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Einführung in die Sonderpädagogik
Geistige Behinderung und Autismus
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Geistige Behinderung und Autismus
Schwerst- Mehrfach Behinderung Ca. 0,8% der Schüler eines Jahrganges 3:2 männlich : weiblich Schwerstbehinderung: Geistige- und Körperbehinderung, 85% Anfälle, 70% Sehbehinderung
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Frühkindlicher Autismus (14,5 auf 10 000)
Asperger Autismus (3,3 auf ) Autismus Spektrum Störung Ursachen: genetische Faktoren, Assoziierte körperliche Erkrankungen, Hirnschädigungen, Hirnfunktionsstörungen, Theory of mind, Bindungsstörung ICD-10: Tiefgreifende Entwicklungsstörung Remschmidt, Kamp-Becker 2006, 30
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Autismus Frühkindlicher Autismus Asperger-Autismus
Beginn erste Lebensmonate Später Sprachbeginn, 50% sprechen nicht 75% geistig behindert, Einschränkungen IQ Motorik unauffällig 3-4 Jungen/ 1 Mädchen Beginn vom 3.Lj an Früher Sprachbeginn IQ gut bis überdurchschnittlich Motorik auffällig, ungeschickt, Zehenspitzengang, Grob- und Feinmotorik Koordinationsstörungen Nur Jungen
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Symptome des Infantilen Autismus
Störungen der Beziehungen zur Umwelt 1. Veränderungen der Wahrnehmung Kinder betasten, beklopfen, belcken Gegenstände und Menschen Schnuppern und Riechen an Gegenständen Beschäftigung mit dem eigenen Körper (betasten, auf dem Boden rutschen) Kinder werden durch bestimmte Geräusche fasziniert Sie hören gerne Musik Sie lieben plätscherndes Wasser Sie schauen gedankenvoll vor sich hin Sie reagieren nicht auf die Umgebung Sie scheinen gefühllos gegenüber Schmerz und Kälte Sie spielen auch im dunklen Raum Sie haben kaum Angst vor realen Gefahren (große Höhen, Feuer, etc.) Komplette Folie
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2. Kontaktstörungen Kinder schauen durch Personen hindurch Sie wenden sich bei Ansprache den Blick ab oder verdecken die Augen Sie strecken der Mutter nicht die Arme entgegen Sie schmiegen sich nicht an Sie reagieren nicht auf ihre Umgebung, es fällt schwer, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen Sie behandeln Personen wie Sachen Sie scheinen am glücklichsten, wenn man sie alleine lässt Sie nehmen evtl. durch Necken, Ärgern oder Zerstören Kontakt auf
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Motorische Besonderheiten
1. Stereotypen Rhythmisches Schaukeln, mit dem Kopf wackeln, evtl. schlagen bis zur Selbstschädigung Klopfen mit Gegenständen, evtl. rhythmisch Unentwegtes Drehen kleiner Gegenstände (wie Kreisel) Bewegungsstereotypien, die wie Gesten wirken ( Hand wie zum Schwur heben und drehen, in die Innenflächen der Hand blicken, Personen auf die Schulter klopfen) Zehengang häufig Maniriertes Gehen (Stelzen, Hüpfen, etc.)
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Motorische Besonderheiten
2.Handlungen mit Zwangscharakter Sammeln kleiner Gegenstände Beschäftigung mit kleinen Insekten Stereotypes Anordnen und Aufreihen von Gegenständen Langes Spielen immer mit den gleichen Gegenständen Zwanghaftes Streben nach Ordnung Zwanghaftes Streben nach dem gewohnten Gleichmaß Angst oder Zorn bei Änderung des Gleichmaß
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3. Koordination Geschicklichkeit z.B. bei Springen, Balancieren Geschickte Feinmotorik 4.Aktivität Allgemeine Unruhe Gesteigerte physische Aktivität Störung des Tag- und Nachtrhythmus Wutausbrüche, gelegentlich unbegründet
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Besonderheiten der Kommunikation
1.)Sprache Rückgang der Sprache nach ersten Anstätzen im frühen Kleinkindalter Völliger Mutismus (50%) Verspätet oder ausgebliebene Sprachentwicklung Artikulationsstörungen Störungen der Sprachmelodie, Verschiebung der Akzente Echolalie Außergewöhnlich lautes oder leises Sprechen Mangelhafte Satzbildung Fehlerhafte Benennung von ähnlichen Gegenständen Vertauschen von Personalpronomen und Personennamen „Nein“ wird häufiger gebraucht als „ja“ Falsche Anwendung von Partikeln und Präpositionen Sprache wird besser verstanden als selbst angewandt Skurriler Gebrauch von Wörtern
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a) Versuch der Verständigung durch Gesten
2. Sprachfreie Kommunikation a) Versuch der Verständigung durch Gesten b) bei Wünschen Hinführen zum Objekt c) Vorlieben für sprachliche Kommunikation d) Kommunikation durch negative Kontaktaufnahme (Necken, Ärgern, Zerstören, etc.) e) Ausstoßen von unartikulierten Lauten
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2. Verhalten Abweisend Unruhig (ständiges Hin- und Herlaufen)
Zornausbrüche bei nicht immer erkennbaren Anlässen Unerwartete und unbegründete Aggressionen Neigung zu Selbstgesprächen, evtl. mit zwei Rollen Bedürfnis nach Bestrafung Selbstbeschädigung Waghalsigkeit auf der einen, unbegründete Angst auf der anderen Seite Einnässen, Einkoten Eigentümliche Eßgewohnheiten (z.B. Unersättlichkeit, Stopfen, Würgen, Spucken, Weigerung zu Schlucken, viel trinken) Stimmungsschwankungen, manchmal abhängig vom Wetter. Kinder sind im allgemeinen freundlich
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Therapie Zunehmender Entwicklungsrückstand als Folge des Autismus
Umschriebene positive intellektuelle Leistungen: Inselbegabungen (z.B. gute Gedächtnisleistungen) Symptomorientierte Verhaltenstherapie Psychoanalyse: Aufbau von Bindungsfähgikeit, Symptome haben Abwehrcharakter
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Ursachen für geistige Behinderung
Unterscheidung in Pränatal Perinatal Postnatal
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Ursachen von geistiger Behinderung
Aus Fronfeld, B. Einführung in die Geistigbehindertenpädagogik; Reinhardt Verlag 2002 S.52f.
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Ursachen von geistiger Behinderung
Aus Fronfeld, B. Einführung in die Geistigbehindertenpädagogik; Reinhardt Verlag 2002 S.66 Ursache für geistige Behinderung
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Häufigkeit der Behinderungsgrade
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Menschen mit geistiger Behinderung -Verhaltensauffälligkeiten-
Epidemiologie, Prävalenz und Symptomatik Etwa 30-40% der Menschen mit geistiger Behinderung weisen eine Verhaltensauffälligkeit auf 10-14% der Menschen mit geistiger Behinderung leiden an einer psychiatrisch relevanten psychischen Störung Die Zahlen schwanken beträchtlich
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Menschen mit geistiger Behinderung -Verhaltensauffälligkeiten-
Aggression und Autoaggression Angst, Apathie, sozialer Rückzug Stereotypien, Zwänge Unruhe Stimmungsschwankungen Hospitalismus Essstörungen Depressionen Sexueller Mißbrauch Einnässen/Einkoten
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Menschen mit geistiger Behinderung -Förderung-
Basale Kommunikation (Mall) Sich selbst Zeit nehmen und von Störungen frei halten Regelmäßigkeit sicherstellen – 1-2 mal Täglich Ruhigen, reizarmen, vielleicht abgedunkelten Raum aufsuchen Sich mit dem behinderten Partner eng angelehnt auf eine Matte setzten Nur aktuelle Tätigkeiten und Gefühle sparsam, behutsam, leise und ruhig verbalisieren Keinen Blickkontakt erzwingen Sich in den Atemrhythmus einfühlen, die Hände auf den Bauch des Partners legen, die Ausatmung hörbar machen Ausdruckselemente des Partners (Ausatmung, Töne, Geräusche, Bewegungen) aufgreifen, nachahmen und variieren Körperkontakt suchen, über Körperteile streichen Leichtes Bewegen von Körperteilen bzw. Wiegen zur Entspannung Bewegungsspielraum des Partners mit allen Gelenken ausloten Mit Abwehr flexiblen umgehen, auch kurz loslassen können und neu versuchen, dabei liebevolle Aufdringlichkeit. Vertreter, und prinzipien
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Basale Stimulation (Fröhlich)
Vestibuläre Anregung mit Schaukeln, Hängematte,- schaukel, Schaukelwanne, -tonne, Rolle, Rollbrett Somatische Anregung zur Verbesserung der Körperwahrnehmung durch Betonung der Symmetrie, Anbahnung von Bewegung, Atemrhythmus, Vibrationen, Föhn, Massagen mit unterschiedlichen Handschuhen, Tüchern aus unterschiedlichen Materialien, Fellen Vibratorische Anregungen zur Förderung der Tiefensensibilität wie mittelbar des Hörens durch Massagekissen, Vibrationskissen, -würfel, vibrierende elektrische Geräte, Wasserbett Anregung zum Hören über Schwingungen am Körper durch Holzschlaginstrumente, Schlitztrommel, Tonblöcke, Metronom, Kassettenrekorder bis zur menschlichen Stimme Anregungen zum Bewegen durch Vibration, Druck, Auslösen von Mikrobewegungen, Durchbewegen des Körpers, Lockerung in Seitenlage, Rotationen um die Körperachse, Bewegung im Wasser Anregung zur Kommunikation durch mimisch- stimmliche Zuwendung, Lautimitation, Babytalk bis zur klar artikulierten inhaltlichen Mitteilung Anregung zum Sammeln von Erfahrungen durch Tasten, in den Mund stecken, Trockenduschen, Mobiles, Dreh- und Rasselboxen, Einsatz der Hände- der unmerklich in gegenstandsorientierte Tätigkeiten übergehen kann. Anregung zur Geschmackswahrnehmung durch Duftorgel, Riechläppchen, -säckchen. Anregungen zur Geschmackswahrnehmung durch Gewürze, Lutschobjekte Anregung zur visuellen Wahrnehmung in verdunkelbarem Raum durch Diaprojektor, Spotlampe, Farblampe Anregung zur taktilen Wahrnehmung durch Naturmaterialien, Tastsäckchen, -landschaften, Kissen.
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Snoezelen (Hulsegge & Verheul)
Wasserbett mit Baldachin, Bällchenbad, Tastobjekt, Lichtfußboden, Verstärkeranlage mit Lautsprechern und Mikrophon Vibrationseinrichtung Riechobjekte Klang- und Geräuschobjekte Verdunklungsmöglichkeit Beruhigende Hintergrundmusik Spiegelkugel mit Scheinwerfer Fieberglasleuchten Etc.
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Sensorische Integration (Ayres)
Psychomotorik / Motopädagogik (Kiphard) Heilpädagogische Übungsbehandlung (Oy & Sagi) Unterstützte Kommunikation (Wilken) Tiergestütze Angebote (Vernooij,Gäng,Beetz)
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Körperliches Führen (Affolter) (Wahrnehmungsübungen)
Beim Begriffsbau wird bereits während der Handlungs(aus)führung verbalisiert, um Assoziationen zwischen Ding/Tätigkeit und Wort zu schaffen Hat ein Kind bei selbstständiger Handlungsausführung Schwierigkeiten, wird kurze Zeit geführt, um den Bewegungsablauf zu korrigieren Intensives Führen eignet sich auch dazu, Bewegungsabläufe einzuüben und feinzusteuern. Alle Alltagsverrichtungen lassen sich auf diese Weise lernen.
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aus Aus Fronfeld, B. Einführung in die Geistigbehindertenpädagogik; Reinhardt Verlag, München 2000, S.52/53
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