Ewiges Leben oder Wiedergeburt?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Fachtagung “Transkulturelle Kompetenz in der Pflege”
Advertisements

Tod in den verschiedenen Religionen
Hinduismus Moralische Ordnung und Glaube.
Reihe: So hat alles begonnen… (Teil 5/7)
Gott beeinträchtigt unsere Freiheit
Nicht von dieser Schweiz!
dass ich für sie ab heut‘
Die Bedeutung eines religiösen Lebens und der Geistigen Welt
Umzugsnot. Lammesblut. Gott ist gut!
Buddhismus.
Von Sarah Lohmann, Annkathrin Göbel und Jennifer Lübke
Training im Christentum
Training im Christentum
Hinduismus.
Die Auferstehung der Toten
Erkenntnisse bitte klicken!.
Das Heiligtum Gottes in der Wüste 2. Mose / Hebräer 8.1-5
Willkommen!.
Der Hinduismus Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Weltreligion. Wann genau der Hinduismus entstand, ist nicht eindeutig.
Frieden wird in die Herzen der Menschen kommen, wenn sie ihre Einheit mit dem Universum erkennen.
Buddhismus Glaube und Leben Sterben, Tod und Abschied
Sterben und tod in den verschiedenen Religionen
Das Christentum und die anderen Religionen Götz Weber
Umgang mit plötzlichem Tod
Auf Gottes Wort hin bekennen wir unseren christlichen Glauben mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses: Alle: Ich glaube an Gott, den Vater,
Warum starb Jesus?.
Die Leiden des jungen Werther Werthers letzte Stunden Veronika Fichtner 11b.
Sterben & Auferstehung
SITTEN UND GEBRÄUCHE BEI DER VERWENDUNG
Photographer: Ian Britton, Vorbei angeboten
Unser zukünftiges Leben
Steine der Hoffnung Am Zentralfriedhof. Wie durch einen Menschen – Adam – der Tod gekommen ist … (1.Kor 15,21)
Was brachte Jesus ans Kreuz?
Kultursensible Pflege
In der Siegesmacht Jesu leben.
Lebst du mit oder ohne Gott?
Willst du mit in den Himmel? Teil 1: Willst du mit in den Himmel?
Bibelkurs vom 12. September 2014
Teil 1: Du bist ein Kind Gottes! Du bist tot für die Sünde und lebendig für Gott! Teil 2: Du bist tot für die Sünde und lebendig für Gott!
ZITATE.
Es lohnt sich – 200 pro! Lukas-Evangelium 18,28-30.
Warum wir nicht sündlos sind
HINDUISMUS.
Varanasi – Die heilige Stadt am Ganges. Die Stufen am Ufer sind unterteilt in Bereiche: die Ghats.
Stundenabschluss-Quiz
Serienlogo Namenseinblender Stefan Hänsch Seiteneinblender Männlich Was bedeutet geistliche Verantwortung für Männer?
Mt 28,18 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen.
Lebendige Hoffnung (1. Petrus 1,3-9)
Die Mystik des europäischen Mittelalters
Sterben und Tod im Judentum
Indianische Weisheiten
Hebräer Teil 19: Noch nicht perfekt, aber vollkommen.
Zuversicht in CHRISTUS: Mit Zuversicht das Evangelium weitergeben.
Das Blut 19 Denn nachdem jedes einzelne Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk verkündet worden war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit.
Gott aber beweist seine Liebe zu uns … (Römer 5,8) Im Anfang schuf Gott1 die Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis.
Eine Betr8ung anhand der Bibel.  Trinitarisch oder im Namen Jesu  Jesu Wort contra Apostellehre  Verschiedene Fragen  Nicht so elementar  Die Bedeutung.
Sie meinte er sei der Gärtner
Ostern, ein Fest des Lebens Kita - Gottesdienst.
Veränderung aus der Sicht Gottes
Hesekiel 36,24-26 Denn ich hole euch aus den Völkern und sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer Land zurück. Dann gieße ich reines.
Alle Yantras/Symbole und Texte unterliegen dem Patent und Urheberrecht
Schematische Darstellung von Körper - Seele - Geist
Herzlich willkommen!.
D e r g e i s t l i c h e T O D.
Natur. Ökologische Probleme..
Gott und «Götter».
Thema 5: Basiswissen Spiritualität: Religionen und Kulturen.
Das Heiligtum Gottes in der Wüste 2. Mose / Hebräer 8.1-5
Nephilim.
 Präsentation transkript:

Ewiges Leben oder Wiedergeburt? Sterben, Tod und Jenseitshoffnungen in europäischen und asiatischen Kulturen Michael von Brück vorgestellt von Diana Lindenblatt

Gliederung Sterbe- und Totenrituale; 8 Ritualkomplexe - Bestattungsriten: Übergangs- und Krisenriten - Ausnahmen vom Schema Älteste vedische Texte Vorstellung von Seele und Tod in China Alte schriftliche Zeugnisse indischer Kultur Unsterblichkeit Seele o. Reinkarnation o. Auferstehung Jenseitsschicksal Wiedergeburt Vorstellungen aus vor- upanishadischer Zeit Jenseitserwartungen in Indien, Vorstellungen Hinduismus: Verhältnis zum Tod

Sterbe- und Totenrituale; 8 Ritualkomplexe 1.Verwandte versammeln sich um Sterbenden: beten, singen+ vollziehen Rituale z.B. Sterbende, Blatt des Tulasi-Baumes in Mund, zuvor mit Wasser besprenkelt+ am Kopf Öllampe entzündet

2. nach Tod: Rite im Haus vollzogen (Reinigung + Kontaktaufnahme m 2.nach Tod: Rite im Haus vollzogen (Reinigung + Kontaktaufnahme m. Ahnenwelt); Tote m. Kopf nach Süden aufgebahrt (Sonne entgegen), gewaschen + gesalbt+ in Tuch gewickelt Alte vedische Ritual: Opferklöße (pinda) gebracht, dienen der Wegzehrung o. Ahnen Aufmerksam machen

3.Leiche von männlichen Verwandten zum Verbrennungsplatz (Frauen bleiben zurück + Klagegesänge), älteste Sohn führt Trauerzug (in Schale Herdfeuer aus Haus) Leichnam durch eintauchen in Fluss gereinigt (nur Füße)

4. Verbrennungsplatz rituell reinigen, Scheiterhaufen schichten (Status Verstorbener Art des Holzes, Feuer entfachen (älteste Sohn umkreist Leichnam, bei Umrundung Wasser aus eingeschlagenem Tongefäß kultisch gereinigter,, Kreisring“ um Verbrennungsstätte Feuer bei verstorbenen Männern: am Kopf Frauen: Füße warten bis Schädel v. Hitze platzt zuvor auch eingeschlagen (Seele aus Körper)= ritueller Todeszeitpunkt

5. Haupttrauernde nimmt Bad, bekommt Opferklöße ;Menschen zurück zum Haus ohne sich zum Verbrennungsplatz umzudrehen ( Tote muss zurückgelassen werden, jede Verbindung abbrechen); Türschwellenritus reinigt Hinterbliebene+ verweigert Totem Rückkehr: Kauen auf Holz des Nim- Baumes

6. nächster Tag: einsammeln v 6.nächster Tag: einsammeln v. Knochen+ Ascheresten, in Fluss gestreut o. in Tontopf an Baum gehängt Zwischen 1.+13. Tag an ungeraden Tagen: Verehrung Graspuppe (symbolisiert Zwischenzustand d. Toten+ bedarf Fürsorge)

7. Am 10. o. 11. Tag: weitere Klöße geopfert (insg 7. Am 10.o.11. Tag: weitere Klöße geopfert (insg.16 geopfert); Teile Haus des Toten + Getreide: Gabe an Priester, leiteten Totenritual; Haupttrauernde: reinigendes Bad+ vollständige Rasur Zwischen 11.+13. Tag: Speisung v. Brahmanen; Haupttrauernde: neue Kleider, ein Essen mit Verwandten+ Nachbarn Weitere Zeremonie: Herstellung und Darbringung v. Opferklößen Verbindung Geist des Toten m. Ahnen

8. 1 Jahr: Hinterbliebene begehen Periode der Unreinheit (je nach Nähe zum Toten abgestuft) durch Verehrung Ahnen, Askesepraktiken (Fasten), Rezitationen, Gaben an Brahmanen

Es gibt keine Totenmahle nach Bestattung, keine Gräber, keine Grabsteine, kein regelmäßiges Totengedenken

Bestattungsriten: Übergangs. und Krisenriten Erleichtert Toten Übergang in ,,andere Welt“, dienen Lebenden als Schutz, um Tote aus Lebensbereich fernzuhalten; Instrumente individueller Trauer+ sozialer Trauer

Ausnahmen vom Schema Menschen, in diesem Leben bereits als befreit gelten ,,Heilige“ (bedürfen keiner Rituellen Reinigung) nicht verbrannt, in Erdgrube in Lotossitz m. verschränkten Beinen hockend, beigesetzt kostbare Grabbeigaben, um Grabstätte Tempelanlage (große Pilgerströme, göttliche Präsenz gegenwärtig)

Älteste vedische Texte keine Vorstellung v. Totengericht Rigveda: Yama (erste Sterbliche), Gott des Todes, setzt sich für Wohl des Toten ein Yama im Rigveda: Sohn Amrita (Nektar der Unsterblichkeit) gewährt Toten Unterkunft+ Nahrung; Ende d. vedischen Zeit: Herr eines schrecklichen Totenreichs, richtet die Toten

Vedische Texte: Vorstellung finsteres Totenreich (nicht- gereinigte Tote) Wiedertod im jenseits v. Lebenden verhindert Tiere + Pflanzen: Fortdauer ü. Tod hinaus (Rache der Tiere im Totenreich, wenn nicht rituell geschlachtet)

frühe indische Texte (vedischen Samhitas): kennen in ältesten Teilen weder Karma- Lehre noch Wiedergeburtsgedanken Schicksal des Toten in Verbindung mit rituellem Opfer an Götter (durch Feuer in übermenschliche Sphären gelangt; dient Ausgleich der Kräfte in Welt; Feuer verzehrt (Vergehen)+ gestaltet um (Neuwerden); erwärmt + belebt (Tote im Feuer gereinigt, transformiert: neue Existenz

Vorstellung von Seele und Tod in China Tod fortleben in einer anderen Form: Herren= Herren, Sklaven= Sklaven Hochgestellter Mensch starb, seine Sklaven mitgetötet (+Grabbeigaben)

Alte schriftliche Zeugnisse indischer Kultur Tod = Durchgangsstadium zur nächsten Existenz, nicht Ende (Pforte: weitere Existenz); nicht ,,Sünde Sold“ noch totaler Bruch Natur durch Tod, neu erblüht Götter bzw. höhere Realitätsebenen dem Werden+ Vergehen unterworfen Möglichkeit: Kreislauf Leben + Tod (samsara) überwinden, Befreiung erlangen (moksha) in zeitlose Fülle eingehen (keine Wiedergeburt)

Unsterblichkeit Seele o. Reinkarnation o. Auferstehung Übergang durch Reinigungs- und Sühnerituale Waschung des Leichnams m. Wasser Verbrennung m. Feuer  Reinigungsriten mit kosmischem Bezug (Abwaschen räumlicher + zeitlicher Begrenzungen, Reinigung von Leib+ Seele andere Existenzebene (Feuer, Wasser)

Jenseitsschicksal Wiedergeburt ,,Wie einer handelt, wie er wandelt, das wird er“ Schicksal d. Toten von Qualität seines Lebens beeinflusst Um 1000 v. Chr.: Mensch Mensch, Tier Tier (kein aufsteigen o. absinken in andere Gattung); Kraft d. Rituals o. Zufall, nicht Verhalten (Karma)

Vorstellungen aus vor- upanishadischer Zeit Tote aufgrund rituellen Verdienst: zeitlich befristet in besseres Jenseits; Verdienst aufgebraucht (zurückkehren/wiedergeboren in eigene Familie

Andere Vorstellungen: Verbindung Weg d. Seele nach Tod mit Kreislauf d Andere Vorstellungen: Verbindung Weg d. Seele nach Tod mit Kreislauf d. Wassers: Durch Opferfeuer+ Sonnenstrahlung, Seelenenergie dampfartig, Erde Himmel (Regen Erde von Pflanzen aufgenommen über Nahrungskette, Samen des Mannes, Zeugung neues Leben

Jenseitserwartungen in Indien, Vorstellungen: zeitweilige Existenz in höherer Himmelswelt, gutes Leben auf Erde, Verbrauch positive Kräfte erneuter Tod karmisch bedingte Wiedergeburt in einer irdischen Existenz (Mensch, Tier, höheres o. niedriges Geisteswesen, Pflanze) Qualität des Bewusstseins zur Todesstunde: prägt weiteres Schicksal (Erwartung: Wandern im Kreislauf der Wiedergeburt; Hoffnung auf endgültige Befreiung, Mensch von jedem Verlangen frei)

Infolgedessen: Tod mit rituellen Vorkehrungen verbunden, beim Sterbenden Ruhe, Ausgeglichenheit (brahmanische Ritualvorstellungen); untere Kasten o. außerhalb der Kasten stehende können nicht am bramanischen Ritual teilnehmen  nicht rituell rein kein günstiges Schicksal nach Tod mit Spiritualisierung der Karman- Idee Exklusivität aufgehoben

Hinduismus: Verhältnis zum Tod 2 Vorstellungen: Tote in Welt der Ahnen (Schattenexistenz)  eingreifen in Leben der Menschen, helfend o. Krankheiten schicken (menschliche Gemeinschaft dazu); Riten= befriedigen (kein Unheil) Angst: Tote wiederkommen (unerlöste Seelen; Tote sterben in Unfrieden( Schuld begleichen, Situation geklärt) Vorkehrungen: Rituale im Umkreis der Bestattung z. B. Tür aus der Tote heraus getragen vermauert bzw. verschließt Rücklauf in menschliche Zeit verhindert (findet Rückweg nicht) Tote können keinen anderen Weg nehmen als den sie gegangen sind

Einerseits lehrt die Gita Wiedergeburt, andererseits ist Präsenz Gottes im Tode so stark und unangefochten, dass derjenige, der dies erkennt, sofort befreit ist

Wer immer heilvoll handelt, wer Gott, in welcher seiner vielen Gestalten auch immer, in der Todesstunde erinnert, der geht zu Gott ein Bhagavad Gita 8,5 und 18,65