Ziegen, Zins und Zielsparen I. Eigene Finanzen im Griff behalten

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 Präsentation transkript:

Ziegen, Zins und Zielsparen I. Eigene Finanzen im Griff behalten Von Geld und Gerechtigkeit I. Eigene Finanzen im Griff behalten www.oikocredit.de

I. Die eigenen Finanzen im Griff behalten Wozu braucht man eine Bank? Was macht die Bank mit meinem Geld? Wozu Geld sparen? Wer ist ein Zielsparer? Wie behalte ich die eigenen Finanzen im Griff? Geringes Familieneinkommen Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen Vorwort „Banken arbeiten nach einem einfachen Prinzip: Je mehr man hat, desto mehr kann man bekommen. In anderen Worten: Menschen, die wenig oder gar nichts besitzen, erhalten nichts. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen (angepasste finanzielle Beratung, Sparen, Mikrokredite, Mikroversicherungen, Überweisungen) von Banken“, erklärt Muhammad Yunus. Deshalb hat er eine Bank für Arme gegründet. Dafür wurde ihm 2006 der Friedensnobelpreis verliehen. Seine Grameen Bank vergibt Mikrokredite in Höhe von 50 bis 200 Euro zu 97 Prozent an Frauen, an Händlerinnen, Handwerkerinnen oder Kleinbäuerinnen. So nutzen sie eine Chance, ihre Armut zu überwinden. In vielen armen Ländern gibt es Institutionen wie die Grameen Bank, sogenannte Mikrofinanzinstitutionen. Viele wurden von Kirchen gegründet. Für ihre Arbeit benötigen sie dringend Kapital. Die internationale Genossenschaft Oikocredit stellt sozial arbeitenden Mikrofinanzinstitutionen und Genossenschaften Darlehen zur Verfügung, 50.000 bis 2 Millionen Euro je nach Bedarf. Und woher nimmt Oikocredit das Geld? Von Menschen wie du und ich. Jeder kann bei Oikocredit mitmachen und für einige Jahre etwas von seinem Spargeld anlegen. Mit Geld kann man viel Gutes tun, sich selbst und anderen. Geld kann aber auch Schaden anrichten. Über Geldkreisläufe muss man sich informieren und darüber reden, beispielsweise in der Familie oder im Unterricht. Die Broschüre „Ziegen, Zins und Zielsparen“ wurde für den KonfirmandInnen-, Firm- und Religionsunterricht entwickelt. Die Fragen sollen anregen, sich mit dem Segen und dem Fluch des Geldes zu befassen. www.oikocredit.de

Wozu braucht man eine Bank? Feste Kosten Sparen Miete, Strom, Wasser, Müll Versicherungen Aus- und Weiterbildung Rundfunk/TV, Zeitung Kreditrückzahlung Verein, Spende Wozu braucht man eine Bank? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, Seite 7 Ein Girokonto braucht jeder, der eigenes Geld bekommt. Kein Arbeitgeber zahlt heute Lohn oder Gehalt in bar aus. Einnahmen sind: Lohn (Arbeit) Hartz IV Geldgeschenk, Erbschaft Überweisung Stipendium Taschengeld Zinsen Kredit Man benötigt ein Girokonto, um Miete, Strom, Wasser, Müllgebühren, Rundfunk und andere Rechnungen mit einem Dauerauftrag, einer Überweisung oder durch Lastschrifteinzug zu zahlen. Beim Onlinebanking erledigt man dies mit einem Mausklick. Ausgaben Feste Kosten www.oikocredit.de

Wozu braucht man eine Bank? Ausgaben für den Konsum Bargeld Geldkarte EC-Karte Kreditkarte Rechnung Wozu braucht man eine Bank? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, Seite 7 Mit der EC-Karte kann man bargeldlos zahlen. Als Sicherheit dient die Unterschrift oder eine Geheimnummer. Das Geld wird sofort vom Konto abgebucht. Zahlt man mit einer Kreditkarte, kommt die dicke Rechnung einmal im Monat. Lebensunterhalt und Extrawünsche www.oikocredit.de

Wozu braucht man eine Bank? Die Bank verlangt Gebühren für Kontoführung alle Zahlungsdienste Bargeld am Geldautomat Zinsen für Überziehungskredit Konsumkredit Baufinanzierung Wozu braucht man eine Bank? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, Seite 7 Wer ein regelmäßiges Einkommen hat, kann mit der Bank vereinbaren, dass er Geld abheben kann, auch wenn kein Cent mehr auf dem Konto ist. Vorsicht! Ist das Konto überzogen, verlangt die Bank zwischen 10 und 20 % Zinsen. Für SchülerInnen, Studierende und Auszubildende führen die meisten Banken und Sparkassen das Konto kostenlos. Später kostet die Kontoführung oft Geld. Banken decken mit den Gebühren und Zinsen für ausgeliehenes Geld zunächst ihre Kosten. Was übrig bleibt, ist ihr Gewinn. Für größere Anschaffungen bieten Banken einen Ratenkredit an. Doch jeder Kredit hat seinen Preis! Ein Kreditvertrag regelt Zins und Tilgung. Finanzdienste der Bank kosten Geld www.oikocredit.de

Was macht die Bank mit meinem Geld? Ethisch verantwortliche Geldanlage Menschen, die Geld für zukünftige Vorhaben zurücklegen wollen, stellen sich die Frage nach Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite der angebotenen Geldanlagen: 1. Wie sicher ist die Geldanlage? (Sicherheit) 2. Ist die Geldanlage verfügbar, wenn ich sie benötige? (Verfügbarkeit) 3. Wie viel Ertrag bringt die Geldanlage? (Rendite) Darüber hinaus beschäftigen sich immer mehr Menschen mit der sozialen Fragestellung: 4. Welche Vorhaben werden mit der Geldanlage unterstützt und wie wird der Gewinn (die Rendite) erwirtschaftet? - Wird der Gewinn realwirtschaftlich, das heißt durch Produkte und Dienstleistungen, oder durch bloße Spekulation erbracht? - Sind Unternehmen oder Staaten, die eine Anleihe heraus geben, nachhaltig (sozial und ökologisch) orientiert? Fragen zu Geldanlagen Wie sicher ist mein Geld? Wann kann ich wieder darüber verfügen? Wie viel Prozent Zinsen gibt mir die Bank? Wie wird dieser Gewinn erwirtschaftet? Was macht die Bank mit meinem Geld? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, Seite 9 Banken handeln mit Geld und verdienen gut daran. Gibst du der Bank dein Spargeld, beteiligt sie dich am Verdienst. Für das Geld auf dem Sparbuch gibt es einen niedrigen Zins. Wer Aktien kauft, hofft auf hohe Gewinne. Doch Aktien können von Unternehmen stammen, die Waffen herstellen, beim Umweltschutz sparen, im Ausland produzieren und schlechte Löhne zahlen. Banken finanzieren Termingeschäfte (Preisvereinbarung für einen bestimmten Zeitpunkt ), die eigentlich den Sinn haben, dass z.B. Bauern - unabhängig von Preisschwankungen - ihre Ernte zu einem guten Preis verkaufen können. Heute werden Ernten vielfach von Spekulanten aufgekauft und mit großem Gewinn weiter verkauft. Wie das läuft? Spekulanten nehmen bei der Bank einen Kredit auf und kaufen lange vor der Ernte billigen Weizen auf. Dann wird abgewartet. Der Weizen wächst ja noch und dabei steigt sein Preis, vor allem wenn viele Länder eine schlechte Ernte haben. Der Spekulant braucht keinen Weizen. Hungernde Menschen brauchen Weizen. Dann verkauft der Spekulant den Weizen teuer an ein Land, das eine Hungersnot überbrücken muss. Er zahlt den Kredit zurück und behält den Rest. Wer gewinnt? Wer verliert? Weil Menschen ihre Wertvorstellungen beim Geld nicht wegwerfen wollen, legen sie ihr Spargeld bei alternativen Banken an. Alternative Banken, zum Beispiel die GLS Bank, überprüfen die finanzierten Projekte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und ökologisch: Arbeitsrecht und Umweltschutz werden beachtet. Rüstungsindustrie oder Spekulationen auf Nahrungsmittel werden nicht finanziert. In der Bibel wird der verantwortliche Umgang mit Eigentum in zweifacher Weise gefordert: Praktische Solidarität mit den Armen (Sozialgesetz im Alten Testament, Amos, Bergpredigt) Sozialpflichtigkeit des Eigentums (Haushalterschaft, Römer 12) „Eine Solidarität, die der Rolle des Menschen als Sachwalter Gottes und somit Mitschöpfer der Welt gerecht werden soll, erschöpft sich nicht in der gegenwärtigen Generation, sondern schließt zukünftige Generationen mit ein. Quelle: www.geldundethik.at Richtet mein Geld Schaden an? www.oikocredit.de

Richtet meine Geldanlage Schaden an? Was wird produziert? Wie wird produziert? Arbeitsrecht? Kinderschutz? Umweltschutz? Werden Steuern gezahlt? Arbeitet das Unternehmen wirtschaftlich? Ethisch verantwortliche Geldanlage „In der Regel wird angelegtes Geld Unternehmen, Banken oder Staaten zur Verfügung gestellt. Diese bieten dafür Zinsen bzw. eine Gewinnbeteiligung. Unternehmen und Banken können Zinsen oder Gewinne aber nur dann auszahlen, wenn sie das ausgeliehene Geld wirtschaftlich effizient und gewinnbringend verwenden. Was also wird mit dem Geld finanziert, was damit produziert und wie geschieht das? Wer gewinnt, wer verliert? Gewinne können auf sehr unterschiedliche Weise erwirtschaftet werden und tatsächlich gibt es auch immer mehr Menschen, die Wert darauf legen, dass die Gewinnerwirtschaftung nicht auf eine Art und Weise erfolgt, die sie mit ihrem Gewissen, also mit ihren Vorstellungen von "gutem Leben" oder menschengerechtem Wirtschaften nicht vereinbaren können. Sie wollen ihr Geld unter ethischen Gesichtspunkten eingesetzt wissen und dazu beitragen, dass die Gewinnerwirtschaftung nicht zum Schaden von Mitmenschen oder zu Lasten der Umwelt erfolgt (vemeidende ethische Geldanlage) bzw. ganz gezielt ein anderes, alternatives Wirtschaften fördert (fördernde ethische Geldanlage)“. Quelle: Katholische Sozialakademie Österreichs www.geldundethik.at „Ethisch handeln“ Ethisch verantwortliche Geldanlage www.oikocredit.de

Wer ist ein Zielsparer? Vorsorge Ausbildung Zukunft Notfälle Gezieltes Sparen Mountainbike Führerschein Reisen Wer ist ein Zielsparer? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, Seite 5 Sparen ist eine alte und oft eine notwendige Übung. Früher sparte man einen Teil der Weizen- oder Kartoffelernte für die neue Saat. Seit 300 Jahren können sich Menschen mit einem Sparbuch gegen Krankheit, Arbeitslosigkeit und Altersnot absichern. Wozu soll man heute sparen? Macht Geld ausgeben nicht viel mehr Spaß? TNS Infratest (München), ein Finanz-Markt-Daten-Service, führt z.B. für Versicherungen, Bausparkassen und Banken Grundlagenuntersuchungen durch. 2005 wurden 3000 junge Deutsche im Alter von 14 bis 29 Jahren repräsentativ zu ihren finanzbezogenen Bedürfnissen sowie zu ihrem Verhalten im Finanzmarkt befragt. Für die Gruppe der 14-25jährigen kommt TNS Infratest zu folgendem Ergebnis: 68 % der 14-25jährigen sparen, 37 % regelmäßig. Die Erhebung stellt verschiedene Spartypen vor: VorsorgesparerInnen (36 %) lernen das Sparen von den Eltern. Sie legen Geld zurück für eine Ausbildung, für Notfälle und die Zukunft. Weil sie sich einmal ein eigenes Haus leisten wollen, haben sie einen Bausparvertrag abgeschlossen. ZielsparerInnen (36 %) legen viel Geld zurück. Sie sparen, um ein Ziel zu erreichen, beispielsweise den Führerschein. SpontankäuferInnen (19 %) sparen meist fürs Reisen. Sie gehen gerne shoppen und blenden dabei ihren Kontostand aus. Oft bereuen sie einen Einkauf. Am Monatsende ist kaum Geld übrig, oder das Girokonto ist überzogen. Den Unbekümmerten (9 %) ist Geld nicht wichtig. Sie kaufen häufig auf Raten, zum Beispiel ein Auto oder ein Motorrad. Oft fehlt ihnen der Überblick über ihren Kontostand. Sparsamkeit hat bei ihnen und ihren Eltern keinen hohen Stellenwert. Quelle: www.tns-infratest.com/branchen_und_maerkte/pdf/Publikationen_Finanzmarktforschung/2005KreilederKasselSparkassenMarkt.pdf Warum Geld sparen? www.oikocredit.de

Eigene Finanzen im Griff behalten Schnäppchen Reisen auf Pump Surfen im Internet Herunterladen von Musik Sofortkredite Wiederholtes Schwarzfahren Handyverträge Hintergrund: TNS Infratest (München), ein Finanz-Markt-Daten-Service, führt z.B. für Versicherungen, Bausparkassen und Banken Grundlagenuntersuchungen durch. 2005 wurden 3000 junge Deutsche im Alter von 14 bis 29 Jahren repräsentativ zu ihren finanzbezogenen Bedürfnissen sowie zu ihrem Verhalten im Finanzmarkt befragt. Im Blick auf Krediterfahrungen kommt TNS Infratest zu folgendem Ergebnis: Trotz aller Vernunft beim Sparen lassen sich Jugendliche zu Spontankäufen verleiten, die ihr Budget belasten bzw. übersteigen: . Infratest hat nachgefragt: 17 Prozent der Jugendlichen bereuen teure Käufe häufig im Nachhinein und 14 Prozent überziehen ab und zu ihr Girokonto. Ratenkredit-Erfahrung bei Banken und Sparkassen haben bereits zehn Prozent der 14- bis 25-Jährigen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Jugendlichen zu, die solche Kredite in Anspruch nehmen. Um sich trotz angespannter finanzieller Lage etwas Ieisten zu können, zahlen 13 Prozent der unter 25jährigen teure Anschaffungen wie Autos, Motorräder, Unterhaltungselektronik, Möbel oder Haushaltsgeräte in Raten ab. Hier, wie auch bei den Ratenkäufen, spielen u. a. rechtliche Gründe (Zustimmung der Eltern bei Minderjährigen) für die geringere Inanspruchnahme eine Rolle. Zudem wird neben der Kreditfähigkeit auch die Kreditwürdigkeit (z. B. Einkommenssituation) geprüft. Fast zwei Drittel der jungen Kreditnehmer verschulden sich bis zu einer Höhe von 5000 Euro, etwa ein Drittel nimmt mehr als 5000 Euro in Anspruch. Wenn es finanziell knapp wird, Iässt sich beinahe die Hälfte der jungen Leute von ihren Eltern aushelfen. Schulden im privaten Umfeld, die 100 Euro übersteigen, werden aber eher selten gemacht. 14 Prozent der Jugendlichen haben sich derzeit solche Beträge ausgeliehen. Quelle: www.tns-infratest.com/branchen_und_maerkte/pdf/Publikationen_Finanzmarktforschung/2005KreilederKasselSparkassenMarkt.pdf Vorsicht Schuldenfallen! www.oikocredit.de

Eigene Finanzen im Griff behalten Wie behalte ich die eigenen Finanzen im Griff? Broschüre: Ziegen, Zins und Zielsparen, S. 11 Viele junge Leute schliddern heute in Überschuldung, beispielsweise durch Spontankäufe (Schnäppchen!) oder Reisen auf Pump, durch Surfen im Internet und Herunterladen von Musik oder durch überteuerte Eil- oder Sofortkredite. Auch wiederholtes Schwarzfahren und undurchsichtige Handyverträge können sehr kostspielig werden Wenn es finanziell knapp wird, lässt sich beinahe die Hälfte der jungen Leute von ihren Eltern aushelfen. Wer Probleme hat, die eigenen Finanzen im Griff zu behalten, findet Infos und Hilfestellungen auf folgenden Internetseiten: • www.handy-trendy.de • www.checked4you.de • www.fit-fuers-geld.de • www.moneycrashkurs.de • www.jugendnetz.de • www.fitforfinance2.de • www.cashless-muenchen.de Tipps: Haushaltsbuch führen Kontostand überprüfen Konto nicht überziehen Handy: Pre-Paid-Karten Abos und Mitgliedschaften kritisch prüfen Tipps, damit die Schuldenfalle nicht zuschnappt: Haushaltsbuch: Alle Einnahmen und Ausgaben werden eingetragen und aufgerechnet. Konto: Der Kontostand sollte regelmäßig überprüft werden, nicht nur am Monatsende. Überziehung: Wer sich ein Konto nur auf Guthabenbasis einrichten lässt, darf nicht überziehen. Handy: Pre-Paid-Karten bieten mehr Kostenkontrolle als ein laufender Vertrag. Abos und Mitgliedschaften: Einmal im Jahr sollte kritisch geprüft werden, was man wirklich noch braucht. Dresdner Bank Vorsicht Schuldenfallen! www.oikocredit.de

Geringes Familieneinkommen, Deutschland Kleidung, Mahlzeiten, Urlaub Wohnung, Einrichtung, eigenes Zimmer Freizeit, Spielzeug, Vereine Schulbedarf, Ausflüge Anerkennung, Freunde Stress in der Familie Mangel: Güter, Lebensmittel Arbeit, Geld, Bildung, Wohnung, Kleidung, Medizin Umgebung v. Gewalt geprägt Deprimierende Gefühle Machtlosigkeit Existentielle Sorgen Angst vor der Zukunft Foto Caritas Kein Einzelfall, Mangel durch Armut: Einmal arm, immer arm. Vielen Kindern aus Familien mit geringem Einkommen droht das gleiche Schicksal wie ihren Eltern. Sie können ihr Potenzial nicht abrufen, weil sie dazu nie die Chance bekommen.   Bereits im Vorschulalter sind ungleiche Lebenschancen von Kindern erkennbar. Rund 40 Prozent der Kinder aus armen Haushalten weisen Mängel in der Grundversorgung auf. Sie leben in zu engen Wohnungen, tragen alte oder kaputte Kleidung und kommen ohne Frühstück in den Kindergarten. Bis zum Ende der Grundschulzeit sind sogar 52 Prozent der armen Kinder von dieser Unterversorgung betroffen. Während der Entwicklungsverlauf der besser gestellten Kinder stetig nach oben zeigt, verlieren benachteiligte Kinder häufig den Anschluss. Je früher und je länger ein Kind mit Benachteiligungen leben muss, desto gravierender sind die Folgen für seinen Alltag und seine Zukunftschancen. Sparen, verzichten, einschränken Armut in Deutschland bedeutet: Leben mit knappen Mitteln. Betroffene Familien sparen und verzichten, wo es geht. Am wenigsten bei Lebensmitteln, den Ausgaben für Schule oder Kinderkleidung. Verstärkt bei Hobbys, Kinderspielzeug oder dem Ausgehen. Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt: Massive Einschränkungen machen diese Familien bei der Kleidung der Eltern, der Wohnungseinrichtung und den Tagesausflügen. Einen längeren Urlaub können sich die meisten nicht leisten. Spätfolgen sind vorprogrammiert Kinder trifft dies besonders hart. Sie leiden darunter, wenn – trotz guter Haushaltsführung – ab dem 20. des Monats das Essen aus Nudeln und Weißbrot besteht, wenn Schulausflüge kaum zu finanzieren sind, kein Geld für Vereinsbeiträge da ist und das eigene Zimmer ein Traum bleibt. Sie leiden aber auch darunter, wenn ihre Eltern – aus welchen Gründen auch immer – keine Zeit für sie haben. http://www.caritas.de/48007.html   Zwölf Prozent der Kinder sind armutsgefährdet. 1,9 Millionen Kinder unter 15 Jahren sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Caritas www.oikocredit.de

Geringes Familieneinkommen, weltweit Geld, Essen, Schule, Medizin, Ausweg: Kinderarbeit? 176 Mio. 5 – 14 Jährige Kinder Jedes 4. Kind südl. d. Sahara, Afrika 115 Mio. 5-17 Jährige Kinder Gefährlichen Jobs z.B. Sklaverei, Kinderhandel, Prostitution, Schuldknechtschaft Ohne Recht u. Würde Not, Elend, Mangel: Zahlen und Fakten www.kindernothilfe.de Nach Schätzungen der IAO (Internationale Arbeitsorganisation) arbeiten in der Altersgruppe fünf bis 17 Jahre weltweit 215 Millionen Kinder. In der Altersgruppe fünf bis 14 Jahre arbeiten weltweit 176 Millionen Kinder; in Asien 97 Millionen Kinder; in Afrika südlich der Sahara 58 Millionen und damit fast jedes vierte Kind; in Lateinamerika und der Karibik zehn Millionen; und in den übrigen Weltregionen elf Millionen. Gefährliche Kinderarbeit Etwa 115 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten in Jobs, die zu den gefährlichen Formen von Kinderarbeit gehören. Dazu zählen u.a. Sklaverei, Kinderhandel, Schuldknechtschaft, Prostitution, andere Arbeiten, die für die Gesundheit, Sicherheit oder die Sittlichkeit von Kindern schädlich sind.   Foto Kindermothilfe Weltweit fordern Kinder und Jugendliche Lebens- und Arbeitsbedingungen, die ihre Rechte nicht verletzen und ihre Würde achten. www.kindernothilfe.de www.oikocredit.de