Dipl. Ing. Udo Scheiblauer

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 Präsentation transkript:

Dipl. Ing. Udo Scheiblauer Siemens AG Österreich, Programm- und Systementwicklung PSE Präsident der Gesellschaft für Informationstechnik

Strategieüberlegungen Gliederung Globalisierung Bedrohungen Trends Strategieüberlegungen Maßnahmen Forderungen

Globalisierung Politik Technik Demokratisierungsprozesse Wirtschaftspolitik Bildungspolitik Technik Beschleunigung weltweite Verknüpfung, weltweiter Zugang rapide steigende Bandbreiten Standardisierung Treiber der Entwicklung 1. Politische Prozesse: - Demokratisierung im Ostblock ==> Slowakei, Tschechien, Ungarn, usw. - Öffnung in Fernost, insbesondere China, das für die weitere Zukunft noch erhebliches erwarten läßt 2. Wirtschaftspolitik: - local content; SW ideal für local content (hohe Wertschöpfung, ...) - Förderungen für SW (Idien, Irland) 3. Bildung: IT heute für jedermann zugänglich, früher Sache für elitären Kreis von Gurus 4. Technik: Breite Basis und weltweite Interaktion beschleunigt die Entwicklung der Technik, diese fördert die raschere Entwicklung neuer Produkte und Leistungen in einem großen Teil der Welt

Bedrohungen weltweiter Know-how - Wettbewerb Kostenposition Geschwindigkeit Allianzen Kostenposition Personalkosten gesetzliches Umfeld / Kollektivverträge weltweite Konkurrenz gut ausgebildeter, überwiegend billiger Ingenieure steigende Gefahr, entscheidende Trends zu versäumen Know-how-Wettbewerb: Schulmeyer: “Know-how-Rückstand kaum aufzuholen” Ein Grund für Aquisitions and Mergers, zB. Wachstum von Cisco, auch Microsoft (FinanzSW) Personalkosten: dominierendes Element in A

Trends in Folge der Globalisierung Beschleunigung Reduktion der time-to-market raschere Entwicklung der Technologie Boom der Telekommunikation Bedeutungswandel Konvergenz Business Processes - IuK-Systeme IuK-Systeme zunehmend mission-critical Öffnung neuer Märkte Einige Trends, die wir beobachten und in unsere Planung einbeziehen - fast alle stellen grundsätzlich einmal eine Bedrohung dar, die aber vielfach als neue Chance genutzt werden kann: Verkürzte Entwicklungszeiten, Know-how zu HW- und SW-Technologie, speziell Telekom: Wer das schafft, hat weltweiten Vorsprung (zB. EZE: HW/SW-Coverification) “Die Raschen werden die langsamen fressen” Konkurrenz in allen Branchen immer intensiver, Wettbewerbsvorteile oft klein und zeitlich rasch variabel. Geschwindigkeit immer ein Thema, Komplexität der Entscheidungen immer öfters ==> IT weithin unverzichtbar geworden. Systeme müssen daher rasch implementiert werden, das richtige können und im Betrieb stabil sein ==> wenn nicht, droht Untergang der Unternehmung weltweite Konkurrenz führt auch zu Ausweichen und verstärkter Bearbeitung von Märketen, die dzt. noch nicht lukrativ sind (Reform, tlw. Fernost), schon um Stückzahlen zu generieren (zB PC)

Grundsatzüberlegungen zur Strategie (1) Wettbewerbsposition: weltweite Kostenführerschaft mit ausgedehnter österreichischer Produktion kaum möglich è Leistungsführerschaft Investmentstrategie: time-to-market steigend wichtig è laufende Investition in aktuellstes Know-how Leistungsführerschaft zumindest für unser PSE-Geschäft einzige Alternative preiswert entwickeltes Produkt zu spät am Markt: Totgeburt. Geschwindigkeit ist nicht alles, aber ohne Geschwindigkeit ist alles nichts (Schlagwort “Internet-Zeit”: alles 4x so rasch) kein Sparen bei Aufbau von Know-how möglich

Grundsatzüberlegungen zur Strategie (2) Kostenposition: Dämpfung des Preisdrucks durch höhere Produktivität pro Mitarbeiter è Prozeßverbesserung und Kostenmix Geschäftstätigkeit: steigende Komplexität der Geschäfts- und IuK-Welt problematisch für Endkunden und sales forces è neue Dienstleistungen Produktivitätswachstum ohne Umsatzwachstum heißt Personalabbau wir bauen unser Geschäft daher aus, erhöhen durch geeignete Mittel die Produktivität und drücken durch gezielten Einbau von Kostenvorteilen bei der Produktion in Niedriglohnländern auch unsere Kosten nach unten Konkurrenz wird überall härter, die Geschäftssysteme selbst (oft schon schwer zu verstehen was den überhaupt die Geschäftstätigkeit mancher neuer Unternehmen überhaupt ist) und damit auch die unersetzlichen, unterstützenden IuK-Systeme werden immer komplexer (Bsp. klax.max / bee free) Endkunden, aber auch Vertriebsorganisationen der Anbieter haben Probleme, auf dem laufenden zu bleiben ==> neue Geschäftsmöglichkeiten über die Entwicklung hinaus.

Maßnahmen (1) Konzentration bei technischen Schwerpunkten: forcierter Know-how-Ausbau in strategisch festgelegten Technologien (zB. Data Warehouse, OO, Konfigurationssysteme, ...) Vision: weltweiter Führungsanspruch Auf- und Ausbau von Branchenkenntnis: kreative Anwendung der Technik zur Erarbeitung von Wettbewerbsvorteilen der Endkunden Vision: Besseres Verständnis des Kundengeschäftes als dieser selbst durch internationalen Überblick Maßnahmen, die bei PSE gesetzt wurden Centers of Technology Wettbewerbsvorteile ohne profunde Kenntnis der technischen Möglichkeiten vom Endkunden oft gar nicht mehr zu erarbeiten

Maßnahmen (2) Höhere Wertschöpfung: Entwicklung kompletter (Teil-) Systeme statt einzelner Komponenten, additive Beiträge wie Markt- und Technologieuntersuchung, Produktplanung, usw. Additive, hochwertige Dienstleistungen: Unterstützung von Vertrieb und Kunden (Beratung, Design, Systemeinführung, Training, Coaching, Projektmanagement, Integration, ..) Regionale Expansion in neue Märkte “Antriebsstrang statt Schrauben” freier Wettbewerb unter den Werken der Automobilhersteller um den Zuschlag für die Produktion eines neuen Modelles damit neue Know-how-intensive Dienstleitungen mit hoher Wertschöpfung im Umfeld der Fertigung zusätzlich Einbringen des technsichen Wissens aus der Entwicklung in die Kreation von Kundensystemen, Beratung von Verrieb und Kunden, usw. Regionale Expansion: weil Kombination von - lokaler Kostenvorteil - zusätzlicher Markt - local content für Siemens (vor allem: Reformläner) oder - Brennpunkt der Entwicklung (neu: USA)

Maßnahmen (3) Gezieltes Innovationsmanagement: Systematische Generierung neuer, marktgängiger Angebotsideen Scouting/Alliancing: Stützpunkt in USA Kostendämpfung: Auslagerung von Entwicklungsanteilen in die Reformländer Qualitätsmanagement: Laufende, konsequente Verbesserung des Entwicklungsprozesses hinsichtlich Geschwindigkeit und Qualität Flexibilität: Projektspezifische Kooperation von IT- Spezialisten und Branchenkennern weitere gezielte Maßnahmen zu Unterstützung des vorher gesagten: - Problem: Innovationen zum kommerziellen Erfolg bringen (ein Thema auch für Unis) - ITO - Bsp. Autoindustrie: gewisse Subsysteme werden in low-cost-Ländern erzeugt, bei PSE dzt. Reformländer - ISO 9000 nur formale Basis: CMM-Assessments - Flexibilität in der interne Organisation: Konzentration der Branchenspezialisten auf ihre Märkte Ergänzung im Projekt durch IT- und Realisierungsfachleute, die flexibel nach Anfrage eingesetzt werden können GG / KB

Forderungen qualifizierter Nachwuchs aktuelles IuK-Know-how Markt- und Geschäftsorientierung bedarfsgerechte Kooperation mit Wissenschaft und Forschung Stellung der Informationstechnik Bewertung Venture Capital “Gesetzliches” Umfeld Flexibilität bei Gehaltssystemen und Arbeitszeiten Erkenntnis aus USA: Leute nicht gescheiter, auch technisch nicht gar so oft ein Vorsprung. Aber: Kundennutzen und Verdienst immer im Fokus ==> kommerziell erfolgreicher, keine akademische Schwermütigkeit wie in Europa Kooperationen müssen Geschwindigkeit und Marktorientierung leben können==> neue Modelle fällig, ev. gemeinsam erarbeiten (???) Stellenwert der SW-Industrie in A unzureichend: - hohe Wertschöpfung bei minimaler Umweltbelastung - SE triggert weitere Dienstleistungen - Aktivierungsverbot für SW anachronistisch: Wert nur über Börse - SW-Entwicklung motivierend für Eliten und ein Kulturgut Hemmnisse in der Flexibilität durch Arbeitszeitgesetze und KV. Weltweite Konkurrenz dadurch

Forderungen Globalisierung bringt Bedrohungen und neue Chancen Konsequente Nutzung der neuen Möglichkeiten ermöglicht die Umschreibung von Bedrohungs-szenarien in Erfolgsgeschichten Der Faktor Zeit spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, geografische Aspekte treten in den Hintergrund Anmerkung: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Qualität des Marktes und der Performance von Firmen: Gute Firmen expandieren in sinkenden Märkten, schlechte schrumpfen in wachsenden. Löwe in de Savanne wacht auf: Ich muß laufen, sonst verhungere ich Zebra,...: ich muß laufen, sonst frißt mich der Löwe. Es ist egal, wer man ist: Laufen müssen beide Darwin: nur laufende Veränderung stellt dauerhaften Erfolg sicher, wer still hält in der Entwicklung stirbt aus Mitteleuropa hat in einer globalisierten Welt keinen besonderen geografischen Vorteil mehr, wohl aber zT. noch einen zeitlichen Vorsprung, der um keinen Preis verspielt werden darf. UNIs sollen beitragen, den Vorsprung auszubauen. Nicht vergessen: Customer delight ist besser als customer satisfaction

Conclusio Globalisierung bringt Bedrohungen und neue Chancen Konsequente Nutzung der neuen Möglichkeiten ermöglicht die Umschreibung von Bedrohungs-szenarien in Erfolgsgeschichten Der Faktor Zeit spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, geografische Aspekte treten in den Hintergrund Es gibt

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