„Potentiale und Probleme des Bürgerhaushaltes in Deutschland“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Beschäftigungsförderung zwischen Lokalisierung und Zentralisierung.
Advertisements

Herausforderungen für die Berliner Wohnungspolitik
JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Seit mit dabei - jeder kann einen Beitrag zum fairen Handel leisten!
Prof. Dr. Gerhard Naegele
Einführung: Bedeutung und Handlungsfelder
Dafür tret‘ ich ein dafür tret‘ ich ein.
Nachhaltigkeit von Telezentren
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Integration in Hessen –
Bürgerorientierte Verwaltung Qualitätssicherung in Zeiten knapper Kassen Gudrun Hock Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Düsseldorf 18. Europäischer Verwaltungskongress,
Das Problem: Unzureichende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Ziele des derzeitigen Rechungswesens (Kameralistik)
Kapazitätsentwicklung in der Lenzsiedlung Ergebnisse der Folgebefragung von professionellen Akteuren aus dem Gesundheits- und Sozialbereich (Juni.
Universität Leipzig. Unterricht Ganztagsangebote Externe Angebote.
Themenatelier „Ganztagsschule der Vielfalt“
Soziales Kapital, soziale Integration und Selbstorganisation
Aktion „Nachhaltige Entwicklung Lokale Agenda 21 im Land Brandenburg“
IT und TK Ausgaben je Einwohner
Präsentation der Arbeitsgruppen-Ergebnisse AG I: Öffentliche Beschäftigungspolitik.
Bürgerbeteiligung lokal - ein Überblick
® LOG, Bruchköbel 2008 Fabian Dünow
Strukturierter Dialog mit der Jugend – quo vadis? Runder Tisch
Unsere Ziele: Stabile Eigenversorgung aller Rehfelder mit Energie und Wärme Eine sozialverträgliche, preisgünstige und unabhängige Alternative zu den.
Vortrag zur Promotionsprüfung Fakultät Architektur und Stadtplanung
Die PILGRIM-Institution HR Dr. Johann Hisch Geschäftsführer des Vereins der Freunde der PILGRIM-Schule 1 PILGRIM-Institution.
Jugend- und Kommunalpolitik
Wofür stehen FREIE WÄHLER ?. Bürger ernst nehmen Erfahrungen aus über 60 Jahren kommunaler Basisarbeit mit Mitgliedern Mensch im Mittelpunkt unserer.
Hitschfeld Büro für strategische Beratung Energieversorgung unter den Augen der Öffentlichkeit: Akzeptanz als strategischer Erfolgsfaktor Berlin, 13. und.
© KGSt ® Köln, Wir entwickeln Lösungen Mit der KGSt auf dem richtigen Kurs 17. Europäischer Verwaltungskongress in Bremen, 15. März 2012, Marc Groß und.
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Partner im Dialog: Volksentscheide, Demokratie und Rechtsstaat. Das rheinland-pfälzische Reformprojekt mehr Bürgerbeteiligung wagen im Lichte schweizerischer.
Erfolgreiche Bildungssysteme im Vergleich
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Migration als Herausforderung
Demokratische Neuerungen und Bürgerbeteiligung in Lateinamerika
Jahrestagung der Schweizerischen Evaluationsgesellschaft 9
1 Perspektiven der Elternarbeit an Musikschulen Eltern als Partner, Helfer und Mitstreiter © Bundes-Eltern-Vertretung 2009.
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Bürgerstiftung Breuberg -Engagement für Jugend, Umwelt, Kultur und Soziales- Horst Stapp Vortrag 30. September 2004 Regierungspräsidium Kassel Unser Dorf.
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Beteiligungs-kultur Vorstellung Bürgerbeteiligung / Ziel
Referat für Verwaltungsmanagement, -modernisierung und -organisation
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
Neues Altern in der Stadt (NAIS) Berlin, den 19. Juni 2007.
IKZ-Kongress Rosbach Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit durch die Hessische Landesregierung.
Fachkräftemangel Was bietet der Öffentliche Dienst?
SuisseEnergie pour les communes 1 Formation Schulung Vorstellung des Instrumentariums Faktor 21 : Grundlagen Ursula Stocker Brandes Energie Sophie.
1 Prof. Dr. Hans J. Lietzmann Jean-Monnet-Professor for European Politcs Europastudien 3. Theoretische Perspektiven Jawaharlal Nehru University / Neu-Delhi.
Wer wir sind und was wir machen:.
ZUKUNFTSTAG NIEDERÖSTERREICH Zukunft. Bürgerbeteiligung. Neue Wege in der Kommunikation mit den Bürgern BADEN, 7. NOVEMBER 2014 Dr. Serge Embacher, Berlin.
Public Governance am Beispiel des Bürgerhaushalts im Land Berlin
Leben in einer fremden Heimat
Vortrag an der Hochschule Esslingen am
Universitätsstadt Gießen · WirtschaftsförderungErgebnisse der Studie „Kulturwirtschaft und Stadtentwicklung“
Bürgerbeteiligung und Planungsverfahren in Kommunen – ein Projekt der Bertelsmann Stiftung Anna Renkamp Trier, 7. Februar 2012.
Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Niger und Burkina Faso
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg Dr. Frank Beck.
1 Perspektiven der Elternarbeit an Musikschulen Eltern als Partner, Helfer und Mitstreiter © Bundes-Eltern-Vertretung 2009.
Themenjahr Dorf Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg Lokale Agenda trifft Nachhaltigkeitsbeirat FB 3 Bau- und Ordnungswesen, Umwelt- und.
1. Demokratiekonferenz in der VG Saarburg 29. Mai 2015.
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ● Grundsätze wirksamer und verlässlicher ● Sozialleistungssysteme (2015/SOC 520) ● Berichterstatter: Prof.
Partizipation im Übergang – gemeinsam gestalten
+ Arbeitsschwerpunkte der Integrationsbeauftragten Berlin-Pankow, 2016 SpracheBeteiligung DiversityDiskriminierung.
Jugendstrategie 2015–2018 Handeln für eine Jugendgerechte Gesellschaft.
19. Stärkung d. Bürgerschaftl. Engagements/ Bürgerbeteiligung.
Schlüsselbegriffe * Kernfrage: Wie wollen wir in unserem Dorf in Zukunft leben? Innenentwicklung Bürgerversammlungen November 2014 Einführung Bürgermeister.
Menschen bewegen. Zukunft gestalten. 1 »Wir helfen der Politik, dem Staat und der Gesellschaft, Lösungen für die Zukunft zu finden.« Reinhard Mohn, Stifter.
Univ.Prof. Dr. Hans J. Lietzmann Partizipationskultur für zukunftsfähige Mobilität PARTIZIPATIONSKULTUR FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE MOBILITÄT ANFORDERUNGEN.
Expertenworkshop 1 18./19. September 2013 Loccum Dr. Sabine von Wirén-Lehr, European Water Stewardship (EWS)
 Präsentation transkript:

„Potentiale und Probleme des Bürgerhaushaltes in Deutschland“ Transformation „Potentiale und Probleme des Bürgerhaushaltes in Deutschland“ Prof. Dr. Jochen Franzke Vortrag zum Kommunalkongreß 2011 27. August 2011, Hannover Prof. Dr. Jochen Franzke 1

Inhaltsverzeichnis Bürgerhaushalt als globales Phänomen Transformation Inhaltsverzeichnis Bürgerhaushalt als globales Phänomen Krise kommunaler Haushalte in Deutschland Modernisierung des kommunalen Haushaltswesens Bürgerbeteiligung an kommunaler Haushaltserstellung Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Wirkungen von Bürgerhaushalten Probleme und offene Fragen Fazit Prof. Dr. Jochen Franzke 2

Bürgerhaushalt als globales Phänomen Transformation Bürgerhaushalt als globales Phänomen Porto Alegre 1989 - Auslöser für beinahe weltweit anhaltenden Boom partizipativer Haushalte Sehr differenzierte rechtliche Rahmenbedingungen und inhaltliche Ausgestaltungen Interesse auch in Deutschland und Europa weiter zunehmend Bewertung seiner Wirkungen auf lokale Politik in Deutschland umstritten, erste wissenschaftliche Studien liegen vor (Herzberg/Sintomer et al.), noch zu wenig Fälle untersucht, um wissenschaftliche Wertungen auf gesicherter Basis vornehmen zu können Prof. Dr. Jochen Franzke 3

Krise kommunaler Haushalte in Deutschland Transformation Krise kommunaler Haushalte in Deutschland Indikatoren der seit Jahren schwelende Krise kommunaler Haushalte Verkauf des „Tafelsilbers“ Explosion der Kassenkredite „Flucht aus dem Budget“ Instrument des Bürgerhaushalts kann diese Krise nicht lösen, umfassende, ganzheitlich Durchdachte Neuausrichtung des Gemeindefinanzierungssystems in Deutschland bleibt akute gesamtgesellschaftliche Aufgabe; vor allem Gesetzgeber Bund/Länder gefordert Bürgerhaushalte können aber dazu beitragen, lokale Lösungen der differenzierten finanziellen Situation der Kommunen zu finden (Grenze möglicherweise kommunale Haushaltssicherung) Prof. Dr. Jochen Franzke 4

Modernisierung des kommunalen Haushaltswesens Transformation Modernisierung des kommunalen Haushaltswesens Bürgerhaushalte – Teil umfassender und langfristiger angelegter Modernisierung kommunaler Haushalte Neue Kosten- und Leistungsrechnung Performance Budgeting Produkthaushalt Verständlicher Haushalt Gendergerechter Haushalt Generationengerechter Haushalt Nachhaltiger Haushalt Territorialbezogener Haushalt (Teilräumlicher Haushalt) und ... Bürgerhaushalt Prof. Dr. Jochen Franzke 5

Bürgerbeteiligung an kommunaler Haushaltserstellung Transformation Bürgerbeteiligung an kommunaler Haushaltserstellung Verabschiedung Haushaltssatzung in Deutschland traditionell Kernrecht der Gemeindevertreter Haushalte bislang kein Gegenstand von Bürgerentscheiden, traditionelle Vorbehalte, Bürger real an Finanz-Entscheidungen zu öffentlichen Haushalten zu beteiligen Widerspruch: Bürgerpartizipation mittlerweile in vielen Kommunen zu fast allen Themen möglich; nur entscheidende Haushalts- und Finanzplanung, die finanziell-politische Prioritäten festschreibt, bleibt Tabu Dabei ist Bürgerbeteiligung an Haushalten alte kommunale Tradition (leider in der Praxis zur Farce verkommen): Öffentliche Auslegung des Haushaltssatzungsentwurf, „Einwohner oder Abgabepflichtige“ können in vorgegebenen Frist „Einwendungen“ erheben, Rat muss diese unverbindlich diskutieren und im Anschluss an öffentliche Bekanntmachung der Haushaltssatzung den Haushaltsplan erneut sieben Tage öffentlich auslegen Prof. Dr. Jochen Franzke 6

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Bürgerhaushalt – Partizipativer Haushalt – Beteiligungshaushalt Oberbegriff für vielfältig differenzierte Möglichkeiten, die Bürger in die lokalen Haushaltsentscheidungen mit einzubeziehen Bürgerhaushalte „nicht wertfrei“ genauso wenig wie lokale Politik unpolitisch Mögliche Wirkungen Beitrag zur Konsolidierung bzw. Effektivierung lokaler Finanzressourcen Beitrag zur Kooperation und dem Wandel des Rollenverständnisses der beteiligten Akteure (insbesondere der Bürgerschaft, lokalen Politik, lokalen Verwaltung) Beitrag zum Wandel lokaler politischer Kultur Prof. Dr. Jochen Franzke 7

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Erhebliche Varianz partizipativer Haushalte in Deutschland, vielfältige Modelle (überwiegend top down) Show-Bürgerhaushalte, „funny money“ Konsultation öffentlicher Finanzen (in fast allen Fällen z. B. Bonn, Emsdetten, Groß-Umstadt, Hilden, Potsdam und Rheinstetten) Bürgerfreundliche Partizipation (z. B. in Berlin-Lichtenberg, Berlin- Marzahn-Hellersdorf) Bürgerentscheidung über Teile des Haushaltes (denkbar bei Kommunal- verfassungen, die Ratsbegehren vorsehen und diese zu Haushaltsfragen möglich machen) Prof. Dr. Jochen Franzke 8

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Zwei verschiedene Quellen: New Public Management-Diskurs zur Reform der lokalen Verwaltung und Reformbewegung für mehr lokale Demokratie und Bürgerpartizipation Start in 1998 in Mönchweiler; gegenwärtig befassen sich ca. 207 deutsche Kommunen mit dem Thema, in 107 Städten wird diskutiert, 55 haben den Prozess ein oder zweimal durchgeführt , 6 abgelehnt oder abgebrochen (Daten April 2011) . Ca. 29 % aller deutschen Gemeinden mit mehr als 20,000 Einwohnern Zehn deutsche Gemeinden „Best Practice“ (mehr als dreimal durchgeführt) darunter Berlin-Lichtenberg, Berlin-Marzahn-Hellersdorf, Bonn, Emsdetten, Groß-Umstadt, Hilden, Potsdam, Rheinstetten und Köln; zwischen 20.000 und 1.000.000 Einwohner; unterschiedliche politische Führerschaft (Bürgermeister von der SPD, CDU, Linke) Prof. Dr. Jochen Franzke 9

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Prof. Dr. Jochen Franzke 10

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Erfolgsfaktoren/Standards Politischer Verfahrenskonsens Mehrkanalverfahren Kombination mit anderen Formen lokaler Demokratie Schaffung eigener Steuerungsinstitutionen Empowernment bislang nicht engagierter Bürger Integration von Minderheiten, sozial schwachen Gruppen bzw. Ortsteilen Verknüpfung mit dem gesetzlichen Haushaltsprozess des Rates Rechenschaftpflicht des Rates über den Umgang mit den Bürgervorschlägen   Prof. Dr. Jochen Franzke 11

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Meetings Internet Schriftli-che Be-fragung E-Mails Telefon-befra-gung Köln 2008 -- 85 % 9 % 2 % 4 % Berlin-Lichtenberg 2009 29 % 60 % 11 % Emsdetten 2008 100 % Potsdam 2009 42 % 47 %   Prof. Dr. Jochen Franzke 12

Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens Transformation Bürgerhaushalt als Instrument lokalen Regierens   Prof. Dr. Jochen Franzke 13

Wirkungen von Bürgerhaushalten Transformation Wirkungen von Bürgerhaushalten Beitrag zur Konsolidierung des lokalen Haushalts Akzeptanz von Konsolidierungs- und Sparmaßnahmen des Rates verstärken Alternative Sparvorschläge zum Rat entwickeln Effizienterer Einsatz des Budgets für freiwillige Aufgaben   Prof. Dr. Jochen Franzke 14

Wirkungen von Bürgerhaushalten Transformation Wirkungen von Bürgerhaushalten (2) Denken über klassischen Haushalt hinaus Zusätzliche Ressourcen erschließen (Kombination der materiellen und nichtmateriellen Ressourcen der Bürgerschaft mit zunehmend bescheideneren kommunalen Ressourcen, evtl. Auch mit solchen der privaten Wirtschaft) Möglichkeiten freiwilliger Finanzierung (Z. B. Spenden der Bevölkerung) entwickeln, um konkrete lokale Projekte zu ermöglichen Bürgerwissen als Ressource zur Lösung lokaler Probleme (z. B. alternativ zu externen Gutachten)   Prof. Dr. Jochen Franzke 15

Wirkungen von Bürgerhaushalten Transformation Wirkungen von Bürgerhaushalten Veränderung des Rollenverständnisses der beteiligten Akteure Bürgerschaft Hohe Anforderungen an Dauerhaftigkeit des Engagements Fähigkeit zur Selbstorganisation nötig Einbeziehung bislang inaktiver Bürger, Minderheiten Lokale Politik Bereitschaft zur dauerhaften Rechenschaft über Umgang mit Bürgervorschlägen Dauerhaft höhere Transparenz politischen Handelns Lokale Verwaltung Bereitschaft zur dauerhaften Übernahme zusätzlicher Aufgaben Einbringen von Expertise in den Prozess Dauerhaft höhere Transparenz des Verwaltungshandelns Prof. Dr. Jochen Franzke 16

Wirkungen von Bürgerhaushalten Transformation Wirkungen von Bürgerhaushalten Bürgerschaft Mitwirkung an lokaler Politik „auf Augenhöhe“, stärkt Fähigkeit der Bürger, an lokalen Angelegenheiten mitzuwirken Stärkung lokaler Identität und des „Wir“-Gefühls Lokale Politik Zurückdrängung der Politikverdrossenheit Stärkung der Gemeinderäte Lokale Verwaltung Akzeptanz für Verwaltungsentscheidungen und Zufriedenheit mit lokalen Dienstleistungen wächst Bürgerwissen als zusätzliche Ressource Win-Win-Situation oder Nullsummen-Spiel im Verhältnis der drei Akteure Politik-Verwaltung-Bürgerschaft Prof. Dr. Jochen Franzke 17

Probleme und offene Fragen Transformation Probleme und offene Fragen Mangel an Repräsentativität? Entscheidungen nur über Teile des Haushaltes oder das gesamte Budget? Missbrauch von Bürgerhaushalten durch lokale Lobby-Gruppen?   Prof. Dr. Jochen Franzke 18

in Deutschland noch immer in experimentieller Phase Transformation Fazit in Deutschland noch immer in experimentieller Phase Beitrag zur Milderung der Finanznot möglich, wenn die örtlichen Umstände stimmen, Teil des lokalen Krisenmanagements Noch zu früh, um festzustellen, ob sich Bürgerhaushalte dauerhaft in Deutschlands Kommunen etablieren werden BHH kann Baustein der Modernisierung lokaler Politik in Deutschland sein Notwendig sind weiter vergleichende Studien bestehender Bürgerhaushalte, insbesondere was deren Input- und Outputwirkungen betrifft sowie was die Interessenlage und den Wandel des Rollenverständnisses der beteiligten Akteure betrifft (hier am wenigsten untersucht die Verwaltung) Prof. Dr. Jochen Franzke 19

Hinweise und Anregungen sind willkommen. Vielen Dank. Hinweise und Anregungen sind willkommen. Prof. Dr. habil. Jochen Franzke Apl. Professor für Verwaltungswissenschaft Studiendekan Universität Potsdam August-Bebel-Strasse 89, D 14482 Potsdam Tel.: +49/(0)331/ 977- 3414 Fax: +49/(0)331/ 977- 3302 E-Mail: franzke@uni-potsdam.de Prof. Dr. Jochen Franzke 20