Das Ziel der Bestellmengenplanung …

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 Präsentation transkript:

Das Ziel der Bestellmengenplanung … ist es, diejenige Bestellmenge zu bestimmen, bei der die gegebenen Bedarfsmengen des Planungszeitraums zu minimalen Beschaffungskosten bestellt werden

Bestellmengenrechnung Im Rahmen der Bestellmengenrechnung wird die Optimierung der Bestellmenge angestrebt Zielsetzung ist dabei die Minimierung von Bestellkosten und Lagerhaltungskosten - und somit der Beschaffungskosten -

Bestellmengenrechnung Die Aufgabe besteht in der Suche nach dem Optimum zwischen den Extremwerten Extremwerte Bestellmenge entspricht Bedarfsmenge, es wird je Periode nur einmal bestellt Bestellmenge entspricht immer nur einer Bedarfseinheit

Bestellmengenrechnung …zwischen den Extremfällen der einmaligen Materialbeschaffung zur Deckung des Gesamtbedarfs einer Planperiode (= Minimierung der Bestellkosten je Stück) und der täglichen Beschaffung (Minimierung der Lagerhaltungskosten bestehen zahllose Möglichkeiten . Die Optimierung liegt darin, die Summe der beiden Kostenkomponenten zu minimieren, d.h. die optimale Bestellmenge zu finden

Die optimale Bestellmenge …ist demnach für den Fall, daß der Jahresbedarf bekannt und relativ konstant ist, zu definieren als die Beschaffungsmenge, bei der die Beschaffungskosten ( = Summe aus Bestell- und Lagerkosten) ein Minimum erreichen !

Die optimale Bestellmenge… …liegt dort, wo die Summe aus Bestellkosten und Lagerkosten ein Minimum erreichen !

Optimale Bestellmenge Die optimale Bestellmenge wird von 2 Kostenkomponenten beeinflußt: Bestellkosten Lagerkosten Ziel

Probleme…? In der Praxis begegnet die Planung einer optimalen Bestellmenge großen Schwierigkeiten, da die zu verarbeiteten Informationsmengen weitaus größer als in unseren folgenden Beispielen und teilweise unsicher sind. So wird bei einer großen Zahl von Waren die Planung der optimalen Bestellmenge weitaus größere Kosten verursachen, als sie einzusparen hilft. Hinzu kommt, dass man in der Praxis die optimale Bestellmenge manchmal gar nicht realisieren kann weil:

Probleme…? - Lieferant gibt eine Mindestmenge vor die Ware nur in festen Verpackungseinheiten geliefert wird Artikel nur beschränkt lagerfähig sind es sich um Saisonartikel handelt Rabatte und Transportkosten müssen einbezogen werden Die Lagerkosten sind nicht allein mengen-, sondern auch wertabhängig (z.B. Versicherungskosten) Meist liegt kein gleichmäßiger Lagerabgang vor Kostenansätze und Verkaufsmengen ändern sich im Zeitlauf

Probleme…? Kleine Bestellmengen bewirken eine Senkung der Lagerkosten Kleine Bestellmengen verursachen höhere Bestellkosten weil öfters bestellt werden muß Häufigere Transporte sowie Transporte kleinerer Mengen führen zu höheren Transportkosten Wenn keine festen vertraglichen Bindungen mit Lieferanten bestehen, fallen bei kleinen Bestellmengen ggf. Rabatte fort Bestellkosten und Kosten der Lagerung entwickeln sich gegenläufig

Planung… Die Planung einer optimalen Bestellmenge lohnt sich deshalb nur bei A-Gütern und ihnen nahestehenden B-Gütern. Das sind Güter mit einem hohen Verbrauchswert, bei denen sich Kosteneinsparungen im Gesamtergebnis bemerkbar machen. Man ermittelt diese Güter durch die A-B-C Analyse. Bei sinnvoller Anwendung der Formel kann eine starke Senkung der Kapitalbindung und Entlastung des Lagers erreicht werden. Erhebliche Kosteneinsparungen sind dann die Folge.

Werkzeug… für die Bearbeitung der optimalen Bestellmenge.. Andlersche Formel = klassische Losgrößenformel

Andlersche Formel Xo = die gesuchte optimale Bestellmenge J = Jahresbedarfsmenge BK = fixen Bestellkosten je Bestellung EP = Einstandspreis je Mengeneinheit ZS = Zinssatz für durchschnittlich gebundenes Kapital in % LS = Lagerkostensatz für die anfallenden Kosten

Vorraussetzungen für die Andlersche Formel der Bedarf ist bekannt und konstant der Preis ist bekannt und konstant der Lagerabgang ist gleichmäßig der Lagerhaltungskostensatz ist konstant die Bestellkosten sind für jede Materialart gleich hoch und ändern sich nicht

Lagerkosten (Aufwendungen nach G&V) mengenbezogen / auch Kosten der reinen Lagerhaltung genannt Die Lagerkosten steigen mit zunehmender Menge…. – hier linear – an. Lagerraumkosten z.B. Abschreibung auf Lagergebäude, Beleuchtung, Heizung, Versicherung – Feuer,Diebstahl,Wasser – Instandhaltung,…. Lagerpersonalkosten – Materialbewegung und –bereitstellung,…. Lager-Gemeinkosten anteilige Verwaltungskosten – EDV, Telefon, Transportkosten, Zinsen,Risiko,…

Lagerhaltungskosten LHK LHK =  Lagerbestandswert  Lagerhaltungskostensatz LHS LHS % = ZS % + LS % Kalkulatorische Kosten Aufwandsgleiche Kosten - Aufwendungen nach G&V Zinssatz des gebundenen Kapitals Wertabhängige Lagerkosten bzgl. des Einstandpreises mengenabhängige Lagerkosten Kosten der reinen Lagerhaltung LS gibt Auskunft über das Verhältnis von Lagerkosten zum  Lagerbestandswert

Beispiel -- LagerHaltungsKosten LHK Der auf ein Jahr bezogene durchschnittliche Lagerbestandswert Beträgt 1.200.000 € – die Lagerkosten belaufen sich auf 180.000 € Die kalkulatorische Zinsen (ZS) des investierten Kapitals wurden auf 10 % festgesetzt LHK =  Lagerbestandswert  (ZS % + LS %) LHK =  Lagerbestandswert  LHS % LS % =

Æ Fahrplan  Lagerbestand = Berechnung der mengenabhängigen (reinen) Lagerkosten: =  Lagerbestand  mengenabhängige Lagerkosten pro Stück  Lagerbestandswert =  Lagerbestand  EP LS = "reinen" Lagerkosten Æ  100 Lagerbestandswert Lagerbestandswert = Wert des Lagerbestands = Lagerwert

…Kalkulatorische Zinsen…= Kosten der Kapitalbindung …stellen Kosten der Kapitalbindung dar. Die Kosten- und Leistungsrechnung geht von einer verursachenden Kostenzuordnung aus. In der Finanzbuchhaltung werden nur die Zinsen für das aufgenommene Fremdkapital erfasst. Tatsächlich muss aber dem Eigentümer von Eigenkapital auch eine angemessene Verzinsung zuerkannt werden. Andernfalls wäre es für ihn günstiger, sein Kapital auf einer Bank als festverzinslich anzulegen. Da aber keine Aufwendungen für zur Finanzierung verwendetes Eigenkapital in der Finanzbuchhaltung erfasst werden, muss die Kosten- und Leistungsrechnung hierfür Werte berechnen. Als Kosten für das Eigenkapital fallen die entgangenen Erträge an, die für eine gewinnbringende Anlage erzielt werden könnten. Das im Unternehmen gebunden Kapital wird alternativen Einsatzmöglichkeiten entzogen. Die damit entfallende Möglichkeit, Erträge aus alternativen Anlagen zu erwirtschaften, stellt den entgangenen Nutzen (Opportunitätskosten) dar – die kalkulatorischen Zinsen sollen dies auffangen.