Anwendung des BREF „Zellstoff- und Papierindustrie“

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Anwendung des BREF „Zellstoff- und Papierindustrie“ am Beispiel der Firma SC Somes SA Dej

Kaustifizieren der Grünlauge 4.1.6 (3) Holzaufbereitung 4.1.1 Rinden- und Abfallholzverbrennung regenerierte Kochlauge Kaustifizieren der Grünlauge 4.1.6 (3) Kochprozess 4.1.2 Sortieren und Waschen 4.1.3 Aufkonzentrieren der Schwarzlauge 4.1.6 (1) Laugenver- brennungsanlage 4.1.6 (2) Kalkofen Bleichprozess 4.1.4 Ansatzstation für Bleichchemikalien 4.1.7 Dampf- und Strom erzeugung 4.1.9 Entwässerung des Zellstoffs 4.1.5 Herstellung von Packpapier 4.1.8 Zellstoffverkauf zur Papiermaschine Verkaufsfertiges Papier

Holzaufbereitung 4.1.1 Verfahrensschritte Holzlagerung Trockene Entrindung Herstellung von Hackschnitzeln Sortierung Zwischenlagerung (100.000 m³) Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Staub Abwasser aus Entrindung aus Befeuchtung des Holzlagers Abfall Restholz, Rinde, Sägmehl Holzaufbereitung 4.1.1 BAT (Ziffer 2.3.1) Trockene Entrindung als Wassersparmaßnahme und zur Senkung der Abwasserbelastung mit organischen Stoffen Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

BAT: Erläuterung zur Trockenentrindung

Kochprozess Verfahrensschritte Vordämpfen Hochdruckdosierung Imprägnieren Kochen Waschzone Extraktion und Zwischenlagerung Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Wasserdampf, Sulfide, Mercaptane aus Chip- zuführungssystem, Zwischenlagertanks, Terpentin- gewinnung ... Abwasser feststoffhaltiges, organisch belastetes Abwasser Kühlwasser Kondenswasser aus der Terpentingewinnung Kochprozess 4.1.2 BAT (2.3.2) Verlängertes und modifiziertes Kochen auf eine niedrigere Kappa-Zahl teure Massnahme, deren Eignung für die bestehende Anlage zu prüfen und den Vorteilen in der Bleiche gegenüberzustellen ist Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind wegen geruchsintensiver Stoffe

Sortieren und Waschen 4.1.3 Verfahrensschritte zweistufige Sortierung zur Entfernung gößerer und kleinerer Verunreinigungen Waschen des Zellstoffs mittels 3 Anlagen Umweltauswirkungen / Emissionen Luft geringe Mengen schwefelhaltiger Stoffe Abwasser aus Undichtigkeiten an Filtertanks durch Überschäumen der Schwarzlauge Kühlwasser Reinigungswässer Sortieren und Waschen 4.1.3 BAT (Ziffer 2.3.3) Sortieren im geschlossenen Kreislauf ist bereits verwiklicht Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

Bleichprozess 4.1.4 Verfahrensschritte konventionelle Chlorbleiche in 6 Schritten mit gasförmigem Chlor, Natriumhypochlorid und Chlordioxid Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Chlor und Chlordioxid-Emissionen Abwasser Prozessabwasser, hochbelastet mit organischen Stoffen, AOX, Schwermetallen, Stickstoff und Phosphor Umgang mit gefährlichen Stoffen z.B. Cl2 (Störfallanlage) Bildungen von chloerorganischen Verbindungen (z.B. Chlorphernolen, Chloroform) Belastung des Produkts Zellstoff mit AOX Bleichprozess 4.1.4 BAT Technik des elementarchlorfreien Bleichens (Ziffer 2.3.6) Technik des total chlorfreien Bleichens (Ziffer 2.3.7) Teilkreislaufschließung in der Bleichanlage (Ziffer 2.3.8) Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

Entwässerung des Zellstoffs 4.1.5 Verfahrensschritte Pressen und Trocknen Schneiden und Verpacken des fertigen Produkts Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Wasserdampf Abwasser aus der Presspartie Entwässerung des Zellstoffs 4.1.5 BAT keine Empfehlung Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

Ansatzstation für Bleichchemikalien 4.1.7 Verfahrensschritte Herstellung von Natriumchlorat - Elektrolyse Chlordioxidherstellung Umsetzung von HCl und Chlorat, Herstellung der Lösung Herstellung von Natriumhypochlorit Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Chlor, HCl, Alkali-Dämpfe aus verschiedenen Anlagen Abwasser Aktiv-Chlor, anorganische Chlorver- bindungen aus Undichtigkeiten und Reinigungsvorgängen Ansatzstation für Bleichchemikalien 4.1.7 BAT (Ziffer 2.1.11.1) Minimierung der Nebenprodukte bei der Herstellung der Chlordioxid-Lösung Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind Störfallanlage (Seveso-Directive)

Papiermaschine 4.1.8 Verfahrensschritte Ansetzen der Zellstoffmischung (eigene und Fremdware) Stoffauflauf und Blattbildung Trocknen und Glätten (Kalandrieren) Aufrollen Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Wasserdampf aus Trocknung Abwasser Feststoffe, gelöste organische Stoffe, AOX Wasch- und Reinigungswasser Abfall Fasern, Spuckstoffe Papiermaschine 4.1.8 BAT (Ziffer 6.4.2) Verschiedene Massnahmen zur Optimierung des Wasserkreislaufs zur Abwasser-Reduzierung Abfallminimierung durch Reduktion der Faser- und Füllstoffverluste Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind Die Papierfabrik erreicht beim Wasserverbrauch und der Energieeffzienz den BAT

Rückgewinnung der Kochlauge 4.1.6 (4.1.6 (1) + 4.1.6 (2) + 4.1.6 (3) ) Verfahrensschritte Eindampfen der Schwarzlauge Verbrennen der konzentrierten Schwarzlauge in der Laugenverbrennungsanlage Kaustifizierung der Grünlauge Umweltauswirkungen / Emissionen Luft übelriechende Schwefelverbindungen aus der Eindampfung CO, CO2, SO2, NOx , Ruß und übelriechende Schwefelverbindungen aus der Verbrennung und aus dem Kalkofen Abwasser Kondensat aus Eindampfung Belastetes Wasser von Vakuumpumpen Abfall Schlamm aus der Grünlaugenherstellung Rückgewinnung der Kochlauge 4.1.6 (4.1.6 (1) + 4.1.6 (2) + 4.1.6 (3) ) BAT Strippung von Kondensaten (Ziffer 2.3.11) Erhöhung des Feststoffgehaltes der Schwarzlauge (Ziffer 2.3.15) Einbau von Wäschern in Laugenrück- gewinnungskessel (Ziffer 2.3.16) Erfassung belasteten und geruchsintensiven Gasen zur Verbrennung (Ziffer 2.3.17, 2.3.18 und 2.3.19) Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

Dampf- und Stromerzeugung 4.1.9 Verfahrensschritte drei mit Gas befeuerte Dampfkessel zur Dampf- und Stromerzeugung 2 Feststoffkessel zur Rinden- und Abfallholzverbrennung Umweltauswirkungen / Emissionen Luft Verbrennungsabgase CO, CO2, SO2, NOx , Staub Abwasser Kühlwassser Abfall Asche aus Abfallholzverbrennung Dampf- und Stromerzeugung 4.1.9 BAT hinsichtlich der Anlagentechnik ist BAT erreicht Informationen über Emissionen und eventuell vorhandenen Abgasreinigungsanlagen fehlen Bewertung in Bezug auf die Gesamtanlage sehr bedeutend bedeutend eher untergeordnet Einschätzung, ohne dass absolute Emissionsdaten bekannt sind

Zusammenfassung der branchenspezifischen Prüfung Die Umweltauswirkungen der einzelnen Anlagenteilen wurden entsprechend den vorliegenden Informationen gewichtet, wobei Erfahrungen mit vergleichbaren Anlagen berücksichtigt sind : eher untergeordnet in ihren Umweltauswirkungen sind - die Holzaufbereitung - das Sortieren und Waschen des Zellstoffs - die Entwässerung des Zellstoffs - die Papiermaschine - das Kesselhaus (CET und CADL) bedeutend in seinen Umweltauswirkungen ist - der Kochprozess s sehr bedeutend in ihren Umweltauswirkungen sind - der Bleichprozess - die Ansatzstation für Bleichchemikalien - die Rückgewinnung der Kochlauge Verbesserung der Kappa-Zahl – weniger Bleichmittel Geruchsemission Emission von chlororganischen, persistenten Chlorverbindungen in Abwasser, Luft und Produkt Vorhandensein von großen Mengen an gefähr- lichen Stoffen (z.B. Chlor), die der Seveso- Directive unterliegen - Emission übelriechender Stoffe - Organisch stark belastete Kondensate - Schlamm aus der Grünlauge

Prüfung der lokalen Aspekte Für die Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen, spielt die örtliche ökonomische und ökologische Situation eine wichtige Rolle Schutz der Bevölkerung Sicherheitsmassnahmen beim Vorhandensein gefährlicher Stoffe Seveso-Directive Auswirkung der Abwassereinleitung auf das vorhandene Gewässer und dessen Nutzung Abstand der Bebauung bei der Beurteilung von Geruchsemissionen, der Auswirkung von Störfällen oder der Auswirkung von Immissionen durch luftverunreinigende Stoffe oder Lärm Auswirkung der Abfallablagerung auf die Schutzgüter Kosten: optimierter Einsatz im Hinblick auf die bestmögliche Umweltentlastung der zur Verfügung stehenden Mittel ...

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