Was ist ein Ritual? Ein Ritual (von lateinisch ritualis = „den Ritus betreffend“) … ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft.

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Die (Wieder-) Entdeckung der Rituale in unserem Leben Vortrag mit Monika Hein

Was ist ein Ritual? Ein Ritual (von lateinisch ritualis = „den Ritus betreffend“) … ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt.

Welche Rituale gibt es? Zyklische Rituale, die dem tageszeitlichen, wöchentlichen, monatlichen oder jährlichen Ablauf folgen (z. B. Gute-Nacht-Ritual, Weihnachtsfeier, Sonnenwendfeier) Rituale im Lebenslauf (z. B. zur Geburt, Hochzeit, Initiation) Wahrscheinlich haben Sie selber bewusst oder unbewusst eine Reihe von Ritualen. Wie ist das mit dem Kaffee und der Zeitung am Morgen? Oder dem jährlichen Osterspaziergang mit der Familie – vielleicht immer an einem bestimmten Ort? Oftmals sind uns eigene Rituale im Tageslauf gar nicht so bewusst als solche. Die Rituale für besondere Feste schon eher… Ich möchte folgende Einteilung für Rituale vornehmen: Zyklische Rituale: Das sind Rituale, die mit den Zyklen des Tages, der Woche, des Jahres … verbunden sind. Wir kennen z.B. das Kirchenjahr mit seinen Festen und Höhepunkten. In der alten Überlieferung kennen wir die 8 Jahresfeste, die mit dem Lauf der Sonne bzw. dem Mondzyklus zusammen hängen. Rituale im Lebenslauf: Das sind die grossen Übergänge wie Geburt und Tod. Aber auch die vielen mittleren und kleineren Höhepunkte im Leben. (Hochzeit, Trennung, …) Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Initiationsrituale, die leider in unserer Kultur nicht mehr so verbreitet sind. Das hat auch Auswirkungen für die Gesellschaft. Jugendlich suchen dann an anderem Ort nach Herausforderungen und Mutbeweisen. Ein wichtiges Ritual, welches auch wieder mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Visionssuche. Situationsbedingte Rituale: Oft aufgrund eines Ereignisses – z.B. bevorstehende Prüfung, erlittene Krankheit, Rufen: Etwas wünschen und ins Leben rufen. z.B. ein Ritual für mehr Leidenschaft im Leben Bannen: Etwas aus dem Leben fern halten, z.B. Unglück abwenden. Stärken: Etwas bekräftigen, z.B. den eigenen Mut, Sicherheit in einer bestimmten Situation. Schützen: Einen Schutz für sich selbst, eine andere Person, Haus, Hof etc. Das hat eine lange Tradition, z.B. auch in Verbindung mit den Jahresfesten: Schutzzauber mit Symbolen an Ställen und Höfen. (Schrattelgatter) Interaktionsrituale: Rituale im Umgang miteinander, z.B. eine bestimmte Art der Kommunikation. (z.B. in Arabischen Ländern ganz anders als bei uns) Hängen oft mit der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen zusammen (Familie, Kulturkreise, Verein, Firma, Glaubensgemeinschaft, …) Gemeinsame Rituale schaffen Zugehörigkeit. Das können spezielle Aufnahmerituale sein, wie z.B. ein Eid, eine Mutprobe – oder/und Rituale, die speziell in dieser Gemeinschaft gepflegt werden. Beispiele: Fussballfans, Religionsgemeinschaften, geheime Rituale (die von anderen nicht verstanden oder nicht einmal erkannt werden, z.B. bestimmter Händedruck der Freimaurer) Situationsbezogene Rituale (z. B. Bitte um Schutz) Interaktionsrituale, die im Rahmen bestimmter Interaktionsmuster zum Tragen kommen. Das sind auch oft Gruppenrituale. (z. B. Grußrituale, Ritual des Teetrinkens).

Die Bedeutung von Ritualen Rituale helfen, den Alltag zu strukturieren und zu heiligen Rituale geben Sicherheit, Halt und Orientierung Rituale sind Identität stiftend (persönlich und als Gruppe) Rituale würdigen und begleiten Übergänge im Leben Rituale wirken in der Verbindung von innerer Welt, äusserer Welt und Transzendenz

Die Wirkung von Ritualen Wie Innen so Aussen. Wie Oben so Unten. Transzendenz Entsprechungen: Innen – Aussen Profan – Heilig Oben – Unten Bewusst - Unbewusst Das innere Erleben wird im Äusseren ausgedrückt und in ein eine Form gebracht. Gleichzeitig wirkt das Erleben der äusseren Form wieder auf das Innere zurück. Es entsteht eine Form von Magie. Dadurch kommt die Transzendenz ins Spiel. Beispiel für ein Ritual: Ich möchte etwas loslassen – also kann ich es z.B. auf einen Zettel schreiben und verbrennen. Dann ist das eine symbolhafte äussere Handlung, die ein inneres Anliegen widerspiegelt. In dieser Interaktion wird gleichzeitig etwas Höheres angesprochen. Man kann das Gott nennen oder einfach Spiritualität .. Die symbolhaften äusseren Handlungen wirken auf unser Unbewusstes und lösen dort eine Reaktion aus. Inneres Erleben Äusseres Erleben / Handeln

Beispiel: Übergangsritual Vorher Abschied Schwellenzeit Nachher Neubeginn Übergangsritual: Beispiel Visionssuche

Übergangsritual: Beispiel Visionssuche

Übergangsritual: Beispiel Visionssuche

Übergangsritual: Beispiel Visionssuche

Absicht: Was soll abgebildet werden? Ein Ritual kreieren Absicht: Was soll abgebildet werden? Symbolik: Geeignete Mittel finden Ablauf: Choreographie des Rituals Rahmen – Beginn – Hauptteil – Abschluss – Rahmen

Ein Ritual kreieren: Ostern Absicht: Was soll abgebildet werden: Neubeginn und Wachstum Symbolik: Geeignete Mittel finden: Ei als Symbol für Fruchtbarkeit, Beginn und Wachstum Ablauf: Choreographie des Rituals Ei anmalen und schmücken, um die eigene Kreativität zu würdigen und zu rufen. Wünsche auf ein Ei malen oder schreiben, um sie zu bekräftigen.

Nähere Informationen: www.visioterra.ch „Wenn wir unser Bewusstsein nur ein klein wenig verrücken, können wir eine Welt voll lebendiger Interaktion und Einheit betreten.“ Holger Kalweit (Shamans, Healers and Medicine Men)

Danke für Ihr Interesse Welche Fragen darf ich Ihnen nun beantworten?