Rio+20 – Globale Ökopolitik und die Rolle Südamerikas

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 Präsentation transkript:

Rio+20 – Globale Ökopolitik und die Rolle Südamerikas Mitgliedertreffen der Berliner Akademie für Weiterbildende Studien Restaurant Cum laude, Berlin, 3. Nov. 2012 Prof. em. Dr. Manfred Nitsch Lateinamerika-Institut der FU Berlin

EMPREENDEDORISMO SUSTENTÁVEL 14 de junho de 2012 EMPREENDEDORISMO SUSTENTÁVEL NO CONTEXTO DA RIO+20 Aron Belinky Coordenador de Processos Internacionais do Vitae Civilis e dos Diálogos Nacionais da Economia Verde: Rumo à Rio+20 aron@vitaecivilis.org.br <Von diesem NGO-Autor sind die grün unterlegten und andere Folien mit gewissen Änderungen übernommen worden.>

Até agora... ... uma história de sucesso. 2050 – 9 a 12 Bilhões 1999 - 6 Bilhões A aventura humana na Terra 12 anos 1987 - 5 Bilhões Até agora... ... uma história de sucesso. 13 anos 1974 - 4 Bilhões 14 anos 1960 - 3 Bilhões População Mundial – bilhões de hab. POPULAÇÃO MUNDIAL – EVOLUÇÃO HISTÓRICA 33 anos 1927 - 2 Bilhões 123 anos 1804 - 1 Bilhão fonte: Uma verdade inconveniente – Al Gore - 2007

A dimensão das mudanças entre 1960 (!) e 2000 10,4 bi +877% +400% 20 tri +100% 6 bi +74% 6,3 bi 3 bi 5 tri 3,7 bi 0,9 bi população produtos e serviços Der ökologische Fußabdruck ohne Energie Der energetische Fußabdruck Bilhões de habitantes, US$ trilhões sem inflação Bilhões de hectares globais , conf rel. Planeta Vivo 2006 - WWF

alguns destaques dos estudos PNUMA ECONOMIA VERDE alguns destaques dos estudos PNUMA

Was hält der Planet aus? Der ökologische Fußabdruck der Menschheit 40 anos! 30% além do limite Limite do equilíbrio fonte: Relatório Planeta Vivo 2006- WWF

Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: "Du siehst aber schlecht aus." Der andere: "Mir geht´s auch schlecht, ich hab´ morbus homo sapiens." Sagt die Erde: "Oh weh, sehr unangenehm! Hatte ich auch mal, - aber das geht vorbei!" Leicht verändert übernommen von Prof. Dr. Manfred Stock, Vorsitzender Beirat für Nachhaltige Entwicklung Brandenburg

Como manter a Sustentabilidade? Estilo de Vida x Tecnologia ? Sustentabilidade = Recursos Naturais ÷ População Organização Social + Política

BUSCANDO INTEGRAÇÃO E EQUILÍBRIO … Na logomarca da Rio+20, as três dimensões do desenvolvimento sustentável

Reines Wirtschaftswachstum sprengt die natürlichen Schranken und die sozialen Beziehungen

BUSCANDO INTEGRAÇÃO E EQUILÍBRIO Reines Wirtschaftswachstum entfernt die Menschen von der Natur, überschreitet die Grenzen des Planeten und erhöht die Ungleichheit

ONDE ENTRA A ECONOMIA VERDE? Große Lücke zwischen Zusagen und Taten (klatschen) QUADRO INSTITUCIONAL P/ GOVERNANÇA DO DS SOCIAL ECONÔMICO Assunto polêmico! ECONOMIA VERDE AMBIENTAL

A SOCIEDADE CIVIL RUMO À RIO+20 Trabalhadores, Mulheres, Indígenas e outros setores da SC Eventos paralelos Geração+20 e outros movimentos da juventude Comitê Facilitador da Soc. Civil para a Rio+20 (CFSC) Rio+20 BR & ONU processo preparatório da UNCSD 2012 União Global pela Sustentabilidade (UGS) Green Economy Coalition (no Brasil: Diálogos Nacionais da EV) BASD/BR – Business Action for Sustainable Development

Rio 1992: UNCED Fall der Mauer – Friedensdividende Maurice Strong (bereits 1972 Stockholm) José Lutzenberger in Brasilien Klaus Töpfer in Deutschland Ergebnisse Rahmenkonvention über Klimaveränderungen “gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung” als Kernformel Konvention über biologische Vielfalt Agenda 21 (global – lokal) Grundsatzerklärung über Wälder

CONSTRUINDO OS RESULTADOS DA RIO+20 Die drei Kanäle der Konferenz SEMI-OFICIAL AUTÔNOMO OFICIAL

Wohin führt die Konferenz? Warum 2015? - Revision der MDGs Kritisches Datum für die Klimaverhand- lungen - Sinnvoller Zeitraum für konkrete Ziele 2015

“The Future we want” ? Menschenrechte: Sie zu garantieren ist erklärtes Ziel unserer Zivilisation, niedergelegt und akzeptiert in UN-Erklärungen/Verträgen undinternacionais. LIMITES AMBIENTAIS: Sind von der Natur gesetzt. Auch mit Effizienzgewinnen zu respektieren, sie zu überschreiten gefährdet die Umwelt, von der wir abhängen.. LIMITES AMBIENTAIS DIREITOS HUMANOS

CONVIVENDO NUMA ROSQUINHA… 20

FATORES CRÍTICOS, SOCIAIS E AMBIENTAIS 21

MONITORANDO OS FATORES CRÍTICOS Der “Soziale Fußboden” (Minimum) Das “Umwelt-Dach” (Maximum) 22

Rio+20: UNCSD “The Future we want” (Titel der Deklaration) MDGs nach 2015 (ergänzt um) SDGs <Millennium Development Goals – Sustainable Development Goals> UNEP aufgewertet, aber nicht UNEO Green Economy / Economia Verde “G-Null” – keine Leadership Kopenhagen 2009 als Negativ-Vorbild 45.000 Menschen dabei in Rio “Die wahren Helden“ - die vielen Einzelnen?

Green Economy I UNEP: Towards a Green Economy. Pathways to Sustainable Development and Poverty Eradication, New York-Nairobi 2011 UN Secretary General: Resilient People – Resilient Planet. A Future worth Choosing. High-level Panel on Global Sustainability (“Halonen-Zuma Report”), New York 2012 WBGU: World in Transition. A Social Contract for Sustainability, Berlin 2012 Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU): Environmental Report 2012, Berlin 2012 Viele andere Reports überall

GDP / Municipal solid waste per capita Green Economy II GDP / Municipal solid waste per capita

Green Economy III (Mein Bericht an den brasilianischen Dienst zur Unterstützung der Mikro- und Kleinunternehmen SEBRAE) ”Dritte Industrielle Revolution” (Rifkin) ? Photovoltaik E-Mobilität Das “intelligente Haus” CO2 als Rohstoff Nanotechnologie Biotreibstoffe Demografischer Wandel (im Folgenden näher ausgeführt)

Green Economy IV Demografischer Wandel global Nachhaltigkeit = Lebensbedingungen für zukünftige Generationen sichern Traditionell: Erbschaften innerhalb der Familien (“Ohne Schulden ins Grab!”); sehr viel weniger über Staat und Markt Neuerdings: Langlebigkeit, “reconstituted families” (= Patchwork-Familien) und zum ersten Mal in der Geschichte: alte Männer (weil vorher Kriege); also: Familiär unbezahlbare Pflegekosten fürs “Vierte Alter” Anreiz zu “(Arktis-)Kreuzfahrten-Mentalität”, also massiv privates Vermögen und natürliche Ressourcen konsumptiv verbraten im “Dritten Alter” Unübersichtliche Nachkommen- also Erbengemeinschaften ohne traditionelle Verbindlichkeiten, führen dazu, dass Reichtum, nicht: Armut!, im Alter ökologisch das wichtigere Problem wird oder schon ist.

Green Economy V: Kritik Kommerzialisierung der Natur (CO2, Wald, CDM) Ökologie wird “vergessen” (“Grünwäsche”) Wirtschaftliche Entwicklung wird behindert Protektionismus des Nordens Neue Konditionalität Alternativen in Südamerika “Buen Vivir” – in Bolivien und Ekuador “Economia Solidária” – in Brasilien

Brasilien als Gastgeberland I “Deus é brasileiro” (Sprichwort: “Gott ist Brasilianer”) Ungleichheit signifikant verringert “Universale” Bürgerrechte weltweit Verkörperung des global-universalen Wertehimmels Glaubwürdige Repräsentanten (Staaatspräsidenten Cardoso, Lula, Dilma) “Potência ambiental” – mit allen Problemen “Desnortear”: Karte mit Südpol oben u.a. !

Brasilien als Gastgeberland II: Demografie

Brasilien als Gastgeberland III Einkommensverteilung: Raute (2010) statt Pyramide (2005)

“Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.” Victor Hugo (escritor francês) OBRIGADO! Aron Belinky aron@vitaecivilis.org.br

Manfred Nitsch LAI / FU Berlin Manfred.nitsch@t-online.de Vielen Dank Manfred Nitsch LAI / FU Berlin Manfred.nitsch@t-online.de