Religion in Staat und Gesellschaft Israels

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 Präsentation transkript:

Religion in Staat und Gesellschaft Israels

Israel – welche Religionen gibt es? Judentum sunnitischer Islam arabisches Christentum Drusen Bahai

Israel – Geschichte der Religion 70 n. Chr. im jüdisch-römischen Krieg Zerstörung des zweiten (herodianischen) Tempels in Jerusalem kein Wiederaufbau, stattdessen erwarten die Juden die Ankunft des Messias, der den Tempel wieder aufbauen wird. 135 n. Chr. Bar-Kochba-Aufstand: vollständiges Ansiedlungsverbot, Beginn der Diaspora (Leben in der Zerstreuung) 19. Jhd.: Entstehung einer jüdischen Nationalbewegung (Zionismus) Ende des 19. / Anfang 20. Jh. erste Einwanderungs-wellen von Juden in palästinensisches Gebiet

Israel – Geschichte der Religion religiöse Gründe: Rückkehr ins „gelobte Land“ politische Gründe: zunehmende Repression in einigen Ländern Europas 1917: „Balfour-Declaration“: Zusicherung einer nationalen Heimstätte für die Diaspora-Juden. nach dem 2. Weltkrieg: Suche nach sicherem Ort für verfolgte Juden 1948: Gründung des Staates Israel Differenzen im staatlichen Selbstverständnis demokratischer Nationalstaat mit jüdischen Einwohnern oder jüdische Religion als Staatsreligion, Tora als Verfassung, Halacha (Religionsgesetze) als Staatsgesetz

Israel – Religion in Staat und Gesellschaft Zionismus „Zion“: Synonym für den Tempelberg in Jerusalem religiöser Ursprung: seit ihnen im 2. Jhd. n. Chr. die Ansiedlung in ihrem Herkunftsland verboten wurde, leben die Juden in der Diaspora. Begriff: Nathan Birnbaum verwendete ihn 1890 zur Bezeichnung der jüdischen Nationalbewegung, die ab 1880 aufkam. Ziel: Errichtung eines jüdischen Nationalstaats in Palästina

Israel – Religion in Staat und Gesellschaft Politischer Zionismus Idee: Schaffung einer souveränen staatlichen Organisation Steuerung der Auswanderung von europäischen Juden völkerrechtliche Sanktion der Besiedlung Israels Theodor Herzl (1860-1904) verfasst das Buch „Der Judenstaat – Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“. Darin begründet er seine Ideen kaum mit religiösen Motiven, sondern mit dem Scheitern der jüdischen Emanzipation in den „zivilisierten“ Ländern Europas. Die Bestrebungen des politischen Zionismus münden in die Gründung Israels 1948.

Israel – Staat und Religion keine Staatskirche keine offizielle staatliche Religion aber auch: keine Trennung von Staat und Religion Judentum de facto dominierend (Symbolik, Recht) positive Religionsfreiheit Das Wappen Israels mit der Menora, dem siebenarmigen Leuchter, einem religiösen Symbol

Israel – Staat und Religion Die Verfassung wird durch die Unabhängigkeitserklärung von 1948 und elf Grundgesetze ersetzt Die Verfassungs-Erklärung zur Religion lautet: „[Der Staat Israel] wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen (…).“

Israel – Staat und Religion Alle anerkannten Glaubensgemeinschaften haben Anspruch auf staatliche Unterstützung → Die Gehälter der religiösen Amtsträger werden vom Staat bezahlt. → Es gibt staatliche nach Religionszugehörigkeit geordnete Schulen. Der Staat gewährleistet den Schutz religiöser Stätten.

Israel – Gesellschaft und Religion 76,7% Juden, davon ca. 6% ultraorthodoxe Juden ca. 10% orthodoxe Juden ca. 13% traditionell-religiös ca. 28% Traditionalisten ca. 43% säkulare Juden 14,6% Muslime 2,1% Christen 1,6% Drusen Rabbi mit Gebetsschal um den Schultern und Gebetsriemen um den linken Arm und auf der Stirn

Israel – Gesellschaft und Religion Ausformung des Judentums in säkulare, liberale, orthodoxe und ultraorthodoxe Juden große innerjüdische Diskrepanzen: in religiösen Fragen (Auslegung der Schrift, Befolgung der religiösen Gebote) in Rechtsfragen (religiöses Recht, Rechtsstaat) in politischen Fragen (Siedlungsbau im Westjordanland, Friedensverhandlungen) im Alltagsleben (Kleidung, Stellung zu Technik und Wissenschaft)

Israel – Gesellschaft und Religion Diskussionen / Probleme Übervorteilung der Siedler und der Ultraorthodoxen durch staatliche Subventionen Benachteiligung nicht anerkannter jüdischer Gemeinden, z.B. Ausschluss deren Mitglieder von bestimmten Ämtern (Gericht, Militärrabbinat) oder Handlungen (Eheschließung, Scheidung) Geltung religiösen Rechts in Ehe- und Scheidungsangelegenheiten  Benachteiligung von Frauen bei Scheidungen Geltung und Umfang staatlicher Förderung für die anerkannten nicht-jüdische Glaubensgemeinschaften