D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n D e p a r t e m e n t f ü r G e s u n d h e i t, S o z i a l w e s e n u n d E n e r g i.

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 Präsentation transkript:

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n D e p a r t e m e n t f ü r G e s u n d h e i t, S o z i a l w e s e n u n d E n e r g i e

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Gesundheitsgesetz : Gesamtrevision in drei Etappen 1.Gesundheitsnetz Wallis: Gesetz über die Krankenanstalten und –institutionen vom 12. Oktober Allgemeiner Teil: Vorentwurf Gesundheitsgesetz Vernehmlassung 3.APH, SMZ: Organisation und Finanzierung

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Vorentwurf Gesundheitsgesetz INHALTSVERZEICHNIS Allgemeine Prinzipien Gesundheitsbehörde Beziehungen zwischen den Patienten, Gesundheitsfachpersonal und den Pflegeeinrichtungen Patienten Gesundheitsfachpersonal Pflegequalität und Sicherheit der Patienten Medizinische Sondermassnahmen Mediator Gesundheitsfachpersonal Definitionen Autorisation Rechte und Pflichten Überwachung Krankenanstalten und -institutionen allgemeine Prinzipien Autorisation Gesundheitsförderung und Prävention Therapeutische Produkte und medizinische Einrichtungen Bekämpfung übertragbarer Krankheiten Bekämpfung der Drogensucht Sanktionen und Rekurse Provisorische und definitive Regelungen

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Umsetzung des Bundesgesetzes (Medizinalberufsgesetz, Gesetz zum Heilmittelgesetz, Gesetz zur Organtransplantation, etc.) Beispiel: Werbung des Fachpersonals und der Gesundheitseinrichtungen Im Prinzip verboten unter Vorbehalt der gängigen Gewohnheiten Unter bestimmten Bedingungen des neuen Bundesgesetzes über die Medizinalberufe in Zukunft im Prinzip erlaubt (MedGB). Wie soll beispielsweise das MedBG im Falle von Sponsoring oder anderen Marketingaktivitäten von Gesundheitsfachpersonen, Kliniken oder anderen Krankenanstalten oder -institutionen interpretiert werden ? Gesundheitsgesetz: allgemeiner Teil

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Gesundheitsgesetz: allgemeiner Teil 2. Anpassungen des kantonalen Gesetzes Wesentliche Neuerungen: Zwangsmassnahmen gegen gefährliche Patienten zu ihrem Schutz oder dem Schutz Dritter (Art. 30 VE) Pflegequalität und Patientensicherheit (Art. 41 bis 51 VE) ärztlicher Bereitschaftsdienst (Art. 73 VE) Verstärkte Priorität der Prävention mit zwei spezifischen Massnahmen: Werbeverbot für Alkohol und Tabak in Schulen, Gesundheitseinrichtungen und ihrer Umgebung (Art. 106 VE) Schutz vor Passivrauchen mit Rauchverbot in geschlossenen öffentlichen Orten (Art. 107 VE)

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Zwangsmassnahmen gegen gefährliche Patienten zu ihrem Schutz oder dem Schutz Dritter (1) Zwei mögliche Anwendungen: Die Bestimmungen zum fürsorglichen Freiheitsentzug (Patienteneinweisung und Behandlung gegen ihren Willen als letzte Massnahme und unter strikten Bedingungen) Schutz der Bewohner der Alters- und Pflegeheime (z.B.: Bettschranken oder jede andere Massnahme, die verhindern soll, dass der Betagte stürzt, sich verletzt, das APH verlässt und sich verirrt).

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Zwangsmassnahmen (2) Art. 30 VE Zwangsmassnahmen und Art. 31 VE Modalitäten und Schutz der Patienten Grundsätzlich ist jede Zwangsmassnahme gegen Patienten verboten. Das Straf- und Zivilrecht im Bereich der Sicherheitsmassnahmen und der Massnahmen der fürsorglichen Freiheitsentziehung ebenso wie die Gesetzgebung im Bereich der Bekämpfung der auf den Menschen übertragbaren Krankheiten bleiben vorbehalten. Ausnahmsweise und soweit möglich kann der verantwortliche Arzt einer Krankenanstalt, nachdem er mit dem Patienten oder den von ihm bezeichneten Vertreter, dem gesetzlichen Vertreter oder mit den Angehörigen diskutiert und das Pflegeteam angehört hat, für eine beschränkte Zeit dringend nötige Zwangsmassnahmen zur Betreuung des Patienten verordnen, wenn: - andere Massnahmen, die die persönliche Freiheit weniger einschränken, nicht zum Erfolg führten oder es keine solchen gibt und - das Verhalten des Patienten eine schwere Gefahr für seine Sicherheit oder Gesundheit oder diejenige von anderen Personen darstellt. Der verantwortliche Arzt einer Krankenanstalt kann dieses Recht einer anderen zuständigen Gesundheitsfachperson delegieren. Während der ganzen Dauer der Zwangsmassnahme wird die Überwachung des Patienten verstärkt; es wird immer wieder geprüft, ob die Zwangsmassnahmen aufrechterhalten werden müssen, wobei andere Gesundheitsfachpersonen als diejenigen, die die Zwangsmassnahmen angeordnet haben, bei gezogen werden. In das Patientendossier wird ein Protokoll mit dem Ziel und der Art jeder angewendeten Massnahme sowie mit dem Namen der verantwortlichen Person und dem Ergebnis der Prüfungen aufgenommen

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Pflegequalität und Patientensicherheit (1) Zahlreiche Studien haben die Häufigkeit von Zwischenfällen in den Spitälern und in anderen Krankenanstalten und -institutionen aufgezeigt. Einige Vorfälle sind auf individuelle Fehler zurückzuführen, meistens handelt es sich aber um institutionelle Fehler, zurückzuführen auf die zunehmende Komplexität der Organisation und des Betriebs (Systemfehler, Organisationslücken, schlechte Kommunikation usw.). Im Wallis liess man sich von den Modellen inspirieren, die in den Universitätsspitälern entwickelt wurden und führte im Frühling 2005 im Rahmen des GNW ein solches System zur Meldung und Verwaltung von Zwischenfällen ein; parallel dazu wurden mit der Unterstützung des «Institut universitaire de médecine sociale et préventive de Lausanne (IUMSP)» eine Serie von Indikatoren der Pflegequalität eingeführt. Diese Instrumente müssen nun im Gesetz verankert werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die kantonale Kommission für die Sicherheit der Patienten und die Qualität der Pflege (KSPQP). Diese ist beauftragt, die erforderlichen Instrumente zur Evaluation und zum Management der Patientensicherheit und der Pflegequalität einzuführen und zu entwickeln.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Pflegequalität und Patientensicherheit (2) Art. 42 VE Kantonale Kommission Es wird eine kantonale Kommission für die Sicherheit der Patienten und die Qualität der Pflege (KSPQP) geschaffen, die beauftragt ist, auf koordinierte Weise die unbedingt nötigen Instrumente zur Evaluation und zum Management der Sicherheit der Patienten und der Qualität der Pflege einzuführen und zu entwickeln. Der Staatsrat ernennt die Mitglieder der KSPQ und legt auf dem Verordnungsweg die Zusammensetzung und die Aufgaben fest. Die KPSQ achtet darauf, dass die Bestimmungen des Kapitels III des dritten Abschnitts dieses Gesetzes angewendet werden. Wenn nötig informiert sie das Departement über festgestellte Pannen. Die KSPQ ist insbesondere mit der Schaffung eines Systems zur Meldung und zur Handhabung der Zwischenfälle beauftragt. Das Gesundheitsnetz Wallis (GNW) schafft im Rahmen seiner Verpflichtung für die Sicherheit der Patienten und die Qualität der Pflege in den Spitälern und medizinisch-technischen Instituten, die an das GNW angeschlossen sind, ein System zur Meldung und zur Handhabung der spitalmedizinischen Zwischenfälle gemäss den Art. 43–51 dieses Gesetzes. Die Beteiligung an diesem System kann vom Departement auf Antrag der KSPQP namentlich den Alters- und Pflegeheimen, den sozialmedizinischen Zentren, dem Bereich der Notfälle vor der Hospitalisierung, dem ambulanten Bereich und weiteren öffentlichen oder privaten Krankheitsanstalten und -einrichtungen des Kantons vorgeschrieben werden; diese werden vorher angehört.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n ärztlicher Bereitschaftsdienst (1) Der ärztliche Bereitschaftsdienst, der von den privat tätigen Ärzten erbracht wird, muss heute wachsenden Ansprüchen der Bevölkerung gerecht werden, obwohl die Organisation immer schwieriger wird ( Überalterung der Hausärzte und Nachfolgeprobleme, steigende Zahl der Gesuche um Dispensierung, bedeutender Zeitaufwand, ungenügende Bezahlung, fehlende oder lückenhafte Koordination der verschiedenen Leistungserbringer beim Bereitschafts- und Notfalldienst, direktes Aufsuchen des Notfalldiensts der Spitäler, wodurch diesen Überlastung droht usw.). Diese Situation wurde nicht nur im Wallis, sondern in der ganzen Schweiz festgestellt. Die vorgeschlagenen Massnahmen zur Verbesserung der Situation umfassen namentlich die verbesserte Zusammenarbeit der Bereitschaftsärzte mit dem Spital, eine bessere Triage der Notfälle in Zusammenarbeit mit der Notrufzentrale 144 und eine bessere Bezahlung. Heute wird die Organisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes per Delegation an die Berufsorganisation, den Walliser Ärzteverband (WÄV), übertragen, der zurzeit an der Schaffung eines neuen Konzepts arbeitet. Dieses kann aber nur in die Tat umgesetzt werden, wenn die einschlägigen Gesetzesbestimmungen verstärkt werden.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n ärztlicher Bereitschaftsdienst (2) Art. 73 VE Notfalldienst Die Gesundheitsfachpersonen stellen die Bereitschafts- und Notfalldienste sicher, so dass die Pflegebedürfnisse der Bevölkerung garantiert erfüllt werden können. Jede Gesundheitsfachperson muss sich daran beteiligen. Der Staatsrat kann einschreiten, wenn die Modalitäten des Bereitschafts- und Notfalldiensts, die von den betreffenden Berufsverbänden eingerichtet wurden, nicht mehr den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Er kann die Gesundheitsberufe oder innerhalb dieser Berufe die Kategorien von Gesundheitsfachpersonen bezeichnen, die von der Erfüllung dieser Dienste ausgenommen sind. Der Staatsrat ernennt eine Koordinationskommission für die Notfalldienste. Sie setzt sich namentlich aus Vertretern der betreffenden Berufsverbände, der Notrufzentrale, des Gesundheitsnetzes Wallis und der Dienststelle für Gesundheitswesen zusammen. Sie richtet die nötigen Weisungen und Richtlinien an die Partner, damit der Bereitschaftsdienst optimal funktioniert. Bei Pannen unterbreitet sie dem Staatsrat Anträge für Korrekturmassnahmen und gegebenenfalls für Sanktionen. Das Departement kann sich an der Finanzierung von Ausbildungsprogrammen für Notärzte im Kanton beteiligen.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Verstärkte Priorität auf die Prävention (1) Ein kürzlich erschienener Bericht der OECD über das Schweizer Gesundheitssystem weist auf die Schwachpunkte bei den Programmen zur Verhütung von Krankheiten und zur Gesundheitsförderung in unserem Land hin. Solche Programme führen aber zu spürbaren Verbesserungen der Gesundheit der teilnehmenden Personen und ihre Kosten sind bescheiden. Die direkte Folge ist eine Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. Indirekte nimmt der Druck auf die Gesundheitskosten ab, weil die Bevölkerung weniger Pflegeleistungen beansprucht. Deshalb legt die Walliser Gesundheitspolitik in den nächsten Jahren den Schwerpunkt auf Programme zur Verhütung von Krankheiten und zur Gesundheitsförderung bei der Bevölkerung und innerhalb der Krankenanstalten wie den Spitälern und den sozialmedizinischen Zentren.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Verstärkte Priorität auf die Prävention (2) Beispiel 1 : Art.106 VE Verbot der Alkohol- und Tabakwerbung in den Schulen und deren Umgebung In Art. 106 VE wird die Werbung für Tabakprodukte, aber auch für alkoholische Getränke und Medikamente in den Lehr- und Krankenanstalten sowie in deren unmittelbaren Umgebung verboten. Es geht darum, eine besonders verletzliche Bevölkerung, die eines der bevorzugten Ziele der Tabakwerbung ist, zu schützen. Diese Massnahme ergänzt das Rauchverbot in öffentlichen Lokalen nach Art. 107 VE. Es wäre unsinnig, Rauchen zu verbieten und gleichzeitig die Werbung überall zu erlauben.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Verstärkte Priorität auf die Prävention (3) Beispiel 2 : Art. 107 VE Schutz vor dem Passiv-rauchen In allen geschlossenen öffentlichen Lokalen ist das Rauchen verboten. Die Möglichkeit, geschlossene und genügend belüftete Räume für die Raucher (Raucherräume) einzurichten, bleibt vorbehalten. In diesen Räumen werden kein Essen, keine Getränke und keine anderen Dienstleistungen angeboten.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Verstärkte Priorität auf die Prävention (4) Zu geschlossenen öffentlichen Lokalen gehören die öffentlichen Verwaltungen, die Spitäler, die APH, die Sportanlagen, die Schulen, die Krippen, die Spielgruppen, die Ausbildungsstätten, die kulturellen Einrichtungen, die Hotels, die Cafés, die Restaurants, die Bars und die Diskotheken. Zahlreiche Kantone prüfen gegenwärtig die Möglichkeit oder sind dabei, in ihrer Gesundheitsgesetzgebung einen solchen Artikel einzuführen. Bis jetzt hat nur das Tessin eine solche Bestimmung in Kraft gesetzt, nachdem sie im März 2006 in einem Referendum von 80 % der Stimmenden angenommen wurde. Das Parlament des Kantons Bern hat ebenfalls ein Rauchverbot in den Bars und Restaurants des Kantons beschlossen; das Inkrafttreten ist für 2008 geplant. Solothurn hat vor kurzem ein Gesetz gegen das Rauchen angenommen, welches 2007 in Kraft tritt. Der Walliser Gesetzestext lässt sich von den Tessiner und Solothurner leiten. Auf Bundesebene verlangt die parlamentarische Initiative «Gutzwiller», dass dem Arbeitsgesetz ein neuer Absatz hinzugefügt wird, um die Arbeitnehmer vor dem Passivrauchen zu schützen. Das Verbot würde für Einkaufszentren, Kinos, Restaurants und Bars gelten.

D i e n s t s t e l l e f ü r G e s u n d h e i t s w e s e n Schutz der Arbeitnehmer vor dem Passivrauchen Im Wallis ist mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Nichtraucher. Die wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema sind eindeutig, Passivrauchen gefährdet die Gesundheit. Mehrere Länder haben bereits ein Rauchverbot an öffentlichen Orten ausgesprochen (Italien, Norwegen, Irland, etc.). Das Verbot an öffentlichen Orten zu rauchen, ist eine wirksame Massnahme zum Schutz der Kinder und Jugendlichen, die besonders unter dem Passivrauchen leiden. Die Arbeitnehmer im Gastgewerbe werden durch gesündere Arbeitsbedingungen geschützt. Diese Massnahmen sollten keinen Umsatzeinbruch für die öffentlichen Einrichtungen bewirken.