Erste Hilfe bei Notfällen durch Drogenkonsum

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Notfall-Code Fabian Dusse
Advertisements

Erste Hilfe und Verhalten im Brandfall
Erste Hilfe Fortbildung Schwerpunkt HLW
Sanitätsausbildung A 7. Doppelstunde.
Sanitätsausbildung A 5. Doppelstunde.
Sanitätsausbildung A 6. Doppelstunde.
Sanitätsausbildung A.
Erstbeurteilung von Unfallopfern in den Bergen
Foliensatz zu den Unterrichtsmaterialien Unfallverhütung und Heranführung an die Erste Hilfe in der Grundschule.
Lebensrettende Sofortmaßnahmen.
Unterkühlung und Erfrierungen
Cannabiskonsum: langfristige Folgen
1.
auf den menschlichen Körper
Erste Hilfe GOLD 1B) Wie ist das Vorgehen am Unfallort ?
Verhalten bei Unfällen
Kapitel 3: Mobbing – nicht zum Täter werden
Wiederbelebung mit Defibrillation
Inhalt (3) Schock Starke Blutung Akutes Koronarsyndrom Insult
Erste Hilfe Grundkurs Modul 1-3 Gruber Rupert
Erste Hilfe Grundkurs Modul 1 Gruber Rupert
Grundkurs Modul Wiederholung
Auffrischungskurs 4stündig
Erste Hilfe Grundkurs Modul 1 Gruber Rupert
WISSENSTEST FEUERWEHRJUGEND OBERÖSTERREICH STATION: Erste Hilfe BRONZE
Erste Hilfe Giftunfall
Erste Hilfe.
Psychosen By Kevin und Oliver.
Vergiftung - Aufnahme über den Magen
Schadensminderung im Justizvollzug Hauptmodul Teil 1
EXTREMES WETTER – PASS AUF DICH AUF
EXTREMES WETTER – Hitze
Suchtverhalten, Drogen und Suchtmittel
Lebensrettende Basismaßnahmen
Haschisch Drogen.
Thermische Schäden Herzlich willkommen zum feurigen und heissen Thema
Vergiftungen Definition:Unter einer Vergiftung versteht man das Auftreten schwerer oder lebensbedrohlicher Krankheitserscheinungen nach Aufnahme einer.
Designerdrogen Speed & Ecstasy.
Alkoholvergiftungen Methylalkohol und Ethylalkohole.
Präsentation zum Leitfaden Sanitätsdienstausbildung
Notfall in der ambulanten Herzgruppe Organisation des Notfalls
DrOgEn:.
AED- und Reanimationsschulung
AED- Anwender-Schulung für Rettungsschwimmer
WISSENSTEST FEUERWEHRJUGEND OBERÖSTERREICH STATION: Erste Hilfe SILBER
WISSENSTEST FEUERWEHRJUGEND OBERÖSTERREICH STATION: Erste Hilfe BRONZE
 Alkohol  Medikamenten  Drogen Symptome am Notfallpatienten nach dem Konsum von:
1 Vergiftungen durch Drogen Bild?. Information 2  Als „Droge“ bezeichnet man jede Substanz, die das zentrale Nervensystem (Wahrnehmung, Gefühle, Emotionen,
1 Bauchschmerz Bild?. Informationen 2  Im Bauch und Brustkorb befinden sich die meisten Organe  Ausgehend von diesen Organen kann es zu Erkrankungen.
1 Notfälle im Kindesalter Vergiftungen im Haushalt.
1 Bild Schuss- und Stichverletzungen. Information 2  Ausmass von Stich- und Schussverletzungen von Aussen häufig schwer einzuschätzen  Eigenschutz geht.
1 Sonnenstich und Hitzschlag Bild?. Information 2  Ein Sonnenstich entsteht durch die übermässige Sonneneinstrahlung auf den Kopf und somit Reizung der.
FMD Fortbildung Defi- und Reanimationsschulung Feuerwehr der Stadt Gänserndorf Erstellt von LM Mario Krammel / NFS-NKI September 2009.
Patientenbeurteilung und Überwachung nach ABCDE
Dr. Stefan BilgerDossenheim, Minuten entscheiden Vom Bluthochdruck zum Schlaganfall.
1 Bild Rauchgasvergiftung. Information 2  Unfall- oder suizidbedingt  Brand, Autoabgase, Grillrückstände in geschlossenem Raum  Kohlenmonoxid ist geruch-,
Grundverständnis Kreislauf Grundverständnis Kreislaufstillstand Erkennen des Kreislaufstillstandes Aktivieren von Hilfe Strukturierte Alarmierung des.
Version April | 2011 Name Lehrbeauftragte/r Erste Hilfe Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
Krampfanfall Bild?.
Unterkühlung / Erfrierung
1 Bild Herzinfarkt. 2 Information  Ursache für einen akuten Herzinfarkt ist der Verschluss eines Herzkranzgefässes  Es kommt zur Minderdurchblutung.
 Rettungskette › Sicherung › BAP › Notruf  Besondere Gefahren › Eigenschutz (Warnweste) › Unfallort absichern (Warndreieck) › Retten aus Gefahren 
Rettungskette Forst Allgemeines zur Rettungskette Forst
Wiederbelebung durch Laien Die aktuelle Kampagne von BDA und DGAI
WISSENSTEST FEUERWEHRJUGEND OBERÖSTERREICH STATION: Erste Hilfe BRONZE
Erste Hilfe In der Werkstatt.
Abschnitt 1: Die Rettungskette und der Notruf
 Präsentation transkript:

Erste Hilfe bei Notfällen durch Drogenkonsum Jahresfortbildung für den Schulsanitätsdienst in Bayern Erste Hilfe bei Notfällen durch Drogenkonsum Torsten Lange und Felix Höpfl Leitung Ausbildung Malteser Hilfsdienst in Bayern und Thüringen

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen Überblick über die unter anderem durch Drogen ausgelösten Krankheitsbilder

Ursachen für Suchtentstehung Persönlichkeitseigenschaften (Stärken, Schwächen, Beziehungsfähigkeit, Selbstwertgefühl, Erbanlagen, Lebensgeschichte) Person Sucht Familie, Freunde, Wohnsituation, Vorbilder, Gesellschaft, Konsumverhalten, Arbeit, Schule, Freizeit Art der Droge, Erhältlichkeit, Stärke, Dosierung, Wirkung, Image, Gesetze, Preis, Werbung Umwelt Droge Quelle: Landeskriminalamt Bayern

Rauschgifttodesfälle in Deutschland

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen Überblick über die unter anderem durch Drogen ausgelösten Krankheitsbilder

3 Schritte Erkennen Beurteilen Handeln Stand: Juni 2008 3 Schritte | Folie 006 3 Schritte Erkennen Beurteilen Handeln

5 Minuten, die entscheiden! Stand: September 2011 5 Minuten, die entscheiden | Folie 5 Minuten, die entscheiden!

Rettungskette Absichern Eigenschutz Notruf Sofort- maßnahmen Stand: September 2011 Ohne Sauerstoff kein Leben! | Folie Rettungskette Absichern Eigenschutz Notruf Sofort- maßnahmen Erste Hilfe Rettungs- dienst Krankenhaus

Lebensrettende Maßnahmen Stand: September 2011 Lebensrettende Maßnahmen | Folie Lebensrettende Maßnahmen Auffinden eines Notfallpatienten nicht ansprechbar ansprechbar Hilfe rufen Atmung vorhanden Atmung nicht vorhanden Maßnahmen nach Notwendigkeit Blutstillung Schockbekämpfung Notruf Seitenlage Notruf Regelmäßige Atemkontrolle Notruf (veranlassen) Herz-Lungen-Wiederbelebung

Notruf Wo? Was? Wie viele Personen? Stand: September 2011 Notruf | Folie Notruf Wo? Was? Wie viele Personen? Welche Art der Verletzung/ Erkrankung? Warten auf Rückfragen So bald wie möglich! Polizei ………….......... 110 Feuerwehr ……........... 112 Rettungsdienst ........... ___

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen Überblick über die unter anderem durch Drogen ausgelösten Krankheitsbilder

Stand: September 2011 Vergiftungen | Folie Vergiftungen

Shake Erkennen Beurteilen Handeln Zitteranfälle, Beruhigen Stand: September 2011 3 Schritte | Folie 006 Shake Erkennen Beurteilen Handeln Zitteranfälle, starke Unruhe, evtl. verbunden mit hektischer Atmung und Rötung oder Bläschenbildung auf der Haut Beruhigen zur richtigen Atmung anleiten Wärmeerhalt evtl Warmes zu trinken, z.B, gesüßten Kräutertee Bewusstlosigkeit Tod durch Atemlähmung Fremd- und Eigengefährdung allergische Reaktion auf Beimengungen in den Drogen oder Verunreinigungen der Utensilien

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen Überblick über die unter anderem durch Drogen ausgelösten Krankheitsbilder

Alkohol Erkennen Beurteilen Handeln Alkoholgeruch evtl. Gewalttätig Stand: September 2011 Alkohol | Folie Alkohol Luftröhre normal verengt Alkoholgeruch evtl. Gewalttätig Sprachstörung Verlangsamte Reaktion Gleichgewichtsstörung Bewusstlosigkeit Unterkühlung Erfrierung Zusatzverletzungen durch Stürze Ruhige Einflussnahme Schutz vor Sturzverletzungen Kontrolle der Vitalfunktionen ggf. Arzt verständigen Erkennen Beurteilen Handeln

Pilze Erkennen Beurteilen Handeln Situation Ruhige Einflussnahme Stand: September 2011 Pilze | Folie Pilze Luftröhre normal verengt Situation Erweiterte Pupillen Starker Antrieb Schneller Puls evtl. Kältegefühl in den Extremitäten Ruhige Einflussnahme Kontrolle der Vitalfunktionen ggf. Arzt verständigen Notruf (veranlassen) Bewusstlosigkeit Fremd- und Eigengefährdung Erkennen Beurteilen Handeln

Engelstrompete Erkennen Beurteilen Handeln Hautrötung Stand: September 2011 Engelstrompete Folie Engelstrompete Luftröhre normal verengt Hautrötung Erweiterte Pupillen Unruhe oder Schläfrigkeit Halluzinationen Verwirrtheit Herz- Rhythmusstörungen Komatöse Zustände Bewusstlosigkeit Tod durch Atemlähmung Fremd- und Eigengefährdung Ruhige Einflussnahme Kontrolle der Vitalfunktionen Notruf (veranlassen) Erkennen Beurteilen Handeln

Haschisch Erkennen Beurteilen Handeln Erhöhung des Pulses Stand: September 2011 Haschisch | Folie Haschisch Luftröhre normal verengt Erhöhung des Pulses Sprunghaftes Denken Gerötete Augen Gesteigerte Hungergefühl RR-Senkung Müdigkeit Antriebslosigkeit Ruhige Einflussnahme Keine Machtausübung Kontrolle der Vitalfunktionen ggf. Arzt verständigen Fremd- und Eigengefährdung durch Angstzustände Erkennen Beurteilen Handeln

Amphetamine (Crystal) / Ecstasy / MDMA Stand: September 2011 Amphetamine / Ecstasy / MDMA | Folie Amphetamine (Crystal) / Ecstasy / MDMA Luftröhre normal verengt Pupillenerweiterung Tachykardie Zittern Erhöhter Muskeltonus Augen- und Unterkieferzittern Erhöhte Schweißabsonderung Fremd- und Eigengefährdung Überhitzung Dehydrierung Organversagen Koma Tod Ruhige Einflussnahme Kontrolle der Vitalfunktionen Notruf ( veranlassen ) Insbesondere während der so genannten Blitzkriege gegen Polen und Frankreich 1939/40 fand Methamphetamin millionenfache Verwendung. Unter den Spitznamen Fliegerschokolade, Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Fliegersalz und Hermann-Göring-Pillen[10] diente das Mittel zur Dämpfung des Angstgefühls sowie zur Steigerung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bei Soldaten, Fahrzeugführern und Piloten. In der Zeit von April bis Juni 1940 bezogen Wehrmacht und Luftwaffe mehr als 35 Millionen Tabletten Pervitin. Erkennen Beurteilen Handeln

LSD Erkennen Beurteilen Handeln Pupillenerweiterung Stand: September 2011 LSD | Folie LSD Luftröhre normal verengt Pupillenerweiterung Tachykardie oder Bradykardie Hypertonie oder Hypotonie Übelkeit / Erbrechen / Durchfall Zittern Fremd- und Eigengefährdung Zustand ähnlich einer Schizophrenie Ruhige Einflussnahme Kontrolle der Vitalfunktionen Notruf ( veranlassen ) Erkennen Beurteilen Handeln

Agenda Zentrale SSD Fortbildung was ist das? Thema Drogen – Ansatzpunkte Methodisch-didaktische Hinweise für die Fortbildung und Möglichkeiten für Wiederholungen Vergiftungen Überblick über die behandelten Substanzen Überblick über die unter anderem durch Drogen ausgelösten Krankheitsbilder

Drogenpsychose Erkennen Beurteilen Handeln Stand: September 2011 Drogenpsychose | Folie Drogenpsychose Luftröhre normal verengt ruhig und freundlich bleiben keine plötzlichen Bewegungen Vorgehen wie bei Vergiftungen Basismaßnahmen Rauschzustand Intensivierung von optischen und akustischen Wahrnehmungen „High“-Gefühl Störung der Vitalfunktionen Selbst- und Fremdgefährdung Erkennen Beurteilen Handeln

Schizophrenie Erkennen Beurteilen Handeln starke Angst Stand: September 2011 Schizophrenie | Folie Schizophrenie Luftröhre normal verengt starke Angst Wahnideen Sinnestäuschungen fühlt sich beobachtet, gelenkt oder abgehört Nicht versuchen, Patienten von seinem Wahn abzubringen Wahn akzeptieren, aber nicht bestätigen Bei Gefährdung Notruf Selbst- und Fremdgefährdung Erkennen Beurteilen Handeln

Depression Erkennen Beurteilen Handeln Niedergeschlagenheit Stand: September 2011 Depression | Folie Depression Luftröhre normal verengt Niedergeschlagenheit Antriebslosigkeit Nicht versuchen, Patienten von seinem Wahn abzubringen Wahn akzeptieren, aber nicht bestätigen Bei Gefährdung Notruf Gefahr der Selbsttötung Erkennen Beurteilen Handeln

Entzugssyndrom Erkennen Beurteilen Handeln Störung der Orientierung Stand: September 2011 Entzugssyndrom | Folie Entzugssyndrom Luftröhre normal verengt Störung der Orientierung motorische Unruhe Angst optische Sinnestäuschungen Selbst- und Fremdgefährdung Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes Krämpfe, Bewusstlosigkeit Ruhiges, selbstsicheres und vertrauenerweckendes Auftreten Basismaßnahmen Erkennen Beurteilen Handeln

Der verwirrte Patient Erkennen Beurteilen Handeln Stand: September 2011 Der verwirrte Patient | Folie Der verwirrte Patient Luftröhre normal verengt Gedächtnisstörung, Konzentrationsverlust Orientierungsverlust Verkennung der Umgebung Angst, Unruhe ruhige, verständnisvolle Einflussnahme keine Machtausübung bei Gefahr Notruf Panikreaktionen Selbst- und Fremdgefährdung Erkennen Beurteilen Handeln

Selbsttötungsversuch Stand: September 2011 Selbsttötungsversuch | Folie Selbsttötungsversuch Luftröhre normal verengt Rückzug aus be-ruflichen und privaten Bindungen Resignation und Teilnahmslosigkeit Hineinsteigern in die Ausweglosigkeit Hinweis auf be-absichtigte Selbsttötung ruhige, verständnisvolle Einflussnahme Basismaßnahmen Selbsttötung Erkennen Beurteilen Handeln

Manie Erkennen Beurteilen Handeln grundlose, übertriebene Heiterkeit Stand: September 2011 Manie | Folie Manie Luftröhre normal verengt grundlose, übertriebene Heiterkeit gesteigerter Bewegungs- und Handlungsdrang sprunghaftes Denken gezielte, bestimmte Führung des Patienten (aggressionsfrei) bei Gefährdung Notruf Selbst- oder Fremdgefährdung Erkennen Beurteilen Handeln