Einsatz der neuen Medien im Fremdsprachenunterricht

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 Präsentation transkript:

Einsatz der neuen Medien im Fremdsprachenunterricht Susanne Krauß, DAAD-Lektorin S.Krauss@kent.ac.uk Einsatz der neuen Medien im Fremdsprachenunterricht Cumberland Lodge, Jan. 2011

Inhalt Medieneinsatz im Fremdsprachenunterricht Assessment Elektronische Abstimmungssysteme Sprachstandtests Quiz Video-/Audio-Feedback Angeleitetes Selbststudium Kollaborative Mindmaps Autorensoftware Virtuelle Lernplattformen Sprachlernsoftware

Warum überhaupt neue Medien einsetzen? Schlüsselkompetenz Lernen ist ein (inter-)aktiver Prozess  lernerzentrierte Lehre Mobilität der Studenten (anytime, anywhere) Studienaufbau nach Bologna ca. 2/3 Selbststudium Desiderat: angeleitetes Selbststudium (vgl. HISBUS-Studie 2005 “E-Learning aus Sicht der Studierenden”)

Medienunterstützung und –einsatz Falsche Annahme: Medieneinsatz spart Geld und Lehrkräfte und führt automatisch zu besserer Lehr- und Lernqualität (vgl. Mandl & Kopp 2006) Medien machen aus einem schlechten Lehrer keinen guten und aus einem schwachen Lerner keinen starken (vgl. Rösler 2004, Hess 2006, Schulmeister 2005) Medien nicht als Mittel zum Zweck, sondern nach ihrem Mehrwert einsetzen (vgl. Rösler 2004, Reinmann-Rothmeier 2003, Draper 2002)

Assessment

Beispiel 1: elektronische Abstimmungssysteme (Turning Point) Hauptsächlich Multiple-choice-Fragen in Powerpoint Vorteile: Anonymität Lernstoff ist “leichter verdaubar” Wissenskonstruktion statt Auswendiglernen (vgl. Bates 2006) Sofortiges Feedback Motivationsfördernd

Wie ist Deutschland aufgeteilt? 16 Städte 13 Länder und 3 Städte 15 Länder und Berlin Weiß nicht of 30 Answer Now

Beispiel 1: elektronische Abstimmungssysteme (Turning Point) Einsatz: formativ, summativ, peer assessment Vorwissen überprüfen Verständnis/Wissen überprüfen oder testen Umfragen durchführen (lehrer- und lernerbasiert) Anwesenheit kontrollieren Fremdeinschätzung durch die Studierenden als Diskussionsanlass (vgl. Draper et al. 2002)

Beispiel 2: Sprachstandstest (DIALANG) Testet nach den Niveaustufen des GER Hören Schreiben Lesen Grammatik Wortschatz Fördert die allgemeine Selbsteinschätzung und Zielsetzung Gut als Überblick und zur Lernerfolgsmessung einsetzbar

Beispiel 3: Quiz (Hot Potatoes) Einfach zu bedienende Autorensoftware Einsatz: formativ (in VLEs auch summativ) Diverse Fragenformate: Multiple choice Lückentext-Übungen Zuordnungsaufgaben Wort-/Satzstellung Kreuzworträtsel Fördert nur begrenzte Eigenständigkeit der Lerner

Beispiel 4: Audio-/Video-Feedback (Audacity/Camstudio) Rolle von Feedback im Lernprozess Einsatz: formativ Vorteile: Kognitive Entlastung durch Multimedialität (vgl. Salomons Supplantationstheorie) Besseres Einprägen (vgl. Paivios Doppelkodierungstheorie) Schulung des Hörverstehens

Angeleitetes Selbststudium

Beispiel 5: kollaborative MindMaps (Mind42) = gemeinsames Arbeiten an einer Online-MindMap Ursprung: konstruktivistische Lerntheorie Vorteile: Aktive Beteiligung am Lernprozess und Auseinandersetzung mit dem Lernstoff  Wissenskonstruktion Arbeitsentlastung des Einzelnen Fördert taxonomisches Denken (vgl. Launer 2008)

Beispiel 6: Virtuelle Lernplattformen (VLE) (moodle) Nutzung: Distribution  Publikation  Interaktion Vorteile: alles an einem Platz keine weitere Software/logins notwendig eingeschränkter, sicherer Zugang unter akademischen Rahmen Kontroll- und Evaluationsfunktion open source Bsp.: „Tatort-Projekt“

Beispiel 7: Autorensoftware (study2000) individuell angepasste Erstellung von Übungen/Lernmaterial anhand von Vorlagen Vorteile: Einfache Handhabung vielseitig gestaltbar Erlaubt das Einfügen nahezu aller Medien diverse Übungsformate programmierbares Feedback Glossar Aufgabenprotokoll Bsp.: „Shortcuts in German Grammar“

Beispiel 8: Sprachlernsoftware (Tell Me More) Multimedial; elektronische Spracherkennung Nutzung: kursunabhängig und -ergänzend Vorteil: Kein/kaum Arbeitsaufwand Überwachung des Lernprozesses (durch Lerner und Lehrer) Aber: Anleitung/Begleitung durch Lehrkraft notwendig Inhalt ist nicht veränderbar Grafische Darstellung der Aussprache ist nicht für jeden hilfreich Weitere Nachteile: Allgemeinen Grenzen der Computertechnologie

Hinweise zur Umsetzung Medien sinnvoll, transparent und strukturiert einsetzen tech savvy (computererfahren) vs. digital native (kompetent im Umgang)  vorbereiten/vorführen/mehrfach erklären und begleiten Nicht aufgeben! Dauert am Anfang länger, zahlt sich aber aus.

VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT! Susanne Krauß S.Krauss@kent.ac.uk

Übersicht der Programme kostenlos kostenpflichtig DIALANG (http://www.lancs.ac.uk/researchenterprise/dialang/about) Hot Potatoes (http://hotpot.uvic.ca/) Camstudio (http://camstudio.org/) Audacity (http://audacity.sourceforge.net/) Mind42 (http://www.mind42.com/) Moodle (http://www.moodle.org) Pbworks (Wiki) (http://pbworks.com/) Study2000 (http://studierplatz2000.tu-dresden.de/asp/index.asp?up=0&fu=1) Turning Point (http://www.turningtechnologies.co.uk/) Tell Me More (http://www.tellmemore.com/)

Auswahlbibliografie Bates, S. P., Howie, K. & Murphy, A. S. J. (2006). The use of electronic voting systems in large group lectures. http://www.ph.ed.ac.uk/elearning/publications/evsfinal.doc (Letzter Zugriff: 13.05.2009) Draper, S. W., Cargill, J. & Cutts, Q. (2002). Electronically enhanced classroom interaction. Australian Journal of Educational Technology, 18 (1), 13-23. http://www.ascilite.org.au/ajet/ajet18/draper.html (Letzter Zugriff: 16.05.2009) Hess, H. W. (2006). Beyond the Rhetoric of the 'Autonomous Learner'. Electronic Journal of Foreign Language Teaching, 3 (1), 102-120. Kerres, M. & De Witt, C. (2003). A Didactical Framework for the Design of Blended Learning Arrangements. Journal of Educational Media, 28 (2-3), 101-113. Kerres, M. (2001). Multimediale und telemediale Lernumgebungen. München: Oldenbourg. Kleimann, B., Weber, S. & Willige, J. (2005). E-Learning aus Sicht der Studierenden. HISBUS-Kurzbericht Nr. 10. https://hisbus.his.de/hisbus/ docs/HISBUS_E-Learning28.02.2005.pdf (Letzter Zugriff: 15.08.2010)

Auswahlbibliografie (Forts.) Launer, R. (2008). Blended Learning im Fremdsprachenunterricht. Diss. Ludwig-Maximilians-Universität München. Laurillard, D. (2002). Rethinking university teaching. London: RoutledgeFalmer. Mandl, H. & Kopp, B. (2006). Blended Learning: Forschungsfragen und Perspektiven. http://epub.ub.uni-muenchen.de/905/1/ Forschungsbericht182.pdf (Letzter Zugriff: 18.07.2008). Mayer, R. E. (2005). The Cambridge Handbook of Multimedia Learning. New York: Cambridge UP. Reinmann-Rothmeier, G. & Vohle, F. (2003). Didaktische Innovation durch Blended Learning. Bern: Huber. Rösler, D. (2004). E-Learning Fremdsprachen. Tübingen: Stauffenburg. Schulmeister, R. (2008). 'Gibt es eine ‚Net-Generation‘“? http://www.zhw.uni-hamburg.de/pdfs/Schulmeister_Netzgeneration .pdf (Letzter Zugriff: 13.07.2008)