Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

NUDGING ALS POLITISCHES INSTRUMENT-

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "NUDGING ALS POLITISCHES INSTRUMENT-"—  Präsentation transkript:

1 NUDGING ALS POLITISCHES INSTRUMENT-
SE Aktuelle Themen der Wirtschaftspolitik SS2017 Katrin Pamperl NUDGING ALS POLITISCHES INSTRUMENT- Gute Absicht oder staatlicher Übergriff?

2 Überblick 1. Einstieg ins Thema - Der Sinn von Nudging
- Was ist Nudging? - Arten von Nudges 2. Anwendungsbereiche - Konsumverhalten - Altersvorsorge - Energieverbrauch 3. Wirtschaftspolitische Einordnung - Mittel der Wirtschaftspolitik - Träger & Instrumente - Wirtschaftspolitische Felder - Synergien & Zielkonflikte 4. Gut gemeintes politisches Instrument vs. Manipulation

3 Der Sinn von Nudging Mikroökonomie: Unterstellung rationaler nutzen- und profitmaximierender Haushalte und Unternehmen Verhaltensmodell des Homo Oeconomicus ist aber lückenhaft: kollektiv oder individuell werden nicht optimale Entscheidungen getroffen z.B.: Suchkosten bei unvollständiger Information, Herdentrieb > dadurch wird Nudging sinnvoll Nudging nutzt die „rationale Faulheit“ & andere Spezifika des Menschen im Sinne von psychologischen Tricks und Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie und präsentiert politisch erwünschte Lösungen an erster Stelle Politik erhofft sich Ansatzpunkte zu finden, wo durch Anreize die Entscheidungssituation der Menschen verbessert werden kann

4 Was ist Nudging? Kommt von „to nudge“ = anstupsen Nudge=
„any aspect of choice architecture that alters people’s behavior in a predictable way without forbidding any options or significantly changing their economic incentives. “(THALER R.H. & SUNSTEIN C.R. 2008: 6) durch (staatliche) Eingriffe werden Anreize geschaffen, die menschliche Entscheidungen beeinflussen sollen, ohne die Zahl möglicher Optionen einzuschränken oder die Intentionen der Betroffenen komplett umzudrehen.

5 Arten von Nudges Standardvorgaben (Defaults)
=getätigte Vorauswahlen, die ohne aktive Zustimmung in Kraft treten z.B.: Organspender in Österreich 2. Selbstbindung Setzt Anreiz langfristige Ziele auch kurzfristig zu verfolgen z.B.: Jahresmitgliedschaft im Fitnesscenter Informationsbereitstellung Ermöglicht Informationen/Angebote besser überblicken und einschätzen zu können z.B.: Wahrscheinlichkeiten, Schadensummen, Prämien etc. im Versicherungsbereich

6 Anwendungsbereiche

7 1. Konsumverhalten Platzierung von gesunden Lebensmitteln am Schulbuffet Platzierung von süßen Kleinigkeiten neben der Kassa Aufsteller in den Geschäften Farbgebung der Produkte

8 2. Altersvorsorge USA: BAV vom Arbeitgeber finanziert, Arbeitnehmer zahlt Selbstbehalt, muss zustimmen. Das passiert vielfach nicht, d.h. Förderung reicht nicht aus um Verhalten zu ändern -> Nudging Deutschland & Österreich: Dreisäulensystem Anreiz durch staatliche Förderung zur freiwilligen Zusatzversicherung Weitere Nudges: Basisprodukt; Auseinandersetzung mit dem nötigen Einkommen zum Erhalt des Lebensstandards im Alter, Opting-out Modelle

9 3. Energieverbrauch Studie zum „Home Energy Report“ (HER)-
Bericht über den Energieverbrauch der Haushalte und den Vergleich zu den Nachbarn Setzt daran an, dass Menschen sich gerne mit anderen vergleichen, in einem „Wettbewerb“ vorne sein wollen Ergebnisse: Energieverbrauch sinkt bei jenen, die den HER erhalten Bei Wechsel des Hausbesitzers und Ende des HER bleibt der Verbrauch im selben Haus trotzdem kleiner als vor Einsatz des HER ► sozialer Vergleich führt also im Endeffekt über relative Preisänderungen zu Verhaltensänderungen

10 Wirtschaftspolitische Einordnung

11 Mittel der Wirtschaftspolitik
Ordnungspolitik (hauptsächlich): z.B. im Sinne der Verbraucherschutzpolitik Produktionsverfassung hohe Produktionsstandards -> sinkende Informationskosten & Entscheidungsrisiken Marktverfassung Informationspflichten der Anbieter, Transparenz Ablaufpolitik (kleiner Anteil): Förderungen der Ablaufpolitik sollen durch Nudges ersetzt oder ergänzt werden, gewünschtes Verhalten mit weniger Subventionen erzielt werden.

12 Träger/Institutionen Instrumente
Regierung & Parlament Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Gesetze (z.B. Marktordnungen) Verordnungen (z.B. Kennzeichnungspflicht- ökologischer Fußabdruck auf der Rechnung)

13 Betroffene wirtschaftspolitische Felder & Ziele
Wettbewerbspolitik Verteilungs- und Sozialpolitik Handelspolitik/Verbraucherpolitik Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik Finanzmarktpolitik Umweltpolitik Wachstums- und Standortpolitik Öffentliche Finanzen Stabilisierungspolitik Geldpolitik Preisniveaustabilität

14 Synergien und potenzielle Konflikte
Synergie Handels- und Wettbewerbspolitik im Sinne der Verbraucherpolitik Bsp.: „Made in Austria“ oder „America first“ Zielkonflikt zwischen Konsumentenschutz- und Verteilungs- und Sozialpolitik: höhere Produktstandards können durch die höheren Preise einkommensschwächere Verbrauchergruppen vom Konsum der betreffenden Güter indirekt ausschließen

15 Gut gemeintes politisches Instrument vs. Manipulation
Ist es die Absicht des nudgers die Entscheidung des Betroffenen umzudrehen? Gibt es tatsächlich die Möglichkeit der Ausstiegsklausel, dass ein Mensch bei einem für ihn unpassendem Nudge nicht daran teilnimmt und somit nicht wie erwünscht handelt? Manche Menschen sind zugänglicher für Anreize oder Beeinflussungen als andere Manche Nudges wirken manipulativ, andere nicht (strukturierte Infos zum Vergleich von Kreditkartenkosten vs. Ausnützung von Schwächen und Versuchung) ► es kann Gutes bewirken, aber auch schnell unbewusst lenken.

16 Literaturverzeichnis
BHARGAVA S. & LOEWENSTEIN G. (2015): Behavioral Economics and Public Policy 102: Beyond Nudging.- In: American Economic Review: Papers & Proceedings 105 (5), ; BRANDON A., FERRARO P.J., LIST J.A. et al. (2017): Do the effects of social nudges persist? Theorie and evidence from 38 natural field experiments. - In: National Bureau of economic research (Hrsg.): Nber Working Paper Series BRUTTEL L.V., STOLLEY F., GÜTH W. et al. (2014): Nudging als politisches Instrument- gute Absicht oder staatlicher Übergriff?. - In: Wirtschaftsdienst (Hrsg.): Journal for Economic Policy 94, 767–791; DOI: /s CHRISS J.J. (2015): Nudging and Social Marketing. - In: Social Science and Public Policy 52, 54-61; DOI: /s y. THALER R.H. & SUNSTEIN C.R. (2008): Nudge: Improving Decisions About Health, Wealth and Happiness.- In: Yale University Press.- New Haven. WILKINSON T.M. (2013): Nudging and Manipulation. - In: Political Studies 61, ; DOI: /j x.


Herunterladen ppt "NUDGING ALS POLITISCHES INSTRUMENT-"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen