Univ.-Prof. Dr. habil. André Frank Zimpel,

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 Präsentation transkript:

Univ.-Prof. Dr. habil. André Frank Zimpel, Was ist normal? Univ.-Prof. Dr. habil. André Frank Zimpel, Februar 2009, Frankfurt am Main

Exklusion vom Raum der Normalität

Separation vom Raum der Normalität

Integration in den Raum der Normalität

Inklusion bedarf einer Expansion des Raums der Normalität

Warum gelten die meisten Menschen als normal und nur wenige als unnormal?

Der Durchschnittsmensch Etwa zwischen 1830 und 1840 erfand der belgische Mathematiker und Soziologe Lambert Adolphe Jacques Quetelet (1796 –1874) den Durchschnitts-menschen.

Standardabweichung Francis Galton (1822-1911) ging davon aus, dass Intelligenz genau so angeboren sei wie die Körpergröße.

Eugenik 1883 prägte Galton die Bezeichnung „Eugenik“ für die Wissenschaft von der Verbesserung des Erbguts.

Eugenik ist der Fachbegriff für „Erbgesundheitslehre“. Er setzt sich aus der griechischen Vorsilbe „eu“ (ευ) für „gut“ sowie der Silbe „genea“ (γενεα) für „Abstammung“ zusammen.

Warum gelten die meisten Menschen als normal und nur wenige als unnormal?

Es gibt viel mehr Möglichkeiten normal als unnormal zu sein.

41 verschieden Größen in 1.679.616 (=68) Formen.

Alfred Binet (1857-1911) „Die Beziehung zwischen der Intelligenz von Messpersonen und dem Volumen ihres Kopfes ... Ist sehr real und ohne Ausnahme von allen methodisch vorgehenden Forschern bestätigt worden“ (Binet 1898, S.294-295)

Alfred Binet (1857-1911) „... Da diese Arbeiten Beobachtungen bei mehreren hundert Messpersonen umfassen, schließen wir, dass die obige These (der Korrelation zwischen Kopfgröße und Intelligenz) als unbestreitbar anzusehen ist.“ (Binet 1898, S.294-295)

Kraniometer

Der erste Intelligenztest 1904 wurde Binet vom französischen Erziehungsminister beauftragt, ein Verfahren zur Ermittlung solcher Kinder zu entwickeln, die eine Sonderschulung benötigen.

Der erste Intelligenztest „Man könnte fast sagen, es zählt sehr wenig, was für Tests das sind, solange es nur viele sind‘.“ (1911, S. 329)

Es gibt viel mehr Möglichkeiten normal als unnormal zu sein.

Statistiken beschreiben abstrakte Menschen Statistiken beschreiben abstrakte Menschen. Sie sind keine Hilfe, wenn man ein Problem mit einer konkreten Person in einer bestimmten Situation lösen will.

Aya Iwamoto schloss 1998 an der Kagoshima Women`s University das Studium der englischen Literatur ab.

Aya Iwamoto Die Studiengänge Französisch und englische Konversation belegte Iwamoto erfolgreich an der Shigakukan University. Sie arbeitet als Übersetzerin von Kinderbüchern.

Aya Iwamoto Gewürdigt wurde ihre Leistung in der Rede des Präsidenten der Universität an den Abschlussjahrgang: „Das muss Hoffnung geben und Menschen mit der gleichen Behinderung ermutigen.“

Pablo Pineda besuchte eine Regelschule (unterstützt durch einen Tutor), erwarb das Diplom als Grundschullehrer, studierte in Málaga Psychopädagogik (Abschluss 2004).

Pablo Pineda Derzeit (seit 2006) arbeitet er für Málagas Sozialdienst als Berater für Familien, in denen ein Kind mit Behinderung lebt.

Pablo Pineda Auf dem 6.Weltkongress zum Down-Syndrom im Oktober 1997 in Madrid: „Teilt die Menschen nicht in zwei Gruppen ein, die NormaIen und die Anormalen. Wir sind genau so gleich und verschieden wie Ihr.“