Zur Psychologie der Emotionen III Evolutionsbiologische Emotionstheorien
Klassifikation behavioristische Theorien evolutionsbiologische Theorien physiologisch-kognitive Theorien kognitive Bewertungstheorien neurophysiologische Theorien phänomenologische Theorien
„biologische Funktion“ diejenigen Auswirkungen eines Merkmals eines Lebewesens, die dafür verantwortlich waren, dass dieses Merkmal in der Evolution gegenüber Alternativen selektiert wurde
Charles Darwin (1809-1882) On origin of species by means of natural selection, or the preservation of favoured races in the struggle for life (1859)
Begründung der evolutionsbiologischen Emotionsforschung Charles Darwin The expression of the emotions in man and animals (1872)
The descent of man, and selection in relation to sex (1871) Abstammung der Menschen von den Tieren
„Kreationismus“
Darwins Untersuchungsgegenstand: körperliche Veränderungen als Ausdruck emotionalen Erlebens
Mimik
Charles Le Brun Conférence sur l‘expression général et particuliére (1668)
Forschungsmethoden Beurteilung von Fotografien von emotionalen Gesichtsausdrücken Fragebögen über Ausdrucksverhalten in anderen Kulturen Tierbeobachtungen Beobachtungen an Blindgeborenen Beobachtungen an Geisteskranken
„Der Knabe hatte gerade zu weinen aufgehört, nachdem er von einem anderen Knaben einen Schlag in‘s Gesicht bekommen hatte, und es war gerade der richtige Moment ergriffen worden, ihn zu photographieren.“ Der Knabe hatte gerade zu weinen aufgehört, nachdem er von einem anderen Knaben einen Schlag in‘s Gesicht bekommen hatte, und es war gerade der richtige Moment ergriffen worden, ihn zu photographieren.“ (Darwin, 1872, S. 195)
Paul Ekman Universalität des emotionalen Gesichtsausdrucks
Silvan S. Tomkins (1911-1991) Carol Izard
kommunikative Funktion expressive Funktion
willkürliche Kontrolle angeborener Tendenzen zum mimischen Ausdruck
„Darstellungsregeln“
„Basisemotionen“ nach Ekman mindestens: Ärger Ekel Furcht Freude Traurigkeit Überraschung
Basisemotionen nach C. Izard Verachtung Ekel Ärger Angst Traurigkeit Scham Schuld Freude Überraschung Interesse
„Zwei-Faktoren-Theorie“ genetisch verankerte Mimikprogramme erworbene Darstellungsregeln
Ekman et. al (1987) Beurteilungsstudie in zehn verschiednen Ländern Land Freude Überra- schung Traurig- keit Furcht Ekel Ärger Estland (85) 90 94 86 91 71 67 Deutschland (67) 93 87 83 61 Griechenland (61) 80 74 77 Hongkong (29) 92 84 65 73 Italien (40) 97 81 82 89 72 Japan (98) 60 Schottland (42) 98 88 79 Sumatra (36) 69 78 70 Türkei (87) 76 USA (30) 95
Fröhlichkeit Überraschung Wut Ekel Furcht Traurigkeit Verachtung
Studien an isoliert lebenden Kulturen Paul Ekman u. Wallace V Studien an isoliert lebenden Kulturen Paul Ekman u. Wallace V. Friesen (1971)
% richtige Zuordnun-gen Zuordnungen durch erwachsene Angehörige einer isolierten Kultur in Neuguinea (Fore) Freude Überraschung, Ekel (62) Überraschung, Traurigkeit (57) Furcht, Ärger (65) Ekel, Ärger (36) 90 93 86 100 Szenario auf den zwei „falschen“ Fotografien dargestellten Emotionen % richtige Zuordnun-gen
„mimische Darbietungen“ („facial displays“)
biologische Funktion: mimische Darbietungen signalisieren Handlungsbereitschaften
verhaltensökologische Theorien (vs verhaltensökologische Theorien (vs. emotionstheoretische Theorien) der Mimik
„Publikumseffekt“ („audience effect“)
R. E Kraut & E. E. Johnston (1979) Experiment mit Bowlingspielern
Alan J. Fridlund
Zygomaticus major
Elektromyogramm – Zygomaticus-Aktivität
handlungsorientierende und handlungssteuernde Funktion
Emotion – Motivation
William McDougall (1871-1938)
Instinkte: evolutionär entstandene, psychophysische Dispositionen zur Bewältigung bestimmter Anpassungsprobleme
emotionale Qualitäten haben Erkenntnisfunktion: sie informieren uns über unsere impulsiven Reaktionen auf aktuelle Umweltgegebenheiten und ermöglichen uns damit, unser Handeln zu kontrollieren.
sieben Basisemotionen Furcht Ekel Staunen Ärger Hochgefühl Unterwürfigkeit Zärtlichkeit
Robert Plutchik
acht Basisemotionen nach Plutchik Furcht Ärger Freude Traurigkeit Akzeptieren Ekel Erwartung Überraschung
zirkuläre Denkfigur „teleologischer Irrtum“