Dr. Katja Fox IHK im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Frank-Michael Baumann EnergieAgentur.NRW
Advertisements

Barrierefreie Zusatzinformationen
Wirtschaftliche Entwicklung des Rhein-Sieg-Kreises seit 1991:
Gesundheitsregionen der Zukunft
INTERREG North Sea Region Workshop der Norddeutschen Länder Das INTERREG Nordseeprogramm ab August 2006, Hamburg.
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Stärkung der Zusammenarbeit im/in Ostseeraum/Zentraleuropa zur Entwicklung/Anwendung von Umwelttechnik/Innovationen Netzwerk-Workshop Umwelttechnologietransfer.
Berlin, 23. März 2012 Dr. Jürgen Varnhorn
Die Chemie ist für das deutsche Innovationssystem unverzichtbar.
1 Herzlich Willkommen zur Fachtagung Gesundheitsförderung im Justizvollzug Veränderungsprozesse gestalten statt sie zu verkraften eine Veranstaltung der.
Was ist Rapid Technologie?
Stiftungsprofessur Entrepreneurship 1 Auftaktveranstaltung Gründercampus Plus Bilanz und Ausblick der Region Nordwest Oldenburg
22. Oktober 2009 Strengthening European SMEs in the defence sector Berlin Stärkung der europäischen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Wehrtechnik.
Seite 1 Dr. F. Bode / Düsseldorf / Hochschulrektorenkonferenz 1996: In der Informationsgesellschaft werden sich Methoden und Techniken der Erzeugung,
Ein Wegweiser für Kooperationen in Forschung und Bildung
7th international Bielefeld Konferenz Thinking beyond Digital Libraries Designing the Information Strategy for the next Decade Dynamische Infrastrukturen.
Gesundheitsarchitektur der Zukunft?
Dr. Gesa Gordon Projektträger Jülich (PtJ)
Online-Börse für regionale Kooperation Schule - Wirtschaft Juni 2004Wirtschaft im Dialog im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.; Pia Schwarz Online-Börse.
Die regionalökonomische Wirkung der Ausgründungen aus der Uni Kassel
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Gelsenkirchen in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum Die drei Arten des Wissens Strategische.
MedPilot Virtuelle Fachbibliothek Medizin
Bremen, 6. April 2005 Menschen machen Innovationen Dr
Neues BMBF-Fachprogramm
Career Circle – der Nachwuchsmarkt Sachsen-Anhalt
Unterstützungsmöglichkeiten. Ablaufplan KMU kooperieren mit Hochschulen 9.00 – 9.30: Anmeldung 9.30 – 9.45: Vorstellung des Ablaufplanes 9.45 – 10.15:
Erwartungen von Business Angels an Start-Ups
PLACE PARTNER’S LOGO HERE
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Wirtschaftsförderung für NRW Dietmar Bell, MdLFolie 1.
CONSTANTINUS HERZLICH WILLKOMMEN! Der Österreichísche und Europäische Beratungs- und IT Preis.
April 09_1 Universität Rostock Die Interdisziplinäre Fakultät mit den Departments: - Life, Light and Matter - Maritime Systems - Aging Science and Humanities.
ICL Innovationscampus Lübeck
Laura Antonelli Müdespacher,
Technologie- und Gründerzentrum Bautzen
Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung
Fraunhofer-Gesellschaft – Partner für Innovationen
Instrumente zur Stimulierung der internationalen Forschungs- und Technologiekooperation deutscher KMU Bonn, , DLR - Internationales Büro Informationsgespräch.
Der Europäische Forschungsraum. Eine Vision der Zukunft? Astrid-Marietta Hold / A 300 SS 2008.
Wissen, Kreativität und Transformation von Gesellschaften INST–Konferenz Wien, Dezember 2007 Vortrag zum Schwerpunkt Divergierende Konzepte von.
Der Übergang von der Schule in den Beruf – eine lokale Betrachtung
Forschung und Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau
XML Clearinghouse für Berlin und Brandenburg Das Wissensforum zu XML Technologien in Berlin und Brandenburg.
IHR LOGO Die Gründerwoche ist Teil der Initiative Gründerland Deutschland des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Alumni-Konferenz Kislovodsk 2012
Thesen zur Positionierung der Medizinischen Informatik in Deutschland Stefan Schulz, Freiburg.
Task Force FTI Arbeitsgruppen
Regionale Innovationsnetzwerke in Deutschland - Allgemeine Grundlagen sowie praktische Beispiele aus Nordrhein-Westfalen Prof. Dr. Petra Moog.
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Klinische Akzeptanzsteigerung der Orthesen
FOToN: Fibre Optic Technology Network Prof. Dr. M. Loch Prof. Dr. K. F. Klein 14. Dezember 1999.
Wirtschaftscluster in Hamburg
Harald Hochreiter Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
,Soziale Innovationen in sozialen und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen‘ Workshop der Fokusgruppe ,Demografiemanagement und Vernetzung PD Dr. Guido.
Innovationsstrategie der Maritimen Allianz Ostseeregion
I NNOVATIONSBEGLEITUNG RSA III Wien, 16. Juni 2014 Sara Alkan Herbert Pock.
Peter Biedermann, Geschäftsleiter Medical Cluster
Informationsveranstaltung „Forschung in Deutschland: Partner für die Zukunft“ – 18. November 2010, Almaty Internationales Büro des BMBF - Forschung und.
Nationales Pilotprojekt zur Einführung von eCall
GFWW 12. Technologietag IHK Potsdam, 04./ Wir begrüßen die Teilnehmer des 12. Technologietages „Innovative KMU - Chance der deutschen Wirtschaft“
„Hamburg ist der Standort für Klimaforschung in Deutschland; hier wurde sie zweimal "erfunden", in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im letzten.
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT Förderagentur für Innovation KTI Förderagentur für Innovation.
Die Luftfahrtindustrie als Wachstumsmotor für Norddeutschland
EU-Programm LIFE – Umwelt und Klima Magdeburg, 8. Juli 2015.
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar.
Hochschulentwicklungsplan Präsidium 2 Übergeordnete Ziele der FH Kaiserslautern (I), S. 4  Die FH Kaiserslautern betreibt die.
Abbildungen Flyer für die strategische Partnerschaft »Produktivität von Dienstleistungen«
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar.
FungiResearch - Europäische Forschungsplattform für klinische Antimykotika-Entwicklung Dr. Endrik Limburg Zentrum für Klinische Studien der Universität.
 Präsentation transkript:

Wirtschaft trifft Wissenschaft regionale Strategien im Innovationswettbewerb Dr. Katja Fox IHK im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum Vortrag am 11. September 2008 Forum Impulse für Innovation. Medizintechnik.NRW

I.– Zukunftsherausforderungen deutscher Medizintechnikunternehmen „…the real innovation stems from the process of bringing individuals from traditionally separate disciplines together.“ (Arnall, A.H: Future Technologies, Today`s Choices: Nanotechnology, Artificial Intelligence and Robotics; political and institutional map of emerging technologies. Report for the Greenpeace Environmental Trust, London 2003, S. 60) Zukunft der Medizintechnik basiert auf Fortschrittsdimensionen: Molekularisierung – Computerisierung – Miniaturisierung (BMBF, ed.: Studie zur Medizintechnik in Deutschland im internationalen Vergleich, Berlin 2005) Trend: „Medizintechnik goes homecare“ Deutsche Hersteller und Dienstleister sehen Herausforderung in: hochtechnologischen Entwicklungen im Bereich neuer Produkte; Ausweitung der Aufgabenfelder durch Innovationen; neuen Vermarktungsstrategien und Netzwerkbildung; Internationalisierung Wenn von Innovationen die Rede ist, denken die meisten sicherlich zunächst an neue oder verbesserte Produkte und Verfahren, das ist sozusagen nur die halbe Miete: vor allem der innovativen Organisation kommt ein großes Gewicht zu, wenn wir über globale Wettbewerbsfähigkeit reden- und innovative Organisation bedeutet auch: qualifiziertes, mitdenkendes Personal! Satz auf Folie – Interdisziplinarität zeichnet die Medizintechnik aus- so wie es keine originäre medizintechnische Wissenschaft gibt – vielmehr bezieht sie ihr Know-how aus den unterschiedlichsten ingenieur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen – so kommen auch die Mitarbeiter, vor allem im FuE aber auch im Vertrieb oder der Produktion aus den unterschiedlichsten Berufen bzw. haben diverse Studiengänge belegt: Physiker, Feinmechaniker oder auch MTAs im Vertrieb – sie alle hier sind ja vom Fach. Zukunft: Molekularisierung (Funktionsprinzipien der Biotechnologie,Zell- und Gentechnologie, Tissue Engeneering), Computerisierung (Zunahme IuK-Technologien- sieht man auch an zunehmender Vernetzung / Bedarf in Krankenhäusern – medical IT als Wachstumsbranche), Miniaturisierung ( Nanotechnologie, MST) – Medizintechnik goes homecare: Einsatzbereich von medizintechnischen Produkten im häuslichen Umfeld gerade vor demographischer Entwicklung immer wichtiger (telemedizinische Anwendungen, diagnostische Testmöglichkeiten) Wie habe gefragt: wo sehen sie zukünftige Herausforderungen für die Branche und für ihr Unternehmen – neben den Entwicklungen im Gesundheitswesen waren es: zum zweiten: funktionsübergreifende Tätigkeiten

II.– Was kann auf regionaler Ebene (noch) geleistet werden? Ausgangssituation: zunehmende Kapitalisierung und Globalisierung von Wissen Herausforderung und Aufgabe regionaler Akteure: Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Innovationswettbewerb – Schaffung regionaler Innovationssysteme Region regionale und nationale Faktorbedingungen Arbeitskräftepotenzial/Entrepreneurship Hochschulen/Forschungseinrichtungen Industriebetriebe unternehmensnahe Dienstleistungen Andere Region Welche Unternehmen profitieren bislang von dieser Entwicklung? Antwort: Großunternehmen mit internationalen Depandanzen (Bsp. Siemens Medical – Erlangen nennen Gespräch Michael Wendt FuE) –Kontakte zu Unis in USA etc., aber gerade KMU (in Medizintechnik haben 95% der Unternehmen weniger als 250 Mitarbeiter, hier kann man noch nicht einmal die offiz. Definition von KMU bis 500 Beschäftigte anlegen) KMU haben so gut wie keinen Zugang zu internationalen Forschungseinrichtungen etc., zum anderen nutzen sie die Wissenschaft weitaus weniger aufgrund geringerer Kapazitäten Trotz oder gerade wegen der Globalisierungstendenzen hat der räumliche Bezug des Wissenstransfers nicht an Bedeutung verloren: 1: da über persönlichen Kontakt die Chancen von KMU zur Partizipation am Innovationswettbewerb steigen (Es steht nicht mehr allein die Auftragsforschung für die Großindustrie im Vordergrund, sondern Innnovationsprozesse finden interaktiv statt – bestehen aus Rückkopplungen versch. Akteure und sind eben nicht mehr linear 2. da das in Hochschulen generierte Wissen zunächst meist in das unmittelbare regionale Umfeld transferiert wird, ebenso wie regionenexternes, wissenschaftliches Know how durch die Hochschule – Hochschule hat Antennen-Funktion – Hochschulen tragen wesentlich zur Qualifizierung des regionalen Arbeitskräftepotenziales bei (Entrepreneurship: Ausgründungen aus Hochschulen, Existenzgründerberatung, Businessplanwettbewerbe Medizinwirtschaft Ruhr- Ruhrgebeitsmentalität ist nicht auf Gründen angelegt, Unternehmengeist und Gründungsneigung fehlen i.d.R: – Montanindustrielle Tradition, abhängige, aber gesicherte Beschäftigung in der Vergangenheit) 3. da durch einen engen Schulterschluss der Akteure sich deutsche Regionen durchaus dem internationalen Wettbewerb stellen können. An Industrie ist ohne Dienstleistunge nicht zu denken und auch umgekehrt: unternehmensnahe, wissensintensive Dienstleistungen: Ingenieurdienstleister, Personalschulung, Rechts- und Managementberatung Marketing´, Marktforschung bis hin zu technischem Service (Wartung, Reparatur) und Finanzdienstleistungen Quelle: in Anlehnung an Fritsch et al. 2007, 20.

III.– Wege des Wissenstransfers deutscher Medizintechnikunternehmen Wege des Wissenstransfers von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und deren Nutzung bei dynamisch-innovationsorientierten und statisch-traditionellen Medizintechnikunternehmen als Teil des Wissensmanagement im Jahr 2006 (Angaben in % des jeweiligen Unternehmenstypus) Wissenstransfer durch: dynamisch-innovations-orientierte Unternehmen statisch-traditionelle Unternehmen Nutzung einer Kommunikationsplattform / Netzwerkplattform 11,5 - Persönlicher Kontakt zu Hochschulakteuren bzw. Forschungseinrichtungen 65,4 25,0 eigene FuE-Abteilung 53,8 Klinische Forschung und Versorgungsforschung 30,8 Verbundprojekte 42,3 Verbandspublikationen 23,1 Wissenschaftliche Publikationen in Fachzeitschriften / Fachbüchern 57,7 Fachtagungen / Kongresse 69,2 50,0 Fachbezogene Arbeitskreise 19,2 Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Innovationsaktivität/-fähigkeit und den Umgang mit Wissensmanagement gibt. Dynamisch-innovationsorientiet sind 86 % der Medizintechnikhersteller- und zulieferer (nicht mit aufgenommen ist der Handel) (Merkmale: eigene FuE-Abteilung oder folgende Faktoren: Netzwerkbildung, Einsatz neuer Verfahren, neue Produkte, Vermarktungsstrategien, neue Aufgabenfelder im Unternehmen Quelle: Fox 2007

IV.– Erfahrungen aus zwei deutschen Regionen Nürnberg-Erlangen Steckbrief: Medical Valley, Forum MedTech Pharma Standort für High-Tech-Forschung und Produktinnovation Schwerpunkte: bildgebende Verfahren, physikal.-med. Technik Hohe Neugründungsrate und Patentanmeldungen Standort von Siemens Medical Solutions ca. 180 Medizintechnik-Unternehmen 55,5 % der medizintechnischen Unternehmen in Nürnberg-Erlangen haben weniger als 20 Mitarbeiter, knapp über ein Fünftel beschäftigen zwischen 20 und 49 Mitarbeiter, rund 20% zählen zu den mittelständischen Betrieben mit 50 bis 499 Beschäftigten. Nach der Geschäftstätigkeit sind 44,4 % den medizintechnischen Herstellern (teils in Verbindung mit Zulieferung und Vertrieb) zuzuordnen. Ein Drittel sind reine Dienstleister für die Branche und jeweils 11,1 % betreiben medizintechnischen Handel und sind Zulieferer des Industriesektors Historische Bedingungen der Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg – Sitz von Siemens nach München und Erlagen, bereits 1966 gehörte die medizinische Technik zu den damals sechs Kernkompetenzen des Unternehmens und die Geschäfts wurden von Erlangen aus geführt – diese frühe Spezialisierung der Region Erlangen im speziellen führte dazu, dass rund um den Global Player eine Vielzahl an KMU angesiedelt hat (z.B. IT-Dienstleister

IV.– Erfahrungen aus zwei deutschen Regionen Ruhrgebiet Steckbrief: Gemeinschaftsinitiative MedEcon Ruhr Ausgeprägte Forschungs- und Kliniklandschaft Life Sciences mit den Bereichen Medizintechnik, Biomedizin + Biotechnologie Etablierung von Pilotprojekten ca. 300 Medizintechnik-Unternehmen Die Medizintechnikunternehmen im Ruhrgebiet sind überwiegend kleinbetrieblich strukturiert: 46,9 % haben unter 10 Beschäftigte und ein Viertel lässt sich der Beschäftigtengrößenklasse zwischen 10 und 19 Mitarbeitern zuordnen. Lediglich 9,4 % der Unternehmen können als Mittelständler mit 50 bis 249 Beschäftigten angesehen werden. Das Gros der Unternehmen im Ruhrgebiet ist im medizintechnischen Vertrieb (43,8 %, davon wiederum 57 % in Verbindung mit Händlertätigkeiten) und Handel (21,9 %) tätig. Jedes vierte Unternehmen identifiziert sich als Hersteller (zumeist in Verbindung mit Vertrieb und Handel der eigenen Produkte). 6,3 % üben reine Dienstleistungstätigkeiten für die Branche aus und 3,1 % sind Zulieferer Etablierung von Pilotprojekten: elektronische Gesundheitskarte, Telemedizinprojekte, Fraunhofer-Institute – durch Demografie RG als Labor“ für Produkte und Dienstleistungen rund um Gesundheit, Alter und Wohnen (inHoues-Zentrum des Fraunhofer-Instituts Duisburg, Eröffnung im November 2008)

Art der Einbindung in ein Netzwerk nach Regionen IV.– Erfahrungen aus zwei deutschen Regionen 88,9 % der Medizintechnikfirmen in Nürnberg-Erlangen sind in einem Netzwerk aktiv aber nur 40,6 % der Medizintechnikfirmen im Ruhrgebiet! Art der Einbindung in ein Netzwerk nach Regionen (Angaben in % des in ein Netzwerk eingebundenen regionalen Unternehmensbestandes)   Nürnberg-Erlangen Ruhrgebiet Kooperation im Unternehmensnetzwerk 50,0 76,9 Kooperation mit Hochschulen, FuE 37,5 23,1 Kooperation mit Forschungsinstituten 15,4 Kommunikationsplattform 62,5 46,2 Zusammenarbeit mit Kliniken (klinische Forschung) 30,8 Forschungskooperation mit Kliniken / Anwendern (ergonomische Produktgestaltung) 38,5 Darüber hinaus: Wissenstransfer Ruhgebiet: Ein wichtiger Teilaspekt für die Untersuchung stellt die Transferart von Wissen aus der Forschung in die Unternehmen dar. Medizintechnikunternehmen aus dem Ruhrgebiet informieren sich über neue FuE-Entwicklungen vorwiegend durch den Besuch von Fachtagungen (87,1 % der Unternehmen) und über wissenschaftliche (67,7 %) und Verbandspublikationen (41,9 %). Ein persönlicher Kontakt zu Hochschul- und Forschungseinrichtungsakteuren wird durchschnittlich von knapp einem Drittel der Unternehmen zur Wissensgewinnung genutzt, mit steigender Unternehmensgröße nimmt der Anteil zu. 29 % engagieren sich in fachbezogenen Arbeitskreisen. Eine eigene FuE-Abteilung wird nur von 19,4 % der regionalen Unternehmen zum Wissenstransfer verwendet. Kommunikationsplattformen bzw. Branchennetzwerke dienen nur für 16,1 % der Unternehmen zur Beschaffung von Wissen aus der Forschung. Wissenstransfer N-E: 87,5 % der Nürnberg-Erlanger Unternehmen setzten auf informelle persönliche Kontakte zu Hochschulakteuren bzw. Forschungseinrichtungen. Dieses Ergebnis ist unabhängig von der Unternehmensgröße. Je 37,5 % erweitern ihre Wissensbestände durch die Teilnahme an Fachtagungen und durch Verbundprojekte. Jeweils ein Viertel nutzt wissenschaftliche Publikationen, ist Mitglied in einem regionalen Netzwerk / Kommunikationsplattform oder nutzt diese Institutionen zur Wissensbeschaffung. 25 % der Unternehmen haben eine eigene FuE-Abteilung, ebenso viele nehmen an fachbezogenen Arbeitskreisen teil. Quelle: Fox et al 2007.

V.– Hemmnisse regionaler Zusammenarbeit Wissenschaft-Wirtschaft Vorurteile über Arbeitsweisen und Methoden auf beiden Seiten Mangel an Zielkonformität Projektideen in KMU entstehen selten durch systematische Ideenfindungs- und Entscheidungsprozesse Mangel an persönlichen Kontakten und dadurch Transfer von Erfahrungswissen kaum möglich Gefahr des unkontrollierten Wissensabflusses Personalaustausch selten möglich, Hochschulbürokratie ... Zielkonformität: Erfolg von Hochschullehrern in Dtschl. immer noch gemessen an wissenschaftl. Publikationen, Unternehmen will marktfähiges Produkt – Grundlagen. Und anwendungsorientierte Forschung Viele denken nur an technologische Aspekte der Kooperation (FuE), dabei bieten Einrichtungen der Forschung und Hochschule zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten (Qualfizierung, Hochschule statt Unternehmensberatung, Praktikanten und Abschlussarbeiten, Coachingprogramme (Wottawa z.B.) Personalaustuasch: Hemmnisse durch vergleichsweise niedrige Gehälter in Wissenschaft, Akademiker zeitweise in Wirtschaft auch kaum – wissenschaftlicher Karriereknick in Deutschland: Publikationen gefragt und nicht Praxiserfahrung, aber auch institutionelle Hemmnisse: versch. Inkompatible Altertsicherungssysteme (Pensionsansprüche etc.), Aufrechthaltung der Lehrverpflichtung die an einen Hochschulstelle geknüoft sind etc.

VI.– Wie können Austauschprozesse in Zukunft gestaltet werden? Hochschulen stehen durch gesetzliche Veränderungen vor einem Handlungsdruck – neue Finanzierungsquellen oder neue strategische Partnerschaften mit Unternehmen werden erforderlich sein Herstellung persönlicher Kontakte (Aufgabe von Verbänden und Kommunen – regionale Abstimmung nötig) Angebote an Hochschulen und Forschungseinrichtungen besser vermarkten Gemeinsame Anträge zur Forschungsförderung Spin-Off-Gründungen als direkter Wissenstransfer in den kommerziellen Sektor ... Praxisbeispiel aus Bochum: Neue Finanzierungsquellen: private Drittmittelforschung, Sponsoring, Stiftungsmittel, Spenden… Z.B. Kürzungen in der Grundfinanzierung von Hochschulen; Stiftungslehrstühle, ICAMS Viele denken nur an technologische Aspekte der Kooperation (FuE), dabei bieten Einrichtungen der Forschung und Hochschule zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten (Qualfizierung, Hochschule statt Unternehmensberatung, Praktikanten und Abschlussarbeiten, Coachingprogramme (Wottawa z.B.) Forschungsförderung – kürzere Antrags- und Begutachtungszeiten Je mehr Absolventen eine Beschäftigung in der Region finden, desto stärker profitiert auch das regionale Innovationssystem davon (Kontakte zur Hochschule werden häufig aufrechterhalten) Zentrum für medizinische Bildgebung Ruhr

Vielen Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: fox@bochum.ihk.de