Notärztliche Versorgung im Kreis Plön

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 Präsentation transkript:

Notärztliche Versorgung im Kreis Plön Informationsveranstaltung vom 14. Oktober 2013 im Hotel Lüttje Burg in Lütjenburg Notarztbündnis Lütjenburg

Gliederung Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes von 1988 bis 2013 Rechtliche Grundlagen zum notärztlichen Rettungsdienst in SH Fakten zum neuen NAS Stakendorf Fakten zum NAS Lütjenburg Karten zur notärztlichen Versorgung des Kreisgebietes Forderungen an den Rettungsdienst des Kreises Plön Diskussion zur Verbesserung der notärztlichen Versorgung im Raum Lütjenburg Notarztbündnis Lütjenburg

NAS Lütjenburg 1983 - 2013

NAS Lütjenburg 2009 Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes Der Kreis Plön unterhält nur einen einzigen eigenen und durchgehend besetzten NAS (Notarztstandort) im Kreiskrankenhaus in Preetz. Kiel unterhält einen NAS in Schönkirchen. Von Schönkirchen aus wird ein großer Teil der Probstei angefahren. Der NAS Lütjenburg war unter der Woche von 8 Uhr bis Mitternacht besetzt und am Wochenende ganztägig. Das "Lütjenburger Modell" ist durch eine Initiative niedergelassener Lütjenburger Ärzte mit dem Kreis im Jahre 1988 entstanden und hat sich nach Auffassung der beteiligten Notärzte und des Trägers seitdem sehr gut bewährt. Der Standort wurde notwendig, da die Anfahrtzeiten aus Preetz zum Teil mehr als 30 Minuten betrugen. Die eingebundenen Notärzte fuhren das NEF als Selbstfahrer zum Einsatzort. Der Notarzt war häufig das ersteintreffende Rettungsmittel im Raum Lütjenburg. Seit dem 1. Januar 2010 war der NAS Lütjenburg nur noch von Mitte April bis Mitte September besetzt. Wie zuvor war wochentags zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens kein Notarzt in Bereitschaft. Wegen „Ärztemangels“ waren lediglich 60%-70% der vorgesehenen Schichten besetzt. Seit dem 1. Oktober ist der NAS Lütjenburg nicht mehr besetzt. Am 1. Oktober 2013 hat der NAS Stakendorf mit 32 eingebundenen Notärzten und 17 Rettungsassistenten seinen Betrieb in einem angemieteten Ferienhaus aufgenommen. Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes Notarztbündnis Lütjenburg

Rechtliche Grundlagen zum notärztlichen Rettungsdienst in SH Gesetz über die Notfallrettung und den Krankentransport (Rettungsdienstgesetz – RDG) Landesverordnung zur Durchführung des Rettungsdienstgesetzes (DVO-RDG). Die Hilfsfrist beträgt 12 Minuten ab Notruf. Urteil des OVG Lüneburg vom 23.11.2006 zur Organisation der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst. Leitsatz: Im Interesse einer Funktionsfähigkeit des Rettungsdienstes ist es allerdings erforderlich, dass die in § 2 Abs. 3 BedarfVO-RettD genannte Eintreffzeit im Rettungsdienstbereich des Rettungsdienstträgers übers Jahr gesehen auch vom Notarzt nur in einem zeitlich begrenzten Umfang überschritten wird. Insoweit bildet § 2 Abs. 3 BedarfVO-RettD eine grobe Orientierungshilfe für die Organisation der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst Notarztbündnis Lütjenburg

Aktuelle Situation des notärztlichen Rettungsdienstes Kreis Plön Fazit: Für Schleswig-Holstein ist als rote Linie eine Hilfsfrist von 15 Minuten anzunehmen. Dies wurde auch vom Notarztbündnis öffentlich gemacht. Die Kreisverwaltung hat vom Urteil des OVG Lüneburg seit langem Kenntnis und widerspricht unserer Auffassung nicht, sondern erkennt diese mit Pressemitteilung vom 1. Oktober 2013 tatsächlich an! Von den Standorten Preetz, Schönkirchen und Oldenburg ist keine einzige Gemeinde des Amtsbereichs Lütjenburg innerhalb von 15 Minuten erreichbar. Die Gemeinden östlich und südlich von Lütjenburg sind erst nach 20-30 Minuten Fahrtzeit erreichbar. Die notärztliche Versorgung ist in weiten Teilen des Kreisgebietes seit langem rechtswidrig schlecht! Dadurch kommen fortlaufend Menschen zu Schaden und zum Tod. Notarztbündnis Lütjenburg

Fakten zum Notarztstandort Stakendorf Aktuelle Situation des notärztlichen Rettungsdienstes Kreis Plön Fakten zum Notarztstandort Stakendorf Seit dem 1. Oktober 2013 betreibt der Kreis einen vollwertigen Notarzstandort in Stakendorf. Versorgungsbereich Probstei 2012: Rund 860 Notarzteinsätze, davon 76% durch das NEF Schönkirchen. Diese 860 Einsätze wurden zu 100% dem neuen Standort Stakendorf zugerechnet. Nur dadurch erscheint der Standort Stakendorf wirtschaftlicher als Lütjenburg. Der von der Stadt Kiel betriebene Notarztstandort in Schönkirchen wird weiter betrieben. Geplant ist lediglich den Standort 1km entfernt nach Diedrichsdorf zu verlagern. Der Standort Stakendorf bedeutet eine Verbesserung nur für die Kreisgebiete, die von Stakendorf besser zu erreichen sind als von Schönkirchen. Der Einzugbereich von Stakendorf überschneidet sich in weiten Teilen mit Schönkirchen. Stakendorf hat eine ungünstige Randlage. Die Stadt Lütjenburg liegt knapp außerhalb der 15-Minuten Linie. Alle Gemeinden südlich und östlich der Stadt Lütjenburg liegen weit außerhalb der 15-Minuten Linie. Notarztbündnis Lütjenburg

Notarztstandort Lütjenburg Aktuelle Situation des notärztlichen Rettungsdienstes Kreis Plön Notarztstandort Lütjenburg Seit dem 1. Oktober 2013 ist der Standort aufgegeben und seit dem 15. September nicht mehr besetzt. Einzig der Standort Lütjenburg gewährleistet, im Zusammenwirken mit den weiterhin vorhandenen Standorten Preetz und Schönkirchen (Diedrichsdorf), eine flächendeckende und rechtskonforme notärztliche Versorgung des Kreisgebiets innerhalb von maximal 15 Minuten. Lediglich die bereits an Neumünster abgetretenen südlichen Kreisgebiete können auch weiterhin nicht ausreichend vom RD Plön versorgt werden. Der Standort Oldenburg ist nicht zur Versorgung des Kreisgebietes geeignet, da keine Gemeinde des Amtsbereichs Lütjenburg von Oldenburg aus innerhalb von 15 Minuten erreicht werden kann. Die Kreisverwaltung hat am 1. Oktober in einer Pressemitteilung behauptet: „Mit dem Standort in Stakendorf kann der gesamte Norden des Kreisgebietes - von der Förde bis in den Osten des Kreises– in 15 Minuten erreicht werden.“ Diese Behauptung ist eine dreiste und leicht zu widerlegende Unwahrheit! Schauen wir uns die vom Kreis selbst in Auftrag gegebenen Karten an. Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -alle Standorte Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -von Preetz Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -von Kiel Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -von Oldenburg Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -von Stakendorf Notarztbündnis Lütjenburg

Notärztliche Versorgung des Kreisgebietes -von Lütjenburg Notarztbündnis Lütjenburg

Kreisverwaltung, Krankenhaus, Kostenträger und die politische Situation Der Kreis ist verantwortlicher Träger des Rettungsdienstes Seit 2008 ist die Gesundheits-gGmbH des Kreises (Krankenhaus) mit der Durchführung beauftragt Seit 2007 forderten die Kassenverbände die ersatzlose Aufgabe des Notarztstandortes Lütjenburg. Seit 2009 unterstützte die Kreisverwaltung dies mit einer Vorlage „Sicherstellung der notärztlichen Versorgung im Raum Lütjenburg“ Es ging dabei um einen Rechtsstreit in Millionenhöhe, der Lütjenburg nur unwesentlich betraf. Notarztbündnis Lütjenburg

Kreisverwaltung, Krankenhaus, Kostenträger und die politische Situation 2009 gründete sich das Aktionsbündnis Notarzt Lütjenburg. Es wurden mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt und dem Kreispräsidenten übergeben. 2009 beschlossen Gemeinden des Amtes Lütjenburg und die Stadt eine Resolution zum Erhalt des Standortes. Im Dezember 2009 beschloss der Kreistag den Standort Lütjenburg nur noch saisonal jeweils vom 15. April bis 15. September zu betreiben. Im April 2012 empfahl die Kreisverwaltung überraschend einen neuen Standort in Stakendorf. Der Kreisgesundheitsausschuss entschied dagegen für Lütjenburg. Nach Auffassung der Verwaltung beschloss der Kreistag im April der Verwaltung die Standortwahl zu überlassen. Notarztbündnis Lütjenburg

Kreisverwaltung, Krankenhaus, Kostenträger und die Kreispolitik Interessen Kassenverbände: Kosten minimieren Krankenhaus: Belegung optimieren Notärzte doppelt verwenden Kreisverwaltung Rettungsdienst ohne eigene Kosten betreiben Politik Haushalt vor Kosten schützen, Verantwortung an Kreisverwaltung delegieren. Bevölkerung Der Notarzt soll schnellstmöglich eintreffen und so Leben retten! Notarztbündnis Lütjenburg

Fazit & Ausblick Die Entscheidung, Stakendorf als vollwertigen Standort neu einzurichten und Lütjenburg aufzugeben war ein Fehler. Diese Einsicht wird von Kreisverwaltung, Kostenträgern und Kreispolitik zur Zeit nicht offiziell geteilt. Die von einer weiterhin ungenügenden und rechtswidrigen notärztlichen Versorgung betroffenen Gemeinden müssen überlegen, wie sie weiter und gemeinsam vorgehen wollen. Notarztbündnis Lütjenburg