des Frankenberger Viertels Geschichte des Frankenberger Viertels
Allgemeines zu Aachen Im 19. Jahrhundert erfuhren die Städte Aachen und Burtscheid eine bedeutende wirtschaftliche Entwicklung. Die allgemeine Gewerbefreiheit wurde rund 30 Jahre früher als im übrigen Deutschland eingeführt (1798). Zu der Zeit war Aachen in Sachen Wirtschaft und Anzahl an Arbeitern Köln weit überlegen. Dem wirtschaftlichen und industriellen Aufschwung entsprach eine Bevölkerungsentwicklung, die ihrerseits diesen wirtschaftlichen Aufschwung erst ermöglichte. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden im Osten neue Stadtviertel, die zum größten Teil von Privaten bzw. Grundstücksverwertungsgesellschaften angelegt wurden, wie das Rehmviertel, das Steffensviertel und das Frankenberger Viertel. Letzteres griff zum größten Teil auf das Gebiet der Gemeinde Burtscheid hinüber.
Bevölkerungsentwicklung
Frankenberger Viertel Das Frankenberger Viertel wurde unter anderem aufgrund der neuen Kasernen in der Elsass- und Kaiserstraße und des neuen Gerichtsgebäudes in der Kongressstraße geplant. Die Ländereien, die Anfang des 19. Jahrhunderts zu der Burg Frankenberg gehörten, bildeten den Grundstock für das Frankenberger Viertel. Die Aktiengesellschaft Frankenberg kaufte diesen Besitz am 19.7.1872. Ihr Ziel war es, das Rittergut Frankenberg durch Anlegung von Straßen und der Errichtung von Baulichkeiten aller Art zur Verwendung geeignet zu machen, die Grundstücke in jeder zulässigen Weise auszunutzen und dieselben im Ganzen oder in bebauten oder unbebauten Parzellen zu verkaufen. Die Planung begann 1872. Das Straßennetz ist auf dem Reißbrett konzipiert worden.
Zitate „Durch Anlage der 30 m breiten Straßen erhalte das Viertel einen hervorragenden Charakter, der jedoch nur gewährleistet werden könne durch Großzügigkeit in allen Teilen.“ „ Die Kaiserallee und die Viktoriaallee erhalten auf jeder Seite zunächst dem Trottoir eine 5 m breite, gepflasterte Fahrbahn. An diese schließe sich ein Sommerweg, der hauptsächlich für Reiter bestimmt ist, und die Mitte wird eine Baumallee einnehmen, welche bloß für Fußgänger bestimmt bleibt. Die übrigen Straßen sollen ein Pflaster erhalten, das auf die halbe Breite zwischen den Trottoirs beschränkt bleiben soll, denn das neue Viertel soll einen halbländlichen, villenartigen Charakter erhalten.“
Ausführungsphase Die Ausführung des Projektes begann 1873. Es ging zuerst aber nur sehr schleppend voran, da es zwischen Aachen und Burtscheid Meinungsverschiedenheiten gab. Nach und nach stellte sich aber ein Bauboom ein. Die Grundstückspreise, Häuserpreise und Mieten stiegen stark an, so dass es nur Offizieren, Rechtsanwälten und Industriellen möglich war, dort zu wohnen.
Stadtplan 1873/76
Ausbau bis 1914