„Patentierbarkeit von biologischen Molekülen“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Biopiraterie Die Jagd nach dem grünen Gold
Advertisements

Gebrauchsmuster, Patente, Marken
Patentierung und Internationale Abkommen
Kathrin Seidel/ Ursula Kretzschmar Frick Workshop 3: Umsetzung der EU Bio VO 834/2007.
Die Chemie ist für das deutsche Innovationssystem unverzichtbar.
Gentechnologie Definition Gentechnologie:
Am Anfang war ein Reisesouvenir aus Südamerika. Genauer gesagt:
Biosynthese, chemische und technische Synthese von Aminosäuren
Urheberrecht und Nutzungsrechte an Geodaten
Patentrezepte Informationsveranstaltung des
Die Nobelpreise in Chemie - in Physiologie
Gebrauchsmuster, Patente, Marken
© BLE 2006 B. Fader A1 Was weiß ich vom Öko-Weinbau? Einführung Grundprinzipien des ökologischen Weinbaus Informationsmaterialien über den ökologischen.
Der geschlossene Betriebskreislauf
Gentechnik: Rechtliche Grundlagen und politisches Umfeld
Überzählige Embryonen als Material für die Wissenschaft, bzw
Cystein - die einzige Aminosäure mit einer freien Thiolgruppe
Geschichte des Patentrechts
Die Ausbildung zum Patentanwalt
Chimären Potential und Risiko künstlich erzeugter menschlicher bzw. tierischer Chimären Barbara Brösamle.
Thorsten Peter Daniel Kaplan
Schutz geistiger Leistungen = Immaterialgüterrecht
Footprint und Ernährung
Natur von Olivia Zibell.
Patente auf Leben von Christian Halter.
2. Kapitel: Klonen von Tieren und Menschen
Patentregister F ü r nationale Patente und Europ ä ische Patente mit Benennung Schweiz F ü r Europ ä ische Patentanmeldungen H. Laederach; HS 2008 ©
Die wertvollste Marke der Welt?
Patentrechtliche Besonderheiten
Patentrecht in der Medizin Dominik Bohli und Bettina Kraft
Patentierung biologischer und biotechnologischer Erfindungen
Fridolin Hess, Benjamin Jenne
Patent- und Lizenzvertragsrecht Patentgesetzreform in den USA Vita Marina Cédric de Crousaz.
Patentierbarkeit von Pflanzen und Tieren
Anja Taddei Patrizia Diethelm
Klonen - ein Überblick.
KOMOD Konzeptstudie Mobilitätsdaten Österreich AP3 Erhebungsmethoden und -komponenten Gerd Sammer, Roman Klementschitz Institut für Verkehrswesen, Universität.
Patentrecht Einführung Kurzrepetition Teil WS
Zum Begriff des technischen Fortschritts oder Bereicherung der Technik Patent- und Lizenzvertragsrecht II FS 2012 Dr. H. Laederach ©
Nichtigkeit des Patents Patent- und Lizenzvertragsrecht II FS 2010 Dr. H. Laederach.
Patenrecht in der Medizin Dominik Bohli und Bettina Kraft
Patente in der Biotechnologie - Ein Sonderfall?
Patent- und Lizenzvertragsrecht II ETH Zürich Bledar Fazlija
B IOPIRATERIE Patent und Lizenzvertragsrecht 13. Oktober 2008 Baptiste Schmid.
Die Revision des Schweizer Patentgesetzes
SAP Protects its Valuable Innovations Alexandra Koseva/ Intellectual Property Department at SAP Labs Bulgaria November 29, 2012.
EINFÜHRUNG Ziele: Wissen was die Biologie als Naturwissenschaft ist
Medizinische Schule Atschinsk Abteilung für Krankenschwester
Bedeutung der Gentechnik in der Landwirtschaft
Genetik 2 Biotechnologie.
Patentierung von pflanzgenetischen Ressourcen
Radioaktive Abfälle Präsentation von Hamed und Umut.
Abteilung Verbandspolitik- Marktsicherung - Öffentlichkeitsarbeit Öffentliche Tagung von Swissaid und Erklärung von Bern am in Bern Die Umsetzung.
Von Till Puncak und Jannik Selle
… Offenlegung der Quelle in Patentanmeldungen Vorschläge des Bundesrates Martin Girsberger Swissaid – EvB Tagung Monopole auf Leben? Bern, 3. Mai 2006.
Patentrecht - (von lat. patens, patentis – „offen darliegend“)
RFID Meeting
Ethische Fragen an die Gentherapie
 VORBEUGENDE / INDIREKTE METHODEN ?  ODER FOLGENDE DIREKTEN METHODEN:  Physikalische Massnahme ?  Biologische Massnahme?  Biotechnische Massnahme?
WS 2012 Univ.-Prof. Dr. Friedrich RüfflerFolie 141 Patentrecht - Allgemeines  Zweck: Innovationsförderung  Rechtsquellen  Nationales Patentgesetz 
Patent, Muster- und Markenschutz
© Altintas Hasima, Harrasser Daniela, Keskin Gülay, Stadelmann Linda Patent auf Leben.
Patentrechtliche Betrachtungen zu modernen Züchtungsverfahren

Bedeutung von Patenten und Patentrecherchen für ein
Biologische Vielfalt und globale Gerechtigkeit Gymnasium Leonhard, 1.Juni 2011 François Meienberg, Erklärung von Bern.
Die Größe macht’s. Ethische und soziale Herausforderungen der Nanobiotechnologie Johann S. Ach Centrum für Bioethik Universität Münster.
26. April 2005Jordan: Konversatorium "Internetrecht"1 Patentrecht Einführung.
Gibt es in Zukunft noch mehr Informations-Medizin?
 Präsentation transkript:

„Patentierbarkeit von biologischen Molekülen“

Inhaltsangabe Was ist ein Biopatent Geschichte des Biopatents Biopatente in Europa und der Schweiz Bioethische Fragen Fallstudie: Molecular Partners AG - DARPin®

Biopatent Unter Biopatenten versteht man Patente auf Impfstoffe, auf Diagnostika oder aber auch in Bereichen, die Pflanzen und Tiere berühren. Biologisches Material, das mit Hilfe eines technischen Verfahrens aus seiner natürlichen Umgebung isoliert oder hergestellt wird, Pflanzen oder Tiere, wenn die Ausführungen der Erfindung technisch nicht auf eine bestimmte Pflanzensorte oder Tierrasse beschränkt ist, biotechnische Verfahren oder ein durch diese Verfahren gewonnenes Erzeugnis, sofern es sich dabei nicht um eine Pflanzensorte oder Tierrasse handelt. Quelle: bmelv.de (Bundeministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)

Geschichte des Biopatents 60er / 70er: aufkommen der modernen Molekularbiologie – neue Möglichkeiten Medikamente, Impfstoffe, Pflanzenschutzmittel basierend auf einzelnen Genen aufzubauen Fall «Diamond v. Chakrabarty» (1980, USA) Erster patentrechtlicher Schutz von künstlich synthetisiertem Organismus wurde (erfolgreich) bis vor den Supreme Court gezogen 11800 Patentanträge im Jahr 2000

Biopatente in der EU + CH Das Europäische Patentamt (EPA) vergibt seit 1989 Biopatente. Die aktuell gültige Grundlage für die Vergabe von Biopatenten in der EU ist die Richtlinie 98/44/EC aus dem Jahr 1998. Es gelten die gleichen Kriterien wie für Patente aus anderen Bereichen: Die Erfindung muss neu sein, gewerblich anwendbar und einen erfinderischen Schritt beinhalten. Von der Patentierbarkeit ausgeschlossen sind: Pflanzensorten und Tierrassen. Erfindungen, die in die Keimbahn des Menschen eingreifen, oder das Klonen von menschlichen Lebewesen sowie die Verwendung von menschlichen Embryonen zu industriellen oder kommerziellen Zwecken. der menschliche Körper und die Entdeckung einzelner Bestandteile Behandlungsmethoden im Bereich Operation und Therapie und diagnostische Methoden, die am menschlichen oder tierischen Körper durchgeführt werden.

Bioethische Fragen Ist es ethisch vertretbar, exklusive Eigentumsrechte über DNA-Sequenzen zu erteilen? Welche Zustimmungen sollten von wem erhoben werden, bevor genetische Ressourcen genutzt werden, um eine patentgeschützte Erfindung zu schaffen? Welche ethischen Bedenken ergeben sich bezüglich der Handhabung von exklusiven Nutzungsrechten, etwa auf Diagnostika?

Fallbeispiel „Molecular Partners“ Startup/Spin-off der Universität Zürich DARPin® Technologie

Aminosäuresequenz DNA Protein

Was sind die Patente, auf denen die Firma aufbaut? DARPin® Technologie Plattform Bibliotheken Selektionstechniken Jeder selektierte DARPin hat verschiedene Targets 1012 verschiedene DARPins

Patentierung von: Protein Bibliotheken (codiert in DNA Bibliotheken) Konstruktion, Anwendung und Selektionstechniken dieser Bibliotheken Individuelle, selektionierte DARPins aus diesen Bibliotheken

Quellen Molecular Partners http://www.molecularpartners.com Bundeministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: bmelv.de US Patent and Trademark office: http://appft1.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect1=PTO1&Sect2=HITOFF&d=PG01&p=1&u=/netahtml/PTO/srchnum.html&r=1&f=G&l=50&s1=20110207668.PGNR. http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect2=PTO1&Sect2=HITOFF&p=1&u=/netahtml/PTO/search-bool.html&r=1&f=G&l=50&d=PALL&RefSrch=yes&Query=PN/7417130 Prabuddha Ganguli et al: Defining the Future: Emerging Issues in Biotechnology, Intellectual Property Rights and Technology Transfer. Wiley, 2009 H. S. Chawla: Patenting of Biological Material and Biotechnology. Journal of Intellectual Property Rights. Vol. 10, 2005, S. 44–51