LehrplanPLUS Ethik - Was ist neu, was ist geblieben? -

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 Präsentation transkript:

LehrplanPLUS Ethik - Was ist neu, was ist geblieben? - STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄT UND BILDUNGSFORSCHUNG MÜNCHEN

Was ist neu am LehrplanPLUS? Lernbereiche Kompetenz-strukturmodell Was ist neu am LehrplanPLUS? Grundlegende Kompetenzen Neu am LehrplanPLUS sind v.a. einzelne Begrifflichkeiten: Lernbereiche, Grundlegende Kompetenzen, Kompetenzerwartungen. Damit einhergehend aber auch der Bayerische Kompetenzbegriff und das Kompetenzstrukturmodell für jedes Fach. Bayerischer Kompetenzbegriff Kompetenz-erwartungen

Lernbereiche im LehrplanPLUS für das Fach Ethik 5 Meine Wirklichkeit und ich Leben in der Familie Spielen Feste und Riten in Religion und Brauchtum 6 Was ich mag und was mir gut tut Das Fremde verstehen und damit umgehen Elektronische Medien im eigenen Leben Judentum, Christentum und Islam 7 Ich und die Gleichaltrigen Sich für andere einsetzen (konkretes Projekt) Den Wert der Natur erkennen  Mensch und Natur in den Religionen 8 Das eigene Leben gestalten und einen Sinn finden Glück Ethik in der virtuellen Welt Mit Konsumgütern verantwortungsbewusst umgehen 9 Liebe und Partnerschaft Arbeit und Leistung in Schule und Beruf Sich für den Frieden einsetzen Religionen und Weltgeschehen 10 Erwachsensein als Frau und Mann Gewissen und Verantwortung Angewandte Ethik (Medizinethik od. Medienethik) Bilingualer Sachfachunterricht Bei der Neufestlegung der Lernbereiche wurden die Ergebnisse der Umfrage zum derzeit gültigen Lehrplan berücksichtigt. Neu hinzugekommen ist die größere Bedeutsamkeit des Bilingualen SachFachUnterrichts, der auch in Ethik durchgeführt werden kann. Viele der Themen sind gleich geblieben, andere sind weggefallen. Die orange hinterlegten Felder sind inhaltlich neu bzw. haben eine neue Bezeichnung erhalten. Teilweise wurden die Themenbereiche in andere Jahrgangsstufen verschoben, wie z.B. Feste und Riten von Klasse 7 nach Klasse 5. Welche genau, das ermöglicht der Vergleich mit dem derzeit gültigen LP.

Anmerkungen zu BILI Ethik Bilingualer Ethikunterricht (Unterrichtssprache Englisch) ist rein optional, also kein Muss. Die für BILI geeigneten Themen aus den verschiedenen Lernbereichen haben Eingang gefunden in den extra Lernbereich 5 (in den 10. Klassen Lernbereich 4). Für alle, die BILI unterrichten, gelten die Kompetenzerwartungen von Lernbereich 1 bis 4, inhaltlich fokussiert man sich auf den zusätzlichen „englischen“ Lernbereich 5 (LB 4 in Klasse 10). Alle, die Ethik wie bisher auf Deutsch unterrichten, behandeln die regulären Lernbereiche 1 bis 4. Für die BILI-Klassen ist also nur ein Lernbereich zu machen (LB 5 bzw. 10. Kl. LB 4).

Themenbereiche im noch gültigen Lehrplan für das Fach Ethik 5 Wahrnehmung und Wirklichkeit Entscheiden und handeln Deutungen menschlichen Lebens Spielen und lernen 6 Leben in der Gemeinschaft Vernunft als Maßstab zur Beurteilung von Handlungsweisen Lektüre kindgemäßer Texte als Teil- oder als Ganzschrift Glück und Lebensfreude 7 Leben in Gemeinschaft Konflikte im Alltag Ethik des Islam  Feste, Feiern und Brauchtum 8 Erwachsen werden Verantwortung für Mensch und Umwelt Grundlegende Maßstäbe menschlichen Handelns 9 Selbstfindung und Autorität Sinn des Lebens Arbeit und Leistung in Schule und Beruf Religionen und Lebensperspektiven 10 Übernahme von Verantwortung in Staat und Gesellschaft Angewandte Ethik Gewissen und Verantwortung grün = weiterhin vorhanden gepunktet = Inhalte gehen in anderen Lernbereichen auf (tw. auch in anderen Klassenstufen) gepunktet = Inhalte wurden nur punktuell übernommen (tw. auch in anderen Klassenstufen und anderen Zusammenhängen) Überleitung auf nächste Folie: Ein wesentliches Kennzeichen des LehrplanPLUS ist seine Kompetenzorientierung. Doch was versteht man allgemein unter einer Kompetenz?

„Kompetenzen werden nicht unterrichtet, sie werden von den Schülern erworben.“ Christian Fahse: Wie unterrichtet man Kompetenzen? MNU 57/8 (12/2004)

Routiniertes Anwenden Was sind Kompetenzen? Begriffsabgrenzung Normen Kreativität Wissen Fertigkeiten Fähigkeiten Qualifikationen Kompetenzen Bildung Bewusstes Anwenden Routiniertes Anwenden Um den Begriff „Kompetenz“ zu verstehen, sollte man ihn deutlich von anderen Begriffen abgrenzen. Das Modell wird sukzessive erläutert. Regeln Werte Unter Verwendung einer Graphik aus: E. Jung, Kompetenzerwerb, München 2010, S. 23, erweitert von J. Eyrainer

Ziele des Ethikunterrichts Das Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (BayEUG, Art. 47, Abs. 2):  „Der Ethikunterricht dient der Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln. Sein Inhalt orientiert sich an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung und im Grundgesetz niedergelegt sind. Im Übrigen berücksichtigt er die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen.“ Glücklicherweise haben wir bereits jetzt im Fach Ethik im BayEUG eine der wichtigsten Kompetenzen niedergeschrieben => werteinsichtiges Urteilen und Handeln. Somit macht der geneigte Ethiklehrer bereits seit langem eigentlich kompetenzorientierten Unterricht. ;) Kompetenz

Was sind Kompetenzen? Bayerischer Kompetenzbegriff Kompetent ist eine Person, wenn sie bereit ist, neue Aufgaben- oder Problemstellungen zu lösen, und dieses auch kann. Hierbei muss sie Wissen bzw. Fähigkeiten erfolgreich abrufen, vor dem Hintergrund von Werthaltungen reflektieren sowie verantwortlich einsetzen. Um nun noch mehr Einblick in die notwendigen Kompetenzen des Ethikunterrichts zu erhalten, sollte man den sogenannten „Bayerischen Kompetenzbegriff“ genauer betrachten: Dabei meint „Bereit“ die Motivation zum sittlichen Handeln; das Einüben ist die Voraussetzung für Fähigkeiten („können“); entscheidend ist jedoch, dass diese Fähigkeiten an entsprechenden „Werthaltungen“ ausgerichtet sind. Erläuterungen zur bayerischen Kompetenzdefinition: Kompetenzen setzen eine Bereitschaft voraus. Kompetenzen können nur von der Person selbst entwickelt werden. Es geht um mehr als routiniertes Handeln, es geht um mehr als reines Wissen. Grundlage einer Kompetenz ist Wissen.  Inhalte spielen eine große Rolle. Kompetenzen sind immer inhaltsbezogen und situationsbezogen. Also: Kompetenzen können nur an Inhalte gebunden entwickelt werden. Kompetenzentwicklung bedarf außerdem (möglichst) konkreter Anforderungssituationen, in denen Schüler ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten durch selbstständiges Handeln erwerben und stärken können.

Kompetenzstrukturmodell für das Fach Ethik Der LehrplanPLUS ist ein kompetenzorientierter LP, bei dem jedes Fach ein eigenes Kompetenzstrukturmodell bekommen hat. Vorstellen des Modells mithilfe von Plakat und Wortkarten: graue Blätter: ethische Leitbegriffe (Normen, Werte, Sinn, Moral) „Saturnring“: zentrale Kompetenzen des Fachs Ethik (überlegen, ethisch handeln, einfühlen, erkennen) orange Blätter: Gegenstandsbereiche (Menschsein, Zusammenleben, Religion und Kultur, Die moderne Welt)

Unterrichts-situation Kompetenz-entwicklung Kompetenzorientierter Unterricht Kompetenzerwerb Kompetenzerwerb Unterrichts-situation Kompetenz-entwicklung Doch wie läuft nun ein kompetenzorientierter Unterricht ab? Kompetenzorientierter Unterricht wird vom Ziel her geplant. Der Kompetenzerwerb steht somit im Fokus. Dazu betrachtet man die konkrete Unterrichtssituation, ermöglicht darin mittels Übungs- und Lernaufgaben die Entwicklung von Kompetenzen, um so den Kompetenzerwerb langfristig zu sichern. Man kann diesen Prozess mit einem Pflänzchen vergleichen: Der Samen wird in der Schule zum Wachsen gebracht, doch ob die Kompetenz wirklich erworben wird und nachhaltig verankert ist, zeigt erst das Leben außerhalb der Schule.

„Kompetenzorientierung Unser Glück ... Ethikunterricht lebt von der Kompetenz-orientierung, denn eine bloße Vermitt-lung von Inhalten, ohne Anschluss an die lebenstaugliche Nutzung, wäre wenig sinnvoll. Und somit ist … „Kompetenzorientierung in Ethik nichts Neues.“