Pfirsichbaums 12. Mit leichter Hand das Schaf wegführen 13. Auf das Gras schlagen, um die Schlange aufzuscheuchen 14. Für die Rückkehr der Seele einen Leichnam ausleihen 15. Den Tiger vom Berg in die Ebene locken 16. Will man etwas fangen, muß man es zunächst loslassen 17. Einen Backstein hinwerfen, um einen Jadestein zu erlangen 18. Will man eine Räuberbande unschädlich machen, muß man zuerst ihren Anführer fangen 19. Das Brennholz heimlich unter dem Kessel eines anderen wegnehmen 20. Das Wasser trüben, um Fische zu ergreifen 21. Die Zikade entschlüpft ihrer goldglänzenden Hülle 22. Die Türe schließen und den Dieb fangen 23. Sich mit dem fernen Feind verbinden, um zunächst den nahen Feind anzugreifen 24. Vorgeben, daß man durch den Staat Guo nur hindurchmarschieren wolle, und ihn dann doch besetzen 25. Die Balken stehlen und gegen morsche Stützen austauschen 26. Die Akazie schelten,dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen 27. Den Tölpel spielen, ohne den Kopf zu verlieren 28. Auf das Dach locken, um dann die Leiter wegzuziehen 29. Dürre Bäume mit künstlichen Blüten schmücken 30. Die Rolle des Gastes in die des Gastgebers umkehren 31. Das Strategem der schönen Frau 32. Das Strategem der offenen Stadttore 33. Das Strategem des Zwietrachtsäens 34. Das Strategem der Selbstverstümmelung 35. Die Strategem-Verkettung 36. Weglaufen (bei völliger Aussichtslosigkeit) das beste (der 36 Strategeme) 27. Den Tölpel spielen, ohne den Kopf zu verlieren Das Strategem Nr. 27 Den Tölpel spielen, ohne den Kopf zu verlieren (Unschuldslamm-Stragetem) wird in der Verhaltenstherapie eingesetzt. Dabei nimmt der Kluge die Gestalt der Dummheit an, da nach Schiller mit der Dummheit selbst Götter vergebens kämpfen. Ein gutes Beispiel ist die Romanfigur des braven Soldaten Schweijk von Jaroslav Hasek. Literatur: H.v. Senger: Strategeme, Bd. 2. Bern: Scherz, 2000.

64 Columbo-Technik Peter Falk Beim Sokratischen Dialog zur kognitiven Umstrukturierung dysfunktionaler Annahmen fragt der Therapeut „naiv“ nach Sinn, Zweck und Logik bestehender Kognitionen. Es ist als Columbo-Technik von Kanfer und Meichenbaum benannt worden. Der Therapeut hinterfragt „naiv“ den Sinn, Zweck und die Logik von dysfunktionalen Kognitionen im Rahmen eines Sokratischen Dialoges. Literatur: B. Wilken: Methoden der Kognitiven Umstrukturierung (S. 93). Stuttgart: Kohlhammer. Quelle: F. Kanfer & D. Meichenbaum

65 Columbo in der Suchttherapie
Durch Henck van Bilsen wurde die Columbo-Technik bei Heroinabhängigen praktiziert. Der Therapeut spricht mit leiser Stimme, macht ständig Notizen und stellt klärende Rückfragen. Er vergisst seine Aufzeichnungen und klagt über sein schlechtes Gedächtnis. Es wird ein Machtkampf vermieden, so dass der Klient überraschend seine Kritik einstellt und gegenüber dem Therapeuten hilfsbereit wird. Durch Henck van Bilson wurde die Columbo-Technik in die schwierige Behandlung von Heroinabhängigen als Motivierungsstrategie eingeführt. Der Therapeut verhält sich dabei so hilflos, dass er Mitleid bei seinen Patienten weckt. Literatur: H.van Bilsen: Motivational Inteviewing: Perspectives from The Netherlands, with Particular Emphasis on Heroin-Dependent Clients. In W.R. Miller & S. Rollnick (Eds.): Motivational Interviewing (p ).New York: Guilford, 1991. Henck P.J.G. van Bilsen: Motivational Interviewing. Guilford Press, 1991.

66 Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren
Die 36 Strategeme 1. Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren 2. Wei belagern, um Zhao zu retten 3. Mit dem Messer eines anderen töten 4. Ausgeruht den erschöpften Feind erwarten 5. Eine Feuerbrunst für einen Raub ausnützen 6. Im Osten lärmen, im Westen angreifen 7. Aus einem Nichts etwas erzeugen 8. Sichtbar die Holzstege wieder instandsetzen, heimlich nach Chencang marschieren 9. Das Feuer am gegenüberliegenden Ufer beobachten 10. Hinter dem Lächeln den Dolch verbergen 11. Der Pflaumenbaum verdorrt anstelle des Pfirsichbaums 12. Mit leichter Hand das Schaf wegführen 13. Auf das Gras schlagen, um die Schlange aufzuscheuchen 14. Für die Rückkehr der Seele einen Leichnam ausleihen 15. Den Tiger vom Berg in die Ebene locken 16. Will man etwas fangen, muß man es zunächst loslassen 17. Einen Backstein hinwerfen, um einen Jadestein zu erlangen 18. Will man eine Räuberbande unschädlich machen, muß man zuerst ihren Anführer fangen 19. Das Brennholz heimlich unter dem Kessel eines anderen wegnehmen 20. Das Wasser trüben, um Fische zu ergreifen 21. Die Zikade entschlüpft ihrer goldglänzenden Hülle 22. Die Türe schließen und den Dieb fangen 23. Sich mit dem fernen Feind verbinden, um zunächst den nahen Feind anzugreifen 24. Vorgeben, daß man durch den Staat Guo nur hindurchmarschieren wolle, und ihn dann doch besetzen 25. Die Balken stehlen und gegen morsche Stützen austauschen 26. Die Akazie schelten,dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen 27. Den Tölpel spielen, ohne den Kopf zu verlieren 28. Auf das Dach locken, um dann die Leiter wegzuziehen 29. Dürre Bäume mit künstlichen Blüten schmücken 30. Die Rolle des Gastes in die des Gastgebers umkehren 31. Das Strategem der schönen Frau 32. Das Strategem der offenen Stadttore 33. Das Strategem des Zwietrachtsäens 34. Das Strategem der Selbstverstümmelung 35. Die Strategem-Verkettung 36. Weglaufen (bei völliger Aussichtslosigkeit) das beste (der 36 Strategeme) 1. Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren Dabei wird das Chancenauswertungs-Strategem (Nr.12: Mit leichter Hand das Schaf wegführen), das sich in dem chinesischen Sprichwort, nach dem „Der Zerfall einer großen Mauer von einer kleinen Ecke ausgehen kann.“, wiederfindet. Die Aufmerksamkeit soll offen sein, um auch den kleinsten Vorteil nutzen zu können. Weiterhin umfasst dieses Vorgehen das Herzgewinnungs-Strategem (Nr. 16: Will man etwas fangen, muss man es zunächst loslassen), wonach es bei dem Versuch ein kritisches Verhalten verändern zu wollen sinnvoll ist, zunächst freundlichen Zuspruch zu geben und erst danach zu konfrontieren. Litertur: H.v. Senger: Strategeme, Bd.1. Bern: Scherz, 1988.

67 Analogie Kraftfahrzeugbrief
Hubraum Baujahr Typ Kraftfahrzeug Alkoholiker Verbrauch Gewicht PS Treibstoff Besitzer Extras TÜV Personenzahl Nummer Weißwein 2,5 Liter Rauschtrinker 5 Jahre Missbrauch Diese Gruppenübung dient dem Abbau von Bagatellisierungstendenzen. Es wird eine Analogie zwischen einem Kraftfahrzeug (ein motorgetriebenes, nicht an Schienen gebundenes Landfahrzeug) und einem Alkoholiker (eine alkoholgetriebene, sich selbst schädigende Person mit Kontrollverlust) gebildet. Die Angaben aus einem Kraftfahrzeugbrief werden dann in analoge Merkmale eines Alkoholikerbriefes übersetzt ( Treibstoff entspricht Getränk, Verbrauch der Konsummenge, etc.). Literatur: J. Petry: Alkoholismustherapie: Gruppentherapeutische Motivierungsstrategien. Weinheim: Beltz, 1996 (3. Aufl.). Jörg Petry: Alkoholismustherapie, Beltz, 1996.

68 Go 52 49 51 26 47 55 19 58 60 23 34 36 37 57 45 5 41 1 35 3 38 44 11 40 54 42 30 43 46 9 4 2 28 13 31 61 10 12 32 27 14 29 62 48 63 33 53 50 18 16 6 21 7 20 8 17 15 22 24 25 39 Strategeme lassen sich auch auf das dargestellte System der stationären Entwöhnung anwenden. Dabei kann man sich auf Strategien des aus China stammenden Go-Spiel beziehen. Go wird auf einem Brett von 19 x 19 Linien mit schwarzen und weißen Spiel-steinen gespielt. Es wird abwechselnd auf die Schnittpunkt gesetzt. Ziel ist es, mehr Gebiete als der Gegner abzugrenzen, wobei auch Gefangene gemacht werden können. In der Abbildung sieht man die 63 Züge einer Berufsspielerpartie zwischen K. Honda und Y. Uschikubo auf dem kleineren 9 x 9 Feld ( Otake & Futakuchi, 1993). Bei dem Go-Spiel wird auf eine Chance gewartet, d. h., es ist kontra-produktiv zu klein oder zu früh die Schwächen der gegnerischen Stellung auszunutzen (Horst Zein, GoLV Rh/Pf., persönliche Mitteilung). Es kommt also auf den Zeitpunkt, die Reihenfolge und den lokalen Kontext an. In diesem Sinne handelt es sich bei dem Sensitivitätsmodell der Entwöhnung um eine strategemische Analyse, die z. B. aufgrund der Rollenverteilung Hinweise für nachhaltige Veränderungsstrategien erbringt. Literatur: H. Otake & S. Futakuchi: Spielend Go lernen. Niedernhausen/Ts.: Falken, 1993. H. Otake & S. Futakuchi: Spielend Go lernen. Falken, 1993

69 Vielen Dank für Ihr Zuhören! (www.joerg-petry.de)


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