Biomechanische Prinzipien II

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Vorinfo: Die Anzahl der Wiederholungen sollen erreicht werden. Ist dies am Beginn nicht der Fall, dann so lange üben, bis diese erreicht werden. 3-4x/Woche.
Advertisements

A U S S T R A H L U N G Gedanken, Impulse.
Mechanik Mathematische Grundlagen und Begriffe: Formel? Funktion
(Harmonische) Schwingungen
Anliegen des Koordinationsbüros Molekulare Biomedizin:
Freier Fall und schiefer Wurf
Bewegungswissenschaft
1.8 Energie und Leistung Klausur
1.8 Energie und Leistung zum Verständnis des Begriffs „Energie“
Impuls und Impulserhaltung
Kinetische Energie Elektrische Energie wird zugeführt, um die Geschwindigkeit zu erhöhen (Beschleunigungsarbeit) Kinetische Energie Kinetik=Lehre von der.
VL Bewegungswissenschaft 4. Die biomechanische Betrachtungsweise
12. Semesterwoche Wettkampfsportliche Startsprungvarianten des Kraulschwimmens in Einzelrennen Modul BAS 7 – Turnen, Schwimmen, Leichtathletik SS 2008.
Biomechanik des Schwimmens
Kräfte.
Mechanik der Flüssigkeiten und Gase
Schriftliche Hausarbeit von Lauren Kappler
Präsentation des Fachbereichs PHYSIK
„Das Erstaunlichste an der Welt ist, daß man sie verstehen kann“
Strukturgruppen im Gerätturnen
VL Bewegungswissenschaft 4. Die biomechanische Betrachtungsweise
VL Bewegungswissenschaft VL Bewegungswissenschaft 4. Die biomechanische Betrachtungsweise.
Die drei Axiome von Newton ( * † 1727 )
Einführung in die Physik für LAK
Microstretching Anwendungsregeln für Microstretching
Die präventive Psychomotorik nach Bernard Aucouturier
Ganzkörperübungen Partnerübungen Übungen mit einer Wasserflasche
Aus.
Gleichgewichtsreaktionen
Die kinetische Gastheorie
Temperatur, Druck im mikroskopischen Bild
Ammoniaksynthese (NH3)
Impulsinhalt und Impulsströme
Das abgeschlossene System
Fragen Kraft (Boden) im Einbeinstand
KÖRPERTEILE.
Erhaltung von Energie, Impuls und Drehimpuls
Erhaltung von Energie, Impuls und Drehimpuls
Reibungskraft an einer Kugel in laminarer Strömung
Ein Thema der Physik des „Massenpunktes“ und der Photonen
Reibungskraft an einer Kugel in laminarer Strömung
Impuls und Impulserhaltung
Ein Thema der Physik des „Massenpunktes“ und der Photonen
von Marco Bühler und Elia Bodino
Sport - Biomechanik 2.4 Dynamik
Erwrtungshorizont Lernpfad
Das Sportmotorische Konzept
Neugierde die Triebfeder der Forschung
Gleichgewichtsreaktionen
Zwangskraft Prinzip der Statik Gewichtskraft.
Physik für Mediziner und Zahmediziner
Inhalt Äquivalenz von Masse und Energie - Erläuterung E= mc²
Masse und Kraft Masse: elementare Eigenschaft eines jeden Körpers
Die Relativitätstheorie und die damit verbundenen Phänomene
Erläuterungen zur Kraft
Motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten
Impulserhaltungssatz Newton Pendel
§2.1 Kinematik des Massenpunktes
2.1 Grundprinzipien der Bewegung: Die Newton‘schen Axiome
Kapitel 3: Erhaltungssätze
Sternchenthema Weitsprung
Theorie und Praxis Leichtathletik
Physik für Mediziner, Zahnmediziner und Pharmazeuten SS2000 6
Arbeit in Form von Kraft mal Weg
Mechanik II Lösungen.
Kräfte und ihre Wirkungen?
Die Kraft als physikalische Größe Hallo! Heute untersuchen wir die Kraft als physikalische Größe!
Also – gib Gummi, dass es qualmt … !
2.5. Reibungskräfte zwischen festen Körpern
Energieerhaltung Abgeschlossenes System
 Präsentation transkript:

Biomechanische Prinzipien II Eigener Entwurf nach Dober und Stark

3.4.Koordination von Einzelimpulsen/Teilimpulsen Die Biomechanik erfasst mit dem Koordinationsbegriff die räumliche, zeitliche und kräftemäßige Ordnung menschlicher Bewegungsvollzüge. Koordination (Begriff): Jeder Sportler, der sich bewegt (auch jedes sich bewegende Sportgerät) besitzt eine Masse und eine Geschwindigkeit, also einen Impuls. Entsprechend haben auch Teilbewegungen (z.B. Sprungbein, Arme etc)  (Teil-)Impulse. Dadurch wird der Impuls des Gesamtsystems erzeugt bzw. geändert.

Anfangskraft und Koordination von Teilimpulsen Beispiel: Handstützüberschlag Biomechanisches Prinzip "Maximale Anfangskraft"  Da die Kraft nicht beliebig gesteigert bzw. der Beschleunigungsweg verlängert werden kann, muss deshalb neben der Wahl des optimalen Beschleunigungswegs darauf geachtet werden, dass die Kraft in möglichst großem Umfang von Beginn der Bewegung an wirken muss.  Damit ist dann auch gewährleistet, dass am Ende des Beschleunigungsvorgangs eine möglichst große Kraft zur Wirkung kommt.  Zur Schwungeinleitung geht der Turner in die Knie (Bild5).  Das Absenken des Körpers erzeugt einen verminderten Druck nach unten und das Kraft-Zeit-Diagramm weicht nach unten aus (F*t), der einleitende Kraftstoß für den Überschlag ist also im Vergleich zum eigentlichen Beschleunigungskraftstoß negativ gerichtet.

Koordination von Teilimpulsen Beim Handstützüberschlag muss der Körperschwerpunkt eine hohe Endgeschwindigkeit erhalten. Deshalb müssen die Einzelgeschwindigkeiten der beteiligten Körperteile zum gleichen Zeitpunkt ihr Maximum (= zeitliche Koordination) erreichen. Weiterhin ist für die optimale Gesamtleistung Voraussetzung, dass die Geschwindigkeitsvektoren der Schwerpunkte aller an der Bewegung beteiligten Körperteile in die gleiche Richtung (= räumliche Koordination) weisen.

3.5.Gegenwirkung und Drehrückstoß (Gleichgewicht) Das Reaktionsgesetz (3. Newtonsches Gesetz) : Bei sportlichen Bewegungen liefert in der Regel die mechanische Umwelt die Reaktionskraft zur Muskelkraft des Sportlers. actio = reactio

Gegenwirkung Finden  Aktionen bestimmter Körperteile keine Reaktion in der Umwelt (Flugbewegungen, freier Fall), so sind notwendigerweise Gegenbewegungen anderer Körperteile die Folge. Oder: im freien Flug haben Bewegungen einzelner Körperteile, Gegenbewegungen anderer Körperteile zur Folge Beispiel Weitsprung: Der Springer bringt während der Flugphase die Beine nach vorne. Nach dem Prinzip der Gegenwirkung wird automatisch der Oberkörper nach vorne gebeugt. (oder umgekehrt ?)

Beispiele

3.6. Impulsübertragung bei Sportbewegungen Impulserhaltungssatz: In einem System ruhender der bewegter Körper, das gegen die Einwirkung äußerer Kräfte abgeschlossen ist, bleibt bei beliebiger Wechselwirkung der Kräfte untereinander die Summe aller Bewegungsgrößen unverändert. Im Vollzug einer sportlichen Fertigkeit kann also der Impuls eines Körperteils durch innere mechanische Kräfte auf einen anderen Körperteil übertragen werden. Der Impuls des Gesamtkörpers bleibt durch die Bewegungsübertragung unbeeinflusst. Stoppt man in einem System mehrerer Teilkörper einen Teilkörper ab, so kommt der Teilimpuls dem übrigen System zugute

Beispiele

Weitere Beispiele Suche weitere Bewegungen, bei denen die Impulsübertragung eine wichtige Rolle spielt ! Beine - Rumpf Arme - Rumpf Rumpf - Arme Rumpf - Beine     Wie lässt sich ein Sprungseil ohne Abstützen durch die Hände unter dem Körper hindurchziehen?