Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

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Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

Bern – Berner Rathaus 28. Oktober 2008 Kommerzielle Verwertung oder freier Austausch - Potenziale von Geschäftsmodellen im Open- Access-Paradigma gerade auch für Verlage Rainer Kuhlen German UNESCO Chair in Communications Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft Universität Konstanz - Deutschland Bern – Berner Rathaus 28. Oktober 2008 This document will be published under the following Creative-Commons-License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de//

Regulierungsformen des Umgangs mit Wissen und Information Inhalt Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Wem gehört Wissen? Wem gehört Information? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Von den zwei Informations-/ Publikations- märken Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Von den zwei Informations-/ Publikations- märken Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten proprietäre kommerzielle Verwertungsmärkte öffentliche freie Austauschmärkte Handel mit Waren Objekte Teile des Commons Objekte reklamiert als Private Eigentumsrechte verbleibt als Eigentum im Commons

Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Private Eigentumsrechte Eigentum im Commons exklusiver kommerzieller Nutzungsrechte mit der Konsequenz mit der Konsequenz einfache kommerzielle Nutzungsrechte freie Nutzung und Möglichkeit der Entwicklung mit der Konsequenz der vielfältigen Verknappung Entschädigung an die Öffentlichkeit und

Commons Wem gehört Wissen? Wem Information? Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Commons Wem gehört Wissen? Wem Information? Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Wem gehört Wissen? Wissen ein Commons, ein Allmende-Gut Wissen (Ideen, Fakten, Theorien, …) ist frei und frei verfügbar. Wissen kann niemandem gehören, ebenso wenig wie die Luft niemandem gehören kann. Wissen, in der klassischen Formulierung von Thomas Jefferson, eignet sich nicht für Eigentum. Verfügbar ist Wissen allerdings nur dann, wenn man Zugriff auf die Wissen repräsentierenden Informationsprodukte hat. Die Frage lautet also: Wem gehört Information? Kann man Rechte am Commons haben? Wissen ein Commons, ein Allmende-Gut

Wem gehört Wissen? Wem gehört Information? Commons Luft Wasser fossile Brennstoffe der öffentliche Raum Wissen …. ist unveräußerliches öffentliches Eigentum aber private Rechte zu Nutzung des Commons aber nur über Kompensationsleistungen zugunsten der Allgemeinheit bislang weitgehend private Aneignung der Rechte über Verträge ohne Kompensation welche G/O-Modelle mit Kompensation?

Informations-ökonomische Verwertung – Verknappung von Information Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Informations-ökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Klassisches Verwertungsmodell der Wissenschaftsverlage über Steuergelder finanziert über Steuergelder finanziert nutzt personelle und technische Infrastruktur über Steuergelder finanziert stellt Wissen in Werken dar Stellt Werke i.d.R. kostenlos den Verlagen bereit Autor/Urheber in Bildung und Wissenschaft über Steuergelder finanziert zahlt für Publi-kation oft Druckzuschüsse über Steuergelder finanziert sekundärer Retailmarkt Commons öffentlich finanziert privat angeeignet über Steuergelder finanziert Peer Review durch Wissenschaftler Werke werden von Verlagen auf-bereitet und öffentlich zugäng-lich gemacht über Steuergelder finanziert primärer Verlaufsmarkt: Bibliotheken tritt i.d.R. alle Verwertungs-rechte den Verlagen ab b In Anlehnung an: Open Access - die Revolution im wissenschaftlichen Publizieren? Vortrag von Dr. Rafael Ball im Rahmen des FZJ-Kolloquiums am 30. April 2003 http://www.fz-juelich.de/zb/datapool/page/534/Vortrag%20Open%20Access.pdf

Gewinn nach Steuern zwischen 20 und 30% Informationsökonomisches – Verknappung, Verwertung Der weltweit operierende Konzern mit 36.000 Beschäftigten steigerte seinen Umsatz 2005 um 7 % auf 7,54 Milliarden €, den Gewinn vor Steuern um 9 % auf 1,02 Milliarden € und die Kapitalverzinsung pro Aktie um 11 %. Gewinn nach Steuern zwischen 20 und 30% Knappe Erläuterung des Inhalts

Marktversagen Unzureichendes Aus-nutzen der Potenziale der IKT IKT= Informations- und Kommunikationstechnologien Rigoroses Ausnutzen der Monopol-situationen Monopole der Anbieter und der Produkte Verknappung vor allem bezüglich der Transaktionskosten Preispolitik Umwandlung des Urheberrechts in ein Verwerterrecht Technik (DRM) der technologischen und methodischen Innovationen vor allem der Geschäfts- und Organisationsmodelle

Übertragung der Verwertungsrechte – Einräumung von Nutzungsrechten Dem bisherigen G/O-Modell liegt zugrunde, dass die Verwertungsrechte der Urheber per Vertrag den Vertretern der Kultur-/Informationswirtschaft (nun als Nutzungsrechte) überlassen werden. Mit dem Anspruch exklusiver Nutzung – d.h. dem Recht, andere von der Nutzung auszuschließen das ist ein klassisches Eigentumsrecht. aber Können/dürfen durch die Überlassung von Nutzungsrechten Eigentumsrechte an einem Commons entstehen?

Transformation der Rechte? Exklsuiv? Nein Rechte der Urheber an elektronischen Publikationen werden mit Blick auf die Verwertung zu (exklusiven) Rechten der Verwerter Das müsste nicht sein Knappe Erläuterung des Inhalts

Eine einfache Veränderung im Urhebervertrags-recht Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Embargos oder: Eine einfache Veränderung im Urhebervertrags-recht Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Vorschlag des deutschenBundesrats Einschränkung der Einräumung von Nutzungsrechten über § 38 UrhG (D) - Embargofrist UrhG § 38 (D) Beiträge zu Sammlungen (1) Gestattet der Urheber die Aufnahme des Werkes in eine periodisch erscheinende Sammlung, so erwirbt der Verleger oder Herausgeber im Zweifel ein ausschließliches Nutzungsrecht zur Vervielfältigung und Verbreitung. Jedoch darf der Urheber das Werk nach Ablauf eines Jahres seit Erscheinen anderweit vervielfältigen und verbreiten, wenn nichts anderes vereinbart ist. OA-Repository Rückgewinnungsrecht (nach spätestens 6 Monaten) Vorschlag des deutschenBundesrats Das Recht kann nicht mehr (wie bislang üblich) vertraglich ab-bedungen werden und

Embargofristen ambivalent in der Verlagswirtschaft: stillschweigende Duldung (Elsevier) Widerstand aus dem STM-Bereich (International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers – STM) Embargofrist 6 -12 Monate ähnlich in der internationalen Diskussion EU - EURAP-Studie 2007 NIH jetzt verpflichtend Oktober 2007 das LHHS Appropriations Bill - auch auf Druck der Taxpayer Association derzeit neue Initiative im US-Kongress auf Druck von STM, die NIH-Regelung zurückzunehmen

Vertrag zwischen Autoren und Verlagen http://www.carl-abrc.ca/projects/author/EngPubAgree.pdf

Nur einfache Nutzungsrechte für die Informationswirtschaft in öffentlichen Umgebungen produziertes Wissen sollten die Urheber-Verwertungsrechte nur als einfache Nutzungsrechte an Verlage übergeben werden dürfen kommerziell frei Stand 25.10.2008 5778

Alternativen Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Verknappungsinstrument – Alternativen Verfahren der Öffentlichmachung von Informationsobjekten Kommerzielle Verwertung ohne monetäre Kosten für Nutzer Verkauf, Lizenz von Informations- objekten Informationsobjekte frei Rendite nur über Mehrwerte, Zusatz-leistungen oder assoziierte oder Nebenprodukte Open access Tausch- börsen Creative Commons „Google“- Dienste Werbung Aufbereitung, Hypertextifizierung Dossiers, Summaries Organisation d es Reviewing Organisation der institutional repositories Knappe Erläuterung des Inhalts Freeconomics

(Wissenschafts)poli-tische Unterstützung von Open Access Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? (Wissenschafts)poli-tische Unterstützung von Open Access Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Open Access – Allgemeine Prinzipien Budapest Open Access Initiative http://www.soros.org/openaccess/ Bethesda Statement on Open Access Publishing http://www.earlham.edu/~peters/fos/bethesda.htm Berlin Declaration on Open Access http://oa.mpg.de/openaccess-berlin/berlindeclaration.html Creative-Commons-Lizenzierung http://creativecommons.org/

Open Access – Unterstützung durch OECD

Open Access – Unterstützung durch Kommission EU

Open Access Dienste/ Leistungen Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Open Access Dienste/ Leistungen Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Open Access - Initiativen - Publikationsformen e-Print-Server Beispiel Physik: http://arxiv.org/ Direkt-/Primär-/Sekundärpublikation auf eigener Website Beispiel: http://www.kuhlen.name/ Primärpublikation in (derzeit 3686) Open-Access-Zeitschriften (Golden Road) (Stand 091008) - http://www.doaj.org/ Impact-factor: Open Citation Project: http://opcit.eprints.org/oacitation-biblio.html Sekundärpublikationen in Open-Access-Repositories und OA-Plattformen (Green Road) OpenDoar: http://www.opendoar.org/ Erfolgsfaktoren (CIRSS-Report): https://www.ideals.uiuc.edu/bitstream/2142/8981/5/Palmer%20et%20al%20Mellon%20Report.pdf Open-Access-Universitätsverlage AG der Univ-Verlage http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/portale/ag_univerlage/openaccess.html Beispiel: http://cmslib.rrz.uni-hamburg.de/hamburg-up/content/home.xml

Modelle im Open-Access-Paradigma Alles geht in Richtung Publikationsformen im Open-Access-Paradigma Auch Modell für Verlagswirtschaft? Erste Hinweise Springer Open Choice Modell http://www.springer.com/open+choice?SGWID=0-40359-0-0-0 Golden road Primärpublikation in speziellen oder hybriden Open-Access-Zeitschriften Verdichteter Hinweis Springer Science+Business Media vereinbart Oktober 2008 Kauf von BioMed Central Group (www.biomedcentral.com) http://www.fachzeitungen.de/pressemeldungen/springer-erwirbt-biomed-central-group-10610/

Modelle im Open-Access-Paradigma Alles geht in Richtung Publikationsformen im Open-Access-Paradigma Auch Modell für Verlagswirtschaft? Green road Sekundärpublikation (nach/oder ohne eine Embargofrist) in Open-Access-Repositories Skepsis von Seiten der Verlagswirtschaft - STM – Brussel Declaration http://www.stm-assoc.org/brussels-declaration/ mehr oder weniger geduldet – Praxis Elsevier (aber nicht in der Originalpublikationsversion) könnte durchgängiges Public-Private-Geschäftsmodell werden Wirtschaft zuständig für Technik und Bereitstellung – Bibliotheken für Contentaufbereitung/Matadaten

Schluss-folgerungen Perspektiven Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Schluss-folgerungen Perspektiven Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Schlussfolgerungen Perspekiven Auch wissenschaftliche Publikationsmärkte entwickeln sich zunehmend in Richtung Freeconomics. Neue Geschäfts- und Organisationsmodelle unter Anerkennung des Open-Access-Paradigmas sind vonnöten das eigentliche Produkt, die eigentliche Dienstleistung ist frei nutzbar verdient wird mit etwas anderem Beispiel: Google

Schlussfolgerungen Perspekiven Auch wissenschaftliche Publikationsmärkte entwickeln sich zunehmend in Richtung Freeconomics. Neue Geschäfts- und Organisationsmodelle unter Anerkennung des Open-Access-Paradigmas sind vonnöten das eigentliche Produkt, die eigentliche Dienstleistung ist frei nutzbar verdient wird mit etwas anderem Beispiel: Google

Schlussthesen – zur Diskussion Je freizügiger (nachhaltiger) der Umgang mit Wissen und Information jedweder medialer Art gestaltet werden kann desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch in der Wirtschaft damit verdient werden kann der Innovationsgrad der allgemeinen Wirtschaft, das allgemeine Bildungsniveau der Inventionsgrad der Wissenschaft, der Demokratisierungs- und Transparenzgrad des politischen Systems daher: kein systematischer Gegensatz zwischen kommerziellen Verwertungs- und freien Austauschmärkten Knappe Erläuterung des Inhalts

Schlussthese - negativ – zur Diskussion Gesellschaften, die sich mehr um die Sicherung der Eigentumsverhältnisse von bestehendem Wissen und Information kümmern bzw. um die Sicherung von Verwertungsansprüchen, als auf die Rahmenbedingungen, die die Produktion von neuem Wissen begünstigen, und um die Nachhaltigkeit von Wissen, die zukünftigen Generationen den Zugriff auf das Wissen unserer Gegenwart sind in einer ökonomischen, wissenschaftlichen, politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Abwärtsentwicklung.

Schlussthese - positiv– zur Diskussion Gesellschaften, die ihre Wissenswirtschaft nach Prinzipien einer commons-based-economy organisieren Freie Nutzung von Wissen zugunsten von (individueller, sozialer, wirtschaftlicher) Entwicklung (intergenerationelle) Nachhaltigkeit – Sicherung des Commons Wissen globaler Ausgleich zwischen Nord und Süd Kompensation für private Nutzungsrechte am Commons Wissen haben ökonomische, wissenschaftlichen politischen kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungsperspektiven

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Folien unter www.kuhlen.name/ This document will be published under the following Creative-Commons-License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de//

CC als Möglichkeit, informationelle Autonomie/ Selbstbestimmung von Autoren zurückzugewinnen 1 2 im Rahmen des Urheberrechts, aber mit Verzicht auf einige Verwertungsrechte

Nicht im Vortrag gezeigte Folien

Open Access Modellüberlegenheit aber --- Von den zwei Informations-/Publikationsmärkten Commons - Wem gehört Wissen? Wem gehört Infomation? Informationsökonomische Verwertung – Verknappung von Information Open Access Modellüberlegenheit aber --- Embargos oder: Eine einfache Veränderung des Urhebervertragsrecht Alternativen (Wissenschafts)politische Unterstützung von Open Access Open Access – Dienste/Leistungen Open Access – Modellüberlegenheit, aber … Schlussfolgerungen - Perspektiven

Alle Argumente sprechen (theoretisch und objektiv) für Open Access OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und Nutzungsmodell Alle Argumente sprechen (theoretisch und objektiv) für Open Access Senkung von Transaktionskosten Volkswirtschaftlicher Nutzen durch freie (auch gebührenfreie) Nutzung Höherer Verbreitungsgrad Höherer Zitierungsgrad der Arbeiten und höherer Impact-Faktor der OA-Medien Höhere Publikationswahrscheinlichkeit für jüngere Wissenschaftler Aber:

Die Argumente sprechen (theoretisch(objektiv) für Open Access OA - das elektronischen Räumen angemessene Publikations- und Nutzungsmodell Die Argumente sprechen (theoretisch(objektiv) für Open Access aber Die objektiven Gründe sind– zumindest noch für eine geraume Zeit – im Wissenschaftssystem nicht allein entscheidend Das gegenwärtige kommerzielle Publikationssystem ist ein Hierarchie-, Reputations- und damit Macht-Sicherungsinstrument für bestehende (kontraproduktiv gewordene) Wissenschaftsstrukturen.

Open Access – aus der Berliner Erklärung "Die Urheber und Rechteinhaber sichern allen Benutzern unwiderruflich den freien weltweiten Zugang zu und erteilen ihnen die Erlaubnis, das Werk zu kopieren, zu benutzen, zu übertragen und wiederzugeben (und zwar auch öffentlich), Bearbeitungen davon zu erstellen und zu verbreiten und dies alles in jedem digitalen Medium und zu jedem verantwortbaren Zweck, vorausgesetzt die Urheberschaft wird korrekt zum Ausdruck gebracht (die wissenschaftliche Gemeinschaft wird wie bisher die Regeln vorgeben, wie die Urheberschaft korrekt anzugeben ist und was eine verantwortbare Nutzung ist). Darüber hinaus dürfen zum persönlichen Gebrauch eine kleine Anzahl von Ausdrucken erstellt werden."

Freeconomics-Modelle einer commons-based economy

Geschäftsmodelle – Paralleles Marketingmodell Open-Access-Publikationen als Marketing-Instrument für den Anbieter, den Verlag, insgesamt bzw. für das jeweilige konkrete Informationsobjekte, das frei gestellt wird, aber ergänzend auch gegen Entgelt kommerziell erworben werden kann.

Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell Kommerzielle Anbieter, Verlage, könnten für Aufbau und Betrieb der öffentlichen Open-Access-Repositories z.B. der Bibliotheken oder Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig sein

Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage Die Basisinformation wird auch von den kommerziellen Anbietern frei zur Verfügung gestellt bzw. wird zeitgleich von nicht-kommerziellen Open-Access-Anbietern bereitgestellt.. Die mehrwerterzeugende Aufbereitung führt zu Produkten, die als Ware wie andere gehandelt werden können.

vertikale Kompilation thematisch zusammengehöriger Wissensobjekte bzw. Innovationsmodell - Finanzierung über Mehrwertleistungen kommerzieller Verlage Es sollten aber auch innovative Mehrwerte, komparativ gegenüber der Bereitstellung der Basisinformation, wie z.B. hypertextuelle Verlinkung mit anderen Ressourcen (so wie jetzt schon bei CrossRef), vertikale Kompilation thematisch zusammengehöriger Wissensobjekte bzw. (zeit)horizontale Kompilation von Wissensobjekten über einen definierten Zeithorizont (vgl. den traditionellen State-of-the-Art-Berichten)

Finanzierung und Betrieb nach einem Public-Private-Partnership Modell Kommerzielle Anbieter, Verlage, für Aufbau und Betrieb der öffentlichen Open-Access-Repositories, z.B. der Bibliotheken oder Fachgesellschaften, per Vertrag zuständig die Öffentlichkeit trägt die Kosten Öffentliche Institutionen (Bibliotheken) zahlen den Verlagen die Kosten für die Produktion von Primärpublikationen (in erster Linie Zeitschriften)