SCHULISCHES KRISENMANAGEMENT

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
PEER Umfrage Herbst 2008 Jugendliche befragen Jugendliche: Kunst und Kultur in Berlin – was geht mich das an?
Advertisements

Kinder befähigen! Anregungen aus der Entwicklungstheorie
Afrika an Schulen Leben im afrikanischen Dorf
Wie kann ich mich schützen? Wie kann ich mich wehren?
Dialogische Hörgeschädigtenpädagogik
Den Grat entlang wandern...
zum Elternabend der Schulanfänger 2010!
Endlich – wir machen eine Hier zeigen wir euch, wie das geht.
„Schule als Lebensraum – ohne Mobbing!“
Was ich gern lese Lesetagebuch von
Berufswahlbezogene Instrumente zur Kompetenzfeststellung : Ich-Stärkung und Entscheidungskompetenz …Schule ist eine befristete Stelle !!!! Michael Hanschmidt.
Angespannte Situation, was tun...
Umgang mit schwierigen Schülern – Eine Einführung
Kapitel 6 Spuren der Geschichte.
Eingewöhnung Krippe QUALITÄTSHANDBUCH
Liebe Marla,   es hat lange Zeit gedauert, Dir diesen Brief zu schreiben, so wie es oft lange dauert, sich für etwas zu entscheiden.Als mir Antje die Frage.
Dies zu lesen kostet nichts - Bah....
Gruppenstruktur nach E. Berne
Eine kleine Geschichte:     Mein Freund öffnete eine Schublade der Kommode seiner Frau und holte daraus ein kleines.
Nach einer Idee von Dottore El Cidre
Rückblick und Ausblick Elternwerkstatt 5. Abend. Was haben wir gelernt? Wir haben gelernt: Unsere Aufmerksamkeit auf das erwünschte Verhalten – auch in.
gelebte Mitbestimmung in der Werkstätte
Was ist psychische Gesundheit?
Der Zug des Lebens Verfasser leider unbekannt.
Wenn ich in Situationen
Was uns das Leben lehrt –
Krisenintervention bei Kindern und Jugendlichen
Passivität und Vandalismus TA Ausbildung Bern, 12. Veranstaltung 1 TA Ausbildung Bern, Passivität und Vandalismus,
Netzwerke Netzwerk (Ohr-Team) Psychologe
Trauerland.
Begeisterung, der schönste Weg zum Erfolg! 1 Es wird Zeit über Deine Zukunft nachzudenken … Mach mit bei DREAM Day!
Ich glaube.
Den Traum und die Realität MITTELSCHULE einander annähern:
Hilft Beten?.
Schulsozialarbeit an der IGS Obere Aar in Taunusstein-Hahn
Dies zu lesen kostet nichts
Ein kleiner Text, der zu denken gibt - das dauert nur 2 Minuten!
Hospitationen gut durchdacht W. Guillaume Studienseminar Friedberg
Genderorientierte Berufsorientierung – ohne Eltern geht das nicht!
Dies zu lesen kostet nichts -
Faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit an der
MODAL-PARTIKELN.
GEMEINSAMES GESTALTEN
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Postfach , Hamburg AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. im Schulalltag Herausforderung.
Wir bestimmen mit! JAV-Wahlen nach BetrVG
Französisch als 3. Fremdsprache. Das solltest du mitbringen: die Lust auf eine neue Sprache! die Bereitschaft, regelmäßig Vokabeln zu lernen! die Freude.
Französisch als 2. Fremdsprache.
Informationen zum Berufswahlpass Elternabend Berufsvorbereitungsjahr Ort, Datum.
Der Zug des Lebens.
Jede/r, die/der an den Folgen einer Trennung leidet ist herzlich willkommen. Ort und Gruppentermine hängen von der Anzahl der Anmeldungen ab. Wenn Sie.
Management, Führung & Kommunikation
Evangelische Schule im Zabergäu Warum eigentlich?.
Rede der Bundes-Ministerin
Da ist was dran! „Wenn es mir besser gehen würde,
NEIN – böse Absicht ist es nicht!
Hinweise zur Gesprächsführung
Erziehungsvereinbarung
NEIN – böse Absicht ist es nicht!
„Wir sind die neuen Zwerge“ Wochenrückblick – Seit Beginn des neuen Bildungsjahres sind viele neue Kinder die Zwergengruppe gekommen.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule
Dieses Projekt wird gefördert von:
1 Neue Regionalgeographie Regionalgeographische Ansätze im Unterricht der sekundar Stufe 1.
WAS IST GLÜCK?.
„Fairness“ Auswertung des Jahresthemas 2014 / 2015
Das sichere Klassenzimmer
Theologie der Verbände
Problem-Based Learning 1.Begriffe klären 2.Problem bestimmen (zentrale Fragen stellen) 3.Problem analysieren (Brainstorming, Hypothesen bilden, vorläufige.
Hilfestellung Fragebogen (TR-Rückkehrplan)
KONVERSATIONEN MIT MIR ÜBER LÖSUNGSORIENTIERTE THERAPIE: 1978 BIS HEUTE.
Alle Beteiligten wenden sich an die Schulleitung.
 Präsentation transkript:

SCHULISCHES KRISENMANAGEMENT

Gruppeninterventionen

Wesentliche Grundprinzipien aller Gruppen-Interventionen Das Bedürfnis nach Konfrontation und das Bedürfnis nach Vermeidung respektieren In der Gruppe nicht zu stark konfrontieren, aber auch nicht völlig vermeiden Respekt vor den Reaktionen der anderen schaffen Auswegmöglichkeiten und Platz schaffen wo es geht Gute Struktur vorgeben Auf Abschluss achten Gruppengröße und Gruppenzusammensetzung beachten

Gruppeninformationsgespräch Bei besonders großen und inhomogenen Gruppen wird nur ein Informationsgespräch durchgeführt, erst dann geht man in kleinere Gruppen (Zeitpunkt beachten!) 4

Gruppeninformationsgespräch Dieses sollte beinhalten Fakten Information wie es jetzt weitergeht Zusicherung von Unterstützung durch die Schule 5

Gespräch in kleineren Gruppen

3 Haupt-Gesprächsphasen (Trait/Parkinson, 1990) Fakten (Facts) Erleben (Feelings) Zukunft (Future)

Fokus auf Salutogenese Kohärenzsinn ist der beste Prädiktor für Heilung Trauma birgt Chance für erhöhtes Selbstwirksamkeitserleben Die drei Elemente des Kohärenzsinns eignen sich gut für Gruppenmaßnahmen

Kohärenzsinn, Sense of Coherence (SOC) Verstehbarkeit (Comprehensibility) Handhabbarkeit (Manageability) Sinnhaftigkeit (Meaningfulness)

Stimulieren des Sense of coherence als Ziel des Gesprächs Fakten: Fokus auf Verstehbarkeit (Was ist passiert? Bei Bedarf Informationsgabe!) Erleben: Fokus auf Kontrolle (Was haben wir nicht tun können, was haben wir, trotz der Einschränkungen durch die Umstände, tun können?) Zukunft: Fokus auf Sinnhaftigkeit (Herausforderung, wir machen gemeinsam weiter, wir schaffen es als Gruppe, wir werden keine gegenseitigen Schuldzuweisungen zulassen-besonders bei Suizid)

„Schulalltag stören lassen“ - Trauer gestalten Erinnerungen an den Schüler austauschen Die Schüler beschreiben, wann und wo sie ihn zum letzten Mal gesehen, was sie zusammen getan haben. Es kann hilfreich sein, sich vorzustellen, was man ihm gesagt hätte, wenn man gewusst hätte, dass dies die letzte Begegnung sein wird. Um der Betroffenheit der SchülerInnen genügend Raum zu geben:

Handlungen setzen Die Schüler handeln lassen: Weg aus der Hilflosigkeit und gibt eine gewisse Sicherheit (z.B. malen, Brief schreiben lassen, ...). Erinnerungen und Gefühle der Schüler könnten auch in gemalten Bildern zum Ausdruck gebracht werden. Erinnerungen an den Toten könnten durch eine Sammlung von Fotos, Gegenständen, Texten, Bildern aus dem Kunstunterricht etc. gebündelt werden.

Wie geht es weiter? Bewältigungsmöglichkeiten erarbeiten Einzelgespräche anbieten Mit den Schülern besprechen, wie sie der betroffenen Familie ihr Beileid ausdrücken möchten. Eine Art Kondolenzbuch auflegen. Einen Trauerort im Klassenzimmer einrichten.

Rettungsdienst und Nationale Katastrophenhilfe / Bundesrettungskommando

Rettungsdienst und Nationale Katastrophenhilfe / Bundesrettungskommando

Rettungsdienst und Nationale Katastrophenhilfe / Bundesrettungskommando

HS Bibliothek – betroffene „Nachzügler“ Rettungsdienst und Nationale Katastrophenhilfe / Bundesrettungskommando

Elternabend, Information der Eltern Nicht nur durch betroffenen Lehrer Information: Was betrifft die Klasse? Was ist passiert? Informieren, dass in der Klasse diesbezüglich etwas unternommen wurde Gedankenaustausch und Gesprächsforum Fragen der Beteiligung an der Beerdigung haben hier Platz Vorbereitung der Eltern - Normalisieren der Reaktionen des Kindes, Jugendlichen. Ansprechpartner angeben, an die sich Eltern wenden können (schulisch, außerschulisch)

Elternabend, Information der Eltern Bereiten Sie die Eltern darauf vor zu akzeptieren, dass der/die Jugendliche schwieriger zu „handhaben“ sein wird. dass er/sie sich möglicherweise zurückziehen wird. dass er/sie unter Umständen Schwierigkeiten haben wird, sich auszudrücken oder zu glauben, dass jemand ihn/sie verstehen kann. Bereiten Sie die Eltern auf das bei Jugendlichen oft erhöhte Risikoverhalten vor.