Jahrestagung der Pensionsgruppe der DAV, Berlin Kohortensterblichkeit in Großbritannien und Deutschland Stephen Richards, Richards Consulting 28. April.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
BAU 2011 Europas Bauwirtschaft nach der Krise – wie geht es weiter?
Advertisements

3. Das keynesianische Modell der Volkswirtschaft
Neue Berechnungen zur jährlichen Zahl influenzabedingter Todesfälle
nach Halbjahren; Veränderung gegenüber Vorjahr in %, Index 2000 = 100
Soziologische Theorien und soziale Fakten 8. Veranstaltung.
Altern und soziale Ungleichheit
Berlin vor der Abgeordnetenhauswahl 2011 Pressekonferenz
Ulrich Freese, stellv. VorsitzenderG/GKV/GKV-Reform/Folien/GKV-WSG – Bezirk Leipzig Fassung-2.ppt 1 Ulrich Freese Stellv. Vorsitzender der IG.
Gewerkschaftliche Organisation
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Entwicklung der Verbraucherpreise für das Wohnen Bestandsmieten (nettokalt), Wohnungsbetriebskosten, Haushaltsenergie, Indexwerte Veränderung 01/2000 bis.
April 2008 Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt Auswertung der Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsprognose.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Münster
Professionelles Projektmanagement in der Praxis, © 2006 Dr. Harald Wehnes Universität Würzburg, FB Informatik, Prof. Dr. P.Tran-Gia 1 Professionelles Projektmanagement.
Scheidung Zusammengefasste Scheidungsziffer: Früheres Bundesgebiet
Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050
Demografischer Wandel – Ursache psychischer Belastung im Beruf?
Veröffentlichungsversion Dr. phil.habil. Karl-Otto Richter
Seminar für Unternehmerinnen und Unternehmer im Fleischerhandwerk Seminar am 23. Juni 2008 bei Enders, Reiskirchen.
Plenum UB Bochum Integration von Literaturdaten aus Open Data Universitätsbibliothek Bochum.
Konjunkturumfrage Einzelhandel Frühjahr
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS 2. Demografie Dialog Schweiz Demografische Entwicklung und Siedlungspolitik Die.
Pfarrgemeinderatstag Bevölkerungsstruktur Bevölkerungsentwicklung
Überblick über den Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Dresden
Das Haus der Arbeitsfähigkeit im Unternehmen bauen
von Michael Büge Staatssekretär für Soziales
Medien und moderne Informationstechniken
Eine Web-Datenbank zur Archivierung von Sternbedeckungsbeobachtungen durch Asteroiden VdS Kleinplanetentagung Heppenheim, Juni 2008 Mike Kretlow.
Halbjahrespressekonferenz 2011 des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. am 14. Juli 2011 in Frankfurt/Main Quellen: Statistisches Bundesamt, VCI Der.
Kontinuität & Innovation Mag. Gerhard Zeiner, Chief Operating Officer, SAP Österreich WU-Competence Day, 17.November 2011.
Anglo-Amerikanische Korpuslinguistik Anglo-American Corpus Linguistics Erstellt von Gudrun Krenn Slawische Korpuslinguistik SE SS 2006 Dr. Branko Tošović
Bank Austria Market Research Wien, 11. Oktober 2012 Anlagebarometer Weltspartag 2012.
Ausbildung und Beruf mit und ohne August Gächter & Stefanie Smoliner
Eltern sein – wichtiger denn je
Extended Payment Terms Flexible Zahlungslösungen für Microsoft Enterprise Agreements.
The growing solo travel market Der wachsende Markt der Alleinreisenden Odile Godel & Rebecca Ittig Incoming.
präsentiert von: Nicola Schäfer Maria Eickmann Andreas Margraf
Das MINTmeter – Messinstrument für unseren gemeinsamen Erfolg
Jörg Schröter, Jugendhilfeplaner
Landtagswahl Baden-Württemberg 2011
Anmerkungen zur Finanzierung von staatlichen Alterssicherungssystemen
Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund
Eine Präsentation von: Peter Jäckel
Absinkender Potenzialpfad: 1,5%
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020 Daten: Statistik Austria, Energiestrategie Österreich Gesamtenergieverbrauch Österreich nach Sektoren.
Erste vorläufige Abschätzung zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2004 in Deutschland Stand Februar 2005 unter Verwendung aktueller Daten.
Brandenburg : Kurs halten
W w w. c l e a n – d r i v e. e u Clean Drive E-Learning 1 / 7 Projektvorstellung Clean Drive Eine Kampagne für grünere Autos in Europa.
Hier eine besondere Freundschaft!
Gliederung Demografische Entwicklung
Männer Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern Trends und Vergleiche
Behandlungsergebnisse
Wie wird Gesundheit diagnostiziert und gemessen ?
Energieeffizienz & Klimaschutz in der dt. Chemie Energiestatistik Teil 4 (von 6) Aktualisierte Fassung mit korrigierten Produktionsdaten des Statistischen.
Familiensoziologie Abbildungsübersicht / List of Figures
Chemieproduktion wächst im Gesamtjahr 2014 um 1,5 Prozent
Preisbereinigte Veränderung des BIP in Prozent
Chemieproduktion wächst im ersten Halbjahr 2015 um 1 Prozent
Einführung in die Medizinische Soziologie und Public Health
Wachstum der deutschen Wirtschaft
Mit 70 in Rente? Ältere Beschäftigte im Betrieb
Binnenmigration und –mobilität in historischer Perspektive II: Pendelmobilität Seminar: Gesellschaft in Bewegung. Soziologische Analysen von räumlicher.
1 Die Transnationalisierung der Schweizer Chefetagen Die Schweiz im Prozess der Transnationalisierung Janine, Silja, Veronica 13. Dezember 2011.
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Die demografische Entwicklung in der Schweiz Marcel Heiniger, Bundesamt für Statistik.
Die Quantifizierung des Langlebigkeitstrendrisikos unter Solvency II
Studie: Mental Illness and Unhappyness
Geschlecht und Gewalt. Ein Überblick
0-1 normierte ECA-Basiswerte (oben) –
 Präsentation transkript:

Jahrestagung der Pensionsgruppe der DAV, Berlin Kohortensterblichkeit in Großbritannien und Deutschland Stephen Richards, Richards Consulting 28. April 2009

Unternehmensberater für Versicherer und Rückversicherer: Software für Analyse von Sterblichkeitsraten: Wir über uns

Vortragsinhalt 1.Datenprobleme 2.Moderne Modellierung von Sterblichkeitstrends 3.Kohorteneffekte 4.Ungewissheit bei Prognosen 5.Tarifberechnung in Großbritannien 6.Zusammenfassung und Fragen

1. Datenprobleme

Datenprobleme In England und Wales wurden Bevölkerungszahlen für individuelle Alter ab 90 nicht gesammelt. Das führt bald zu Problemen, wenn der Modalwert des Todesalters 90 erreicht.

Datenprobleme

In Deutschland sind Bevölkerungszahlen auch nicht unbedingt zuverlässig: Die gegenwärtig von der amtlichen Statistik ermittelten Bevölkerungszahlen sind vermutlich deutlich überhöht. Statistisches Bundesamt, Das Wichtigste zum Zensus 2011

2. Moderne Modellierung von Sterblichkeitstrends

Moderne Modellierung Statistische Modellierung von der Sterblichkeit: D x,t ~ Poisson(E x+½,t+½ × µ x+½,t+½ ) D x,t = Anzahl von Todesfällen mit Alter x im Jahr t E x+½,t+½ = Bevölkerungszahl zum Mittelpunkt des Jahres µ x+½,t+½ = Sterblichkeitsrate (kontinuierlich)

Anforderungen an der Form von µ x,t Zweidimensional Lokale Veränderungen v. Trend Flexibilität gebraucht Traditionelle Basis: 1, x, t, x 2, t 2, xt usw. Moderne Basis: splines

Flexibilität durch eindimensionale Splines Quelle: Richards, Kirkby and Currie (2006)

Flexibilität durch zweidimensionale Splines Quelle: Richards, Kirkby and Currie (2006)

Glättung durch penalised splines Quelle: Richards, Kirkby and Currie (2006)

Flexibilität durch Splines Die linke Grafik zeigt, daß Splines zu flexibel sind. Große Unterschiede bestrafen (penalise)

Glättung durch penalised splines Quelle: Richards, Kirkby and Currie (2006)

3. Kohorteneffekte

Jährliche Veränderung der Sterblichkeitsrate Jährliche Veränderung der Sterblichkeitsrate (mortality improvement)

Jahrgang 1931 (Männer in England und Wales) Quelle: Richards et al (2008)

Kohorteneffekte in England und Wales Quelle: Richards et al (2008)

Kohorteneffekte in Deutschland Quelle: Richards et al (2008)

Jährliche Veränderungen der Sterblichkeit in England und Wales (ONS Daten) Quelle:

4. Ungewissheit bei Prognosen

Ungewissheit bei Prognosen Ein großer Vorteil von einem statistischen Modell sind confidence intervals

Ungewissheit bei Prognosen Quelle: Richards, Kirkby and Currie (2006)

Ungewissheit bei Prognosen Ein großer Vorteil von einem statistischen Modell sind confidence intervals Aber unterschiedliche Modellen ergeben unterschiedliche Prognosen...

Ungewissheit bei Prognosen Quelle: Richards and Currie (2009)

Ungewissheit bei Prognosen Ein großer Vorteil von einem statistischen Modell sind confidence intervals Aber unterschiedliche Modellen ergeben unterschiedliche Prognosen... Ungewissheit über das Modell selber (model risk) Prognosen sind deswegen doppelt ungewiss

5. Tarifberechnung in Großbritannien

Brennende Sterblichkeitsthemen auf der Insel Risikoeinschätzung durch Überlebensmodellierung (survival models) Aktuelle Risikofaktoren bei der Tariffberechnung von einzelnen Rentenversicherungen in Großbritannien heute: –Alter –Geschlecht –Rentenhöhe –Raucherstatus –Körpergewicht (Body-Mass Index) –Postleitzahl

Soziale Unterschiede bei der Lebenserwartung

Postleitzahlen als Risikofaktor Anatomie einer britischen Postleitzahl:

Postleitzahlen in Großbritannien Ungefähr 1.6 Millionen Postleitzahlen Jede Postleitzahl deckt ungefähr 15 Haushälte Postleitzahlen kann man nicht direkt verwenden......sondern indirekt durch eine geodemographischen Typ

Postleitzahlen nur indirekt nutzen Jede Postleitzahl wird einem geodemographischen Typ zugeteilt Quelle: Experian Ltd

Postleitzahlen nur indirekt nutzen Überlebenswahrscheinlichkeiten sind stark unterschiedlich je nach Lifestyle Group Quelle: Longevitas Ltd

6. Zusammenfassung und Fragen

Zusammenfassung und Fragen Datenprobleme in beiden Ländern Geprägter Kohorteneffekt in Großbritannien......und auch in Deutschland Die Veränderung in Sterblichkeitsraten beschleunigt sich Ungewissheit bei Sterblichkeitsprognosen......auch Ungewissheit über das Modell selber Wachsende Interesse in neue Risikofaktoren für die Tarifberechnung Weitverbreitete Nutzung von Postleitzahlen für die Tarifberechnung.

Verweise und weitere Papiere R ICHARDS, S. J., K IRKBY, J. G. A ND C URRIE, I. D The importance of year of birth in two-dimensional mortality data, British Actuarial Journal, 12, Part I R ICHARDS, S. J., E LLAM, J. E., H UBBARD, J., L U, J. L. C., M AKIN, S. J. A ND M ILLER, K. A Two-dimensional mortality data: patterns and projections, British Actuarial Journal,13, Part III R ICHARDS, S. J. AND C URRIE, I. D Longevity risk and annuity pricing with the Lee-Carter model, British Actuarial Journal (to appear)