Lonely Planet University II Zielsetzung: Die Universität als Ort pädagogischen Handelns begreifen.

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Lonely Planet University II Zielsetzung: Die Universität als Ort pädagogischen Handelns begreifen

Inhaltliche Ausrichtung Die Universität als Ort von Bildung und Ausbildung erfassen Die Idee Universität begreifen Die Menschen als Akteure in der Universität wahrnehmen Aktuelle Entwicklungen diskutieren

Mögliche Struktur Blockteil I: Theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff Bildung und Ausbildung: anhand von Text, Interpretation und Diskussion Input: Welche Idee steckt hinter Universität? Blockteil II: Visionäre Auseinandersetzung mit dem Begriff Universität Text besprechen: My secret University Gemeinsame Erarbeitung eines Entwurfs einer idealen Universität Blockteil III: Die Menschen an der Universität – heute – Die Universität ist bunt Möglicher Input: Studium und Berufstätigkeit – Problemfelder, … Möglicher Input: Soziale Lage der Studierenden – Studium mit Behinderung, Finanzielle Lage der Studierdnen, … Möglicher Input: Studium mit Kinderbetreuungspflichten – Bedürfnisse, … Möglicher Input: Frauen an der Universität – Anteile, … Möglicher Input: Studienbeginn und Motivation – Befragung über Zeitpunkt und Motivation der Entscheidung Möglicher Input: Studium und social class/Bildungsbeteiligung Variabel: Universitätsreform und die konkreten Auswirkungen auf das Studium an der Universität Wien

Arbeitszusammenhang Die LV stellt ein Angebot zum Mitdenken dar. Eigene Lernerfolge können nur von den Betroffenen selbst vorgenommen werden. Dies bedeutet: es gibt keine Prüfung als Abschluss der Lehrveranstaltung Zeugnisbedingung ist: Teilnahme an den Blöcken (zumindest partiell) Verfassen eines Aufsatzes zum Thema: Meine Universität muss sein … … zwischen Block 2 und Block 3 Beim Block 3: Veröffentlichung von dem KERNSATZ

Die Idee der Universität Artikel von Ekkehard Krippendorf! Fast möchte es scheinen, als handle es sich hier um eine List der Vernunft im Gewande der Unvernunft, daß die rücksichtslosen, blindwütigen Kürzungen der Universitätshaushalte durch eine bornierte, intellektuellenfeindliche politische Klasse und ihre bürokratischen Helfershelfer uns zur Verteidigung und Rechtfertigung dieser Institution nötigen. Verteidigung und Rechtfertigung aber, das heißt zunächst einmal und vor allem: Besinnung - Besinnung darüber, was wir da eigentlich verteidigen und rechtfertigen.

Hintergrund Die Universität ist die einzige kulturelle Institution, die hervorgebracht zu haben Europa welt-kulturgeschichtlich stolz sein kann. Alle anderen Institutionen wurden im Zuge der europäischen Welteroberung seit dem 16. Jahrhundert »mit Feuer und Schwert« den unterworfenen Kulturen aufgezwungen Kirche und Militär Staat und Eigentumsordnungen Rechtssysteme und Verwaltungswesen die Universität allein hatte Vorbildcharakter und wurde sozusagen freiwillig übernommen.

Begründung von Universitäten Ende des 11. Jahrhunderts aus der Motivation von politischer Freiheitssuche (Unabhängigkeit vom Papst) Es war die Idee der Autonomie, wie sie die Herzogin Matilde (dieselbe, vor deren Burg Canossa 1077 der deutsche Kaiser Heinrich IV. sich dem Papst unterwerfen mußte) ihren Bologneser Rechtsgelehrten 1088 gewährte - zur zeitgemäßen Auslegung des Römischen Rechtes; dr. Kaiser Barbarossa bestätigt, daß es nun zum Vorbild auch für alle späteren Gründungen solcher Stätten autonomen, d.h. nicht fremdbestimmten, nicht zweckgebundenen Denkens wurde. Autonomie der Studierenden im Vordergrund

Studium in den ersten Jahrhunderten Studium des Rechts, Medizin, Studium griechischer (über die Araber vermittelter) Texte: studia generalia freien Zirkulieren der Gelehrten von einer universitas magistrorum et scholarum - denn so hießen die »Universitäten« zunächst - zur anderen. universitas bezeichnete zunächst nichts anderes als eine beliebige Gemeinschaft oder organisierte Interessengruppe; erst in Verbindung mit den Lehrern und Lernenden erhielt sie ihre heutige Bedeutung

Bewegung im historischen Kontext Gründung und Auflösung, Aufstieg und Niedergang von Universitäten waren, seit dem 15. Jahrhundert, ein einigermaßen zuverlässiger Index für die gesellschaftliche und geistig-politische Verfassung einer Landesherrschaft oder von Stadtrepubliken. Reformation/Krisen und die enormen schöpferischen Energien, die sie zunächst freisetzte, ist ohne ihre Vorbereitung durch die Humanisten an den Universitäten und ohne deren Verarbeitung danach nicht denkbar;

HU-Berlin – die moderne Neuerfindung Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin – (Wilhelm von Humboldt) 1809 gegründet, wurde vorbildhaft weit über Preußen-Deutschland hinaus – rechtlich garantierten Lehrfreiheit eines der wichtigsten Erbstücke der 'alten' Universitäts-Idee unter neuen, modernen Bedingungen wiederbelebt von Klassen- und Standesprivilegien (weitgehend) befreite Neuinterpretation der Autonomie als »Einheit von Forschung und Lehre« zusammengefaßt

… als Universität versagte … Wo die Universität versagte, in dem sie sich einreihte und anpaßte an die herrschenden Interessen - da verlor die Gesellschaft ihr kritisches Gewissen und ihren wichtigsten Kompaß, die Politik wurde blind. für die internationale academic community keine beschämendere Zeit gegeben als Ersten Weltkrieg: da Studenten und Professoren überall einstimmten in die furchtbaren nationalen Kriegschöre. nur mühsam und mit geringen Erfolgen von dieser Stunde ihrer Unwahrheit erholt

das neue Erwachen Die »Studentenrevolte 1968« war vor allem dies: eine 'Liebeserklärung' an die Universität eine Wiederentdeckung der Universität als zentraler Ort für die Reflexion gesellschaftlicher - politischer, ökonomischer, ethischer – Probleme eine Rückgewinnung der Universität als Lebensraum eine Proklamation der Universität als Experimentierfeld schöpferischen Denkens in Freiheit ein Ernstnehmen der Autonomie, die sich aber zugleich in den Dienst »der Gesellschaft«, sprich: der unterprivilegierten Schichten hier und der ausgebeuteten Menschen in den Ländern der Dritten Welt stellen wollte.

Und Heute? Die Gesellschaft, »die Politik« will: Effizienz, Profitsteigerung, internationale Konkurrenzfähigkeit, technologische Fortschritte, freie Bahn für den individuell Tüchtigen (sprich: den rücksichtslosesten Aufsteiger), den Markt als ausschließliches Erfolgskriterium für Qualität oder gesellschaftliche Relevanz, … Die Universität, wenn sie - wie inzwischen weitgehend der Fall - diese Agenda, diese Wertorientierung übernimmt, sich auf sie einläßt, verliert ihre historische und ihre intellektuelle und ethische Identität.

Möglicher Dienst der Universität heute Der »Dienst«, den die Universität idealiter (und wir reden ja hier von der 'Idee der Universität') der Gesellschaft und u.U. auch der Politik leistete und leisten kann, besteht darin, ihr einen kritischen Spiegel vorhalten zu können, einen Freiraum darzustellen, in dem die Gesellschaft ihre Probleme ohne Entscheidungs- oder Verwertungszwang frei diskutieren kann (oder von dafür freigestellten, qualifizierten Experten diskutieren lassen kann). Dass junge Leute gebildet werden, die in der Lage sind, Zusammenhänge zwischen augenscheinlich Nicht- Zusammenhängendem herzustellen und dadurch unser Wissen erweitern, ohne unbedingt für jedes »Problem« gleich eine »Lösung« finden zu müssen.

Was ist nun Universität? Die Universität hat primär eine generelle Bildungs- und nur sekundär eine Ausbildungsfunktion. --- Karl Jaspers 1945 "Die Universität ist die Stätte, an der Gesellschaft und Staat das hellste Bewußtsein des Zeitalters sich entfalten lassen. Dort dürfen als Lehrer und Schüler Menschen zusammenkommen, die hier nur den Beruf haben, Wahrheit zu ergreifen. Denn daß irgendwo bedingungslose Wahrheitsforschung stattfinde, ist ein Anspruch des Menschen als Menschen." Die Universität ist eine Schule, aber eine einzigartige Schule!

Die Universität Wien – das Gründungsziel und das heute? Die Universität Wien wurde am 12. März 1365 von Herzog Rudolf IV., dem Stifter, nach dem Vorbild der Universitäten Bologna und Paris gegründet, damit "gemain guot, rechte gerichte, menschlich vernunft und beschaidenhait aufneme und wachse [...] und daz ein yeglich weiser mensch vernünftiger und ain unweiser zuo menschlicher vernunft in rechte erkantnüsse mit goetlicher lerung bracht und geczogen werde."

Schatz – My secret university Was fand ich spannend und interessant? Was hat mich geärgert? Bzw. Was fand ich gar nicht gut? Worüber möchte ich weiter nachdenken? Worüber möchte ich mehr erfahren?

Worüber weiter nachdenken? Möglichkeit in Arbeitsgruppen zu behandeln: Zugang zur Universität (Tests, Noten, …) Hochschuldidaktische Methoden (im Massenbetrieb) Wie kann das funktionieren: voneinander zu lernen? Studierende – Studierende Studierende – Lehrende/Forschende --- Erzählen: Wie passiert die Öffnung der Universität an der Universität Wien? (Integration von Studierendenn in den Prozess) Freiheit der Lehre: wie frei? Wie beeinflusst? Breite des Angebots an Lehre ((Menschen)Bildungskomponente) Zielsetzung der Universität und Denken in die Zukunft -- Diplomarbeit (wie organisiert man sich das)? – Betreuungsverhältnisse (warum so wenige ProfessorInnen?) Studienangebote – Vergleich der Studienangebote Ab wann wieder Erwachsenenbildung? Grundlagenwissenschaften – Auftragsforschung Nahtstelle Universität und Arbeitsmarkt Virtualisierung von Hochschule Teil der Arbeit zwischen Block 2 und Block 3 ohne einer inneren Welt komme ich mit der äußeren nicht klar Angesprochen: Studienbeiträge/gebühren: wo geht das Geld hin? Universität Wien: Neuer Organisationsplan Wer entscheidet? Und wo sind wir in der Entwicklung?