Energiewende als Voraussetzung einer Nachhaltigen Lebensweise Günter Barten P.R.O. e.V. Fachtagung „Chancen der Energiewende“ 4. Nov. 2015, KJG-Bildungshaus Steckenborn
Zur Definition der Nachhaltigkeit: Der Begriff wurde von einem sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz im Jahre 1713 für die Forstwirtschaft geprägt und beinhaltete das Prinzip, nur soviel Holz aus den Wäldern zu entnehmen, wie gleichzeitig nachwächst. („Sylvicultura Oeconomica“) 1987: „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen („Brundtland-Kommission“)
Prinzipien (Werte) einer Nachhaltigkeitsethik Internationales Gerechtigkeitsprinzip Intergeneratives Gerechtigkeitsprinzip Vorsorgeprinzip Eigene Schutzrechte für die Natur Frieden und Harmonie mit der Mitwelt Anerkennung der Prinzipien einer sozialen und rechtsstaatlichen Demokratie
Diese Prinzipien auf die Energiewende bezogen bedeutet: Nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen Abkehr von den fossilen Energieträgern Erdöl, Kohle und Gas (aber auch Anderen) Hin zur Nutzung nachhaltiger Energieträger Ist aber vor allem Gemeinschaftswerk und kann nur gelingen so ein gesellschaftliches Umdenken / Akzeptieren erfolgt.
Die zentralen Ziele der Energiewende : Klimaschutz Ressourcenschonung und eine risikoarme Energieversorgung. Also Umschalten auf einen eine Nachhaltige Lebensweise!! Und ein effizientes, überwiegend auf erneuerbaren Energien beruhendes Energiesystem erfordert Maßnahmen in den Bereichen: Stromerzeugung und -Nachfrage Wärme Verkehr
Eine zentrale Voraussetzung zum Gelingen der Energiewende ist die gesellschaftliche Veränderungen, ein Hineinnehmen des Anliegens in unser alltägliches Bewusstsein. Das Thema muss in die Herzen und in die Köpfe der Menschen, sonst wird sie nicht gelingen. Die Energiewende ist ein einschneidender Prozess und wird sicher über Jahrzehnte benötigen.
Die Energiewende Energiewende ist ein dynamischer Vorgang, eine „Fahrt mit vielen Unbekannten“. Aber: die Endstation ist klar, das Ziel ist eine dekarbonisierte, effiziente und risikoarme Energiewelt.
Einige Stichworte zur Stromwende: Atomausstieg Ausbau Erneuerbare vorantreiben Kraft-Wärme-Kopplung jetzt Umbau auf Flexible Kraftwerkparks Verteilnetze auf dezentrale Erzeugungsanlagenausbauen (schon bekannte) Speichertechnologien anwenden Standby abschaffen Neue Haushaltsgeräte-Technologien Lastmanagement Hocheffizienzmotoren u. –technologien Licht-Technik weitere !!
Einige Stichworte zur Wärmewende: Weiterentwicklung Gebäudestandard Null-Energiehaus Steigerung Sanierungsprozesse Verbesserte Nutzung Abwärme Erneuerbare Wärmegesetz (EWG) Steigerung Effizienz bei der Prozesswärme Strom-Wärme-System-Integration (KWK als Lastspitzenausgleich) weitere !!
Einige Stichworte zur Verkehrswende: Güter und Personen auf die Schiene Bahnverkehr mit Ökostrom Flugverkehr bremsen falls erforderlich mit CO 2 -neutralen Kraftstoffen Intermobilität stärken (von Bahn auf Carsharing) Einsatz CO 2 -neutrale Kraftstoffe im Schwerlast- und Langstreckenverkehr E-mobilität mit Regenerativen (2-Räder wie auch 4-Räder) weitere !!
Die Akteure des P.R.O. e.V. (REGIOOEL), in der hiesigen Region von der Problematik Braunkohle-Abbau betroffen, haben seinerzeit vereinbart Alternativen im Bereich Energieerzeugung aufzuzeigen. Eine Alternative ist die Nutzung von Bioenergie, hier in Form von Pflanzenöl, da regenerativ und CO 2 -neutral (das Projekt REGIOOEL). Und zwar die Exemplarische Nutzung als Ersatz von fossilen Kraftstoffen in entsprechend hergerichteten Dieselmotoren. Unser Engagement im Thema :
Eine Konsequenz daraus ist das Umschalten auf CO 2 -neutrale, nachhaltige Energieträger. Und Nachhaltigkeit braucht eben einen Mix dieser Energieträger! Hier setzt das Projekt REGIOOEL an! Die Chancen sind gegeben, wir sollten sie nutzen!!
Sturm auf Vanuatu März 2015 Die Realität 1: unsere Klima verändert sich spürbar!! Urwaldversteppung
Fukushima Reaktor 6 Die Realität 2: Kernkraft führt in die Sackgasse Atom-Müll in der Asse
aber:
Hier das Beispiel „Nutzung von reinem Pflanzenöl als einem nachhaltigen Energieträger“ CO 2 - neutraler Einsatz Regionale Wertschöpfung Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen Beitrag zum Boden- und Gewässerschutz (Raps geht z.B. nicht als Monokultur) Technologien stehen sofort im „Hier und Heute“ zur Verfügung Also, neue Entwicklungen angehen, aber das, was heute möglich ist, auch heute tun!!
Bis 2007 war das Thema hochaktuell, viele Fahrzeuge wurden auf den Kraftstoff Pflanzenöl umgerüstet (ca Liter Pflanzenöl in NRW). Da Konkurrenz für die etablierten Kraftstoffe gab es Widerstand: Vorwurf der mutagenen Wirkung der Abgase Diskussion um Tank und Teller (Regenwald) Schuld am Hunger in der Welt ILUC-Diskussion Beimischung als Lösung?? In der Folge auch keine technologische Weiterentwicklungen im Bereich Motoren
Aber auch nicht zu vergessen: unsere Vorräte gehen auch zur Neige!! nach Udall & Andrews, 1999 und Hiller, 1999
Neben anderen nachhaltigen Energieträgern als Kraftstoffe wird auch Pflanzenöl auf Dauer unverzichtbar bleiben. Dies gilt insbesondere für den Schwerlastverkehr (Schlepper, Lkw, Bau- und landwirtschaftl. Maschinen, usw.) sowie den Luftverkehr. Warum: Pflanzenöl weist ein hohe Energiedichte auf. Pflanzenöl als Kraftstoff im mobilen Bereich
Lebensmittel – Nahrungsmittel Energieträger sind Lebensmittel 60% Teller und 40% Tank bei der Herstellung von Biokraftstoffen in der BRD schon immer haben wir Nahrungsmittel als Bio-Energieträger genutzt. Beisp.: das „Hafermodell“ (10% Fläche)
Dies bedeutet: ohne Bioenergie keine vollen Teller mehr! Ein Veggieday (oder mehrere) wären auch nicht so schlecht (sh. Suffizienz)!
Beispiel: Kehrmaschine der Stadt Aachen, bis 2013 in Betrieb!
Beispiel: Stadtbetrieb Herne, Müllfahrzeug
Beispiel: Kehrmaschine in Venlo, NL
Der Dachs im eigenen Keller!!
Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden. Hans Jonas (Philosoph ) Danke fürs Zuhören! Algen, jetzt tun, was jetzt möglich ist