taktische Ventilation

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 Präsentation transkript:

taktische Ventilation Belüftung

Taktische Vorgehensweise bei Einsätzen mit Belüftung von Gebäuden taktische Ventilation Unterrichtsziel Taktische Vorgehensweise bei Einsätzen mit Belüftung von Gebäuden

Ziel der Belüftung: taktische Ventilation Sicherstellen von Rettungs- und Angriffswege im Gebäude: Räumung des Gebäudes Personensuche Schnelleres „Greifen“ von Einsatzmaßnahmen Gefahrminimierung (Wärme, Flash-over)

taktische Ventilation Flash-over Gefahr Beeinflussung der eigentlichen Wirkungsrichtung bei Rauchgasdurchzündungen

Ziel der Belüftung: taktische Ventilation Sicherstellen von Rettungs- und Angriffswege im Gebäude: Räumung des Gebäudes Personensuche Schnelleres „greifen“ von Einsatzmaßnahmen Gefahrminimierung (Wärme, Flash-over) Vermeiden von Sekundärschäden

taktische Ventilation Wohin werden Rauch und Wärme geleitet? Mögliche Aufenthaltsorte gefährdeter Personen beachten!

Mittel/Geräte: taktische Ventilation Propellerlüfter Turbinenlüfter Verbrennungsmotor Elektromotor Wasserantrieb Turbinenlüfter Absauggerät

Wirkungsweisen: taktische Ventilation natürliche Belüftung mechanische Belüftung: Unterdruckentlüftung Druckbelüftung Überdruckbelüftung

Unterdrucklüften (Absaugen): taktische Ventilation Unterdrucklüften (Absaugen): - + Nachteile: Beim Aufbau werden die Einsatzkräfte den Rauchgasen ausgesetzt Die verwendeten Geräte werden verunreinigt Vorhandensein einer Zuluftöffnung zwingend erforderlich Lüfter und Lutten, die in den Zugängen aufgestellt werden, versperren den Weg

Druckbelüftung (Pressure Ventilation): taktische Ventilation Druckbelüftung (Pressure Ventilation): Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein einer Abluftöffnung Durch Ablenkungen oder Engpässe kann das System zusammenbrechen Gefahr einer Rauchgasdurchzündung

taktische Ventilation Überdruckbelüftung (Positiv Pressure Ventilation): + Überdruck Effektiver als Unterdruckbelüftung (Absaugen) Mannschaft und Gerät kommen nicht mit den Verbrennungsprodukten in Berührung Alle Räume eines Gebäudes können belüftet werden Uneingeschränkter Zugang (Ausgang) zum Gebäude

Wirkungsweisen: taktische Ventilation natürliche Belüftung mechanische Belüftung: Unterdruckentlüftung Druckbelüftung Überdruckbelüftung hydraulische Belüftung

Hydraulische Ventilation: taktische Ventilation Hydraulische Ventilation: Injektorwirkung 0,5 m Vorteile: Der vorgehende Trupp kann selbst belüften und ist nicht auf zusätzliche Geräte angewiesen Nachteile: Hoher Wasserverbrauch Personal ist gebunden

Schaffung von Abluftöffnungen! taktische Ventilation Schaffung von Abluftöffnungen!

taktische Ventilation Achtung!! Koordination von Lüftungs-Maßnahmen unbedingt durch Einsatzleitung erforderlich (ggf. Abschnitt einrichten): Erstangriff (verm. Angriffstrupp 1. Gruppe) Lüfterplatzierung Abluftöffnung erstellen

Zweck (Vorteile): Überdruckbelüftung Reduzierung von Hitze und Verbrennungsgasen Sichtverbesserung Angriffs- und Rettungswege sind besser passierbar schnelle Entfernung der „flüchtigen Schadstoffe“ aus den betroffenen Bereichen (Freigabe von Wohnungen,...)

Überdruckbelüftung Nachteile: evtl. Kontamination nicht betroffener Bereiche Sauerstoffzufuhr zum Brandherd (Flash over-Gefahr) Geräuschpegel (insbesondere bei Lüftern mit Verbrennungsmotoren); Störung der Kommunikation Erzeugung von Abgasen Lüfter ist mögliche Zündquelle (Ex-Bereiche) „Aufsicht“ muß gestellt werden (Kraftstoffvorrat; Geräteausfall; Position: „wandern“ des Gerätes; Start bzw. Abschaltung muß jederzeit möglich sein)

Einsatzgrundsätze: Überdruckbelüftung Lüftereinsatz ersetzt niemals den Atemschutz Belüften (Drücken) ist immer wirksamer als Entlüften (Saugen) Vor der Belüftung muß der Brandherd lokalisiert und eine geeignete Abzugsöffnung bestimmt werden Zuerst Abzugsöffnung schaffen (wenn möglich von aussen), dann erst Lüfter einschalten (Kommunikation mit den vorgehenden Trupps!!) Abzugsöffnung möglichst nahe an der Schadenstelle (Schadstoffausweitung!)

Einsatzgrundsätze: Überdruckbelüftung Planen und prüfen, wohin die Abluft geführt wird (vor allem bei Ex-Gemischen und Gefahrstoffen) Prüfen, ob vorhandene Lüftungseinrichtungen (Klimaanlagen, ...) genutzt werden können bzw. abgeschaltet werden müssen Sind Treppenräume noch nicht verraucht, kann es sinnvoll sein, den Lüfter einzusetzen, bevor eine Abzugsöffnung geschaffen wurde und der Brandraum geöffnet ist (Rauchausbreitung); In jedem Fall vorher Rücksprache mit den vorgehenden Trupps!!

Ausschlussgründe: Überdruckbelüftung Die Druckentrauchung darf nicht eingesetzt werden, wenn sich E-Kräfte zwischen Brandstelle und Abzugsöffnung befinden die Gefahr einer unmittelbaren Rückzündung droht die vorgehenden Trupps nicht informiert werden können

Überdruckbelüftung Ausschlussgründe: Die Druckentrauchung sollte nicht eingesetzt werden, wenn Rauch und Hitze in Räume gedrückt werden kann, wo sich Personen/E-Kräfte aufhalten (könnten) bei offenen Dachstuhlbränden, da durch großflächige Öffnungen kein Überdruck aufgebaut werden kann und die Luftzufuhr den Brand nur weiter anfacht

Überdruckbelüftung Sicherheitshinweise: Niemals zwischen Brandstelle und Abzugsöffnung aufhalten E-Stelle nur über Zuluftöffnung betreten Während des Entrauchungsvorganges niemals ohne Absprache mit der Einsatzleitung weitere Öffnungen schaffen (z.B. einschlagen von Fenstern, öffnen RWA,..) Auftreten weiterer Öffnungen (verursacht durch das Brandgeschehen) beobachten und melden FP, die für Wasserlüfter verwendet werden nie für die Brandbekämpfung einsetzen (zu hohe Drücke!!!)

Überdruckbelüftung Maßnahmen: bei größeren E-Stellen eigenen Abschnitt „Lüftung“ bilden (alle anderen Einheiten dürfen dann keine Maßnahmen ergreifen, die auf die Lüftung Einfluss haben) möglichst immer einen „Reservelüfter“ bereit halten (Geräteausfall) Lüfter so platzieren, dass der Luftkegel die Zuluftöffnung vollständig abdeckt (Faustwert: mind. Diagonale der Zuluftöffnung) Zu- und Abluftöffnung sollten in etwa die gleiche Größe haben (Abluftöffnung nicht mehr als doppelte Größe, sonst baut sich kein ausreichender Überdruck auf) Zuluftöffnung möglichst „mit dem Wind“

Überdruckbelüftung Abstand zum Objekt

Überdruckbelüftung Einsatz mehrerer Lüfter

Überdruckbelüftung Einsatz mehrerer Lüfter

Überdruckbelüftung Einsatz mehrerer Lüfter

Überdruckbelüftung Räume mit nur einer Öffnung

Überdruckbelüftung Räume mit nur einer Öffnung

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Auftrag 1. Gruppe: „Menschenrettung & Brandbekämpfung“) Masch. ELW ZF GF 1.LF GF DL

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Auftrag 1. Gruppe: „Menschenrettung & Brandbekämpfung“) Masch. ELW ZF GF DL GF 1.LF

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Auftrag 2. Gruppe: „Belüftung“) Masch. ELW ZF GF 2.LF GF DL GF 1.LF

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Einsatzpraktisches Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Auftrag 2. Gruppe: „Belüftung“) Masch. ELW ZF GF 2.LF GF DL GF 1.LF

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Einsatzpraktisches Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Auftrag 2. Gruppe: „Belüftung“) Masch. ELW ZF GF 2.LF GF DL GF 1.LF

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Abluftweg, -öffnung vorhanden Einsatzpraktisches Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Rückmeldungen) Masch. ELW ZF GF 2.LF GF DL Lage vor Ort Lüfter bereit GF 1.LF

taktische Ventilation Einsatzbeispiel Einsatzpraktisches Fallbeispiel: Wohnungsbrand mit Personen (Befehl: „Lüfter in Stellung...“) Masch. ELW ZF GF 2.LF GF DL GF 1.LF