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1 Gyöngyvér Sielaff „Wie auf verschiedenen Planeten“ Eltern – Kinder – Psychische Erkrankungen Gyöngyvér Sielaff Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf.

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1 1 Gyöngyvér Sielaff „Wie auf verschiedenen Planeten“ Eltern – Kinder – Psychische Erkrankungen Gyöngyvér Sielaff Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf

2 2 Gyöngyvér Sielaff Wir müssen unser Dasein so weit als es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte, muss darin möglich sein. Das ist im Grunde der einzige Mut, den man von uns verlangt: mutig zu sein zu dem Seltsamsten, Wunderlichsten und Unaufklärbarsten, das uns begegnen kann. (R. M. Rilke)

3 3 Gyöngyvér Sielaff Psychische Erkrankung – Ein (allzu) menschliches Phänomen Menschen müssen im Unterschied zu anderen Lebewesen um ihr Selbstverständnis ringen. Es gehört zu unseren Möglichkeiten, an uns zu zweifeln, andere(s) zu be-zweifeln und dabei auch zu verzweifeln, über uns hinaus zu denken und uns dabei zu verlieren.

4 4 Gyöngyvér Sielaff Gesundheit Belastung Belastbarkeit Stress Vulnerabilität

5 5 Gyöngyvér Sielaff Salutogenese Wo liegen die Ursprünge der Gesundheit? Grundannahme: Kein Mensch ist wirklich gesund Es gibt ein Gesundheits- Krankheitskontinuum Der Mensch bewegt sich jeweils in Richtung eines der beiden Pole

6 6 Gyöngyvér Sielaff „Am Anfang ist Beziehung, der Mensch wird am DU zum ICH“ M.Buber Gute Erfahrungen in Beziehungsräumen Verstehbarkeit + Handhabbarkeit + Sinnhaftigkeit der WeltVertrauen aus eigener ZusammenhängeKraft oder mit Unterstützung begreifen Lebensaufgaben zu meistern Kohärenzgefühl / Kohärenzsinn „innerer Zusammenhang“ und äußerer Zusammenhalt Gesundheit nach Antonovsky

7 7 Gyöngyvér Sielaff Mutter oder Vater psychisch erkrankt - Familie in der Krise  Existenzielle Verunsicherung  Hohes Trennungsrisiko  Bedürftigkeiten auf allen Seiten Betroffenes Elternteil Kinder Angehörige gesundes Elternteil Das ganze System Familie braucht Unterstützung

8 8 Gyöngyvér Sielaff Institutionelle Antwort: Unterstützung der einzelnen Familienmitglieder im Focus der Psychiatrie: erkranktes Elternteil bzw. erkranktes Kind im Focus des Jugendamts: Kinder von erkrankten Eltern Familie als System steht nicht direkt im Mittelpunkt

9 9 Gyöngyvér Sielaff Kinder psychisch erkrankter Eltern Probleme bei der Krankenhausaufnahme eines Elternteils (Shachnow 1987; Lenz 2004) 1.Alleingelassensein –Nur selten rasch verfügbare Ersatz-Bezugsperson –Ungenügende Information und Gesprächsmöglichkeit –Nur selten werden Kinder in die Gespräche im Krankenhaus einbezogen 2.Reaktive Symptome –Schlafstörungen, Weinen, Appetitlosigkeit, Abhängigkeit, sozialer Rückzug, Abfall der Schulleistungen –Bei älteren Kindern zusätzlich: Gewahrwerden der elterlichen Symptomatik  Ambivalenz, Scham 3.Zugrunde liegende seelische Befindlichkeit: –Angst durch Trennung, unheimliche krankhafte Veränderungen um: Zukunft der kranken Person und der Familie, die eigene Gesundheit –Schuld –Ambivalenz

10 10 Gyöngyvér Sielaff Einflussfaktoren auf die Lebenssituation Alter der Kinder innerfamiliäre Beziehungs- qualität familiäre Ressourcen Stressoren Parenti- fizierung Tabuisierung Isolierung Störungsbild und Krankheits- verlauf Kompensation durch andere Bezugspersonen Lebenssituation der Kinder

11 11 Gyöngyvér Sielaff Forschungsperspektiven Risikoforschung (high-risk-Forschung) Im Fokus : Die Kinder mit erhöhtem Erkrankungsrisiko 3 Millionen Kinder leben in Deutschland mit mind. einem psychisch erkranktem Elternteil Quelle: Baumeister & Härter, 2005 37% der Kinder, die sich in kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung befinden, haben einen psychisch erkrankten Elternteil Quelle: Remschmidt & Mattejat, 1994 In Familien, in denen ein Elternteil an einen psychischen Störung erkrankt ist, erhöht sich für die Kinder das Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln, um das zwei- bis dreifache. Quelle: Lenz, 2005

12 12 Gyöngyvér Sielaff Risikoforschung: Individuelle und psychosoziale Faktoren Sozioökonomische Belastung: z.B. finanzielle Probleme, enge Wohnverhältnisse, Arbeitslosigkeit Paarbeziehung: Defizite in der elterlichen Kommunikation Eheliche Konflikte, Scheidung Eltern-Kind-Beziehung: Mangelnde Erziehungsqualität Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung Familiensystem Familiäre Disharmonien Ein-Eltern-Familie Soziale Unterstützung Inadäquate soziale Unterstützung Soziale Isolation Quellen: Beardslee, 2001; Lenz, 2005; Mattejat et al., 2000; Meyer et al., 2001

13 13 Gyöngyvér Sielaff Vulnerabilitätsforschung Im Fokus : Verletzbarkeit der Kinder gegenüber äußeren ungünstigen Einflussfaktoren, Störung der Informationsverarbeitung. Schwellensenkung gegenüber bestimmten Reizen. sozial:erhöhte Aggression Rückzugsverhalten kognitiv:Beeinträchtigungen emotional:instabiles Verhalten Überempfindlichkeit leichte Erregbarkeit geringe Frustrationstoleranz Ängstlichkeit

14 14 Gyöngyvér Sielaff René Magritte Der Geist der Geometrie 1936/37

15 15 Gyöngyvér Sielaff „Eingeschlossen“ Gefühle der Kinder zum erkrankten Elternteil Schuld & Scham Mitleid & Fürsorge Ablehnung & Wut Loyalität und Liebe Unsicherheit & Desorientierung Überheblichkeit & Verachtung Resignation & Verzweiflung Hilflosigkeit& Ohnmacht Du-Bezogenheit Parentifizierung

16 16 Gyöngyvér Sielaff

17 17 Gyöngyvér Sielaff

18 18 Gyöngyvér Sielaff

19 19 Gyöngyvér Sielaff Resilienz = psychische Widerstandsfähigkeit – aktives Bewältigungsverhalten und Kompetenz Risikofaktoren Belastungen Resourcen Schutzfaktoren

20 20 Gyöngyvér Sielaff Resilienz- und Bewältigungsforschung Im Fokus : Das subjektive Erleben der Kinder im Zusammenleben mit ihren erkrankten Eltern und ihre Bewältigungsstrategien Psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen,psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken Fähigkeit zur Belastungsregulation Ben Fuhrmann: „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben“

21 21 Gyöngyvér Sielaff Interaktionelle Resilienzfaktoren Familiäre Ressourcen: gute Eltern-Kind-Beziehung pos. emotionales Klima in der Familie Kompensation durch einen gesunden Elternteil ein anregendes Erziehungsklima keine schweren elterlichen Konflikte keine längeren Trennungen im Kleinkindalter Erkrankung des Elternteils spätes Erkrankungsalter des erkrankten Elternteils minderer Schweregrad der Erkrankung angemessene Krankheitsbewältigung der Eltern Quellen: Bohus et al., 1998; Beardslee, 2001; Lenz, 2005; Werner, 1999; Wiegand-Grefe et al., 2011

22 22 Gyöngyvér Sielaff individuelle Resilienzfaktoren günstige biologische Faktoren Selbstvertrauen Selbstwertgefühl Problemlösungsfähigkeiten soziale Kompetenz zuversichtliche Lebenseinstellung aktives, kontaktfreudiges Temperament Anpassungsfähigkeit Emotionale Einfühlungs- und Ausdrucksfähigkeit Glaube an Selbsthilfemöglichkeiten aktives Bewältigungsverhalten personale Kompetenzen des Kindes (Stressverarbeitung, Selbstregulation, Motivation, lernen) Quellen: Bohus et al., 1998; Beardslee, 2001; Lenz, 2005; Werner, 1999; Wiegand-Grefe et al., 2011

23 23 Gyöngyvér Sielaff „Getragen“ unterstützende Faktoren gutes und verlässliches Netz von Familie Freunden... stabile, tragende Beziehung in gesunden Phasen zum erkrankten Elternteil Offenheit über die Krankheit tragende Beziehung zu dem gesunden Elternteil Raum für Freizeitaktivitäten und Freundschaften

24 24 Gyöngyvér Sielaff

25 25 Gyöngyvér Sielaff

26 26 Gyöngyvér Sielaff

27 27 Gyöngyvér Sielaff Verunsicherung Wahrnehmungsirritation Fehlende Orientierung Überfordernde Verantwortung Selbstauferlegtes Schweigen Toleranz für „Anderssein“ Empathie, Feinfühligkeit Verantwortungsgefühl Soziale Reife Offenheit mit brisanten Themen

28 28 Gyöngyvér Sielaff

29 29 Gyöngyvér Sielaff Die Weisheit des Lebens Fragen …, Antworten … und

30 30 Gyöngyvér Sielaff Herzlichen Dank für Ihr achtsames Zuhören


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